Sim Simulator - Teil 168: Auto-Werkstatt-Simulator

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autowerkstattDer Landwirtschafts-Simulator ist der mit Abstand bekannteste und erfolgreichste seiner Zunft. Doch Simulator-Spiele im Allgemeinen boomen seit einiger Zeit. Ein Blick auf die monatliche Releaseliste zeigt, dass kein Monat vergeht, ohne dass zumindest ein oder zwei neue Simulatoren erscheinen. Dabei gibt es schon jetzt kaum einen Beruf oder eine Tätigkeit, die noch nicht in einem Simulator für jedermann zugänglich gemacht wurde. Da es bei diesem riesigen Angebot kaum machbar ist, alle Spiele zu testen, möchten wir euch in diesem Special in unregelmäßigen Abständen die neuesten, besten oder auch kuriosesten Simulatoren vorstellen. 

Teil 168: Auto-Werkstatt-Simulator
Während Simulatoren-Fans auf dem PC nach wie vor bestens bedient werden, sieht es auf den Konsolen immer noch etwas blass aus. Klar gibt es seit ein paar Jahren den Landwirtschafts-Simulator und auch UIG „erfreut“ uns immer wieder mit Konsolenportierungen ihrer Spiele – insgesamt ist das Angebot auf Xbox One und PS4 aber nach wie vor recht überschaubar. Umso schöner ist es, wenn dann doch mal wieder ein Simulator den Weg auf die Konsolen findet. Noch besser natürlich, wenn es sich dabei auch gleich noch um eine der erfolgreichsten Simulatoren-Reihen überhaupt handelt. Denn genau dazu zählt der Auto-Werkstatt-Simulator bzw. Car Mechanic Simulator von PlayWay schon seit Jahren auf dem PC.

Wer sich erhofft hat, auf den Konsolen einen gänzlich neuen Teil der beliebten Simulationsreihe erleben zu dürfen, muss leider direkt enttäuscht werden. Beim kürzlich erschienenen Auto-Werkstatt-Simulator handelt es sich nämlich praktisch um eine 1:1 Portierung des bereits seit gut einem Jahr auf dem PC erhältlichen Car Mechanic Simulator 2018. Das Einzige, was neu ist, ist die Steuerung, denn die wurde an den Controller angepasst. Das ist soweit auch ganz gut gelungen, wenngleich man sich erst einmal dran gewöhnen muss. Manchmal muss man nämlich kleinste Teile treffen, was mitunter etwas frickelig ist. Insgesamt geht die Steuerung aber in Ordnung.

Ansonsten erwartet den Spieler aber wie gesagt genau das Gleiche wie in der PC-Version. Wie dort geht es auch hier darum, sich endlich den Traum einer eigenen Werkstatt zu erfüllen. Zu Anfang steht dazu nur eine sehr kleine Werkstatt zur Verfügung. Sobald man die ersten Autos repariert, hat man aber schnell das nötige Kleingeld für Erweiterungen beisammen, sodass man in einer immer größeren Werkstatt mit immer mehr Equipment, wie Wagenhebern oder auch einem Teststand, herumbasteln kann.
Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt, die immer wieder neu hineinkommenden Aufträge anzunehmen und die aufgelisteten Reparaturen auszuführen. Dabei handelt es sich meistens um recht überschaubare Arbeiten, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen – und dementsprechend auch wenig Geld einbringen. Sehr viel mehr Zeit benötigen hingegen die in Auktionen gekauften Autos sowie die Scheunenfunde. In beiden Fällen handelt es sich zumeist um heruntergekommene Fahrzeuge, die man für einen angemessenen Preis erwirbt und dann quasi ganz nach Belieben reparieren, lackieren und tunen kann. Je mehr Geld, sprich höherwertige Ersatzteile, man dabei ins Auto steckt, desto größer ist natürlich auch der Gewinn, den man dann bei einem Verkauf erzielt.

Ganz gleich, ob nun normaler Auftrag oder Scheunenfund, wie man die Autos repariert ist immer gleich. Im Grunde handelt es sich um eine Art Puzzlegame, bei dem man die zu reparierenden Teile finden und austauschen muss. Zum Glück werden die Teile, die man gerade ausgewählt hat. immer benannt, sodass auch diejenigen, die sich nicht so sehr mit dem Innenleben eines Autos auskennen, nicht herumrätseln müssen, um welches Teil es sich gerade handelt. Dennoch kommen auch Hobbymechaniker und Autoenthusiasten auf ihre Kosten. Denn so einfach es einem das Spiel zu Anfang macht, umso schwerer wird es im Laufe der Zeit. Während anfangs noch genau beschrieben wird, welche Teile ausgetauscht werden müssen, werden diese Angaben mit steigender Spielzeit nämlich immer vager. Irgendwann heißt es nur noch „Das Auto springt nicht an“. Warum das so ist und welche Teile ausgetauscht werden müssen, muss man selbst herausfinden. Für Schrauberprofis ist das natürlich ein Traum, alle anderen (zu denen ich auch zähle) sitzen hingegen zunächst einmal mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf am Controller. Das Schöne ist allerdings, dass man tatsächlich etwas lernt und man nach einer gewissen Zeit zumindest ungefähr weiß, welche Teile welche Fehler verursachen können.

Obwohl das Gameplay im Grunde, trotz des schönen Lerneffekts, recht wenig Abwechslung bietet, ist es doch auf seine Art fesselnd. Gerade, wenn man einen Scheunenfund tunt oder man an dem Punkt angelangt ist, an dem man selbst die Fehler herausfinden muss, ist man stets höchst motiviert und möchte auf keinen Fall aufhören. bevor man nicht den Fehler behoben bzw. das Auto mit dem höchstmöglichen Profit verkauft hat. Da stört es auch nicht, dass die 48 unterschiedlichen Autos, die im Spiel vertreten sind, nicht original lizenziert sind, zumal sie ihren realen Vorbildern so gut nachempfunden wurden, dass Kenner auch ohne Emblem und Serienbezeichnung sofort erkennen, um welche Automodelle es sich handelt.
Ohnehin muss man sagen, dass die Grafik, gerade für einen Simulator, wirklich hübsch geraten ist. Besonders das Innenleben der Autos bietet jede Menge Details, was bei diesem Spielprinzip aber auch dringend notwendig ist – schließlich muss man ja erkennen, um welche Teile es sich handelt. Die eigene Werkstatt weist leider nicht ganz so viele Details auf, ist aber dennoch schön anzusehen und bietet obendrein eine passende Atmosphäre.


Fazit:

Neues hat der Auto-Werkstatt-Simulator auf den Konsolen nicht zu bieten, dennoch verströmt er, wie schon auf dem PC, auch hier wieder seine ganz eigene Faszination. Denn auch, wenn das Gameplay, gelinde gesagt, repetitiv ist, möchte man immer noch ein Auto fertig bekommen, bis man erschrocken feststellt, dass man schon wieder zwei Stunden damit verbracht hat, Autos auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Warum das so ist – keine Ahnung. Normalerweise mache ich mir nichts aus Autos und dennoch musste ich mich wortwörtlich losreißen, um endlich diesen Artikel zu schreiben.
Das Einzige, was stört, ist der Preis, der aktuell noch bei 27,99 Euro liegt. Aber bestimmt gibt es bald einen Sale, wo man es preiswerter erhält – dann sollten Simulator-affine Konsoleros aber auf jeden Fall zugreifen!