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God of War III

Entwickler: Sony Computer Entertainment
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 70,98 €

Systeme: PlayStation 3

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Die Santa Monica Studios veröffentlichten 2005 mit God of War einen Titel, der die letzte Konsolengeneration prägte. Die beiden ersten Ableger, mit dem von Rache getriebenen Antihelden Kratos, eroberten nicht nur den Olymp des modernen Hack'n Slay-Genres, sondern zeigten eindrucksvoll, was in Sachen Präsentation und Grafik auch auf damals schon älterer Hardware möglich gewesen ist. Die Messlatte für den dritten Teil liegt also verdammt hoch und letztendlich kann es nur ein Ziel geben:  den Thron! Dieser ist aber gerade in diesem Jahr mit den hervorragenden Actionspielen wie Darksiders, Bayonetta oder Dantes Inferno so hart umkämpft wie nie. 

Meinung:
Wir erinnern uns, schweißgebadet, die Finger vom Buttonsmashing wund, konnte man das soeben erlebte Ende von God of War II nicht fassen. Die ganze Mühe für einen der übelsten Cliffhanger der Videospielgeschichte... Man selbst verbündet mit den Titanen stürmt auf dem Rücken Gaias, Zeus, dem Herrscher des Olymp, entgegen, und der Rachefaldzug von Kratos scheint zu Ende. Klappe, Schnitt, Abspann. Für jeden eingefleischten Fan ein wahre Folter.

God of War III setzt genau da an, wo der zweite Teil aufhört: Kratos, rachsüchtig wie eh und je, stürmt gemeinsam mit den Titanen seinem Vater Zeus und seinen Verbündeten Göttern entgegen. Es kracht und scheppert an allen Ecken, ständig wechselt die Perspektive und es bleibt keine Sekunde zu verschnaufen. Es fehlen die richtigen Worte um das Gezeigte zu beschreiben. Die ersten Spielminuten sind Sinnbild für dieses antike Schlachtfest. Denn hier treffen wahrlich Götter und Titanen aufeinander. Episch inszeniert, spielerisch packend, zeigt God of War III die besten Bosskämpfe aller Zeiten, und das stetig steigernd von der ersten Minute an. Wer schon in den ersten Minuten auf der Couch vor Ekstase ausflippt, dem werden später die Augen aus dem Kopf fallen. Schon hier ist klar, die Konkurrenz muss Kratos wieder fürchten, die Santa Monica Studios haben ihren Job gut gemacht.

Schwache Story...
Die ersten Spielminuten zeigen aber auch ein zweites Bild, das sich leider im weiteren Spielverlauf bestätigt. Die Story, die ich hier nicht weiter verraten möchte, kann leider nicht mit dem Erstling mithalten, zu sehr ist sie von immer gleichen Motiven geprägt, birgt kaum Überraschungen und viele Elemente kennt man bereits aus den Vorgängern. Klar werden Kratos' Fans so auf jeden Fall nicht enttäuscht, allerdings machen es sich hier die Entwickler denkbar einfach. Für meine Begriffe zu einfach, denn so wurde die Chance den Helden Kratos und seine Hintergrundgeschichte emotional weiter zu verfeinern, ungenutzt liegen gelassen. Einzig das Finale, das geschickt alle Handlungsstränge der Serie miteinander verwebt, zeigt emotional packende Szenen, die dann auch inhaltlich begeistern können.

...lieber mehr Gewalt!
Die zweite Sache, die sofort ins Auge springt, ist die Gewalt. Klar ist, der hohe Gewaltgrad gehört zu Kratos seit je her, nur diesmal wird der Bogen überspannt. Während die grausam stylischen Finisher gegen allerlei Sagenwesen bekannt blutig, aber auch gehörig übertrieben sind, und so auf ihre Weise gekonnt unterhalten, wechselt die Art der Gewalt vor allem bei Bosskämpfen. Hier wird in eher sadistischer Art der besiegte, um Gnade flehende Gegner erbarmungslos auf brutalste Weise getötet. Aufgrund der realistischen Inszenierung der Gewalt fragt man sich ein ums andere mal, ob das nun so sein musste. Denn Kratos als Charakter hat auch vorher tadellos funktioniert, überspitzt gesagt sogar besser, und hat solche Exzesse eigentlich nicht nötig. So wird der Fokus von einer interessanten Geschichte hin zum Gore nur weiter gefördert. Sicher ist auch, dieses Spiel ist ausdrücklich nur für Erwachsene geeignet ist, und selbst dort nur für die hartgesottenen.

Ein spielerischer Gott
Fern ab dieser Kritik begeistert God of War III in spielerischer Hinsicht aber in allen Belangen. Die Steuerung wurde aus den Vorgängern übernommen und so schnetzelt es sich gewohnt locker. Mit der richtigen Mischung aus starken, leichten und Spezialattacken fackelt man ein wahres Actionfeuerwerk ab. Da man schon recht früh mit optionalen Gegenständen ausgestattet wird, kann man je nach Situation die Vorgehensweise weiter würzen. Da werden Gegner aus der Ferne in Brand gesetzt, mit klotzigen Handschuhe gepanzerte Gegner zermürbt oder per Sprint in bester Slow-Mo einfach überrannt. Wo man früher umständlich zwischen Zauberangriffen oder Waffen umschalten musste, was das Gameplay störte, sind diesmal Waffen und Zauber nebeneinander benutzbar und vor allem im Geschehen schnell über die L1- und X-Tasten nahtlos wechselbar. Dieser kleine aber feine Unterschied bewirkt, dass man die zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände  wesentlich häufiger benutzt bzw. wechselt. Ergo wird das Gameplay wesentlich flüssiger und schneller - noch nie war Kämpfen stylischer, facetterreicher und atemloser!

Und wie schon angedeutet, sind die Bosskämpfe dabei das absolute Sahnehäubchen. Hier wird man spielerisch gefordert, während aufgrund der pompösen Inszenierung die Kinnlade ins Bodenlose fällt. Zeit bleibt oft nicht wirklich fürs Staunen, denn wer Attacken nicht geschickt ausweicht oder eigene Gegenstände und Zauber falsch oder zu spät einsetzt, wird spätestens auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad öfter das Zeitliche segnen.

Die bekannten QTEs, also das Drücken von angezeigten Buttons in kurzen Zeitintervallen, sind natürlich wieder mit dabei. Früher war das Ganze stellenweise aber äußerst frustrierend. Es lenkte ab und die Intervalle waren teilweise äußerst kurz bemessen. In God of War III ist das Ganze wesentlich übersichtlicher, da jeder Button des Pads eine feste Ecke des Bildschirmes hat. So kann man sich im Eifer des Gefechts voll und ganz auf das Geschehen konzentrieren, weil man schon alleine aufgrund der Ecke weiß, welchen Button man drücken muss.
Ebenfalls besonders positiv anzumerken ist das Leveldesign. Zwar gibt es ein gewisses Backtracking, also das aufsuchen immer gleicher Orte, allerdings besucht man die ungemein beeindruckenden Kulissen gerne mehrmals. Aufgrund von neuen Gegenständen eröffnen sich dem Spieler beim erneuten Besuchen meist auch ganz andere Möglichkeiten. Ansonsten gibt es in God of War III, im Gegensatz zu den früheren Ablegern, keine spielerischen Längen. Man wirbelt mit seinen Chaosklingen förmlich von einem Spektakel zum nächsten. Als Auflockerung zwischen den Kämpfen dienen wie seit dem ersten Teil üblich die zahlreichen Rätseleinlagen, bei denen sich die Entwickler diesmal besonders kreativ ausgetobt haben. So ist der dritte Teil der spielerisch rundeste und polierteste Ableger und entfaltet dadurch ein einzigartiges Suchtpotential.

Rote Orbs und Schätze
Natürlich darf das bekannte Aufleveln der Waffen und Verstärken von Kratos Statusanzeigen nicht fehlen. Und so hinterlassen besiegte Gegner oder Kisten die bekannten roten Orbs, die man in die vielen Gegenstände zur Verstärkung setzten darf. Meist erhöht sich dadurch der Schaden und die Komboliste der jeweiligen Waffe. Die Statusbalken in Form von Lebenskraft, Magie und Energie erhöhen sich durch das Sammeln von Federn, Hörnern oder Gorgonenaugen aus gut versteckten Kisten. Das System hat sich bewährt und so sollte sich jeder God of War-Kenner gleich heimisch fühlen.

Eine Frage der Perspektive
Für sich genommen ist die technische Präsentation bei Darksiders vom Artdesign ausgefeilter, bei Bayonetta wesentlich abwechslungsreicher und verrückter. Die Texturqualität schwankt zwar, ist dabei aber meist auf einem sehr hohem Niveau, vor allem wenn man bedenkt, welche imposanten Bilder bei gleichzeitiger Masse an Gegner geboten werden. Das liegt aber vor allem an der festen Kamera. Nervt diese in manchen Kämpfen aufgrund plötzlich auftretener Unübersichtlichkeit, erzeugt die vorgegeben Perspektive eins ums andere für optische Gänsehaut. Wenn Kratos sich z.B. während eines Bosskampfes durch Gegnerhorden pflügt und plötzlich die Kamera in Echtzeit langsam in eine Totale heraus zoomt, und so dem Spieler eine imposante Aussicht auf die bizarre Umgebung bietet, dann ist das ganz großes Kino. Durch diese inszenierten Perspektivenwechsel erzeugen die Entwickler den einzigartigen monumentalen Stil, der der eigentliche visuelle Star des Spiels ist. Das hierbei die Musik gewohnt erstklassig die Dramatik und Stimmung einfängt und begleitet ist bei der Serie ja schon selbstverständlich. Ähnlich überzeugend ist auch die deutsche Synchronisation, die sich weiß Zeus nicht hinter dem englischen Original verstecken muss.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob God of War III ist wieder das Maß aller Hack'n'Slay-Dinge, wenn auch nicht mehr ganz so dominant wie zur Zeiten der PS2. Dafür ist die Geschichte größtenteils zu gewöhnlich, die spielerischen Neuerungen zu gering und auch mit der übermäßigen, zum Teil äußerst geschmacklosen Gewalt, hat Kratos eher an Profil verloren, statt gewonnen. Böse Zungen könnten behaupten, dass sich die Santa Monica Studios auf ihrem bewährten Gameplay ausruhen. Fans werden hingegen davon schwärmen, wie sehr die bekannten God of War-Elemente verfeinert und poliert wurden.

Am Ende des Tages stellt man aber fest, das keiner der Konkurrenten solch flüssige, herausfordernde und technisch imposante Schnetzelaction bietet wie der Gott des Krieges. Die dabei gebotenen Kämpfe gegen andere Helden oder Titanen sind mit das Beste, was mir je in ein Videospiel gebotenen wurde, und absolut episch. Der bekannte Rhythmus aus Action und Rätseleinlagen ist noch besser getroffen, spielerische Längen sucht man vergebens. So bleibt mir nach diesem etwa zehnstündigen monumentalem Meisterwerk nur eines zu sagen: ich verneige mich vor Kratos, dem wohl rachlüstigsten Antihelden der Spielgeschichte, und diesem exklusiven PS3-Titel.



God of War III - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9 Grafik: 9.00
Sound: 9.00
Steuerung: 8.50
Gameplay: 9.50
Wertung: 9
  • Epische Schnetzelorgie...
  • Imposante Bosskämpfe
  • Äußerst flüssiges Gameplay
  • Bombastischer Soundtrack
  • Monumentale Edel-Optik
  • ...die leider nur um die 10 Stunden andauert
  • Stellenweise grenzwertige Gewaltdarstellungen
  • Kaum neue Spielelemente
  • Story nimmt erst ganz am Ende fahrt auf

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Rezension vom: 24.03.2010
Kategorie: Action
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