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Dragon Age: Origins Awakening

Entwickler: BioWare
Publisher: Electronic Arts

Genre: Adventure
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 32 bis 40 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Bioware-Spiele gleichen einer Lizenz zum Geld drucken. Versteht mich nicht falsch, die Mass Effect-Reihe ist genial, und die alten Baldur’s Gate-Spiele sind einfach Klassiker. Doch die Konsolenfassung vom heiß erwarteten Dragon Age: Origins hatte bei weitem nicht zu 100% meinen Nerv getroffen. Hinzu kamen die veröffentlichten Mini-Addons, über die man sich natürlich streiten kann, die jedoch nun in „Feiertags-Streichen“ und „Feiertags-Geschenken“ gipfelten – nicht gerade sinnvolle Spielinhalte, die man da für seine Microsoft-Punkte bekommt. Doch nun steht das erste „richtige“ und wohl auch letzte Addon für den ersten Teil der Saga als Disc-Version für ca. 30-40 Euro bzw. als Download-Fassung für 3200 Punkte zu Verfügung: Dragon Age: Origins Awakening.

Meinung:
Der Erzdämon wurde besiegt, die neuerliche Verderbnis gestoppt. Doch die dunkle Brut ist nicht verschwunden, ganz im Gegenteil. Es scheint, als planten die finsteren Kreaturen neue Angriffe, und unter ihnen soll es tatsächlich Wesen geben, die sprechen können. Als Kommandant der grauen Wächter begibt man sich ins Arltum Amaranthine, auf Vigils Wacht, um dort neue Wächter zu rekrutieren. Doch als man dort ankommt, muss man feststellen, dass die dunkle Brut nicht untätig war. Es gilt, die Feste zurückzuerobern, die Spur der Brut zu verfolgen, und dem Schrecken ein Ende zu bereiten.

Selbstläufer
Um die Disc-Fassung von Dragon Age: Origins Awakening zu spielen, wird zumindest auf der Xbox 360 das Originalspiel nicht benötigt, auch wenn man nach dem ersten Blick auf die Spielepackung auf diese Idee kommen könnte. Dort steht nämlich „Für die Funktionalität der Inhalte zum Herunterladen und sämtlicher Features ist Dragon Age: Origins für … erforderlich. Auf dem PC wird es wohl anders sein, und die PS3 bekommt hierzulande leider nur die Download-Version. Tatsächlich kann man von den bisherigen DLCs und Bonus-Items nur die Rucksäcke aus die „Wächter-Festung“ benutzen. Daher ist auch ein Update des Originalspiels nötig, wenn man diesen DLC besitzt, und die Awakening-Spielstände auch offline verwenden möchte. Man kann zwar irgendeinen Charakter importieren, es werden jedoch nicht alle Items mit kopiert. Hat man keinen Spielstand des Originals (mehr), kann man auch einen neuen Charakter erstellen.

Sprich "Freund" und tritt ein
Tut man das, oder importiert einen Lowlevel-Charakter, so wird man zu Beginn direkt auf Stufe 18 angehoben. Eine passende Wächter-Ausrüstung gibt’s ebenfalls, und die neuen Skillpunkte darf man gleich setzen. Neben Vigils Wacht und ihren unterirdischen Katakomben gibt es noch drei große Gebiete, die für die Hauptstory wichtig sind, und die alle sehr gelungen sind. Ob man in den Schwarzmarschen unterwegs ist, vom Knorrenwaldhügel aus die verlassene Zwergenstadt Kal’Hirol entdeckt (Moria lässt grüßen), oder im Verdanwald umherstreift: Überall gibt es neue Gegner, interessante Nebenquests und sogar optionale Bosse. Dagegen spielen alle anderen Aufträge, die man in der Stadt Amaranthine und auf Mini- Schauplätzen auf der Karte ausüben kann, zwei Ligen niedriger.

Gesetz der Straße
Denn diese zusätzlichen Mini-Gebiete sind so klein, dass man sie auch hätte weglassen können. Und die Quests in der Stadt gehen auch nicht über gewöhnliches Sammeln und Töten hinaus. Da erfüllt man beispielsweise Aufträge für die Waisen der Verderbnis, ohne überhaupt ein einziges Kind zu sehen zu kriegen. Egal ob für diese Gruppe, für die Kirche oder die Händler, die Quests enden fast alle damit, dass man in den Straßen oder in einem Haus spawnende Gegner töten muss. Nicht mal Schwarzgebrannten kann man z.B. als Schurke für eine Quest stehlen, man muss die Schwarzbrenner um die Ecke bringen. Zu dieser Nebenaufgaben-Eintönigkeit in Amaranthine (die Stadt besteht ohnehin nur aus Recycling-Grafikbausteinen) gesellen sich wohl die zahlreichsten Bugs, die ich je in einem Konsolenspiel erlebt habe.

Käferplage
Nimmt man beispielsweise die Quest der Stadtwache und die der Schmuggler an, so können beide verbuggen, und man kann sich für keine Seite mehr entscheiden. Doch auch wenn es gelingt, dass man eine Fraktion wählen kann, ist daraufhin die persönliche Quest des Partymitglieds Sigrun nicht mehr möglich. Dazu kommt, dass man auf dem Wehrgang in den Kampf mit Gegnern auf der Straße geraten kann, und den Wehrgang nun nicht mehr verlassen kann. In eine weitere Sackgasse gelangt man, wenn man sich später für den Kampf um die Stadt entscheidet, und die von den Gegnern beschworene Untoten einfach nicht verschwinden wollen, und auch keine Hitpoints mehr verlieren – der Kampf endet einfach nicht. Immerhin haben die Ballisten, die man an manchen Stellen findet, nun auf Anhieb funktioniert.

Du darfst, aber du sollst nicht
Eine Geschichte lebt normalerweise von den Charakteren, etwa von dem Konflikt zweier Gegenspieler. Letztere gibt es auch hier, nur ist keines davon ein Partymitglied, und auch kein Mensch – respektive Zwerg/Elf. Die Geschichte ist zwar besser erzählt als im Hauptspiel, und auch nicht so in die Länge gezogen, etwas mehr Linearität würde der Handlung jedoch gut tun. Was nützt es, wenn man oft tun kann, was man will, dies aber völlig merkwürdige Folgen nach sich zieht. Im Verdanwald bin ich beispielsweise in die Silberitmine gegangen, obwohl ich das von der Handlung her noch gar nicht hätte tun sollen(!). Daraufhin ging die Geschichte eines Charakters inklusive seiner Quests gar nicht mehr weiter.

Textadventure?
Ohnehin bietet das Addon für seine recht kurze Länge viel zu viele Gruppenmitglieder, die allesamt zwar ihre eigene – mehr oder weniger interessante – Geschichte mitbringen, aber allgemein viel zu wenig mit der Haupthandlung verknüpft sind, und als dass sie groß Interesse wecken würden. Am besten haben mir noch die Sprüche von Zwergenkrieger Loghren gefallen, dem einzigen Partymitglied, das es schon im Hauptspiel gab. Der Geist der Gerechtigkeit, der im Körper eines toten Wächters gefangen wird, ist dagegen im Ansatz zwar interessant, entfaltet sein Potential aber überhaupt nicht. Die „Krönung“ der Story war dann aber der Abspann, bei dem man einfach in mehreren Textboxen erzählt bekommt, wie es weitergegangen ist, und was die Charaktere noch so getan haben. Haben wir solche Zeiten nicht längst hinter uns gelassen?

Spezialisiert
An Neuerungen gibt es da noch das Handwerk der Runenherstellung - mit Runen lassen sich Waffen und Rüstungen verzaubern und somit verbessern. Das hört sich allerdings spannender an als es ist. Um beispielsweise eine Blitzrune des Großmeisters herzustellen, braucht man zwei Blitzrunen des Meisters sowie zwei Handwerkswaren vom Händler (ähnlich den Flaschen bei der Trankherstellung). Um an die Blitzrunen des Meisters zu kommen, braucht man wiederum jeweils zwei schwächere Blitzrunen. So geht das in die eine oder andere Richtung beliebig weiter. Ganz unten stehen die billigsten Runen, die man kaufen kann, ganz oben die stärksten, für die man "nichts weiter" tun muss als den ganzen benötigten Kram immer wieder zu kaufen und in die nächstbessere Rune umzuwandeln. Langweilig ist gar kein Ausdruck. Übrigens hat jede Klasse zwei neue Spezialisierungen bekommen, z.B. beim Schurken der "Schatten" und beim Krieger der "Geistkrieger". Das hört sich auch viel spannender an, als es ist, man kann in jede Spezialisierung nämlich nur vier Punkte setzen. Dafür kann man sich inzwischen auf drei von fünf Richtungen spezialisieren - manchmal wünsche ich mir einen gelungenen MMO-Talentbaum auch bei Offline-Spielen...

"Gecleart"
Doch trotzdem kann man mit Dragon Age: Origins Awakening seinen Spaß haben, leider hält sich jedoch der Wiederspielwert in Grenzen. Die Entscheidungen, die man treffen kann, haben zu geringe Auswirkungen (bzw. nur auf die Abspann-Textboxen), alle Erfolge kann man in einem Durchgang holen, sofern man vor der letzten Schlacht zwei Speicherstände anlegt. Mittels Büchern kann man zwar noch seine Skills verlernen und seine Charaktere somit nicht nur anhand der Ausrüstung, sondern auch in Sachen Fähigkeiten optimieren. Nur wozu? Sobald man alle Gegner erledigt hat, sind sie weg. Am Ende steht man vor leeren Zonen, und der Schwierigkeitsgrad ist dieses Mal nicht so hoch, dass man optionale Bosse nicht gleich schaffen kann. Und eine Möglichkeit, schwerere Formen dieser Bosse - mit Aussicht auf noch bessere Beute - zu bekämpfen, gibt es nicht.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelWer der Geschichte der dunklen Brut (denn die steht nun mal im Mittelpunkt des Spiels) weiter folgen möchte, darf gerne zugreifen. Die neuen Hauptgebiete sind gelungen, die Story ist besser als noch im Hauptspiel und die beiden nichtmenschlichen Hauptcharaktere und ihre Handlanger wissen zu gefallen. Insgesamt ist das aber für ein Rollenspiel zu wenig. Die spielbaren Charaktere tragen die Story kaum, die Nebenquests außerhalb der Hauptgebiete sind überflüssig und auch die Zufallsbegegnungen hätte man weglassen können, da man hier immer den gleichen Bauernhof gezeigt bekommt, wie man ihn schon in zwei Nebenmissionen sah.

Ein weiterer, sehr großer Kritikpunkt sind die Bugs, die einfach viel zu zahlreich und zu schwerwiegend sind, als das man sie ignorieren könnte. Zwar wurden viele Schwachstellen des Hauptspiels beseitigt, dafür anscheinend umso mehr neue eingebaut. Hoffen wir, dass Dragon Age 2 kein simpler Aufguss, sondern eine Runderneuerung wird. 



Dragon Age: Origins Awakening - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.125 Grafik: 7.50
Sound: 8.00
Steuerung: 6.50
Gameplay: 6.50
Wertung: 7.125
  • Interessante Story, welche die dunkle Brut näher beleuchtet
  • Neue Hauptgebiete gut gelungen
  • Oghren
  • Großes Recycling an Grafik und Ideen
  • Überflüssige und schlecht designte Nebenquests
  • Keine Herausforderung, kein Wiederspielwert
  • Zu viele Partymitglieder mit zu wenig Story
  • Viel zu viele Bugs, langweilige Runenherstellung

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Rezension vom: 07.04.2010
Kategorie: Adventure
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