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Alan Wake

Entwickler: Microsoft Game Studios
Publisher: Microsoft Game Studios

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49 €

Systeme: Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Wenn es um Spiele mit Handlung geht, waren es immer die japanischen Entwickler, die am meisten Wert auf eine traditionelle, lineare, von Charakteren getragene und bisweilen epische Erzählweise legten (Man denke dabei nur an die langen Zwischensequenzen der Metal Gear Solid-Reihe). Im Westen mag man es oft trotz stets präsenter Film-, TV-Serien- und Buchindustrie lieber einfach, frei und offen - von Hits wie Uncharted 2 und Bioshock mal abgesehen. Schade, dass dabei gerade Spiele wie Dragon Age es nicht schafften, dem Spieler eine große, zusammenhängende Welt vorzugaukeln. Mit Alan Wake geht der finnische Entwickler Remedy Entertainment nun einen anderen Weg und präsentiert uns eine große Spielwelt mit einer episodenartigen Handlung, deren Aufbau an amerikanische Fernsehserien wie Lost erinnert.

Meinung:
Während Lost-Fans in den USA endlich das Finale einer der besten Serien der letzten Jahre sehen durften, können Xbox 360-Anhänger weltweit nun den Anfang einer neuen Mystery-Story erleben. Laut Remedy ist der erste Teil von Alan Wake gleichzusetzen mit der ersten Staffel einer TV-Serie - der Nachfolger ist bereits in Planung. Doch worum geht es überhaupt?

Schriftsteller Alan Wake leidet unter einer Schreibblockade, er kann einfach nichts mehr zu Papier bringen. Mit seiner Frau Alice fährt er in das von bewaldeten Bergen umgebene Bright Falls, das im US-Bundesstaat Washington liegt und wohl nicht zufällig etwas an das ebenfalls fiktive Städtchen Twin Peaks aus der gleichnamigen Serie erinnert. Als die beiden dort ankommen, läuft so einiges falsch: Das Pärchen bekommt den falschen Schlüssel und die falsche Wegbeschreibung, landet somit in einem Haus auf einer kleinen Insel in einem See, die eigentlich seit einem Vulkanausbruch versunken sein sollte, wie man später erfährt. Alice, die Angst im Dunkeln hat, verschwindet und Alan findet sich plötzlich in einem verunfallten Auto wieder. Eine Woche - die ihm in seiner Erinnerung völlig fehlt - später. Bei der Suche nach Alice gerät der Schriftsteller nicht nur mit Polizei, Einheimischen und dem FBI aneinander, sondern muss sich auch gegen von unheimlichen Schatten befallenen Ex-Menschen wehren.

Ab 16
Remedy verzichtete also komplett auf Zombies, Werwölfe, Vampire und übermäßige Gewaltexzesse, sondern gibt dem Action-Adventure einen mystischen Hintergrund, wie man es aus zahlreichen amerikanischen Grusel- und Horrorklassikern kennt. Neben dem Standardrepertoire wie Revolver, Schrotflinte und Jagdgewehr ist dabei das Licht die stärkste Waffe des Titelhelden, denn die Besessenen (oder „Taken“, wie sie im englischen Original heißen) fürchten die Helligkeit mindestens genau so wie Alice Wake das Dunkel. Das Licht der Taschenlampe lässt sich mit Druck auf den linken Trigger noch verstärken, was die Kreaturen der Nacht nicht nur blendet und so z.B. am Axtwurf hindert, sondern sie nach einer Weile auch verwundbar gegen physische Waffen macht. Die - wie klassische Slasher-Killer - langsamen, aber extrem zielstrebigen Besessenen besitzen dabei eine ausgeklügelte KI: Sie schleichen sich um Alan herum, suchen Deckung und weichen vor Leuchtfackeln zurück. Auch ihre Fähigkeit, in äußerst ansehnlichen Slow-Motion-Auftritten, plötzlich hinter oder neben einem aufzutauchen, macht den Kampf nicht leichter. Hinzu kommen Nachladepausen bei Waffe und Taschenlampe (auch Batterien kann man sammeln), sowie Erschöpfung bei längerem Wegrennen. Doch wer die Panik überwindet und einen kühlen Kopf bewahrt, schafft es locker auch gegen mehrere Gegner auf einmal.

Step Into The Light
Findet Alan eine größere Lichtquelle, wie etwa eine Straßenlaterne, kann er sich dort ausruhen und seine Energie etwas schneller regenerieren. Manchmal gehen solche Lichter aber auch aus, bzw. man muss erst ihre Generatoren anwerfen. Das erfordert etwas Timing - manchmal auch unter Druck, ist aber nicht allzu schwer. Hin und wieder gilt es einen Schlüssel zu holen oder etwa einen Scheinwerfer zu verwenden - größere Rätsel gibt es aber leider nicht. Dennoch bietet das Spiel eine Menge Abwechslung in den Episoden und ist im Gegensatz zur letzten Resident Evil-Episode mehr auf Survival Horror als auf Action getrimmt. Man muss nicht ständig ballern, weiß aber auch nie, wann die nächsten Besessenen auftauchen - momentan keinen Revolver zu besitzen ist da keine Garantie, dass sie es nicht tun werden. Dann darf man auch mal in einen Wagen steigen und dessen Scheinwerfer einsetzen, um den Besessenen mal ordentlich auf die Pelle zu rücken. Ein anderes Mal flüchtet man vor dem FBI, gibt einem KI-Charakter „Lichtschutz“, oder spielt einfach einen kurzen Handlungsabschnitt am Tag.

Previously on Alan Wake
Die Story von Alan Wake kann sich wirklich sehen lassen, und ist tatsächlich wie die einer Serie aufgebaut. Die Geheimnisse um Bright Falls und den Protagonisten entfalten sich erst nach und nach, eine Episode endet meistens mit einem Cliffhanger, die nächste beginnt mit den Worten „Bisher bei Alan Wake“ und einer kurzen Zusammenfassung. Das wäre natürlich alles nur halb so spektakulär, wenn die Präsentation drum herum nicht stimmen würde. Doch auch hier hat Remedy ganze Arbeit geleistet. Die Grafik sieht einfach fantastisch aus, besonders die dichte und lebendig wirkende Vegetation ist hier hervorzuheben. Die zahlreichen Effekte setzen neue Maßstäbe und lassen die Wälder von Bright Falls noch unheimlicher, lebendiger und gefährlicher wirken.  

Bad Seeds
Die instrumentale Musik ist sehr gelungen, und wie bei einer TV-Serie gibt es auch noch einen zusätzlichen Score, der aus Songs zahlreicher Künstler wie etwa Nick Cave oder Roy Orbison besteht. Alan Wakes Stimme ist nicht nur in Zwischensequenzen bzw. während des Spiels ablaufenden Dialogen zu hören, er kommentiert auch viele Geschehnisse aus dem Off. Insgesamt könnte die deutsche Synchronisation - wie auch bei vielen anderen Spielen - noch etwas besser sein, trotzdem bewegt sie sich noch im überdurchschnittlichen Bereich.

Zu Papier gebracht
Zu entdecken gibt es ebenfalls überdurchschnittlich viel in der - trotz linearer Handlung - äußerst großen und immer zusammenhängend wirkenden Spielwelt. So dürfen Erfolgsjäger abseits des Weges Thermoskannen sammeln und Dosenpyramiden umwerfen, interessanter sind jedoch die Manuskriptseiten. Die liegen überall verteilt herum und ergeben zusammen ein Romanmanuskript, an dessen Niederschrift sich Alan Wake überhaupt nicht erinnern kann. Die Geschehnisse in dieser „Story in der Story“ ähneln jedoch verblüffend der Handlung des Spiels, und geben manchmal auch ein paar Ausblicke in zukünftige Geschehnisse. Etwa wenn man liest, dass Wake vom FBI gesucht wird.

Night Springs
Doch Erfolge und Sammelwut sind nicht die einzigen Gründe, weswegen man sich auch mal abseits des Weges umschauen sollte. Durch Schilder und Radiosendungen erfährt man mehr über die Geschichte bzw. die Geschehnisse von/in Bright Falls. Auf Fernsehgeräten laufen kurze und witzige Episoden von „Night Springs“ - eine Anspielung auf die klassische Serie Twilight Zone.  Hin und wieder gibt es auch gescriptete Events, z.B. wenn man eine Hütte betritt und plötzlich jemanden draußen herumschleichen sieht, der dann vom Erdboden verschluckt zu sein scheint, sieht man sich außerhalb um. Solche Kleinigkeiten sind das Salz, welches die Survival-Suppe erst so richtig schmackhaft macht.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelAlan Wake mag in Sachen Gameplay keinen Innovationspreis gewinnen, doch das tat auch schon Uncharted 2 nicht. Was das Sony-Exklusivspiel jedoch für die Abenteuerspiele Marke Tomb Raider war, das ist Remedys 360-Knaller für das Survival Horror-Genre, welches in letzter Zeit doch arg vernachlässigt wurde, und dem sogar die berühmte Resident Evil-Reihe den Rücken gekehrt hat.

Alan Wake bietet eine packend erzählte Geschichte mit interessanten Charakteren und vielen Geheimnissen, in einer Kulisse, die atmosphärischer kaum sein könnte. Die große, zusammenhängend wirkende Welt wird uns mit einer lebendigen Flora, einer beeindruckenden Weitsicht und erstklassigen Effekten präsentiert. Remedy wird mit diesem Spiel viele neue Freunde gewinnen.

Alan Wake - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.0625 Grafik: 9.50
Sound: 9.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.75
Wertung: 9.0625
  • Ausgezeichnete Story, packend inszeniert
  • Große Welt mit toller Weitsicht
  • Exzellente gestaltete Vegetation und Umgebung
  • Toller Soundtrack
  • Erstklassige Effekte und Atmosphäre
  • Keine Rätsel

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Rezension vom: 06.06.2010
Kategorie: Adventure
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