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Starcraft 2 - Wings of Liberty

Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 47,95 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core Duo @ 3 GHz; 4 GB RAM; ATI Radeon HD 4800

Anforderungen: Pentium IV 2,6 GHz; 128 MB Grafikkarte; 1,5 GB RAM; 12 GB Festplattenspeicher

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Man muss in den letzten Monaten schon sehr blind durch die Videospiel-Welt gegangen sein, will man nichts vom immer näher rückenden Release von Blizzards Starcraft 2 mitbekommen haben. Zeitschriften bringen Sonderhefte, sonst so „seriöse“ Nachrichtenmagazine kümmern sich plötzlich um Videospiele und in Südkorea brennt eh der Baum, schließlich bereiten sich gefühlte drei Viertel des eSports-verrückten Landes schon seit Jahren auf nichts anderes als den Tag aller Tage vor: Am 27. Juli 2010 soll über zwölf Jahre nach dem ersten Teil endlich Starcraft 2 – Wings of Liberty erscheinen.
Betrachtet ein Außenstehender den medialen Ausnahmezustand objektiv, wird er sich schwer tun, die ganze Aufregung überhaupt nachvollziehen zu können. Schließlich dürfte sich nur die Minderheit heutiger Spieler noch an den Tag erinnern können, an dem die Serie ihren Anfang nahm. Sicher, auch nach über zwölf Jahren auf dem Markt stellt der erste Starcraft-Teil noch immer die Referenz unter den Multiplayer-Echtzeitstrategiespielen dar. Und ohne Zweifel hat es Publisher Blizzard in der Vergangenheit wie niemand sonst verstanden, sich mit der Veröffentlichung von winzigen Informationshäppchen, Ausschnitten aus Cutscenes oder vollmundigen Ankündigungen die Aufmerksamkeit der Szene zu sichern.
Doch weshalb sind sich unzählige Spieler auf der Welt schier absolut sicher, dass Starcraft 2 DAS Spiel des Sommers werden wird, ohne wirklich viel über dessen eigentlichen Inhalt zu wissen? Was genau macht das Spiel hinter dem Hype aus, dass kaum jemand wagt, dessen Qualität in Frage zu stellen? Kurz: Wie gut ist Starcraft 2 – Wings of Liberty wirklich?

Meinung:
Inhaltlich knüpft Starcraft 2, wie sollte es auch anders sein, eng an seinen Vorläufer an. Vier Jahre nach den Ereignissen in Starcraft: Brood War entscheidet der Spieler über das Geschick des alten Bekannten Jim Raynor. Der ehemalige Marshall hat sich vor einiger Zeit gegen seinen ehemaligen Kommandeur Arcturus Mengsk, nun Imperator der terranischen Liga, gewandt und führt mit einer handvoll Männer einen Privatfeldzug.
Dabei gelingt es Raynor angesichts seiner überschaubaren Ressourcen aber nicht, Imperator Mengsk wirklich empfindlichen Schaden zuzufügen, weswegen der alte Veteran immer öfter seinen Trost in der Flasche sucht. Doch als er eines Tages auf seinen alten Freund Tychus Findlay trifft, ändert sich das. Gemeinsam mit dem knorrigen Kämpfer begibt sich Raynor auf die Suche nach uralten, im All verstreuten Artefakten, da diese erstens einiges Geld bringen und Raynor zweitens auf die Spur der legendären Königin der Klingen bringen. Denn deren gemeinsame und tragische Vergangenheit ist das einzige, was den verbitterten Ex-Marshall noch aus seiner Lethargie reißen kann.

Immer anders, immer schnell

Erzählt wird diese Geschichte in Starcraft 2 - Wings of Liberty in Form einer Kampagne, die hinsichtlich ihrer Dynamik, ihres Abwechslungsreichtums und ihrer Atmosphäre zum Besten gehört, was das Genre der Echtzeitstrategiespiele seit langem gesehen hat. So löst Raynor in 26 Missionen eine Rebellion aus, lässt sich mit skrupellosen Söldnern ein und kämpft in einem Meer glühender Lava gegen eine unmenschliche Übermacht. Jeder diese Aufträge konfrontiert den Spieler mit neuen, immer aussichtsloser ausfallenden Bedrohungen, erfordert unterschiedliche strategische Herangehensweisen unter zunehmendem zeitlichen Druck und gönnt so auch absoluten Stoikern keine Zeit zum Ausruhen.

Geballte Unterhaltung
Das ändert sich erst dann wieder, wenn die Missionsziele erreicht sind und damit die Zeit der Cutscenes anbricht. Wie aus anderen Blizzard-Spielen gewohnt, verbindet eine Unzahl dieser zumeist in Spielgrafik gehaltenen Sequenzen die Missionen miteinander und erzählt die Geschichte des Spiels weiter. Während dabei zu Beginn der Kampagne noch ein eher lockerer Ton vorherrscht und Jim mit Tycus über die alten Zeiten plaudert, wendet sich der Tenor im Spielverlauf zunehmend ernsteren Themenkomplexen wie Schuld und der Relevanz der eigenen Ziele zu. Doch keine Angst, Niveau und Komplexität dieser Ereignisse überschreiten nur selten den Standard allseits bekannter SciFi-Serien, weswegen jede eventuelle Angst vor intellektueller Überbeanspruchung völlig unbegründet ist.

Die Schatten der Zukunft
Allerdings kann sich das natürlich noch grundlegend ändern, schließlich stellt Starcraft 2 – Wings of Liberty nur den ersten von drei Teilen der Starcraft 2-Trilogie bzw. deren Beginn dar. Und wie es sich für den ersten Part einer epischen Geschichte eben gehört, werden in Wings of Liberty in erster Linie Prozesse in Gang gesetzt, Personen eingeführt und zukünftige Ereignisse angedeutet. Auch wenn das Spiel natürlich trotzdem eine (relativ) abgeschlossene und verdammt spannende Handlungseinheit darstellt, sollte man den Einführungscharakter von Wings of Liberty aber natürlich nicht vergessen und – wie im Internet vielerorts zu beobachten – die Story von Starcraft 2 – Wings of Liberty als oberflächlich und langweilig kritisieren. Sie wird, da kann man sich angesichts der Schlusssequenz sicher sein, ihre volle Dynamik im zweiten Teil der Trilogie weiter entfalten. Dann auch zweifellos mit mehr Tiefgang.

Gut geklaut
Bis dahin – wann genau die nächsten Starcraft 2-Teile erscheinen werden, steht noch nicht fest – bleibt dem Spieler im Singleplayer-Modus noch immer eine dynamische Kampagne, die an vielen Stellen den Charme klassischer Echtzeitstrategie aufweist, zum Glück aber auch aus den Weiterentwicklungen des Genres gelernt hat. So wählt der Spieler die meiste Zeit selbst, welche Mission er zu welchem Zeitpunkt des Spiels in Angriff nimmt und sollte dabei tunlichst sein Budget und die zur Verfügung stehenden Technologien im Auge behalten. Letztere gilt es variabel mittels gefundener oder anderweitig erworbener Proben etc. weiter zu entwickeln, will man gegen die immer stärker werdenden Gegner die Oberhand behalten.
Hilft als das nicht, kann Raynor immer noch auf besonders starke, aber eben auch teure und nur begrenzt verfügbare Söldner zurückgreifen.
Neu sind all diese Features natürlich nicht, was aber nichts daran ändert, dass sie das Spielprinzip von Starcraft 2 sinnvoller erweitern als es wohl manche riskante Innovation getan hätte.

Kein Schema F
Nun aber zum zweiten Spiel im Spiel bzw. der Facette des Spiels, die über den langfristigen Erfolg von Starcraft 2 – Wings of Liberty entscheiden wird: dem Multiplayer-Modus. Dieser besteht im Kern aus einer ganzen Reihe gut ausbalancierter Karten, auf denen sich Zerg-, Protoss- und Terraner-Spieler schnelle, taktisch anspruchsvolle Gefechte im 1on1, 2on2 usw. liefern können. Schon jetzt, wenige Tage nach Release des Spiels, gestalten sich diese Matches beeindruckend ausbalanciert, kennt die Online-Welt von Starcraft 2 eine unglaubliche Menge von Taktiken und Strategien, die kein anderes vergleichbares Spiel zu bieten hat.

Blizzard-Tradition
Das hat aber natürlich zur Folge, dass eine gute Position in den Ranglisten des Spiels eine ausgesprochen große Menge an Spielerfahrung voraussetzt, so leicht der Einstieg auch scheint. Denn nach den ersten, meist überschwänglich gefeierten Siegen wird jeder Spieler unweigerlich feststellen, dass Blizzard dem eigenen Motto der eigenen Spiele treu geblieben ist. Ob sie nun Starcraft, Warcraft, Diablo oder World of Warcraft heißen: Blizzard-Titel sind im Multiplayer-Modus immer auf Wettbewerb ausgelegt und leicht zu lernen, aber schwer zu meistern.

Langsame Perfektionierung
Um dem kompetitiven Charakter von Starcraft 2 – Wings of Liberty gerecht zu werden, hat Blizzard passend zum Release der eigenen Multiplayer-Plattform, dem Battle.Net, eine Rundumerneuerung gegönnt. Wie nicht anders zu erwarten, bietet das Battle.Net 2.0 neben Freundes- und Ranglisten, Online-Events, Errungenschaften usw. fast alles, was heutige Spieler an Funktionen schätzen gelernt haben. Dabei haben die Entwickler offensichtlich versucht, sowohl Wettbewerbs- als auch Gelegenheitsspieler in ihren Überlegungen zu bedenken, was zum überwiegenden Teil gut funktioniert hat. Und Blizzard wäre nicht Blizzard, wären für die nächsten Patches nicht schon Funktionen angekündigt, die diese Mängel beseitigen sollen, idealer Weise im engen Austausch mit der Community des Spiels.

Friss oder stirb
Eine Spielmöglichkeit allerdings wird Blizzard trotz der Kritik vieler Spieler wohl auch in ferner Zukunft nicht nachreichen: den LAN-Modus. Denn diese Möglichkeit in einem lokalen Netzwerk, auch ohne Internet-Zugang, mit mehreren Rechnern Spiele zu bestreiten, steht im Widerspruch zu Blizzards neuer Politik, die eigenen Titel vor Raubkopien zu schützen, indem deren Originalität permanent online überprüft wird.

Gerade in den Augen vieler Generation-LAN-Party-Veteranen greift diese Maßnahme (ähnlich wie das aktuelle UbiSoft-DRM) auf unzulässige Weise in die Freiheit der Spieler ein und die Wut darüber ist objektiv betrachtet nicht unverständlich. Praktisch jedoch schränkt ein solcher Online-Zwang das Spielvergnügen von 99% der betroffenen Spieler nicht ein und stellt damit aus Sicht der Herstellers ein effizientes Mittel im Kampf gegen Schwarzbrenner dar.

Klassisches Beispiel für eine festgefahrene Situation.
Für den Spieler bedeutet das auf jeden Fall, dass er sich über den Online-Zwang von Starcraft 2 – Wings of Liberty im Klaren sein sollte, bevor er über den Kauf des Spiels nachdenkt. Unabhängig davon, wie er die gegenwärtige (wohl nicht mehr aufzuhaltende) Entwicklung nun beurteilt.

Ton für Ton gelungen
Generell stellt die oben beschrieben Streitfrage aber den einzigen Grund, Starcraft 2 -Wings of Liberty auf technischer Ebene zu kritisieren, sowohl Sound bzw. Musik als auch die Grafik des Spiels passen perfekt zum Spielgeschehen. Das führt dazu, dass das Spiel kein überbordendes Effektfeuerwerk aufbietet, da dieses eben bei der Schnelligkeit und Dynamik des Spiels auch nur eine Ablenkung darstellen würde, sondern eben Mittel zum Zweck darstellt. Die musikalische Bandbreite weist z.B. sowohl epische Orchester- als auch stimmige Gitarrenmusik auf, die das Geschehen je nach Situation perfekt untermalen. Bei den Soundeffekten hingegen dominieren satte, plastische Effekte und natürlich gewohnt amüsante Sprachsamples der Einheiten das durchgängig stimmige Klangbild.

Einfach, aber genial
Die Grafik schließlich definiert sich weder über besonderen Realismus – was besonders bei den Größenverhältnissen und Sterbeanimationen deutlich wird – , noch über eine hohe Anzahl von Polygonen. Angesichts eines ohne Ausnahme perfekten Einheiten-, Landschafts- und Map-Designs fällt das technisch eingeschränkte Potential von Starcraft 2 -Wings of Liberty nicht nur nicht auf, sondern ist schlichtweg nicht von Interesse. Originelle und einwandfrei umgesetzte Animationen, einfach schöne Explosionen oder die Struktur im Design der einzelnen Völker sind nur einige Beispiele dafür, dass das Spiel durch seine Grafik schlicht perfekt in Form und Farbe übertragen wird. Wem sich das nicht erschließt, der kann seine Zeit gerne mit Techdemos verbringen.

Fazit:
maxGanz im Ernst: Ich würde an dieser Stelle gerne Vor- und Nachteile von Starcraft 2 – Wings of Liberty gegeneinander aufwiegen, schließlich stellt das die Kernfunktion eines Fazits dar. Dumm nur, dass die Qualität des Spiels das nicht zulässt, da der Titel (abgesehen vom umstrittenen Online-Zwang) keine Kritik-Punkte zulässt.

Spielmechanik, Design, Inszenierung, Umfang usw. fallen allesamt so perfekt aus, dass man schon unsinnige Maßstäbe anlegen muss, um Starcraft 2 - Wings of Liberty auch nur ansatzweise kritisieren zu können. Sicher, im Endeffekt stellt das Spiel eine in (allen) Details aufgebohrte und um einige sinnvolle Details ergänzte Version des ersten Teils dar. Aber was bitte könnte besser sein als eine sinnvoll verbesserte Neuauflage eines für seine Zwecke fast perfekten Spiels? Ist Innovation um jeden Preis wirklich das, was ein gutes Spiel ausmacht?

Nein. Starcraft 2- Wings of Liberty zeigt deutlich, wie man ein schon brillantes Spiel noch weiter verbessern kann. Damit kann die Antwort auf die einleitenden Fragen nur heißen: Abseits allen Hypes ist Starcraft 2 - Wings of Liberty einfach ein praktisch perfektes Spiel und der bester Vertreter seines Genres, der wahrscheinlich auch für die kommenden Jahre den Standard für Echtzeitstrategiespiele setzen wird. Punkt.

Starcraft 2 - Wings of Liberty - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.625 Grafik: 9.50
Sound: 9.50
Steuerung: 9.50
Gameplay: 10.00
Wertung: 9.625
  • Umfangreiche und dynamische Kampagne...
  • Brillanter Mulitplayer-Modus
  • Perfekte Inszenierung
  • ... die etwas mehr Tiefe vertragen hätte
  • Umstrittener Online-Zwang

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Rezension vom: 06.08.2010
Kategorie: Strategie
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