Toy Story 3: Das Videospiel
Entwickler:
Avalanche Studios
Publisher:
Disney Interactive Studios
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59,99 €
Systeme:
DS, PC, PlayStation 3, PSP, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Seit dem 29. Juli sind Wood, Buzz, Jessie und Co. nun zum dritten Mal in den Kinos und sorgen dort, wenig überraschend, für tolle Einspielergebnisse. Das offizielle Spiel zum Film, das ebenso wenig überraschend pünktlich zum Kinostart in den Händlerregalen stand, wird diese Summen natürlich nicht erreichen können. Dabei hätte es Toy Story 3: Das Videospiel durchaus verdient, denn das Spiel ist fast so gut geworden wie der Film.
Meinung:
Zur Geschichte des Storymodus möchte ich an dieser Stelle nicht allzu viel sagen. Schließlich basiert sie, genau wie die acht Orte, die man während der Story besucht, teilweise auf dem Kinofilm. Und da wohl noch nicht jeder, der diese Review liest im Film war, möchte ich hier nichts Spoilern. Woody, Buzz und Jessie
Kein Spoiler ist wohl die Tatsache, dass man sich mit Cowboy Woody, Space Ranger Buzz Lightyear und dem Cowgirl Jessie durch die Levels bewegt (andere bekannte Charaktere treten zwar hin und wieder auch auf, allerdings darf man diese nicht selbst steuern). Dabei muss man gewohnte Jump’n’Run-Kost, die von zahlreichen Kletterpassagen bis zu Sprünge auf sich bewegende Plattformen alles beinhaltet, bewältigen. Damit das Ganze nicht zu eintönig wird, gibt es auch zahlreiche genreuntypische Aufgaben, die für reichlich Abwechslung sorgen. So muss man Beispielweise mit Buzz und seinem Jetpack durch das, aus dem zweiten Kinofilm bekannte, Buzz Lighyear-Videospiel fliegen oder mit einer Laserkanone verhexte Muffins zu krümeln schießen. Jeder hat seine Spezialfähigkeit
Dabei werden auch immer wieder die Spezialfähigkeiten der jeweiligen Charaktere gebraucht. Denn nur Woody kann zum Beispiel scheinbar unüberwindbare Abgründe mit Hilfe seines Lassos überspringen. Die zierliche Jessie darf hingegen als einzige auch auf dem kleinsten Vorsprung landen und Buzz seine Kraft dazu nutzen, um schwere Gegenstände zu verschieben. Wann genau man eine dieser Spezialfähigkeiten nutzen muss, wird einem stets angezeigt. Ohnehin macht es einem das Spiel äußerst einfach den richtigen Weg zu finden. Großartige Abzweigungen oder ähnliches, findet man nur sehr selten vor. Für echte Profizocker dürfte dies etwas enttäuschend sein, die jüngeren werden sich aber drüber freuen. Die schwierige Suchen nach den Sammelobjekten
Allerdings wird einem nicht immer auf die Sprünge geholfen. Wer die zahlreichen Sammelobjekte, die überall in den Levels versteckt sind, ausfindig machen will, muss dies auf eigene Faust tun. Hier gibt es nämlich keine Hilfe. Dabei wäre gerade hier Unterstützung von Nöten, denn nur hier wird man so manches Mal vor echte Hindernisse gestellt. Wer also wirklich alle Objekte sammeln möchte, muss viel Geduld mitbringen. Hier zahlt es sich auch aus, dass man nicht sterben kann, denn ansonsten würde man beim Suchen der Sammelobjekte dermaßen oft das Game Over Bild sehen, dass man gar keine Lust mehr hat, alles zu finden. Sei der Sheriff einer Westernstadt
Nachdem man die abwechslungsreiche und spaßige, aber leider auch etwas zu kurz geratene, Story durchgespielt hat, ist der Spaß aber noch lange nicht vorbei. Ganz außen auf dem Spielbrett, welches als Menü dient, ist nämlich noch der Spielzeugkistenmodus versteckt. Hier kann man mit einem der drei bereits genannten Helden als Sheriff durch eine kleine Westernstadt laufen und dabei allerlei Dinge unternehmen.
Neben unzähligen Aufgaben, die man von anderen aus den Kinofilmen bekannten Charakteren annimmt, darf man auch auf eigene Faust herumlaufen, -reiten oder -fahren und z.B. versteckte Sammelobjekte suchen. Diese schalten neue Frisuren, Hüte, Klamotten, Wandfarben, Dekogegenstände usw. frei, mit denen man jeden einzelnen Bewohner und jedes Haus der Stadt nach seinen Vorlieben gestalten kann. Unter anderen darf man so Bewohner und Häuser auch im Stile früherer Pixar-Filme, wie z.B. Wall-E, Findet Nemo oder Die Unglaublichen, gestalten und durch die staubigen Straßen laufen lassen. Das war immer noch nicht alles Man kann seine Zeit außerdem damit verbringen Fässer und Kisten zu zerschlagen und nach Gold zu hacken. Mit den so gewonnenen Goldtalern darf man im Shop einkaufen gehen und sich neue Bewohner oder Häuser oder gar neue Areale kaufen. Wenn man alles zusammen hat, ist es dann unter anderem möglich auf einer Rennbahn wilde Stunts zu vollführen, mit einem kleinen Drachen herumzulaufen oder auf Geisterjagd zu gehen.
Für genügend Abwechslung ist hier also auf jeden Fall gesorgt. Und so verbringt man im Spielzeugkistenmodus, der auch Woody’s Roundup genannt wird, Stunde um Stunde, weil man auch noch das letzte versteckte Objekt ausfindig machen will. Auch technisch einwandfrei
Grafisch ist sowohl der Storymodus wie auch Woody’s Roundup absolut gelungen. Klar, an den fantastisch aussehenden Kinofilm kommt das Ganze nicht heran, dennoch schaut man den farbenfrohen und abwechslungsreich gestalteten Umgebungen sowie den toll animierten Charakteren mindestens genauso gerne zu wie ihren Pendants auf der großen Leinwand. Auch der Sound kann sich wahrlich hören lassen. Zwar sind nicht alle original Synchronsprecher aus den Filmen mit an Bord, doch wenn man das nicht weiß, merkt man es auch kaum. Ansonsten gibt es noch coole Hintergrundmusik, die hervorragend zum Spiel und Setting passen.
Fazit:
Es scheint beinahe so, als ob die Zeiten der grausigen Filmumsetzungen (zumindest bei den Animationsfilmen) vorbei sind. Denn nach Shrek 4: Für immer Shrek kann mit Toy Story 3: Das Videospiel nun innerhalb kürzester Zeit das nächste Spiel zu einem Animationsfilm überzeugen. Woody, Buzz und Jessie machen ihre Sache dabei sogar noch besser als der grüne Oger. Dies liegt allerdings nicht am Storymodus. Denn obwohl auch der mit seinen abwechslungsreichen Szenarien und Gameplay, sowie der schön anzusehenden Grafik durchaus Laune macht, ist er doch etwas kurz geraten. Für anhaltenden Spaß und für das äußerst positive Fazit sorgt vor allem der Spielzeugkistenmodus. In der kleinen Westernstadt jederzeit alles machen zu können, was einem gerade in den Sinn kommt, macht nämlich dermaßen Spaß, dass nicht nur Kinder Probleme haben werden, ihre Finger vom Controller zu lassen.
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Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert
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