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Darksiders - Hellbook Edition

Entwickler: THQ
Publisher: THQ

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45,50 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core Duo @ 3 GHz, 4 GB RAM, ATI Radeon 4800 HD

Anforderungen: 2,4 GHz Prozessor, 1 GB RAM, 12 GB Speicherplatz, NVIDIA GeForce 8800 oder ATI Radeon X200

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Als Publisher THQ im Januar 2010 seinen ab 18-Actiontitel Darksiders dem Publikum präsentierte, beäugten die meisten Videospieler das Spiel noch eher kritisch. Schließlich erinnerte die Zusammenfassung der Spielelemente – eine Personifikation des Kriegs kämpft sich auf der Suche nach Rache durch eine mystische Welt – doch stark an ein God of War-Imitat mit Gothic-Einflüssen. Hatt THQ das wirklich nötig? Gut, ein derartiger Titel würde sicher seine Käufer finden, aber eben auch den kreativen Offenbarungseid des Publishers darstellen.

Doch überraschenderweise überschlugen sich die nach und nach veröffentlichten Reviews vor überschwänglichem Lob, regnete es Award auf Award für den vom Comic-Zeichner Joe Madureira mitentwickelten Action-Titel. Freuen konnten sich darüber aber nur die PS3- und Xbox 360-Besitzer, den exklusiv für diese Konsolen erschien das Spiel ursprünglich.

Ende September 2010 hatte THQ aber schließlich ein Einsehen und veröffentlichte die Hellbook-Edition von Darksiders, die eben die PC-Umsetzung des preisgekrönten Titels, aber auch einige weitere Goodies beinhaltete, was wiederum ein gewisses Misstrauen sähte: Sollten diese womöglich von der bescheidenen Qualität der Portierung ablenken?

Meinung:
Inhaltlich entspricht diese jedenfalls dem Konsolen-Vorbild und versetzt den Spieler in die Rolle von „Krieg“, dem zweiten der vier Apokalyptischen Reiter. Dieser wird auf die Erde gerufen und platzt mitten in eine erbitterte Schlacht zwischen den Mächten des Lichts und denen der Dunkelheit, die der Menschheit ihre Vernichtung bringt. Doch irgendetwas stimmt dabei nicht: Denn weder ist das Siebte Siegel gebrochen, was eigentlich erst das Signal für das Erscheinen der vier Reiter darstellt, noch sind Kriegs Brüder überhaupt anwesend, was diesen zum Hauptverdächtigen für das ganze Chaos macht. Als dann auch noch der Anführer der Engel von einem Dämon getötet wird, der danach auch noch Krieg besiegt, geht alles den Bach runter.

Doch dem scheinbar verratenen Reiter der Apokalypse wird noch eine letzte Chance gewährt: Der ewige Rat, der zwischen Gut und Böse vermittelt und dem sich die Reiter zu verantworten haben, gesteht Krieg das Recht zu, selber den Schuldigen für die Katastrophe zu suchen, oder bei dem Versuch zu sterben. Ein Angebot, dass sich der Reiter, so geschwächt er auch ist, nicht entgehen lässt.

Nach dem Jüngsten Gericht

Dazu begibt er sich, Jahrhunderte nach dem Krieg der ewigen Mächte, wieder auf die noch immer verwüstete Erde und beginnt zwischen allerhand Dämonen, viel Dreck und einem Meer von Ruinen mit der Suche nach einem Schuldigen. Schnell stellt sich heraus, dass er, um sein Ziel zu erreichen, auf die Hilfe einiger absonderlicher Gestalten angewiesen ist. Besonders Samael, ein ehemals mächtiger, nun aber gefangener Dämon, verspricht einige Informationen, will dafür aber die Herzen einiger spezieller Artgenossen als Lohn. Und da Krieg nicht in der Position ist, zu handeln, begibt er sich auf die Jagd.

Von wegen grau in grau
Er durchstreift dabei eine von Joe Madureira konsequent und ansprechend gestaltete Welt, die Elemente von Endzeit- und Gothic-Szenarien miteinander vermengt und daraus einen beeindruckenden Hintergrund für Kriegs Suche bildet, den man so noch nicht gesehen hat. Alles menschlichen Lebens beraubt und doch keineswegs steril präsentiert sich dem Spieler ein Szenario, dessen Bestandteile man zwar eigentlich zu Genüge kennt, deren Kombination aber etwas völlig Neues erschafft.

Doch so düster das Setting von Darksiders auch ist, so wenig geizt es mit Abwechslung. Zwar könnte man zu Beginn des Spiels schnell den Eindruck haben, dass sich die Spielwelt auf graue Häuserschluchten beschränkt, doch relativ bald schreitet man mit Krieg durch überraschend grüne Täler, aber auch glühende Asche-Wüsten. Durch die Varianz wirkt die Welt von Darksiders überraschend lebendig und organisch, auch wenn der Großteil ihrer Bewohner aus Zombies und anderen Monstrositäten besteht.

Für alle gleich
Dargestellt wird diese unangenehm vitale Ödnis in einer Grafik, die kaum Unterschiede zu den Konsolen-Varianten aufweist. Diese dürfte die meisten Spieler auch uneingeschränkt zu Frieden stellen, auch wenn der Comic-Stil des Titels sicher nicht jedermanns Geschmack trifft. Besitzer extrem potenter PC-Systeme dürften sich allerdings ärgern, dass Darksiders ihre Ressourcen unterfordert, denn die Möglichkeit individueller Grafik-Einstellungen bietet der Titel leider nicht. Vorteil dieser mangelnden Entscheidungsfreiheit ist aber natürlich, dass das Spiel auf so ziemlich jedem Rechner laufen dürfte.

Aussehen ist nicht alles
Allerdings liegt der Schwerpunkt der Inszenierung von Darksiders auch nicht auf bombastischer Optik. Vielmehr haben Madureira und Kollegen bei Kriegs Rachefeldzug eindeutig überraschende Wendungen, eine Vielzahl sehr origineller Charaktere und generell einen ganzen Haufen cineastisch anmutender Tricks wie Weitwinkelaufnahmen etc. in den Mittelpunkt gestellt. So erzählen Spiel- und nicht zu vergessen Zwischensequenzen nach einem etwas zähen Einstieg eine wahrhaft epische Geschichte, die den Spieler auf so hohem Niveau unterhält, wie es seit Langem kein Titel mehr getan hat.

Besser geht’s nicht

Dazu trägt natürlich der Klang von Darksiders gehörig bei. Während die Effekte des Spiels durch ihre immense Plastizität überzeugen – was zartbesaitete Gemüter allerdings manches Mal überfordern könnte – , verdient der Soundtrack des Titels das Prädikat „bombastisch“. Die Kombination aus beidem ergibt ein absolut gelungenes Ganzes und versetzt den Spieler – stärker, als es die Grafik vermag – in eine mystische, dramatische, düstere und nicht zuletzt heroische Welt ewiger Kämpfe. So muss ein Soundtrack sein.

Drei Spielspaß-Säulen
Würden sich die Stärken von Darksiders aber auf diese Faktoren beschränken, müsste man zwar Chef-Designer Madureira eine gute Arbeit attestieren, das Produkt insgesamt aber dennoch als misslungen bezeichnen. Schließlich soll Darksiders eben ein Spiel und kein interaktiver Comic sein.
Doch bevor jetzt die Die-Hard-Kratos-Fans jubelnd aufspringen – ein „Ich hab's gewusst! Alle Macht dem Spartaner!“ auf den Lippen – : So gelungen die erzählerische Umsetzung des Spiels schon ist, umso beeindruckender fällt das Gameplay aus, was in erster Linie an drei Faktoren liegt: einem immensen Abwechslungsreichtum, grandiosen Bossfights und nicht zuletzt großartigen Rätseln.

Immer anders...
So besteht Darksiders im Kern natürlich aus den im Genre üblichen Spielmechaniken – Krieg kann springen, ausweichen, in zahlreichen Varianten zuschlagen und das alles kombinieren – , doch damit erschöpft sich die Dynamik des Titels noch lange nicht. Nicht zuletzt dank eines im späteren Spielverlauf unglaublich umfangreichen Inventars bieten sich dem Spieler letztlich noch weitere Möglichkeiten wie das Fliegen auf riesigen Bestien, die Manipulation der Zeit, Pistolenduelle usw. Kurzum: Immer, wenn man den Eindruck hat, jetzt wirklich alles gesehen zu haben, stellt Darksiders den Spieler gameplay-technisch vor eine neue, mit Sicherheit lohnenswerte Herausforderung.

Immer fieser...
Am meisten genutzt werden die neu erlernten Fähigkeiten Kriegs natürlich im Kampf mit den zahlreichen End- und Zwischengegnern. Diese zeichnen sich nicht nur durch ihr fantastisches, immer zum jeweiligen Level passendes Design aus, sondern fordern dem Spieler eben immer auch in mehrstufigen Kämpfen alles ab. Sicher, solche Bossfights sind dem Wesen nach nichts Neues, Spaß machen sie aber dennoch in besonderem Maße, da man ihnen die Kreativität der Entwickler in jeder Sekunde anmerkt. Egal, ob man jetzt einer riesigen Spinne die Brust mit einem ganzen Wagon zermalmt oder einen riesigen Wurm bändigt.

Immer komplexer...
Doch bis man erst einmal die Gelegenheit bekommt, die durch die Bank abartigen Gegner mit seinem tödlichen Arsenal zu malträtieren, ist man gezwungen, seine Synapsen zu bemühen. Denn was die Entwickler sich hinsichtlich der Rätsel-Einlagen des Spiels haben einfallen lassen, ist von der gnadenlosen Sorte. Eine Vielzahl zwar logischer, aber schon durch den Umfang nicht ganz leicht zu knackender Denkaufgaben wartet darauf, vom Gegner gelöst zu werden. Diese erstrecken sich oftmals über ganze Level und fordern einiges an Aufmerksamkeit, zehren aber nie unnötig an den Nerven des Spielers, indem sie beispielsweise schlicht unlogisch gestaltet sind.

Ein echtes Schmuckstück

Was macht nun aber die PC-Version von Darksiders zur Hellbook-Edition? Schließlich lassen sich alle oben euphorisch beschriebenem Merkmale eins zu eins in den PS3- bzw. Xbox 360-Varianten des Spiels wiederfinden. Wobei handelt es sich bei den eingangs erwähnten Goodies, wo die PC-Portierung doch inhaltlich offenbar keine Neuerungen aufweist?

Hält man die Hellbook-Edition einmal in der Hand, beantwortet sich die Frage zum Teil schon von selbst. Denn THQ hat der PC-Version von Darksiders einen Umfang gegönnt, den sonst nur Sammler-Versionen aktueller Titel vorweisen können. So erwirbt ein Käufer der Hellbook-Version zu einem für eine Neuerscheinung normalen Preis nämlich nicht nur das Spiel selbst, sondern auch eine schön gestaltete Verpackung – kein Jewelcase – , einen Comic und einige Postkarten mit Spielmotiven. Alles in allem ein netter Kaufanreiz, gerade wenn vergleichbare Limited Editions sonst gerne 20 € oder mehr teurer sind.

Fazit:
maxSo sehr man sich als Käufer natürlich über die umfangreiche Ausstattung freut, so klar muss auch sein, dass sich dadurch die mangelnde Qualität eines Spiels nicht kaschieren lässt. Zum Glück hat Darksiders das aber absolut nicht nötig.

Ganz im Gegenteil, selbst wenn THQs vermeintlicher GoW-Klon nur in einem Briefumschlag ausgeliefert worden wäre, an meiner uneingeschränkten Kaufempfehlung hätte das nichts geändert. Darksiders ist nicht nur ein absolut eigenständiges Spiel, dass zwar Parallelen zu Kratos' Schlachtplatten aufweist, sondern deutlich mehr als ein reiner Klon. Die Entwickler haben rund um den beeindruckend gut herausgearbeiteten Protagonisten eine Spielwelt erschaffen, die dem Spieler – berücksichtigt man das Spielgenre – alle denkbaren Wünsche erfüllt.

Abwechslungsreich, stimmungsvoll, spannend und verdammt lang: Darksiders ist nicht nur wegen der überschaubaren Konkurrenz der beste Third-Person-Action-Titel, den es für den PC momentan zu kaufen gibt.

Darksiders - Hellbook Edition - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.4375 Grafik: 9.00
Sound: 9.75
Steuerung: 9.25
Gameplay: 9.75
Wertung: 9.4375
  • Setting und Protagonist originell
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Riesige Rätsel
  • Faszinierende Bossfights
  • Superber Soundtrack
  • Keine individuellen Grafikeinstellungen möglich

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Rezension vom: 20.10.2010
Kategorie: Action
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