WWE Smackdown vs. Raw 2011
Entwickler:
THQ
Publisher:
THQ
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
51,97 €
Systeme:
PlayStation 3, PSP, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Während die Wrestling-Fangemeinde in der realen Welt noch immer darum kämpft, dass die durchchoreographierten Prügeleien als tatsächlicher Sport anerkannt und ernst genommen werden, haben die virtuellen Kampfsimulations-Simulationen dieses Level schon lange erreicht. Denn analog zu den alljährlichen Updates für Videospiel-Umsetzungen von Fußball, Eishockey usw., die selten wirklich große Neuerungen bringen, sich trotzdem aber wunderbar verkaufen, präsentiert Publisher THQ jedes Jahr aufs Neue ein nur unwesentlich verändertes Wrestling-Produkt. Das heißt in diesem, Überraschung, WWE Smackdown vs. RAW 2011.
Meinung:
Naheliegenderweise hat sich aber auch beim Spielprinzip wenig geändert. Der Spieler hat die Wahl zwischen verschiedenen Einzelmatches (deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen dürfte), dem schon aus den Vorgängern bekannten Road to Wrestlemania-Modus (in dem verschiedene Storylines der Wrestler durchzuspielen sind) und dem WWE Universe-Modus. Letzterer stellt eine Neuerung innerhalb der Serie dar und gibt dem Spieler die Möglichkeit, aktiv in die Intrigen, Freundschaften und sonstigen Vorgänge der Szene einzugreifen. So kann man sich selber in Kämpfe anderer drängen, Allianzen schmieden usw. Eine an und für sich wirklich gelungene Spielvariante, die aber noch deutlich Platz nach oben lässt. Denn leider läuft ein Großteil der Kämpfe nach dem gleich Muster ab, wodurch eine wirkliche Langzeitmotivation schnell auf der Strecke bleibt.
Ein Käfig voller Irrer
Viel abwechslungsreicher gestaltet sich im Verhältnis dazu das Kontingent an Kämpfern, die dem Spieler zur Verfügung stehen. Über 70 Athleten können, wenn sie denn freigespielt worden sind, ausgewählt werden, was in der Geschichte der Serie eine nie zuvor erreichte Zahl darstellt. Aber auch wenn es die Entwickler dabei verstanden haben, eine gute Mischung aus inzwischen nicht mehr aktiven Veteranen und Frischlingen auf die Blu-Ray zu brennen, gibt es natürlich immer Kämpfer, die es nicht ins Spiel geschafft werden. Angesichts der jetzt schon angekündigten DLCs dürfte sich dieser Zustand aber bald ändern.
Ähnlich umfangreich ist in WWE Smackdown vs. RAW 2011 die Auswahl an nutzbaren Arenen ausgefallen, die darüber hinaus im Vergleich zu den Vorgängern auch deutlich detaillierter ausgestaltet wurden. Gestört wird der positive Eindruck der Kampfplätze aber durch das unterirdische Design der Zuschauer.
Rolle rückwärts
Der Eindruck, den die Kämpfer hingegen hinterlassen, fällt – wenn auch nicht tadellos – zumindest besser aus. So macht die inzwischen eben schon recht betagte Engine des Spiels ihre Arbeit insgesamt ausgesprochen gut, liefert dann aber auch immer wieder Grund, sich zu ärgern. Während beispielsweise die Texturen der Wrestler fast durch die Bank besser ausfallen als im Vorgänger, wirken speziell die Animationen mancher Personen im Ring doch arg holzig und billig. Da gerade das im Vorgänger nicht der Fall war, fragt man sich als Spieler schon manches Mal, wie es die Entwickler geschafft haben, in WWE Smackdown vs. RAW 2011 einen so deutlichen Rückschritt zu fabrizieren.
Alles beim Alten
Man kann von daher von Glück sprechen, dass die Verantwortlichen am Soundtrack des Spiels nicht viel geändert haben. Wie gewohnt erfreut WWE Smackdown vs. RAW 2011 den Spieler mit einer Mischung aus rockiger Gitarrenmusik und den bekannten Einlaufhymnen der Wrestler, was insgesamt ein solides Gesamtbild ergibt, was gleichermaßen auch für die Soundeffekte gilt. Anzumerken ist allerdings, dass es im Spiel an mancher Stelle zu seltsamen Störgeräuschen kommt, die an ein Klappern erinnern und hoffentlich mit einem baldigen Patch der Vergangenheit angehören werden.
Verschlimmbessert
Mancher Fan der vorherigen Franchise-Teile dürfte sich allerdings wünschen, dass mit diesem Patch auch die gewohnte Steuerung der WWE Smackdown vs. RAW-Teile wieder implementiert wird. Denn das, was THQ im aktuellen Teil der Serie als Feature verkauft, dürfte nur bei den wenigsten Spielern einen positiven Eindruck hinterlassen. Abgesehen davon, dass viele Aktionen schlicht anderen Knöpfen zugeteilt wurden, ansonsten aber ohne Veränderung blieben, macht sich die neue Steuerung von WWE Smackdown vs. RAW 2011 sonst nämlich in erster Linie dadurch bemerkbar, dass dem Spieler deutlich weniger Angriffe zur Verfügung stehen. Entsprechend ist es keine Überraschung, dass sich online die Stimmen häufen, denen das Gameplay der Vorgänger deutlich mehr zugesagt hat.
Von Leitern und Leuten
Was diesen wiederum im Vergleich mit WWE Smackdown vs. RAW 2011 gefehlt hat, ist die ausgesprochen gute Physik-Engine, die der aktuelle Teil aufweisen kann. Diese macht sich am deutlichsten bei Aktionen in den Ringseilen bzw. außerhalb des Rings bemerkbar, vor Allem dann, wenn „Waffen“ wie Leitern, Stühle etc. im Spiel sind. Der Nachteil dafür, dass die Kämpfe so deutlich realistischer und organischer ausfallen als gewohnt, besteht allerdings in zahlreichen Clipping-Fehlern, die insgesamt aber nur selten wirklich stören.
Fazit:
 Ähnlich wie bei den übrigen, jährlich erscheinenden Sporttiteln ändern sich manche Sachen auch bei THQs Wrestling-Serie nicht: Eigentlich lohnt es sich maximal alle zwei Jahre, sich den neuesten Teil zuzulegen. Denn vergleicht man WWE Smackdown vs. RAW 2011 mit seinem direkten Vorgänger, sind die wirklichen Weiterentwicklungen buchstäblich an einer Hand abzuzählen.
Doch daran hat sich mancher ja schon gewöhnt. Was im vorliegenden Fall aber wirklich ärgerlich ist, sind die zahlreichen Rückschritte, die die Entwickler aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen in das Spiel eingebaut haben. Ob Grafik, Sound oder Gameplay: Zwar sind immer sinnvolle Ansätze der Verbesserung zu erkennen, wirklich zu Ende gedacht wurden diese aber nur selten, wodurch WWE Smackdown vs. RAW 2011 einen ziemlich unausgereiften Gesamteindruck hinterlässt. Man muss schon ein ausgeprägter Fan sein, um sich das gefallen zu lassen.
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Autor der Besprechung:
Max Link
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Grafik: 7.50
