Driver: San Francisco
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Driver: San Francisco ist der fünfte Teil der gleichnamigen Serie. In den ersten beiden Teilen wurde der Fokus nahezu vollständig auf das Fahren gelegt. Im dritten und vierten Teil entschieden sich die wechselnden Publisher/Entwickler Ego-Shooter-Elemente zu integrieren. Zumindest in dieser Hinsicht bedeutet der aktuelle Teil der Serie einen Schritt zurück zu den Wurzeln.
Für Driver: San Francisco zeichnet jetzt im Übrigen Ubisoft verantwortlich. Man kaufte die Marke Driver und das dazugehörige Entwicklerstudio Reflections Interactive für 19 Millionen Euro von Atari. Ubisoft hat nach einer bewegten Vorgeschichte im Rahmen der Serie eine große Aufgabe angepackt und diese – so viel sei hier schon verraten – mit Bravour gemeistert.
Einmal mehr schlüpft der Spieler in die Rolle von John Tanner, dem mittlerweile wohl hinlänglich bekannten Undercover-Cop, Draufgänger, Helden der Stadt und Bezwinger von Jericho, dem Verbrechen in Person. Man ist eben… der „Driver“.
Meinung:
Die Polizei glaubte sich seiner sicher, doch dem bekannten Verbrecherboss
Jericho ist die Flucht gelungen. Von einer unbestimmten Vorahnung
getrieben überredet Tanner seinen Partner die Überführung des Gefangenen
zu observieren: Die beiden geraten prompt in eine hollywoodreif
inszenierte Action-Szene. Geheimnisvolle Frauen schießen aus
Hubschraubern mit Raketenwerfern auf Gefängniskonvois, Autos fliegen
durch die Luft… Der Driver ist wieder im Einsatz. Bei der spektakulären
Flucht von Jericho landet Tanner allerdings im Krankenhaus - und im Koma!
Quasi im „Vorbeifahren“ werden dem Spieler die Grundbegriffe der Steuerung erklärt. Schön umgesetzt, da man bereits im Spiel ist und somit nicht das Gefühl hat ein Tutorial durchzuarbeiten. Nach und nach werden so alle Funktionen der Steuerung „freigespielt“. Intuitiv und nah am Spielfluss. Die Steuerung ist gelungen und die unterschiedlichen fahrbaren Untersätze glänzen durch völlig verschiedene Fahrgefühle.
Freie Fahrt Das Freispielen ist ein wiederkehrendes Prinzip von Driver: SF. Man muss bestimmte „Mutprobe“ oder „Herausforderung“ genannte Aufgaben absolvieren um bestimmte Fahrzeuge und Updates erwerben zu können. Um in der Story voran zu kommen, muss man „Stadtmissionen“ spielen. Die angenehm unterschiedlichen Aufgaben sind immer wieder herausfordernd und die Spielgeschwindigkeit ist dem Genre entsprechend hoch. Mal muss man einen Transporter beschützen, indem man „angreifende“ Autos zerstört, ein anderes Mal muss man mit giftigen Chemikalien beladene Transporter in die Luft jagen, bevor sie ihr Ziel erreichen. Hin und wieder bietet sich die Gelegenheit kleine Filmklappen einzusammeln. Diese schalten nach und nach Film-Herausforderungen frei, die auf zahlreiche Autoszenen in Filmen (z.B. The Italian Job, Gone In 60 Seconds, Smokey And The Bandit) anspielen. Nettes Extra!
Shifting Gear? War gestern! Das Shift-Feature ist wohl die Neuerung in Driver: SF schlechthin. Kraft seiner Gedanken kann Tanner seinen komatösen Körper verlassen und in den Körper und somit das Fahrzeug eines beliebigen Verkehrsteilnehmers schlüpfen. Bei Verfolgungsjagden, Autorennen, Zeitfahren oder Stunts ist das ein unglaublich spannendes Feature. Beispielsweise kann man in einen Polizeiwagen shiften und eine wilde Verfolgungsjagd starten. Droht der Übeltäter zu entkommen, springt man vor den Verfolgten und lenkt einen Tanklaster in seinen Weg. Per Knopfdruck springt man zurück in den Polizeiwagen, der in der Zwischenzeit – sehr gut – von der K.I. gesteuert wurde und kann den gestoppten Übeltäter dingfest machen.
Die Macht des Willens Über die ganze Stadt verteilt findet der Spieler Werkstätten, die er
kaufen kann um wiederum weitere Fahrzeuge oder Updates freizuschalten.
Man hat somit die Wahl, entweder die Storyline zu erleben und nur die zum
Freischalten notwendigen Nebenmissionen zu spielen - oder man nimmt sich
Zeit, jede Herausforderung zu bewältigen und jedes Rennen zu gewinnen.
Quasi nebenbei verdient man Geld. Naja, kein Geld im eigentlichen Sinne.
Im Spiel heißt die Währung WillPower (WP). Für riskante Manöver,
Missionen, Herausforderungen usw. bekommt man WP gutgeschrieben, die
man natürlich in die Werkstatt trägt. Die freigeschalteten Autos
stehen dann in anderen Spielmodi zur Verfügung. Apropos Spielmodi: Neben
dem Story-Modus kann man Driver im Koop-Modus durchspielen (online oder
per Split-Screen), oder im „Free-Roaming-Modus“ erkunden. Darüber hinaus
gibt es noch 18 weitere Multiplayer-Spielmodi.
Unabhängig vom gewählten Weg wird der Spieler sich auf einer festen Storyline bewegen. Schicke Rendersequenzen im Starsky & Hutch-Stil lassen die an sich recht dünne Story schick aussehen. Die Geschichte rund um Jerichos Pläne und die Geistesblitze eines Cops im Wachkoma wirkt, als ob sie der Vollständigkeit halber um das coole Gameplay herum gestrickt wurde. Das stört nicht, ist aber auch kein Meilenstein.
Die Straßen von San Francisco Die beeindruckend große bis in die letzte Gasse interessant modellierte Stadt überzeugt durch Detailreichtum und wirkt belebt. Die spektakulären, nicht seltenen Crash-Szenen werden automatisch von der sogenannten Thrill-Camera eingefangen und wiederholt.
Das Ganze ist mit einem fetzigen Soundtrack unterlegt, bei dem sogar Größen wie Aretha Franklin vertreten sind. Per Tastendruck lässt es sich auch bei Tempo 270 noch bequem zum nächsten Titel springen. Die Sprachausgabe kann mit dem guten Soundtrack mithalten. Die Sprecher klingen professionell und teilweise sogar bekannt: „Ist das nicht die Stimme von…?“ Immer wenn Tanners Geist in den Körper eines neuen Fahrers schlüpft, platzt er mitten in diverse Gespräche und löst so auch schon mal das eine oder andere Eheproblem, verschüchtert einen Fahrlehrer oder erzieht Teenager im „vorbeishiften“.
Fazit:
Das schnelle Shiften zwischen unterschiedlichen Autos, die Gespräche mit perplexen Beifahrern, die Songs im „Autoradio“, beiseite springende Fußgänger, zerstörbare Mülleimer, Bushaltestellen, Baugerüste, die unterschiedlichsten Missionen (über 200 an der Zahl) und natürlich die 120 verfügbaren Autos schaffen eine Spielwelt, die einfach Spaß macht. Driver: San Francisco lässt die Zeit wie im Flug vorbeirasen!
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