Two Worlds II: Pirates of the Flying Fortress
Entwickler:
TopWare Interactive
Publisher:
TopWare Interactive
Genre:
Rollenspiele
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
28,00 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Intel i2500k, 4GB Ram, 64 Bit W7, Radeon 6850
Anforderungen:
Pentium 4 @ 2.4 GHz , 1GB Ram, XP, 256 MB Grafikkarte DX 9
Inhalt:
Ich gebe es zu - Two Worlds II hat mir nicht gefallen! Im Vergleich zu anderen Schwergewichten wie Mass Effect oder Fallout war mir die Story zu dünn, das stellenweise 80iger Jahre-Fantasy-Artdesign zu flach und vor allem die Inszenierung der Gespräche einschließlich der Animationen technisch zu schlecht. Da nutzte die riesige Welt und stellenweise tolle Optik auch nichts mehr. Das Addon will jetzt mit einem Piraten-Setting punkten. Selbstoffenbarung Teil zwei, mir gefallen seit Fluch der Karibik drei auch keine Piraten mehr. So wurde Pirates of the Flying Fortress unter denkbar ungünstigen Umständen installiert.
Meinung:
Das Addon benötigt zum Spielen das Hauptsspiel, bleibt dabei aber trotzdem losgelöst von dessen Handlung. Das einzige was diese Teile miteinander verbindet ist der Held, den man sogar importieren darf. Ist dessen Stufe zu niedrig - oder hat man gar keinen - , wird entweder der vorhandene Held auf Stufe 42 hochgesetzt oder aber man fängt nach der Kreation eines neuen Egos eben auf dieser an.
Toller Einstieg Nach diesem schönem Service trifft mich die erste Spielszene wie Rockys Faust! Positiv wohlgemerkt. Man hört einem verwegenem, gut animiertem Piraten beim Erzählen einer Geschichte zu. Unterschiedliche Kameraperspektiven erzeugen Dynamik, schumriges Licht, sowie tolle grafische Effekte zaubern dabei nicht erwartete Atmosphäre und dazu gefällt auch noch die Synchronisation. Keine Frage, der Einstieg ist drei Klassen besser als im Hauptspiel, die Motivation, weiter zu spielen, höher und man ist gerade aufgrund des dann doch frischen Piraten-Settings sofort gefangen. Okay, zugegeben, die gut 15stündige Haupthandlung um Schätze und Frauen überrascht selten und gewinnt sicherlich keinen Oscar, dennoch ist das Ganze wesentlich besser inszeniert als der Genredurchschnitt. Ärgerlich ist hierbei eigentlich nur, dass Entscheidungen und Konsequenzen sogar noch weniger Raum einnehmen als im Hauptspiel. Wer diesen Aspekt mit Titeln wie Dragon Age, Fallout oder Mass Effect vergleicht, der kann nur enttäuscht werden, auch wenn es drei verschiedene Enden gibt. Doch Schwamm drüber! Die Dramatik in den Gesprächen, allen vorran mit Käptain Teal, ist wirklich hervorragend und das auch bei den vielen grandiosen Nebenaufgaben. Die sind stellenweise nicht nur witzig, sondern teilweise wirklich kreativ gestaltet. Ob Brotsback-Session mit einem Geist, verwunschenen Truhen nachjagen oder der Besuch einer Untotendisko, selten habe ich Nebenaufgaben so gern erfüllt.
Den Käfer vertrieben
Was hat sich noch getan? Erstmal Lob für die Entwickler, das Addon ist wesentlich bugfreier als das Hauptspiel und wurde technisch zudem aufgehübscht. Der etwas übertriebene Bloom-Effekt scheint gemildert zu sein, Animationen wie die Gesichter der Charaktere sehen wesentlich besser aus und die Lichteffekte können sich wirklich sehen lassen.
Alles beim Alten Spielerisch tritt der Titel aber auf der Stelle. Noch immer schlägt man sich per Schwert, Fernkampfwaffe oder Zauber durch Gegnermassen. Dabei kann man je nach Waffengattung verschiedene Spezialmanöver auslösen. Durch Erfahrungspunkte verbessert man seine Attribute sowie seine Spezielfähigkeiten. Rollenspielkenner werden sich sofort zurecht finden, alte Two Worlds-Hasen kriegen mehr vom Alten. Das ist sicherlich so schlecht nicht, schließlich war das Kampfsystem des Vorgängers eine der positiven Eigenschaften. Einzige spürbare Veränderung im Gameplay sind die jetzt wesentlich taktischeren Bosskämpfe, die einem etwas mehr Fingerakrobatik abverlangen. Einschränkungen muss man bei der Weitläufigkeit der Spielwelt hinnehmen. War Two Worlds II ein Gigant in Sachen Spielgröße und Abwechslung bei Flora und Fauna, ist das Piraten-Setting auf einige wenige Inseln verteilt, die sich optisch von der Vegetation sehr ähneln. Da die Spielwelt aber sehr offen gestaltet wurde und man kaum künstlichen Grenzen wie im Hauptspiel antrifft, kann man über die fehlende Abwechslung hinweg sehen.
Fazit:
Dank der enorm verbesserten Inszenierung der Gespräche gewinnt Pirates of the Flying Fortress einiges an Atmosphäre. Vom Start weg ist dieses Addon besser als sein Hauptsspiel und muss sich nur bei der Abwechslung der Vegatation und natürlich dem Umfang geschlagen geben. Für den Preis geht die Spielzeit von rund 15 Stunden aber trotzdem voll in Ordnung! Grafisch immer noch hübsch und diesmal technisch wesentlich bugfreier, ist dieses Addon für Fans der Serie ein Pflichtkauf. Und auch wer etwas für Piraten übrig hat und skurile Aufträge mag, der sollte, selbst wenn er mit dem Hauptsspiel nicht soviel anfangen konnte, einen Ausflug zu Käptain Teal wagen.
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