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Diablo III

Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,90 €

Systeme: Mac, PC

Testsystem: Macbook Pro 13

Anforderungen: Windows ab XP / MacOs X ab Snow Leopard, 1GB Ram, 256MB Grafik

Inhalt:
Die Pforten der Hölle sind endlich wieder geöffnet! 12 Jahre mussten die Spieler rund um den Globus warten, um dem Fürsten der Unterwelt – dem namensgebenden Diablo – den Hintern zu versohlen, oder sich zwangsläufig mit dem nach wie vor sehr beliebten Diablo II zufrieden geben. Bereits 2008 offiziell angekündigt, ließen die Entwickler von Blizzard die Fans noch fast 4 Jahre zappeln, bis es endlich am 18.Mai 2012 so weit war und Diablo III das Licht der Welt erblickte. Trotz bereits heftiger Kritik im Vorfeld über bestimmte Designentscheidungen Blizzards, darunter hauptsächlich das äußerst umstrittene Echtgeld-Auktionshaus, ging Diablo III beim Verkaufsstart weg wie warme Semmeln. Videos im Internet zeigen Menschenmassen, die zu den Nachtverkäufen einer großen deutschen Elektronikwarenkette stürmen, um sich ihr Exemplar des Spiels möglichst schnell zu sichern. Dass Diablo III ein Verkaufserfolg werden würde, stand eigentlich nie außer Frage. Ob es obendrein auch spielerisch überzeugt, sollte bei einem Blick ins Portfolio von Blizzard eigentlich auch vorhersehbar sein...

Meinung:
20 Jahre nach den Geschehnissen aus Diablo II führt Teil 3 die Geschichte vom Angriff dämonischer Heerscharen, die mit dem Einschlag eines Kometen über die Welt hereinbrechen fort. Auch wenn sich die Handlung mehr oder weniger in einem Satz zusammenfassen lässt und Diablo III alles andere als ein Storyschwergewicht ist, versteht es Blizzard die düstere Welt mit Leben zu füllen. In vielen vertonten Gesprächen mit NPCs, durch gezeichnete Zwischensequenzen, die je nach gewählter Charakterklasse unterschiedlich sind und nicht zuletzt durch die grandiosen Rendersequenzen wird die Story, die im Übrigen einige Überraschungen parat hält, vorangetrieben. Wer die beiden Vorgänger nicht kennt oder eine Auffrischung der Vorgeschichte benötigt, kann sich während der Installation eine Zusammenfassung, unterlegt mit dem Soundtrack aus Diablo gönnen. Eine schöne Idee, die man bereits von Starcraft 2 und World of Warcraft: Cataclysm kennt. Ebenfalls soll hier das Handbuch zum Spiel positiv hervorgehoben werden, enthält es bereits in der Standardfassung einige interessante Hintergrundinfos zu den Klassen und der Geschichte.

Bombastischer Auftakt
Das Introvideo ist zwar schon bereits seit einiger Zeit bekannt, dennoch schaut man sich das hochwertige Rendervideo immer wieder gerne an. Neben dem Intro wartet nach jedem Akt ein weiteres Rendervideo als Belohnung für die harten Kämpfe, welches die Geschichte von Diablo III in beeindruckenden Bildern weitererzählt. In Zeiten der CryEngine, Frostbyte 2.0, Unreal Engine 3 und wie all die fortschrittlichen 3D-Grafikmotoren heißen, sind CGI-Zwischensequenzen leider eine Seltenheit geworden. Vielleicht ein Grund, warum man sich umso mehr freut, wenn man zum ersten Mal einen Akt beendet und zur Belohnung eine neue Renderszene zu sehen bekommt. Wer sich nichts verderben will, sollte tunlichst davon absehen, die insgesamt vier Rendervideos vorher auf Youtube oder bei Freunden anzusehen.

Wie gehabt
An der grundlegenden Spielmechanik hat sich auch in Diablo III nichts geändert. Nach wie vor steuert man einen Recken, der einer von insgesamt fünf Klassen angehört, aus einer isometrischen Ansicht mit Mausklicks durch die abwechslungsreiche Spielwelt. Im Kampf gegen die zahllosen Feinde, reicht es diese anzuklicken, um eine Basisattacke auszuführen. Bei großen Monsterhorden artet das für den unwissenden Beobachter in eine scheinbare sinnlose Klickorgie aus. Durch die Heldenfähigkeiten und den sinnvollen Einsatz selbiger kommt erst die eigentliche Spieltiefe in die Kämpfe, denn wer sich einfach blindlings in die nächste Monstergruppe stürzt, wird nicht lange auf den Beinen stehen. 

Qual der Wahl
Insgesamt fünf verschiedene Klassen, die neuerdings beiden Geschlechtern angehören können, stehen dem Spieler zur Verfügung. Neben einem eigenen Namen kann man zunächst keine von Rollenspielen bekannten optischen Anpassungen vornehmen. Individualisierung entsteht einzig und allein durch die gewählte Rüstung und die Möglichkeit diese im Verlauf des Spiels einfärben zu können. Blizzard begründet dies, dass die Kamera in der Regel immer soweit von der Spielfigur entfernt ist, dass man optische Anpassungen wie Schmuck, Gesichtszüge oder Frisuren eh nicht richtig wahrnehmen würde. Die Heldenklassen sind weitestgehend neu zusammengestellt. Zauberer und Barbaren gab es zwar schon in den Vorgängern, aber die Fähigkeiten wurden auch bei diesen komplett neu entworfen. Welche Klasse man letzten Endes wählt, hängt natürlich vom gewünschten Spielstil ab. Momentan beschweren sich viele Spieler, dass die Klassen noch nicht richtig ausbalanciert sind, und die Nahkämpfer – also Barbaren und Mönche – auf den höheren Spielstufen benachteiligt sind. 

Fähigkeiten nach Vorgabe
Eine wichtige Änderung hat Blizzard an den Helden vorgenommen. Hatte in Diablo III jeder Held mehrere Talentbäume, auf die er nach jedem Stufenanstieg Fertigkeitspunkte verteilen konnte, wirkt das neue System entschlackt und vermeintlich vereinfacht. Nach wie vor werden hitzige Diskussionen zum Thema geführt, ob es sich hierbei um ein Eingeständnis Blizzards an die Gelegenheitsspieler handelt, oder dieses System flexibler ausfällt und mehrere taktische Möglichkeiten bietet. In Diablo III werden mit jedem Stufenanstieg automatisch aktive und passive Fähigkeiten freigeschaltet. Auf höheren Stufen erhält man die Möglichkeit einzelne Fähigkeiten zu verbessern. Jeder Held hat allerdings nur die Möglichkeit 6 Fähigkeiten gleichzeitig zu nutzen und die gilt es nun möglichst geschickt aus dem verfügbaren Kontingent auswählen. Ein Wechsel ist hierbei jeder Zeit ohne Einschränkungen möglich. 

Retortenhelden
Die Charakterwerte verbessern sich nun automatisch mit jedem Stufenanstieg. Wie schon beim rein äußerlichen des Helden soll auch hierbei die Individualisierung über die gefundene Ausrüstung stattfinden. Das Ausrüstungssammeln ist nicht umsonst ein zentrales Spielelement. Nahezu jeder Mob lässt irgendetwas fallen. Sammelt man zu Beginn noch freudig jeden Gegenstand auf, füllt sich das Inventar schneller als man die Sachen beim örtlichen Händler verkaufen oder beim Schmied zerlegen lassen kann. Wie gewohnt sind die Gegenstände farbkodiert, um ihre Seltenheit auszudrücken. Leider scheint das Drop-Verhältnis und auch die Gegenstandstärke momentan noch etwas im Argen zu sein. Da kann es passieren, dass ein normaler Mob bei seinem Ableben wertvollere Dinge liegen lässt als ein Bossgegner. Auch sind teilweise vermeintlich wertlose Gegenstände stärker als höherwertige. Hier wird Blizzard aber mit aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls nachbessern.

Jeder fängt einmal klein an
Diablo III bietet vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die nach und nach freigespielt werden. Für den erfahrenen Spieler etwas ärgerlich, dass es keine Möglichkeit gibt den einfachsten Schwierigkeitsgrad einfach zu überspringen. Die Schwierigkeitsgrade müssen übrigens für jede Klasse, sowohl im normalen, als auch im Hardcore-Modus separat freigespielt werden. Schade, dass es hier keine Möglichkeit gibt eine höhere Schwierigkeitsstufe mit einem angepassten Helden zu beginnen. 

Gut fürs Ego
Wer es gerne richtig schwer mag, kann sich wie schon im Vorgänger auch einen Charakter im schon erwähnten Hardcore-Modus erstellen. Hier gibt es wieder die vier bekannten Schwierigkeitsstufen mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass das Ableben des Helden permanent ist. Eine falsche Entscheidung, und ein mühsam hochgezogener Stufe-60-Held segnet unwiderruflich das Zeitliche. Besonders fies dabei ist, dass der Charakter weiterhin in der Charakterübersicht erhalten bleibt und man immer wieder an sein Scheitern erinnert wird.

Teamplay
Maximal vier Spieler können problemlos jederzeit gemeinsam losziehen, um Monster zu plätten und Ausrüstung zu sammeln. Mitspieler können jederzeit einer Spielsitzung beitreten und sie auch wieder verlassen. Damit es bei der Aufteilung der Beute zu keinen Streitigkeiten kommt, generiert das Spiel für jeden Spieler eigene Fundstücke, die auch nur der jeweilige Spieler sieht. Über den Tauschbildschirm oder das Auktionshaus kann Ausrüstung dann aber problemlos für mehr oder weniger Geld den Besitzer wechseln. Eine gute Entscheidung, um Streitigkeiten um Beute erst gar nicht aufkommen zu lassen. Mit jedem weiteren Spieler werden die Monster stärker und sie treten in größerer Anzahl auf. 

Solide technische Basis
Die Grafik war rein technisch bei einem Blizzard-Spiel eigentlich noch nie auf der Höhe der Zeit, konnte dafür aber immer mit Stilsicherheit trumpfen. Auch Diablo III macht hier keine Ausnahme. Die im Vorfeld oft geäußerte Kritik der Cartoonhaftigkeit trifft nicht zu. Besonders die stimmungsvoll im wabernden Nebel liegende Stadt Neu Tristram im ersten Akt lässt wohlige Erinnerungen an den ersten Teil der Serie aufkommen. Insgesamt kann die düstere Diablo-Atmosphäre größtenteils eingefangen werden. Das Wüstenszenario im zweiten Akt und der Ausflug in den Himmel im vierten Akt sorgen für optische Abwechslung. Unterlegt ist das ganze Spiel mit einem guten, aber nicht herausragenden Soundtrack. Die Dialoge sind allesamt mit guten Sprechern vertont. Leider sind die teilweise langen Gespräche nicht unbedingt spektakulär in Szene gesetzt und spätestens beim zweiten Durchspielen wird man sie eh wegdrücken.

Eine Scheibe für zwei
Wie man es von Blizzard seit Warcraft 2 gewohnt ist, befinden sich auf der Installations-DVD in friedfertiger Eintracht sowohl die Windows-, als auch die Mac-Fassung des Spiels. Käufer der digitalen Version können selbstverständlich auch auf beide Versionen gleichermaßen zugreifen, ohne einen Aufpreis zu zahlen. Das Spiel muss mit einem Battle.net-Konto verknüpft werden. Somit ist ein Weiterverkauf ausgeschlossen. Diablo III gibt sich genügsam mit den Hardwareanforderungen und zumindest mit niedrigen Grafikeinstellungen läuft der Titel auch auf älteren Systemen jederzeit flüssig. Für Einbrüche bei der Performance sorgen hauptsächlich die Schatten und Partikeleffekte. Im Test lief Diablo III mit niedrigen bis mittleren Einstellungen auf einem Macbook Pro 13" Mid 2010 mit 2,4Ghz Core2Duo-CPU, 4GB Ram und einer Geforce 320M flüssig mit einigen Einbrüchen, wenn sich viele Monster auf dem Bildschirm tummelten. Im Test mit einem Windows7-System, ausgestattet mit einer Intel E8400 CPU, 4GB Ram und Radeon HD6850 Grafikkarte lief das Spiel auch in Full-HD-Auflösung ohne Probleme. Im Internet liest man häufig von Performanceeinbrüchen und Lags, die im Test aber nicht aufgefallen sind. Blizzard hat hierfür bereits Verbesserungen in den kommenden Patches angekündigt.     

Fehler 37
Gut einen Monat nach Veröffentlichung des Spiels scheint Blizzard die anfänglich häufig gemeldeten Serverprobleme, die im Test allerdings auch bei einer langen 4-Spieler-Koop-Sitzung in den ersten Tagen nach dem Release nicht aufgetreten sind, in den Griff bekommen zu haben. Vielleicht gehört der, besonders in den ersten Tagen aufgetretene Fehler 37 damit endgültig der Vergangenheit an. Trotzdem ist der Ärger vieler Fans nachzuvollziehen, die sich darüber beschwert haben, dass man selbst im Singleplayer ständig mit den Servern von Blizzard verbunden sein muss.

Mit dem letzten Update erhielt dann auch das Echtgeldauktionshaus Einzug ins Spiel, welches es ermöglicht Gegenstände gegen echtes Geld zu erwerben. Maximal können 250€ Verkaufserlös pro Gegenstand erzielt werden. Blizzard verdient an jeder erfolgreichen Auktion mit. Auch wenn Blizzard als Hauptargument für die Echtgeldauktionen den Kampf gegen die sogenannten Chinafarmer vorschiebt, dürfte das Auktionshaus auch eine ziemlich lukrative Sache für Kalifornier werden.
Für die Zukunft sind PVP-Arenen geplant, und wenn man den vorbildlichen Support für so ziemlich alle bisher erschienenen Blizzard-Spiele betrachtet, darf man sich auf erstklassige Produktpflege in den kommenden Jahren freuen.

Fazit:
sebastianBlizzard liefert auch mit Diablo III ein sehr rundes und durchdachtes Spiel ab. Es gibt aber auch sehr wenige Firmen, die sich den Luxus erlauben können, ein Spiel gefühlte vier Jahre zu balancen, denn das was man bereits zur Enthüllung des Spiels auf der Blizzcon 2008 zu Gesicht bekam, sah bereits nach einem verdammt fertigen Spiel aus. Und selbst die vier Jahre haben nicht gereicht, um ein perfektes Spiel zu erschaffen. Aber man kann sich sicher sein, dass Blizzard in Zukunft das Spiel pflegen und hegen wird. Dass sie damit nicht immer alle Spieler zufrieden stellen werden ist auch klar. Das Spiel lebt davon, mehrmals mit verschiedenen Charakterklassen und auf den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden angegangen zu werden. Schnell findet man sich im altbekannten Jagd- und Sammelwahn wieder. Spieler, die einmal die Story erleben wollen, werden gute 20 Stunden auf gewohnt hohem Blizzard-Niveau unterhalten werden. Besonders reizvoll ist es natürlich, das Spiel im Koopmodus anzugehen.

Diablo III - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sebastian Köller

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 8.00
Sound: 8.50
Steuerung: 9.00
Gameplay: 8.25
Wertung: 8.4375
  • Eingängiger und motivierender Spielfluß
  • Tolle CGI-Sequenzen
  • Auch Solisten müssen online spielen
  • Leider nur 4-Spieler-Koop

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Rezension vom: 23.06.2012
Kategorie: Action
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