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Ni No Kuni: Der Fluch der weißen Königin

Entwickler: Level 5
Publisher: Namco Bandai

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 48 €

Systeme: PlayStation 3

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Was geschieht, wenn Level-5 (Dragon Quest VIII & IX, Professor Layton, Dark Cloud) und Studio Ghibli (Das wandelnde Schloss, Chihiros Reise ins Zauberland) zusammen ein Videospiel machen? Nun, eines der schönsten und besten JRPGs dieser Generation: Ni No Kuni: Der Fluch der weißen Königin.

Meinung:
Der junge Oliver lebt in Motorville, eine fiktive Autoindustriestadt, die ein bisschen an das Amerika der 1950er Jahre erinnert (obwohl manche Elemente nicht so ganz in diese Zeit passen zu scheinen). Ohne das Wissen seiner Mutter verabredet er sich mit seinem Kumpel Philip für eine Spritztour mitten in der Nacht. Dieser hat nämlich ein kleines, einsitziges Auto gebastelt, und Oliver soll es ausprobieren. Doch aus einer anderen Welt wird Oliver beobachtet: Es heißt, der Junge, der die Welt retten wird, muss sterben. Tatsächlich löst sich ein Rad, und die motorisierte Seifenkiste landet im Fluss. Oliver droht zu ertrinken, doch seine Mutter wurde durch eine seltsame Vorahnung aus dem Schlaf gerissen, noch bevor sich der Unfall ereignete, und eilt zur Rettung. Aber das hat seinen Preis, denn anscheinend hatte sie schon immer ein schwaches Herz, wird daher nach der Rettungsaktion krank und stirbt schließlich. Für Oliver bricht eine Welt zusammen, und die bösen Mächte wähnen sich trotz der Verhinderung von Olivers Tod schon auf der sicheren Seite. Doch durch den Eingriff bewirkten sie schließlich genau das, was sie eigentlich verhindern wollten: Olivers Tränen landen auf einem von seiner Mutter genähten Plüschtier, in welches der König der Feen, Tröpfchen, gebannt wurde. Der Fluch wird gebrochen, und Tröpfchen wird entfesselt, mit ihm auch seine große Klappe.

Nasenmann
Der kleine redet wirklich, wie ihm seine lange, dicke Nase (an deren Ende eine Laterne an einem Nasenring hängt) gewachsen ist, und hat dabei für kaum jemanden Respekt. Selbst der trauernde Oliver muss sich anhören, dass er eine Heulsuse sei. Doch Tröpfchen braucht Olivers Hilfe. Er soll mittels eines Zauberbuchs, dem magischen Begleiter, den der Feenkönig mit in diese Welt nehmen konnte, und eines Zauberstabes ein Portal in die Parallelwelt öffnen, und diese schließlich vor dem bösen Dschinn Shadar retten. Dieser hat auch eine Weise namens Alice gebannt, die Olivers Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Tröpfchen erzählt, es gebe in den parallelen Welten Seelenverwandte, und dass die Rettung von Alice auch Olivers Mutter zurückbringen könnte. Oliver willigt ein und folgt der ungewöhnlichen Fee in eine fantastische Welt.

Handgemacht
Erzählt wird die Geschichte nicht nur mittels Ingame-Zwischensequenzen, sondern auch durch die  – wie üblich – handgezeichneten Anime-Szenen des Studio Ghibli. Der Stil wird dabei auch beibehalten, wenn man Oliver steuern kann, und zwar so nahezu perfekt, dass es fast keinen Bruch zwischen Spiel und Video gibt, auch wenn man die Vorzüge beider Darstellungsarten schnell erkennt. So zeigt sich die geheimnisvolle Parallelwelt in den Videosequenzen besonders prachtvoll gezeichnet, während im Spiel die grandiosen Animationen der Charaktere, sowie die Licht- und Schatteneffekte ins Auge stechen. Ja, ich habe schon lange keine solch gut animierten Charaktere mehr in einem Videospiel gesehen. Ob Oliver auf Steine hüpfend einen Fluss überquert, oder auf einem Baumstamm balanciert, es sieht verdammt gut aus. Und auch das kleine Lästermaul Tröpfchen sieht einfach spitze aus, wie er Olli hinterher läuft, im Kampf anfeuernd um die Kontrahenten herumhüpft, einen wichtigen Gegenstand auf seinem Kopf trägt, oder beim Stillstehen des Spielers tanzt und auf den Bauch fällt.
Untermalt wird das Spiel übrigens von einem zauberhaften Soundtrack aus der Feder von Joe Hisaishi, der als Filmmusikkomponist auch viele Animes von Studio Ghibli vertont hat.

Kein Blendwerk
Story und Grafik sind wirklich herausragende Elemente von Ni No Kuni, daher habe ich ihnen auch so viel Platz am Anfang dieses Tests gewidmet. Doch auch spielerisch kann Der Fluch der weißen Königin begeistern. Man merkt dem Spiel an, welche Erfahrung Level-5 durch Dragon Quest und die anderen RPGs (die ja zum größten Teil auf Handhelds erschienen sind, wie übrigens auch die allererste Version von Ni No Kuni, die 2010 nur in Japan für den DS herauskam) inzwischen gewonnen hat. Die Oberwelt ist wie in Dragon Quest IX in kleinere Stücke aufgeteilt, und genau wie dort kommt auf den Level des Spielers an, ob die Gegner vor uns flüchten oder auf uns zustürmen. Dabei muss man natürlich aufpassen: Rennt man selbst weg, und die Monster sind schneller, hat man schnell einen Hinterhalt an der Backe.

Mini-Krieger
Die Kämpfe in Ni No Kuni können nämlich durchaus schwer und fordernd sein. Man kämpft aber nicht alleine, sondern kann bis zu drei Vertraute bei sich haben, mit denen man im Kampf den Platz wechseln kann. Das ist ein wenig wie bei Pokémon, nur dass man eben auch selbst noch mitkämpfen kann, und später auch zwei weitere Partymitglieder bekommt, die ebenfalls jeweils drei Vertraute haben können. Bandai Namco hat sogar Vertraute als kostenloser DLC ins PSN gestellt, als Wiedergutmachung für die Verschiebung des Spiels.
Oliver ist ein Zauberer, und das Zuschlagen mit dem Zauberstab ist durchaus hilfreicher als in anderen Spielen, aber richtig Schaden macht er mit Angriffszaubern. Vielleicht ist es aber klüger, seine Vertrauten kämpfen zu lassen, uns sich selbst aufs Heilen zu konzentrieren. Je nach Kampf muss man das entscheiden. Ein Pflanzenmonster ist mit einem Feuerball jedenfalls sehr schnell erledigt. Auch die Vertrauten haben unterschiedliche Typen bzw. Klassen, und somit ihre Stärken und Schwächen. Beim allerersten, dem Wicht, sollte es nicht schwer zu erraten sein, denn er trägt ein Schwert und ein Schild. Man kann die Vertrauten sogar wie Oliver selbst mit Waffen und Accessoires ausrüsten und ihnen im Kreaturenkäfig Leckereien geben, damit die Vertrautheit steigt. Je nach Leckerei gibt es auch Boni auf die Attribute.

Ein Herz und eine Seele
Der Kampf selbst läuft in einer Mischung aus Echtzeit und Runden ab, wie bei vielen Spielen seit dem ATB von Final Fantasy. Man muss Oliver und seinen Vertrauten Kommandos geben, die restlichen Partymitglieder agieren selbstständig (leider glänzt ihre KI nicht gerade). Durch die Kommandos schaltet man mit dem Steuerkreuz, oder aber fast schneller mit L2 und R2, was uns das Spiel aber verschweigt. Drückt man L1, so wird kurz pausiert, um die Plätze zu wechseln. Die Vertrauten können nämlich nur eine gewisse Zeit kämpfen, dann müssen sie sich wieder erholen. Ein schnelles Wechseln geschieht mit Unten und Oben auf dem Steuerkreuz. Manchmal bereiten Monster oder Endgegner starke Attacken vor, was man durch eine Animation und einen bunten Ring um den Gegner erkennen kann. Spätestens dann sollte man auch mal verteidigen. Im Gegensatz zu vielen anderen JPRGs ist das hier nämlich oft nicht sinnlos. Oliver und seine Vertrauten teilen sich nämlich die HP, und wenn man aus Versehen einen Stufe-1-Vertrauten in den Kampf wirft, kann der Game-Over-Bildschirm schneller erscheinen, als es einem lieb ist. Fürs Fortsetzen gehen dann 10% des Geldes drauf. Zum Glück gibt es später eine Schnelltaste zum Verteidigen.
Während man mit den Gegnern kämpft, lassen diese oft Sphären fallen, die einem etwas Magie und Gesundheit wiederherstellen. Hin und wieder wirft auch Tröpfchen solche Sphären in den „Ring“, und wenn man viel Glück hat, dann verliert ein Gegner eine goldene Sphäre, worauf unsere Vertraute einen mächtigen Spezialangriff starten können.

Zauberhaft
Die Zauber sind aber nicht nur zum Kämpfen gut, sondern auch im restlichen Spiel. So kann man (und muss auch öfters) positive Charaktereigenschaften von NPCs (wie z.B. Enthusiasmus) empfangen und in einer Phiole aufbewahren, um dann anderen Menschen das von Shadar gebrochene Herz zu heilen. Es gibt auch einen Portalzauber, mit dem man zurück nach Motorville kommt, oder einen Zauber, der einen mit Geistern sprechen lässt, und einen, der verschlossene Türen oder Truhen öffnet. Hier kann es aber sein, dass man noch keinen Zauberstab hat, der mächtig genug ist, um das magische Siegel einer bestimmten Truhe zu brechen. In Ni No Kuni sind manchmal auch eigentliche Kampfzauber anderweitig zu verwenden, was eine gelungene Abwechslung zu anderen JRPGs darstellt, bei denen man fast nur im Kampf zaubert.

Umhang, Stab und...
Was wäre ein echter Zauberer ohne ein Zauberbuch? Genau das, aber nicht nur, ist der magische Begleiter. In der Wizard's Edition gab es dieses Buch als realer Gegenstand aus dem Spiel dazu, allerdings nur auf Englisch. Die Ingame-Version ist komplett auf Deutsch übersetzt worden, allerdings fehlen anfangs noch eine Menge Seiten. Im magischen Begleiter stehen nicht nur Zaubersprüche (davon bekommt man immer mal wieder neue Seiten, erst dann erlernt man den Spruch auch), sondern auch Infos über Ausrüstung, Vertraute, Alchemie und Waffen. Übernachtet man in einem Gasthaus, so erhält man die Seiten über die entsprechende Region. Sogar Geschichten findet man in dem Buch.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelDas waren noch Zeiten, als JRPGs uns in zauberhafte Welten entführten, und uns lange nicht mehr loslassen. Nach den vielen Klassikern für das SNES und die PS1 verblasste die Magie der japanischen Rollenspiele allerdings etwas, teilweise möchte man uns nicht mal mehr Oberwelten und Städte erkunden lassen. Doch Level-5 und Studio Ghibli bringen den Zauber zurück!

Ni No Kuni: Der Fluch der weißen Königin ist wirklich ein Must-Have für den JRPG-Fan, und alle, die es werden wollen. Aufgrund der Bekanntheit der Studio-Ghibli-Filme ist das Spiel auch in Europa richtig erfolgreich gestartet – ich glaube nicht, dass Namco Bandai damit gerechnet hat. Dann wäre nämlich vielleicht auch eine gute deutsche Sprachausgabe drin gewesen, so muss man mit englisch (Die Stimme und Sprechweise von Tröpfchen ist einfach klasse) oder japanisch vorliebnehmen, und die Untertitel lesen. Vielleicht kann Ni No Kuni aber neues Leben in das JRPG-Genre hauchen, und eine Menge Neu-Fans gewinnen.


Ni No Kuni: Der Fluch der weißen Königin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.125 Grafik: 9.50
Sound: 9.25
Steuerung: 8.50
Gameplay: 9.25
Wertung: 9.125
  • Wunderschöne Zeichentrick-Videos und Cel-Shading-Grafik
  • Magie nicht nur im Kampf einsetzbar
  • Das Zauberbuch, dessen Seiten erst gefüllt werden müssen
  • Fordernde Kämpfe, einfacherer Schwierigkeitsgrad aber vorhanden
  • Zahlreiche Vertraute, Zaubersprüche, Alchemierezepte, Nebenquests, ...
  • Keine deutsche Sprachausgabe, nur Texte und Zauberbuch auf Deutsch

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Rezension vom: 08.03.2013
Kategorie: Rollenspiele
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