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Impire

Entwickler: Koch Media
Publisher: Koch Media

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 19,00 €

Systeme: PC

Testsystem: Pentium Dual Core 3 GHz; Win 7 32 Bit; ATI Radeon 5570; 3GB RAM

Anforderungen: Win XP/Vista/7; Intel Core 2 3 GHz/AMD Athlon 64 X2 6000+; Festplatte: 3 GB frei; RAM: 3 GB; Grafikkarte: NVIDIA GeForce 8800/ATI Radeon HD3000 mit 512 MB ded. Speicher; Soundkarte

Inhalt:

Bullfrog Productions ist vermutlich nur den Veteranen unter den PC-Spielern ein Begriff. Nichts desto trotz kann bei einer Rezension von Impire dessen unverkennbares Vorbild aus eben dieser Spieleschmiede nicht unerwähnt bleiben: Dungeon Keeper. 1997 schuf die Entwicklerlegende Peter Molyneux einen spannenden Echtzeit-Strategie-Titel besonderer Machart. Der Spieler schlüpfte in die Rolle eines machthungrigen Dungeonlords, der seine Dämonen unermüdlich antrieb um die Weltherrschafft an sich zu reißen. Die strahlenden Helden waren in diesem Spiel der Gegner und fielen immer wieder in den liebevoll gebauten Dungeon ein. Darin galt es Folterkammern, Werkstätten, Schlafräume und Bibliotheken zu errichten. Jede Art von Monster hatte ihre eigenen Bedürfnisse und das Zusammenleben auf engstem Raum war nicht immer ganz einfach…

Doch genug der Retrospektive: Nun circa 16 Jahre nach dem Release des ersten Dungeon Keeper Titels wagt sich Paradox Entertainment an einen geistigen Nachfolger, jedoch ganz bewusst mit dem Anspruch einiges anders zu machen und nicht nur eine aufpolierte Version des Klassikers zu liefern.



Meinung:

Oscar van Fairweather seines Zeichens ein mittelmäßiger Hexenmeister hat in seinem Leben schon viele Misserfolge hinnehmen müssen. Doch eines Tages gelingt es ihm tatsächlich einen Dämon zu beschwören. Hier tritt der Spieler auf den Plan: Allerdings ist etwas bei der Beschwörung schief gelaufen und wir finden uns im Körper eines gewöhnlichen Imps (kleiner Dienstdämon) wieder anstatt als der respektable Höllenfürst aufzutreten, der wir noch vor einigen Augenblicken waren.

Scheinbar finden Oscar als unser neuer „Ratgeber“ und wir als sein neuer „Totschläger“ gefallen aneinander und so stehen wir schon wenige Augenblicke später in einem rudimentären Dungeon den es auszubauen gilt. Unser Beschwörer steht die ganze Zeit telepathisch mit uns in Verbindung und versorgt uns mit mal mehr, mal weniger nützlichen Ratschlägen. Im Laufe der nun folgenden Kampagne erledigen wir zunächst eine persönliche Vendetta für Oscar und reißen dann Stück für Stück das Königreich an uns und versuchen möglichst viel Böses zu tun. Leider scheint weder Oscar noch unser Avatar großes Talent dafür zu haben denn sobald wir weiterziehen scheint aus vielen unserer Taten Gutes zu entstehen. So ein Mist aber auch…

Wie man einen Dungeon baut
Der Bau unseres Reiches unter der Erde erfolgt in jeder Mission nach dem gleichen Schema: Mit einer drehbaren Positionierungshilfe platzieren wir einen Hort (Monsterzucht) und eine Küche (Monsterernährung) und setzen einen Raum zur Pilzzucht (Rohstoff) in Stand. Ein Materiallager und eine Schatzkammer sind bereits in den Stein geschlagen. Nett animiert tragen unsere Imps kleine Stücke des Gesteins ab und platzieren in der entstehenden Nische eine Bombe aus der ein fertiger Raum entsteht.

An der Lösung zum Bau der Monsterhöhle gibt es nicht viel auszusetzen aber innovativ ist daran eben auch nichts. Die kleinen Bomben sind zwar ganz hübsch aber die Räume in Größe und Form individuell anzulegen wie beim Urvater Dungeon Keeper hat mir persönlich mehr Spaß gemacht. Allerdings war es dort auch wichtiger als bei Impire. Warum? Das erzähle ich im Abschnitt „Einheitenmanagement“.

Gänge zu bauen funktioniert leider nicht ganz so gut wie bei den Räumen, die Wegfindung ist nicht so klug, daher muss man Verbindungen zwischen Räumen häufig in einzelnen geraden Abschnitten nacheinander anlegen und einen einmal in Auftrag gegebenen Gang muss man dann auch bauen. Alles nicht so rund.

Das DEC-System
Weitere Räume stehen nicht von Beginn an zur Verfügung sondern müssen über sogenannte DEC-Punkte freigeschaltet werden. Erreicht man bestimmte (einsehbare) Herausforderungen werden Räume, Einheiten und Technologien freigeschaltet, wenn man die gewonnenen Punkte in einer Art Diagramm entsprechend investiert. Das sind dann zum Beispiel eine Werkstatt, ein Trainingsraum, die Möglichkeit bessere Rüstungen & Waffen zu erschaffen oder neue Einheiten wie Priester, Bogenschützen und dergleichen mehr.

Eigentlich ist das System eine gute Idee, allerdings muss man alles in jeder Mission erneut freischalten und da man fast immer genug Punkte erringt um einfach alles freizuschalten, muss man keine Strategie einsetzen sondern bremst lediglich die Spielgeschwindigkeit.

Einheitenmanagement
Das Verwalten der Einheiten ist und bleibt wohl eine der Königsdisziplinen in einem Echtzeitstrategiespiel gleichgültig ob ich ein Heer von monsterschlachtenden Helden oder tollpatschige Mini-Dämonen ins Spiel führe. Leider kann Impire gerade hier nicht punkten…
Bereits nach dem Errichten der ersten Standardgebäude kann man „Berserker“ in die Schlacht schicken. Die ersten vier Einheiten lassen sich zu einem Trupp zusammen fassen. Diese Trupps lassen sich mit dem praktischen Ringmenü an alle bereits erkundeten Stellen teleportieren. Das ist praktisch aber auch dringend nötig, da alle Einheiten sich der derart langsam bewegen, dass die Evolution dagegen ein D-Zug ist.

Die Möglichkeiten zusätzliche Gruppen ins Feld zu schicken erkaufe ich mir durch ehrlich in Überfällen erworbenes Gold, davon wiederum kann ich ohne zweite Schatzkammer nur eine begrenzte Menge einlagern… Man erkennt das Muster, oder?

Die Einheiten lassen sich aus einem Militärbildschirm heraus zum Training oder in die Küche schicken, sind aber wie gesagt so langsam, dass ich doch alle Nase lang selber eingreife und die Berserker manuell an die richtige Stelle teleportieren. Das ist einige Male lustig aber dann recht schnell stumpfe Routine. Genau zu planen wo welche Räume liegen sollten ist somit vollkommen überflüssig, da man sowieso ständig manuell die Einheiten herum teleportiert, da alles andere zu lange dauert. Warum die sich nicht einfach selbst teleportieren frage ich mich mehr als einmal…

Last but not least lassen sich die Einheiten mit besseren Waffen und Rüstungen ausstatten, die in der Werkstatt angefertigt werden: Jede Einheit einzeln für jedes Update!!! Das ist definitiv nicht der aktuelle Stand in der Branche und artet in mühsame Klickarbeit aus.

Aber es ist witzig…
Das Design der verschiedenen Einheiten und der Räumlichkeiten ist hübsch und einfallsreich die Animationen der Spielgrafik sind zeitgemäß und den Bösewicht-Charakter der Hauptfigur kann man ganz bewusst nicht ernst nehmen.

Immer wieder werden die einzelnen Missionen von kleinen Videosequenzen im Büro unseres Ratgebers unterbrochen, der von allerhand komischen Figuren Besuch bekommt oder neue Pläne zur Unterjochung der Welt präsentiert. Ein verrückter Ingenieur möchte, dass wir ihm eine spezielle Art stinkender Kerzen besorgen, eine Art Gewerkschaft für Bösewichte erwartet etwas mehr Einsatz von uns und eine auf bedrohliche Art attraktive Todespriesterin verdreht Oscar den Kopf. Diese Videosequenzen sind mitunter brüllend komisch und die englische Synchronisierung macht richtig Spaß. Die unten eingeblendeten Übersetzungen ins Deutsche können dem leider meist nicht gerecht werden und die Grafik der Videosequenzen ist in den mittleren Neunzigern wohl noch schick gewesen, lockt aber heute keinen Gamer mehr hinter dem Ofen vor: Mienenspiel und flüssige Animationen bei Bewegungen sucht man hier vergebens.

Dem ganzen liegt als roter Faden die Eroberung des fiktiven Königreichs zu Grund und Mission für Mission kommen wir diesem Ziel durch Unterjochung von Minotauren, süchtig machen von Gnomen, bezwingen von Königen und Rauben von Prinzessinnen näher.

Die Dialoge sind voll mit Anspielungen auf andere Spiele und oder Filme. Oscars typische Geste ist zum Beispiel ein abgespreizter kleiner Zeigefinger, den er bei diabolischem Gelächter gerne zum Mundwinkel führt…

Spielmodi
Impire lässt sich wahlweise im Alleingang oder im Koop-Modus mit einem Freund bewältigen. Am Spielprinzip ändert sich dabei herzlich wenig. Alternativ kann man auch noch Multiplayer-Turniere im Stil von Capute the Flag austragen oder wie in klassischen Echtzeit-Strategie-Titeln gegeneinander antreten. Hier werden die Standards erfüllt, die Schwächen liegen leider tiefer verankert.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel DavidEin gute Prise Humor und ein weitestgehend unverbrauchtes Setting reichen leider nicht mehr für ein richtig gutes Spiel aus. Die fehlenden Komfort-Funktionen und der dadurch teilweise sehr zähe Spielfluss drücken den Spielspaß sehr stark. Das reißen weder die sympathisch schrägen Hauptcharaktere noch der ordentliche Umfang der Kampagne wieder heraus.

Impire - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5 Grafik: 6.00
Sound: 7.00
Steuerung: 4.00
Gameplay: 3.00
Wertung: 5
  • Humor definitiv die größte Stärke des Titels
  • Nettes Setting: Schön, mal der Böse zu sein
  • Solide Elemente: Einheiten & Räume
  • Videosequenzen schlecht übersetzt
  • Animationen nicht mehr zeitgemäß
  • Fehlende Komfortfunktionen in jedem Bereich!

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Rezension vom: 06.04.2013
Kategorie: Rollenspiele
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