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Call of Juarez: Gunslinger

Entwickler: Techland
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 15 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
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Kinder, heute erzähle ich euch die Geschichte, wie ich eure Mutter gerächt habe. So oder so ähnlich könnte How I Met Your Mother im wilden Westen beginnen. Was das Erzählen angeht, so könnte Kopfgeldjäger Silas Greaves aus Call of Juarez: Gunslinger tatsächlich mit Ted Mosby verwandt sein. Wen er wirklich gerächt hat, und welche historischen Persönlichkeiten ihm dabei als Freund oder Feind begegneten, erzählt er einem kleinen Publikum in einem Saloon. Dabei vermischen sich historische Fakten mit Legenden, den Darstellungen in Groschenromanen und dem, was Greaves als die reine Wahrheit deklariert. Und so wie Ted Mosby in seiner Version der Vergangenheit auch mal Drogen durch Sandwiches ersetzt, so merken Publikum und der Spieler schnell, dass auch bei Greaves nicht alles wortgetreu so abgelaufen sein kann.

Meinung:
Call of Juarez: Gunslinger ist vom Gameplay her recht einfach gestrickt, ein typischer, klassischer Ego-Shooter eben. Nur nicht ganz so klassisch, als dass man einen roten Schlüssel in der einen Ecke der Map finden muss, um an einer anderen Ecke weiterzukommen. Also eher linear. Und auch nicht so klassisch, als dass man Healthpacks aufsammeln müsste. In Deckung gehen reicht, das hat sich in vielen Spielen des Genres so durchgesetzt, und passt auch zur Arcade-Action von Gunslinger.




Es war einmal...
Was macht den Download-Titel, der nur für PC auch als Retail-Version erhältlich ist, also so besonders. Nun, neben dem Italo-Western-Setting mit passenden Waffen und der typischen Umgebung ist es das Storytelling, denn man spielt, was Silas Greaves erzählt, oder wie es von den Zuhörern wahrgenommen wird. Fängt es noch harmlos damit an, dass Greaves erzählt, wer was gerade gesagt hat, und man eben dies zeitgleich im Spiel hört, wird es später immer witziger. Silas erzählt z.B., dass Billy the Kid mit 21 Jahren schon 21 Opfer hatte, und latzt beim Team-Up mit eben diesem mindestens das Doppelte an Gegnern in Minuten weg. Wie es eben in Spielen im Gegensatz zu Filmen etc. so ist. Greaves fragt sich natürlich auch, woher Pat Garrett so viele Männer herbekommen hat, viel darüber nachdenken konnte er jedoch nicht. Die Zuhörer wundern sich natürlich, wie ein einzelner Mann ohne Hilfe ganze Banden erledigen kann. Das Spiel nimmt sich und das Egoshooter-Genre also gehörig aufs Korn.

Und so war es wirklich...
Doch das Erzählte bzw. Wahrgenommene hat direkte Auswirkungen aufs Gameplay, wenn die Zuhörer beispielsweise verstanden haben, dass Greaves von Apachen angegriffen wurde, dieser jedoch berichtigt, dass die Männer wie Apachen angriffen haben, dann werden schnell mal die Gegner ausgetauscht, und der rettende Fluchtweg taucht wirklich erst dann auf, wenn Silas erzählt, wie er ihn glücklicherweise sozusagen in letzter Sekunde bemerkt hat. Dagegen werfen die Zuschauer auch mal ein, wie sie den Ausgang der jeweiligen Episode aus Groschenromanen kennen, worauf man sich dann mit Pat Garrett duelliert, danach von Silas erfährt, wie es wirklich – oder eher gesagt seiner Meinung nach – abgelaufen ist. Genau das hat mich ein wenig an How I Met Your Mother erinnert, und genau das hat mir an Gunslinger so gut gefallen.

Todesahnung
Bei all den Münchhausen-Geschichten rund um Legenden wie Jesse James, Butch Cassidy und Sundance Kid oder die Dalton-Brüder passt es natürlich, dass Greaves die aus der Call-of-Juarez-Reihe bekannte Konzentration beherrscht. Die lädt sich stetig auf und sorgt bei Aktivierung für einen Zeitlupen-Effekt, bei dem gleichzeitig die Gegner gut markiert zu sehen sind, wodurch man sie besser treffen kann. Hin und wieder gibt es auch Quicktime-Events, bei denen Silas automatisch zielt, und man mehrmals hintereinander die richtige Taste drücken muss. Auch die Variante mit dem schnellen Zeigefinger am Trigger gibt es, was letztlich hauptsächlich dem Style dienlich ist, das Gameplay aber etwas auflockert. Die Todesahnung dagegen ist besonders nützlich, wenn man zu viele Kugeln eingefangen hat. Auch die lädt sich auf, aktiviert sich aber von selbst, wenn ein tödlicher Treffer im Anmarsch ist. Man sieht die blaue Bohne dann in Zeitlupe auf einen zufliegen, und kann dann nach links oder rechts ausweichen. Wählt man die richtige Richtung, springt man damit dem Tod von der Schippe und bekommt wieder volle Energie, während der Gegner sich darüber auslässt, das sowas doch überhaupt nicht möglich ist.

Haben wir schon Mittag?
Hin und wieder kommt es auch zu Duellen, und die haben mir besonders gut gefallen. Die Kontrahenten stehen sich gegenüber, bewegen sich etwas hin und her. Mit dem rechten Stick versucht man, man einen Kreis, der sich immer enger zieht auf dem Gegner zu halten – das ist der Fokus. Mit dem linken Stick versucht man die Hand nahe am Revolver zu halten, damit der Schnelligkeitswert steigt. Hört man seinen Herzschlag, so kann man ziehen, geht dann aber als Feigling in die Geschichte ein. Ehrenhaft ist es, wenn der Gegner zuerst zieht. Da ist Reaktionsvermögen und ein hoher Schnelligkeits- und Fokus-Wert vonnöten. Keine Sorge, wenn man das Zeitliche segnet, denn man kann es immer wieder versuchen, und es macht einfach Spaß. Doch nicht immer entscheidet das Duell, manchmal kämpft man auch auf normale, aber sehr gelungene Art und Weise gegen Bosse. Das Leveldesign weiß hierbei zu gefallen, die Gegner sind dagegen nicht die schlauesten, machen das aber durch Sehkraft wieder wett – zu unserem Leidwesen.

Bald kommt wohl kein Spiel mehr ohne einen Skilltree oder etwas vergleichbares aus. Ich finde es gut, denn so kann man mit zusätzlichen Fähigkeiten den Charakter individualisieren und der eigenen Spielweise anpassen. Ob als beidhändiger Revolverheld, als Scharfschütze oder Nahkämpfer, ihn allen Fällen kann man dabei auch legendäre Waffen freischalten.
Nebenbei erfährt man durch Sammelobjekte – die Nuggets der Wahrheit – etwas über die wahre Geschichte des Westens, seinen Persönlichkeiten und Ereignissen. Toll, wenn das Zocken Spaß macht, und dazu noch lehrreich ist.

Gezeichnet
Die Grafik ist im Cel-Shading-Stil gehalten, allerdings so, dass das Spiel im realistischen Look amerikanischer Comics daherkommt, durch einen Filter auch genauso dreckig, wie man es von einem Western-Comic eben erwartet. Die Umgebung wurde dabei äußerst detailreich gestaltet, die Landschaft sieht schön aus, Ruckeln oder Tearing suchte ich vergeblich. Die Sprachausgabe ist leider nur auf englisch, es gibt lediglich deutsche Untertitel. Auf die kann man sich während dem Spielen natürlich schlecht konzentrieren, die Stimme von Silas Greaves ist aber besonders markant.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelFür Ego-Shooter wie Call Of Juarez: Gunslinger hätte man früher den Vollpreis bezahlt, und wahrscheinlich sogar sehr gerne. Für knapp 15 Euro bekommt man hier aber einen guten Ego-Shooter mit toller Story, deren Erzählung sich direkt aufs Gameplay auswirkt und so für Aha-Effekte und den einen oder anderen Lacher sorgt. Mit dem Arcade-Modus und den Duell-Herausforderungen hat man auch nach dem Durchspielen der Kampagne, die sich in Sachen Umfang mit vielen Vollpreisspielen messen kann, noch einiges zu tun. Fans der Western-Ära und der McCall-Familie warten zwar weiterhin auf einen neuen Teil, der den Ausrutscher mit The Cartel (das auch technisch und spielerisch mau war) verzeihen lässt, dennoch ist dieses Spinoff mehr als nur ein Happen für zwischendurch. Eigentlich ist es genau so, wie ein Actionspiel sein sollte.

Call of Juarez: Gunslinger - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 8.75
Sound: 8.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.625
  • Toll erzählte Story, die sich direkt aufs Spielgeschehen auswirkt
  • Hommage an den wilden Westen, Fakten inklusive
  • Arcade-Ego-Shooter mit gelungenem Leveldesign
  • Realistisch angehauchte, dreckige Comic-Grafik
  • Umfangreich wie mancher Vollpreistitel
  • Kein Multiplayermodus

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Rezension vom: 11.06.2013
Kategorie: Action
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