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Wii Karaoke U

Entwickler: Joysound
Publisher: Nintendo

Genre: Casualgames
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: diverse €

Systeme: Wii U

Inhalt:

karaokeu_logo

Mit Singstar entfachte Sony einen regelrechten Boom des Karaokemarktes. Zwar gab es auch vorher schon Spiele, die in diesem Genre zuhause waren, doch die Mischung aus Wettkampf und Karaoke in Verbindung mit einer guten Visualisierung der Gesangsleistung und originalen Songs schlug ein wie eine Bombe. Seitdem gab es mit Lips und Sing it auch auf den anderen Konsolen Anwärter auf den Karaokethron. Auf der Wii U möchte nun das einfallsreich betitelte Wii Karaoke U ebenfalls einen Versuch wagen.



Meinung:

Wii Karaoke U beschreitet dabei aber nicht den Weg eines Singstar. Im Land der aufgehenden Sonne – und damit dem Ursprungsland von Karaoke – geht es nämlich beim Karaoke nicht um das Gegeneinander sondern um das Präsentieren des Songs. Allerdings gibt es auch ein paar kompetitive Spielmodi, die allerdings eher nebeneinander als gegeneinander ablaufen.

Take on Mii
Bevor es ans Singen geht, gibt es einen ganzen Batzen an Möglichkeiten, um sein Spiel zu personalisieren. Als Avatare dienen natürlich die Miis, von denen sich jeder Spieler eins aussucht, das ihn vertreten soll. Jeder Spieler darf sodann nicht nur sein Mii mit verschiedenen Outfits einkleiden, sondern auch die eigene Bühne komplett mit einer Auswahl aus verschiedenen Boxen und Pyrotechnik einrichten, sowie Anzahl, Aussehen und Verhalten von Backup-Tänzern einstellen. Bei den Bühnen selbst stehen eine große Festivalbühne, eine Arena wie man sie aus Casting-Shows kennt, oder ein High-End-Club zur Auswahl. Sich beim Singen auf diesen Bühnen mit einem jubelnden Publikum zu sehen ist schon recht spaßig. Haben wir die Äußerlichkeiten soweit vorbereitet, geht es an die Songauswahl.

Wii built this city!
Während in der japanischen Version bereits 100.000 Songs zur Verfügung stehen, müssen wir uns in Europa leider erst einmal mit 1.500 Titeln begnügen. Das mag auf den ersten Blick nach einer anständigen Menge klingen, ist aber ein zweischneidiges Schwert. Zunächst einmal handelt es sich bei allen Songs um relativ schwache Coverversionen. Das sollte an sich nicht das größte Problem sein, da man beim Karaoke ja eigentlich nur die Musik braucht und den Gesang selbst abliefert. Die eigene Performance wird jedoch an der Vorlage gemessen und manche Coverversionen weichen doch ziemlich vom Original ab. Dass die Songtexte voll von Fehlern sind, hilft dabei nicht wirklich. Und während zwar viele große Künstler vertreten sind, fehlen in der Regel die bekanntesten Songs. Viele aktuelle Künstler, die man erwarten sollte, fehlen komplett. Dafür gibt es aber auch unerwartete Künstler vor allem aus dem Metal- und Alternativebereich wie Korn, Dragonforce oder Megadeth. Auch fehlen die ursprünglich groß angekündigten japanischen Lieder, die in unbestimmter Zeit nachgeliefert werden sollen. Bei einigen Songs fehlt der Gesang dann auch noch komplett wie beispielsweise bei Aerosmiths Don't wanna miss a thing. Man kann zwar einstellen, ob der Vocaltrack besonders laut oder leise sein soll, aber diese Einstellung hat keine Auswirkung auf diese Songs. Das ist unerwartet und auch nirgendwo erklärt.

I'll be watching U
Erklärungen sind leider insgesamt ein wenig spärlich gehalten. Zwar gibt es im WiiU-Menü eine Anleitung, die aber nur grundlegende Fragen abdeckt. Bei der Fülle an Optionen wäre hier mehr angebracht gewesen. Vielleicht fände sich dann auch irgendwo die Möglichkeit die Aerosmith-Vocals wieder ein- bzw. in anderen Songs die Vocals abzuschalten. Optionen gibt es sonst nämlich in Hülle und Fülle. Wer möchte, kann die Länge und Geschwindigkeit der Songs ändern, und wer Schwierigkeiten hat, besonders hohe oder Tiefe Töne zu treffen, kann den Pitch ebenfalls anpassen.

The price U pay
Möchte man dann endlich singen, wird man zur Kasse gebeten. Das zweischneidige Schwert zieht sich wie ein Thema durch das Produkt, denn auch hier passt der Vergleich gut. Das Spiel an sich kann kostenlos aus dem eShop geladen werden. Alle bisher beschriebenen Funktionen der Anpassung und Songauswahl sind darin bereits ausführbar. Ein Ticket für eine erste Teststunde kann man ebenfalls kostenlos herunterladen. Um den vollen Nutzen daraus zu ziehen, sollte man sich jedoch gut vorbereiten und die 1.500 Songs schon einmal unter die Lupe nehmen und die gewünschten Lieder in die Favoritenliste aufnehmen. Hat man die erste Stunde aufgebraucht, müssen weitere Tickets für die Nutzung gekauft werden. Diese Zeittickets gibt es in den Größen für 1 Stunde, 24 Stunden oder 30 Tage, wobei die Zeit ab dem Kauf gilt und gnadenlos runterzählt. 1 Stunde kostet 1,99€, für 24 Stunden wird man mit 4,99€ zur Kasse gebeten und für 30 Tage berappt man bereits 14,99€. Diese Preise sind natürlich der absolute Wucher. Zunächst einmal kostet in Japan jedes Ticket knapp die Hälfte. Dann sollten wir uns einig sein, dass das Ticket für eine Stunde recht sinnfrei, weil viel zu kurz, ist. Ein 3-Stunden-Ticket zum selben Preis wäre hier angebracht gewesen. Das 24-Stunden-Ticket wiederum ist viel zu lang, wird man es doch im Normalfall für einen Abend Karaoke kaufen wollen. Ein 30-Tages-Ticket lohnt sich nur für absolute Karaoke-Enthusiasten. Das scheint den Entwicklern aber auch bewusst zu sein, schließlich zahlt man "nur" den Preis für drei 24-Stunden-Tickets. Eine Option einer größeren Einmalzahlung für unbegrenzten Zugriff gibt es leider nicht. Wenn ich bedenke, wie viele Sitzungen unser Haushalt bereits in Singstar gesteckt hat, dürfte der Preis für Wii Karaoke U bereits in die Hunderter gehen. Vor allem bei der aktuell doch recht mauen Songauswahl sollte man sich den Kauf zweimal überlegen.

Wii go together
Hat man sich dann doch zum Singen entschieden, gibt es drei verschiedene Spielmodi. Zuerst ist da natürlich der normale Karaokemodus. Hier wird mit den vorher getätigten Einstellungen ein Song gespielt. Einen Pitchbalken wie bei Singstar gibt es nicht, sondern nur den Text. Wer möchte, kann aus drei Arten der Bewertung wählen. Ein Standardrating gibt am Ende der Performance eine Wertung in Form einer Zahl zum Ausdruck, die sich lediglich zum Vergleich mit anderen eignet. Das In-Depth-Rating geht da etwas genauer vor und zeigt auf, an welchen Stellen man noch arbeiten kann. Beim Onlinerating kann man sich dann mit anderen Spielern auf der Welt messen. Im Karaoke Battle können alle Teilnehmer in zwei Teams aufgeteilt werden, die dann gegeneinander antreten. Wobei "gegeneinander" hier eigentlich eher "nacheinander" heißen sollte. In einer frei bestimmbaren Anzahl an Runden werden hier Songs vorgetragen und die Wertungen miteinander verglichen. Jeder Runde kann dabei ein Thema zugeordnet werden, zu dem der jeweilige Song passen sollte. Als kleine Spielerei kann man noch bis zu drei Wiimotes registrieren und mit ihnen Instrumente spielen. Mehr als eine Spielerei ist es jedoch nicht, denn anstatt dass ein Rockband-Feeling aufkommt, kann man seine Instrumente höchstens dazu benutzen den Sänger aus dem Takt zu bringen.

Take a look at Mii now
Bleibt noch die technische Seite. Das WiiU-Gamepad wird sehr gut eingebunden. Während eine Person singt, kann jemand anderes auf dem Gamepad bereits wieder auf die Songliste zugreifen und weitere Lieder in die Warteschlange aufnehmen. Das geht natürlich nur, wenn man in ein USB-Mikrofon investiert, was aber auch dringend zu empfehlen ist. Zwar kann man auch das Mikro des Gamepads benutzen, aber die Ergebnisse sind mehr als fragwürdig. Nicht nur, dass es sehr unhandlich als Mikrofon einsetzbar ist, hat es auch sehr große Schwierigkeiten damit, die Stimme zu messen. Die eigene Stimme klingt zwar laut und deutlich aus den Boxen, aber die Wertung stand jedes Mal am Ende auf 0. Das liegt nicht daran, dass keiner von uns singen kann; auch wenn das der Fall sein könnte. Wenn wir im Test versuchten den Analysemodus zu starten, wurde auch dort die Stimme nicht erkannt, sodass sich der Modus gar nicht erst starten ließ. Das ist natürlich besonders ärgerlich für alle, die noch keine Karaokefans sind, und einfach mal das Testticket ausprobieren wollen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf kaiWii Karaoke U bietet im Kern ein sehr gutes Konzept. Die etlichen Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten bringen ein wenig Abwechslung in den ansonsten doch immer gleichen Karaokespiel-Alltag und die In-Depth-Wertung ist ebenfalls sehr interessant. Im Moment schwächelt das ganze aber noch an einer, trotz 1.500 Stücken, ernüchternden Songauswahl, den mäßigen Coverversionen mit fehlerhaften Texten, und den überzogenen Preisen. Wenn irgendwann die versprochenen japanischen Songs oder andere Lieder, die es bei der Konkurrenz noch nicht gibt, kommen, könnte sich ein Blick lohnen. Im Moment bietet die Konkurrenz einfach bessere Qualität für das Geld.

Wii Karaoke U - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.0625 Grafik: 6.50
Sound: 4.25
Steuerung: 7.00
Gameplay: 6.50
Wertung: 6.0625
  • 1.500 Songs...
  • Viele Anpassungsmöglichkeiten
  • In-Depth-Rating
  • ... mit wenigen Krachern
  • Zu hohe Preise
  • Nur Coverversionen
  • Fehlerhafte Texte
  • Gamepad-Mikro nutzlos

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Rezension vom: 23.10.2013
Kategorie: Casualgames
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
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