Genre:
Puzzles USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
14,99€ €
Systeme:
Wii U
Inhalt:
Deutsche Politiker zieren sich gerne mit Doktortiteln. Ist es, weil man dann seriöser und kompetenter wirkt? Oder einfach nur, weil man sich vom gemeinen Pöbel abheben möchte? Jedenfalls werden oftmals keine Kosten und Mühen gescheut, auch wenn es mit der eigenen geistigen Leistung nicht immer so hinhaut, und schon mal ein Doktor ehrenhalber aus dem Ausland reichen muss, den man nur in bestimmten Bundesländern tragen darf. In Italien, dem Land aus dem Nintendos berühmte Klempnerbrüder kommen, ist der Doktortitel weiter verbreitet, denn dort ist er vergleichbar mit einem Diplom bei uns.
Ob Mario damals, als er auf der Tetris-Welle reitend auf dem NES und Gameboy als Dr. Mario auftrat, und böse Bazillen mit bunten Pillen bekämpfte, tatsächlich eine zu 100% korrekte Doktorarbeit ablieferte, und ob er den Titel überhaupt in Deutschland tragen durfte, ist uns nicht bekannt. Immerhin durfte er noch auf dem Nintendo 64 praktizieren, auch wenn er danach wohl Doktorkittel und Stethoskop an den Nagel gehängt hat. Sein Bruder hat das letzte Jahr – offiziell das Jahr des Luigi – wohl aber genutzt, um ebenfalls eine Dissertation abzuliefern, und macht nun auch Hausbesuche auf der Wii U. Ob das auch ordentlich Spaß macht, oder ob es letztlich doch nur für die CSU reicht, lest ihr jetzt.
Meinung:
Drei verschiedene Modi stehen im Mittelpunkt von Dr. Luigi: Luigi-Fieber, Retro-Fieber und die Bazillenjagd. Die ersten beiden lassen sich (unter einem extra Menüpunkt) sogar online spielen, was für einen Nintendo-Titel nicht selbstverständlich ist, hier aber absolut angebracht war. Doch zunächst zum Spielprinzip und den einzelnen Modi.
Pillenschleuder Wie im klassischen Dr. Mario geht es auch hier darum, alle Bazillen in einem Level zu erledigen. Die sind verschiedenfarbig und müssen daher auch mit gleichfarbigen Pillen eliminiert werden, die dazu von oben herab ins Reagenzglas fallen. Mindestens eine Viererreihe senkrecht oder waagrecht muss man dabei schaffen, um die nervigen Krankheitserreger los zu werden. Die Pillen haben dabei zwei Hälften, die gleichfarbig, aber auch unterschiedlich gefärbt sein können. Soweit ist es in allen Modi gleich.
Im brandneuen Luigi-Fieber fallen dabei immer zwei Pillen zusammen herunter, sie sind in einer L-Form angeordnet, passend zu Luigi. Wie bei Tetris lässt sich das Pillenkonstrukt drehen, nach links und rechts bewegen und schneller bzw. auf einmal fallen lassen. Je höher man den Schwierigkeitsgrad stellt, desto mehr Bazillen befinden sich in einem Level. Außerdem kann man noch die Geschwindigkeit einstellen – wobei das Spiel mit fortschreitender Dauer ohnehin immer schwerer und schneller wird. Das Luigi-Fieber lässt sich nicht nur im klassischen Einzelspiel, sondern auch normal und im Blitz-Modus gegen die CPU bzw. einen zweiten Spieler spielen. Im Blitz-Modus gewinnt, wer zuerst alle blinkenden Bazillen erledigt.
Alt und neu Retro-Fieber ist quasi das ganz normale Dr. Mario, nur eben mit Luigi. Es fallen hier also die Einzelpillen herab, wodurch es aber nicht leichter wird, da diese öfter zweifarbig als einheitlich sind, während beim Luigi-Fieber immer eine der beiden Pillen einheitlich ist.
Die Bazillenjagd unterscheidet sich nochmals richtig von diesen beiden Spielmodi, denn die wird per Stylus gespielt, wobei man das Gamepad normal oder hochkant halten kann. Hier fallen auch normale, zweigeteilte Pillen herab, man kann diese aber mit dem Stylus bewegen und platzieren – ein Antippen dreht die Pille. Löst sich eine Reihe auf, und andere Hälften der betroffenen Pillen fallen als Einzelstücke ab, so kann man sogar diese noch bewegen, was in den anderen Modi nicht möglich ist. Doch das macht es nicht unbedingt einfacher, denn mit der Zeit fallen erst zwei und schließlich drei Pillen gleichzeitig herab, die alle platziert werden wollen. Wie bei Tetris ist das Spiel in allen Modi aus, wenn das Spielfeld oben zugebaut wurde. Die Bazillenjagd kann als einziger Modus nur alleine gespielt werden.
Online-Fieber Dafür kann man im Retro-Fieber und das Luigi-Fieber nicht nur gegen einen zweiten Spieler vor dem Bildschirm antreten, sondern auch im Online-Modus. Hier kann man natürlich Freunde zu einem Spiel einlaen, aber auch ein Ranglistenspiel gegen Gegner aus der ganzen Welt austragen, was richtig gut und völlig lagfrei funktioniert. Die Besonderheit beim Vs-Spiel ist, dass man dem Gegner durch Abbauen von Reihen in die Suppe spucken kann, indem z.B. aus einer einheitlichen und einer zweifarbigen Pille zwei zweifarbige Pillen werden – und das gerade, bevor der andere das Pillen-L absetzen will.
Grafisch orientiert sich das Spielgeschehen sehr an den Vorgängern, und gerade der Retro-Modus wirkt wie ein modernes NES-Spiel. Drumherum gibt’s natürlich mehr zu sehen, auch mal eine witzige Zwischensequenz mit Luigi und den Bazillen. Aber das ist ja nur nettes Beiwerk. Richtig gelungen ist die Musik, da finden sich einige witzige Ohrwürmer.
Fazit: Dr. Luigi war eine echte Überraschung und quasi das Abschiedsgeschenk des großen Luigi-Jahres 2013 – für die Fans und den grünbemützten Klempner selbst. Für 15 Euro bekommt man hier einen Downloadtitel, für den man früher den Vollpreis gezahlt hätte. Zwar ist Dr. Luigi damit etwas teurer als das sagenhafte NES Remix, immerhin hat man hier aber einen Onlinemodus. Und wer das Phänomen Tetris vom Gameboy kennt, wird wissen, wie viel Zeit man in einem solchen Puzzlespiel versenken kann. Wer solche Spiele mag, und nicht befürchten muss, dass er aufgrund erhöhtem Spielzeitaufkommen der anderen Familienmitglieder kaum noch selbst an die Wii U kommt, der sollte zugreifen.
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