Genre:
Handheld USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ca. 40€ €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Zeit für ein Abenteuer! Das Spiel zur Serie Adventure Time mit dem lediglich auf den ersten Blick unnötig
lang wirkenden Untertitel Hey Ice King! Why'd you steal our garbage?!! gibt es zwar schon über ein Jahr lang im
amerikanischen Handel, aber nun kommt es auch in den europäischen eShop des Nintendo 3DS.
Meinung:
Jake, der Hund und Finn, der Mensch, vertreiben sich im Land Ooo ihre Zeit, indem sie Videospiele zocken und auf Abenteuer
gehen. Dabei treffen sie immer wieder auf mehr oder weniger zwielichtige Gestalten wie ein mobbendes Sumpfmonster,
Wassernymphen, die wurstförmige Hot-Dog-Princess oder auch ein kleines Dorf voller lebendiger Häuser. Und dann gibt es eben
noch den Ice King, der in seinem Eispalast haust und permanent Prinzessinnen entführt, damit sie seine Freundin werden
können. Eben jener Ice King hat nun den Hausmüll von Jake und Finn geklaut, und will sich daraus eine Müllprinzessin bauen. Skandal! Naja, eigentlich nicht weiter
tragisch, aber Jake und Finn geht es ums Prinzip. Also wollen sie ihren Müll wiederhaben. Es beginnt eine Jagd durch die
verschiedenen Königreiche von Ooo. Es ist Adventure Time!
Voll retro Viele Gamer können mit dem zweiten Zelda-Titel für das NES namens The Adventure of Link
nicht viel anfangen. Das liegt zum einen daran, dass der Titel aufgrund verschiedener Faktoren ungemein schwer ist und zum
anderen daran, dass er sich doch stark von den restlichen Teilen der Reihe im Gameplay unterscheidet. Adventure Time
hat sich nun des Spielprinzips angenommen und es ein wenig aufpoliert.
Finn (mit Jake auf dem Rücken) läuft über eine
Weltkarte, auf der sich neben verschiedenen Ortschaften und Dungeons auch Monster herumtreiben. Kommt man mit etwas in
Kontakt, wechselt das Spiel in eine Sidescroller-Ansicht, in der Finn nun laufen, springen, Fähigkeiten einsetzen und
angreifen kann. Hat man ein Monster berührt, müssen alle Gegner in einem kleinen Gebiet beseitigt werden, damit eine Truhe
mit einem zufälligen Item erscheint. Dungeons und Verbindungsgebiete wollen in der Regel einfach nur durchquert werden. In
Ortschaften finden Unterhaltungen statt, die für den Spielfortschritt nötig sind.
RPG Im Gegensatz zu Link erhält Finn keine Erfahrungspunkte für das Besiegen von Gegnern. Stattdessen
müssen besondere Truhen gefunden werden, nach deren Öffnung sich einer von drei Statuswerten (Lebensanzeige, Angriffskraft
und Geschwindigkeit) anheben lässt. Das ist leider recht simpel und der Geschwindigkeitswert hat kaum spürbare
Auswirkungen. An Ausrüstungsgegenständen findet Finn lediglich sein Schwert, das kurz vor Ende des Spiels einmal verstärkt
werden kann. Dafür lernen er und Jake ein paar Fähigkeiten, die allerdings hauptsächlich zum Erreichen neuer Gebiete
genutzt werden. In seinem Rucksack kann Finn diverse Items verstauen, von denen ein Großteil essbar ist. Es gibt unter
anderem Äpfel, Hot Dogs, Eis oder Torten, die mit Ketchup, Sirup oder Salz noch verfeinert werden können, um mehr Leben
wiederherzustellen. Außerdem gibt es Items für besondere Attacken und Statusveränderungen. Da das Spiel jedoch sehr leicht
ist und an jedem Speicherpunkt sowieso die Lebensanzeige aufgefüllt wird, sieht man sich schnell gezwungen, überflüssige
Items wegzuwerfen.
Atmosphärisch Adventure Time kann aber deutlich damit Punkten, die Atmosphäre und den Witz der
Serie einzufangen. Das fängt mit dem wirklich guten Introsong an, geht über die authentische Präsentation in der Grafik bis
hin zu den etlichen Serienanspielungen und Gags, bei denen viele beliebte Figuren einen Auftritt haben. Der 3D-Effekt sorgt
dazu für eine Aufklappbuch-Optik, ist aber maximal als Spielerei anzusehen. Die Hintergrundmusik ist ebenfalls passend. Es
ist nur ein wenig schade, dass es so wenig Sprachausgabe gibt. Jake und Finn werfen hin und wieder ein Wörtchen ein, aber
das war es dann auch schon. Die Steuerung ist sehr präzise und alle Aktionen lassen sich problemlos ausführen. Allein die
Tatsache, dass zum Hinunterspringen von Plattformen lediglich auf dem Steuerkreuz nach unten gedrückt werden muss, kann für
Frust sorgen. Ein Ducken ist auf solchen Plattformen daher nicht möglich und führt oftmals zum Absturz. Der Rucksack wird
auf dem unteren Bildschirm mittels Touchpen bedient, was im Eifer des Gefechts ein wenig kompliziert werden kann. Für eine
Bedienung mit den Fingern sind die Items doch recht klein geraten.
Kurz und knapp Im direkten Vergleich zur inspiratorischen Vorlage The Adventure of Link wurden
einige Gameplay-Schwierigkeiten ausgemerzt, sodass das Spiel nicht mehr so schwer ist. Es gibt etliche Speicherpunkte und
die Gegner bieten kaum Widerstand. Selbst die Bosse sind sehr leicht zu durchschauen. Da fällt umso stärker auf, wie kurz
der Titel eigentlich ist. Also, das Spiel jetzt und nicht der Untertitel, denn der ist unglaublich lang. Es gibt gerade
einmal vier Dungeons und in jedem der vier Weltkartengebiete eine Handvoll Verbindungszonen sowie ein bis zwei Städte. Im
Laufe eines Nachmittags kann man das Spiel ohne Probleme durchzocken. Danach gibt es die Möglichkeit, die Story noch einmal
mit stärkeren Gegnern durchzuspielen. Einen weiteren Anreiz gibt es nicht. Wenn man nun bedenkt, dass das Spiel bereits im
November 2012 in den Staaten erschienen ist und nun bei uns zum Vollpreis als Download angeboten wird, dürfte man
eigentlich ein bisschen mehr erwarten.
Fazit: Adventure Time: Hey Ice King! Why'd you steal our garbage?!! macht durchaus Spaß, was vor allem an der Lizenz und der
sehr gut Umsetzung eben dieser zu verdanken ist. Das Gameplay von Adventure of Link wurde ein wenig
einsteigerfreundlicher gemacht und weiß zu begeistern. Wenn es doch nur ein wenig länger wäre. Alle kleineren Macken
könnten Fans getrost übersehen, aber für 40 Euro, ein Preis, der erfahrungsgemäß im eShop nicht so schnell fallen wird, ist
es definitiv viel zu kurz. Dafür kann man sich selbst im eShop so einiges mit mehr Langzeitspaß beschaffen, von kostengünstigeren Retailfassungen ganz zu schweigen.
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