Die Schafe sind los! Sie versuchen, ihren Weg aus dem Schlachthaus nach draußen zu suchen. Schaffen sie es?
Meinung:
Alles, was da kreucht und fleucht Team 17 ist vor allem für ihre Worms-Reihe bekannt. Seit 1995 werden Besitzer diverser Plattformen mit den neusten Titeln der Serie beglückt. Doch der Entwickler und Publisher steht eben nicht nur für Worms. Auch Titel wie Alien Breed oder Body Blows gehören zum Repertoire des britischen Studios.
Jetzt wagen sie etwas neues. Oder vielleicht ist es dennoch etwas Altes? Denn wenn man Flockers spielt, fühlt man sich an einen Klassiker erinnert. Nämlich an Lemmings, welches 1991 das erste Mal erschien, und seitdem zig neue Auflagen mitmachte. Darunter auch eine für die PSP im Jahr 2006, die, wie es der Zufall so will, von Team 17 entwickelt wurde.
Einmal lebensmüde Schafe, aber recht blutig Da wie dort gilt es eine Gruppe lebensmüder Kreaturen ins Ziel zu führen. Dazu hat man verschiedene Fähigkeiten zur Verfügung, die man zielgerichtet einsetzen muss, um Hindernisse zu überwinden. Beiden gemein ist der böse Humor, wobei dieser bei Flockers wesentlich schwärzer ist.
Denn die Schafe versuchen, aus einer modernen Schlachtbank zu fliehen. Und dementsprechend viele Werkzeuge gibt es, die ihnen an die Wolle wollen. Das reicht von fiesen Lasern bis hin zu netten Stacheln, die aus dem Boden schießen. Und der rote Lebenssaft spritzt bei diesem Game nur so hervor. Das wird vermutlich nicht jedem gefallen, doch kann man sich ein Flockers ohne diese übertriebene Gewaltdarstellung nicht vorstellen.
Sind Schafe wirklich dumm? Die Schafe können insgesamt acht verschiedene Fertigkeiten erlernen. Sie können Formationen annehmen, mit denen man unter anderem Hindernisse überwinden kann. Oder sie lernen das Springen und können so über Abgründe hüpfen. Manchmal ist es jedoch auch notwendig, sie zum Explodieren zu bringen, was nicht ohne Kollateralschaden vonstatten geht.
In manchen Leveln findet man Schilder vor, auf denen man einsehen kann, wie man in bestimmten Situationen vorgehen sollte. Vor allem in den ersten Stages helfen diese dabei, die ansonsten intuitive Steuerung näher kennen zu lernen. Später werden sie natürlich dementsprechend seltener.
Und im Laufe des Games zieht der Schwierigkeitsgrad enorm an. Kann man zu Beginn die verschiedenen Stages fast im Schlafe bestehen, lösen die späteren wahren Angstschweiß aus. Allerdings hat man nie den Eindruck, dass es hier unfair zu Rande geht. Vielmehr ist es möglich, mit etwas Überlegung am Ende dennoch die Lösung zu finden. Und so ist Flockers zwar herausfordernd, aber gleichzeitig auch fair.
Unsichtbare Schafe So weit ist das Spiel wirklich super. Es macht Spaß und man erfreut sich hämisch der übertriebenen Gewalt. Und trotzdem besitzt der Titel ein gewaltiges Manko: Die Kamera folgt nicht automatisch dem Herdentrieb. Das heißt, man muss manuell die Schafe verfolgen, und sie nicht aus den Augen lassen. Das ist dann problematisch, wenn die Wolllieferanten in einen Teleporter laufen, der sie anschließend in einen entlegenen Winkel des Levels transportiert. Falls man Pech hat, vergehen wertvolle Sekunden, ehe man herausfindet, wohin sie teleportiert wurden. Und in dieser Zeit laufen sie in ihren sicheren und unnötigen Tod.
Dennoch ist Flockers ein gutes Spiel. Es gibt sogar die Möglichkeit, Level selber zu gestalten. Zum Zeitpunkt des Tests war diese Option allerdings zwar vorhanden, aber noch nicht aktiv. Sollte sie irgendwann freigeschaltet werden, kann man sich austoben.
Schön Schaf Grafisch ist das Spiel solide. Alles ist auf den schrägen, schwarzen Humor des Games konzentriert. Und wenn Schafe schlafen, sieht das einfach zu putzig aus.
Beim Sound vermisst man hingegen das gewisse Etwas. Wo die Lemminge mit ihrem »Oh No!« in Erinnerung blieben, ist bei Flockers... nichts vorhanden. Die Musik ist zwar ordentlich, aber hier versäumt das Spiel eine Möglichkeit, sich positiv abzusetzen.
Fazit:
Flockers ist ein gutes Spiel, ein grandioses Spiel. Das Gameplay ist deutlich an Lemmings angelehnt, was nicht verkehrt ist. Auch der schöne, schwarze Humor und die vielfältigen Stages tragen mit dazu bei, dass man an dem Game Gefallen finden wird. Schade nur, dass die Kamera so unglücklich ist.
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