Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ca. 30 €
Systeme:
PC, Xbox One
Inhalt:
Selber Spiele erschaffen ohne irgendwelche komplizierten Programmiersprachen oder Designprogramme zu erlernen? Für viele sicherlich ein sehr interessanter Gedanke, der nun in Erfüllung gehen soll. Mit MicrosoftsProject Spark soll man nämlich genau dies machen können. Doch ist das Erschaffen eigener Spiele wirklich so einfach? Wir haben es für euch getestet.
Meinung:
Egal ob Jump'n'Run, Sci-Fi-Shooter, Rennspiel oder RPG, mit Project Spark soll man Spiele all dieser und noch zahlreicher anderer Genres selber erschaffen können – und zwar auf einfachste Art und Weise. Und tatsächlich bietet Project Spark eine Menge Möglichkeiten, die man nutzen kann. Um sich einen Überblick über das Angebot zu machen, schaut man sich am besten zunächst die Einzelspieler-Kampagne an, von der es bisher nur einen Teil gibt. In regelmäßigen Abständen sollen aber weitere folgen, so dass die Streiter-Quest, wie die Kampagne getauft wurde, schlussendlich aus fünf Teilen besteht.
Der Plot der Streiter-Quest ist ganz einfach: Mit einem von insgesamt vier Fantasy-typischen Helden muss man den Planeten Kora vor der bösen Leere beschützen. Unterstützt wird man dabei von Spark, der einem nicht nur den Weg durch die linearen Level weißt, sondern auch welche erschafft.
Ein großartiges, lang andauerndes Spielerlebnis darf man bei der Rettung von Kora allerdings nicht erwarten. Wie erwähnt dient die Kampagne viel mehr dazu, einem die Möglichkeiten aufzuzeigen, die Project Spark bei der Erstellung eigener Spiele bietet. Und das tut sie wirklich gut, denn so sieht man etwa, dass man nicht nur Level erschaffen kann, sondern sogar Dialoge einbinden kann.
Spiele erschaffen mit Hindernissen
Den vollen Umfang erkennt man aber erst, wenn man sich in den Creations-Modus wagt. Denn erst hier sieht man das ganze Ausmaß an Möglichkeiten – allerdings nicht von Anfang an. Denn um wirklich Zugriff auf alle Objekte und Charaktere aus allen Genres zu haben, muss man einen Großteil davon erst freischalten. Dies macht man, indem man In-Game-Währung (Tokens) sammelt. Die gibt es zwar schon fürs Spielen oder eben das Erstellen von Spielen, allerdings immer nur sehr wenige, wodurch das Freischalten recht mühselig wird. Wer schneller alle Möglichkeiten nutzen möchte, kann sich auch gegen Echtgeld Tokens kaufen, wobei 500 Tokens etwa 5 Euro entsprechen. Das hört sich ganz human an, jedoch muss man auch bedenken, dass manche Pakete alleine schon bis zu 2500 Tokens kosten, was umgerechnet also ungefähr 25 Euro wären. Das ist dann doch schon ganz schön happig, vor allem wenn man mehrere solcher Pakte kauft.
Käufer der Retail-Version haben es da ein wenig besser. Sie müssen zwar knapp 30 Euro für das ansonst kostenlos herunterladbare Project Spark auf den Tresen legen, dafür bekommen sie aber auch neben dem Downloadlink zu allen fünf Quest-Teilen auch gleich ein paar Themen-und Genre-Pakete, Charaktere, Werkzeuge und einen Monat Project Spark Premium, welches einem doppelte Erfahrung und Credits einbringt, obendrauf. Insgesamt hat man mit der Retail-Version also durchaus gespart.
Viel murks aber auch echte Juwelen
Doch auch ohne all den zusätzlichen Inhalt kann man sich im Editor bereits austoben. Denn auch die grundlegenden Elemente bieten viel Inhalt um tolle Spiele zu erschaffen. Was dabei so alles möglich ist, zeigt sich in den von der Community erstellten Spielen, die bereits jetzt mehrere Tausende überschreiten. Neben sehr viel Murks sind hier auch beindruckende RPGs, Jump'n'Runs und sogar Flipper, sowie andere kleine Spielchen zu finden. Sehr beliebt sind auch Kopien bekannter Klassiker, wie etwa Tetris oder dem unvergessen Snake, welches hier auf tolle Weise wiederbelebt wurde und mindestens genauso süchtig machend ist, wie damals auf den Nokia Handys oder zuvor bei MS-DOS und anderen Computersystemen.
Es ist tatsächlich ganz simpel
Die Erschaffung eigener Spiele ist wie versprochen tatsächlich recht simpel gehalten worden, wobei aber natürlich auch die Komplexität des Spiels, welches man erstellen möchte, ausschlaggebend ist.
Auf jeden Fall startet man stets auf einer leeren Welt, die man ganz nach seinen Wünschen formen und mit Objekten wie zum Beispiel Wänden, Bäumen, Flüssen oder Wasserfällen füllen kann. Hilfreich zur Seite stehen einem dabei stets Erklärungen, die einem sagen was man mit dem jeweiligen Objekt anfangen oder wie man es nach seinen Wünschen umformen kann. Auf diese Weise entstehen nach und nach und mit relativ wenigen Klicks die Spielwelten.
Um nun auch noch den Objekte, Charakteren etc. Leben einzuhauchen und ihnen zu befehligen, was sie zum Beispiel bei einem bestimmten Tastendruck machen oder wie sie sich etwa im Austausch mit anderen Objekten verhalten sollen, muss man den sogenannten Brain Factor beachten. Den besitzt jedes Objekt und jeder Charakter und legt fest, wie eben alles agiert und funktioniert. Was sich kompliziert anhört, ist aber zum Glück auch relativ simpel gehalten, so dass man auch hier schnell durchblickt und alles so einstellen kann, wie man es gerne haben möchte. So sind der Kreativität beinahe keine Grenzen gesetzt. Es sei denn, man möchte sich ein eigenes GTA basteln. Denn das geht in Project Spark nicht. Die Welten, die man sich hier nach seinen Wünschen gestalten und bebauen kann, sind nämlich immer begrenzt, so dass Open-World-Spiele hier nicht zu erschaffen sind.
Auch beeindruckende Grafik-Bomben wie es beispielsweise aktuell ein Destiny ist, kann man leider nicht erschaffen. Die Grafik ist nämlich eher comichaft und mit wenigen Details gesegnet. Im Gesamtgefüge sieht das alle aber dennoch ganz gut aus, wobei vor allem die Effekte (hier ganz besonders die Licht- und Schatten-Effekte) für echte Highlights sorgen.
Auch die zur Verfügung stehenden Sound-Samples können überzeugen. Wem diese nicht gefallen oder einfach nicht das bieten, was er gerne hätte, kann aber auch gerne mit Hilfe von Kinect eigene Samples aufnehmen und diese nutzen. Dies gilt übrigens auch für Bewegungsabläufe, die sich auf diese Weise ebenfalls ins Spiel einbinden lassen.
Fazit: In meiner Zeit bei SplashGames hatte ich schon manchmal das Problem, Spiele richtig zu bewerten. Mal waren Multi- und Singleplayer weit auseinander, mal stimmte das Gameplay – aber die Grafik war total veraltet. Project Spark setzt all dem aber die Krone auf. Wie soll man ein Spiel bewerten, das eigentlich gar keines ist? Bei Project Spark handelt es sich vielmehr um einen Editor, mit dem sich Spiele erschaffen lassen. Wie das Gameplay dieser Spiele schlussendlich aussieht, hängt dabei vom jeweiligen Erschaffer ab und lässt sich dadurch schlecht verallgemeinern.
Doch wenn man Project Spark lediglich als Editor ansieht, ist es ein mächtiges Werkzeug, das einem scheinbar unendlich viele Möglichkeiten bietet – und das alles nicht nur kostenlos, sondern auch noch auf simpelste Art und Weise. Anstatt eines ganzen Studiums genügt es hier sich ein paar Hilfetexte durchzulesen um sein eigenes Spiel zu erschaffen – besser geht’s kaum. Das einzige was man Project Spark wirklich ankreiden kann, ist das Freischaltungs-Konzept das einen eigentlich dazu verführt, doch echtes Geld zu investieren.
Abgesehen davon ist Project Spark aber ein tolles Werk, das einen dank der vielen Möglichkeiten und der bereits jetzt sehr aktiven Community selbst in vielen Monaten immer noch mit immer neuem Content gut unterhalten wird.
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