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Jagged Alliance - Flashback

Entwickler: Full Control
Publisher: bitComposer Games

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,99€ €

Systeme: PC

Anforderungen: Windows 7; Prozessor: Intel Core i3; Arbeitsspeicher: 4GB RAM; Grafikkarte: Intel 4400/AMD HD 6670; Festplatte: 5 GB verfügbar

Inhalt:
Logo_JaggedAlliance

Einst waren die Jagged Alliance-Spiele gefeierte Stars, die nicht nur ein ganzes Genre erfanden sondern auch Traumnoten einheimsten. Doch leider sind die Zeiten lange vorbei und seit dem seligen Jagged Alliance 2 dümpelt die Reihe daher. Zuletzt wollte Back in Action an die alten Zeiten anzuknüpfen, scheiterte daran aber fast so grandios wie Maddin Schneider beim Versuch hochdeutsch zu sprechen.
Nun steht mit Flashback ein weiterer Jagged Alliance-Titel in den Händlerregalen und versucht alles besser zu machen als seine unrühmlichen Vorgänger. Ob dies dem per Kickstarter finanzierten und vom kleinen dänischen Studio Full Control entwickelten Spiel gelingt, oder ob doch nur der Name ein Flashback an die guten alten Zeiten auslöst, haben wir natürlich für Dich getestet.

Meinung:

350.000 Euro, das war das erklärte Ziel von Full Control auf Kickstarter um Jagged Alliance Flashback entwickeln zu können. Am Ende kam bei knapp 7100 Backern sogar ein bisschen mehr zusammen. Doch reicht das wirklich aus, um die altehrwürdige Reihe endlich wieder auf den rechten Weg zu bringen? Schließlich sind 350.000 Euro in einer Branche wo mitunter schon allein für die Werbung zig Millionen ausgegeben werden, nicht gerade viel. Mit ein wenig Skepsis habe ich das Spiel also installiert und gestartet.

Positiv überrascht – zumindest kurzfristig
Was ich dann erlebte hat mich zunächst einmal positiv gestimmt. Denn genau wie es sich für ein Jagged Alliance-Spiel gehört, muss man zunächst einen Charaktertest durchmachen, auf Grundlage dessen dann der Spielcharakter erstellt wird. Je nachdem, welche Antworten man dabei gegeben hat, besitzt dieser unterschiedlich Merkmale. Anschließend müssen, ebenfalls wie man es kennt, noch Punkte auf verschiedene Fähigkeiten und Attribute wie etwa Stärke, Treffsicherheit und Nahkampf verteilt und Klamotten ausgewählt werden. Letzteres sieht alles andere als hübsch aus und ist zum Glück auch schnell erledigt, so dass man sich schnell im eigentlichen Spiel wiederfindet.

Altbackene Präsentation
Auch dessen Ausgangslage hört sich für alte Jagged Alliance-Spieler zunächst sehr gut, weil bekannt an: die kleine Insel San Hermanos wird von einem Bösewicht kontrolliert und der Spieler wird gerufen um diesem eine Ende zu setzen. Dazu engagiert man selber Söldner und befreit die Insel so langsam aber sicher zurück. Leider wird einem dies aber nicht in einem schönen Introvideo oder zumindest per Sprachausgabe näher gebracht, sondern durch schnöde kurze Texteinblendungen, die selbst im Vergleich zum altehrwürdigen Jagged Alliance 2 veraltet wirken. Dieser Eindruck wird einem während des übrigen Spiels leider noch öfters in den Kopf kommen.

Es hätte so gut werden können

Doch zunächst wartet der Einstieg ins Spiel und der ist trotz alledem gar nicht so schlecht. Das Gameplay ist nämlich ebenfalls an die alten Teile angelehnt und geht so vonstatten, dass außerhalb von Kampfsituationen alles in Echtzeit abläuft. Sobald man aber einen Feind entdeckt oder von einem entdeckt wird, springt das Spiel in einen rundenbasierten Kampfmodus, in dem man abwechselnd mit seinem Feind bzw. seinen Feinden Aktionspunkte investiert um zum Beispiel zur nächsten Deckung zu rennen, sich hinzulegen, zu feuern, die Waffe nachzuladen oder Gegner zu looten.

Obwohl sich all dies nach dem Traum eines jeden Jagged Alliance-Fans anhört und scheinbar ein gewisses taktisches Vorgehen erfordert, werden die Kämpfe bereits im Tutorial-Level zu einer wahren Nervenprobe. Ein Punkt, der alle anderen überschatte, ist nämlich das Glück – oder besser gesagt das Glück seinen Gegner zu treffen. Zwar wird einem vor einem Schuss anhand einer Prozentzahl die Wahrscheinlichkeit eines Treffers angezeigt, doch selbst wenn diese Prozentzahl bei 85 steht, heißt das noch lange nicht, dass man auch tatsächlich trifft. Selbst bei einer scheinbar so hohen Trefferwahrscheinlichkeit ist es mir nicht nur einmal passiert, dass gleich drei oder vier Schüsse daneben gingen. Was das für Trefferwahrscheinlichkeiten um die 20-30% bedeutet, kann sich wohl jeder selber ausmalen. Und so ist es zumindest mir passiert, dass ich a) bereits nach dem ersten Feind keine Munition mehr hatte und den nächsten Gegner schlussendlich mit dem Messer attackieren musste (und dabei natürlich prompt drauf ging) oder b) sich ein Kampf scheinbar ewig in die Länge zog weil auch der Gegner kein Scheunentor traf.

Mit der Aufwertung der eigenen Eigenschaften wird das Trefferbild mit der Zeit zwar besser, ganz so wie man es sich wünscht funktioniert es aber dennoch nie.
Das ist besonders deswegen ärgerlich, weil die Kämpfe ohne diese Probleme wirklich spannend und von Taktik geprägt wären (auch wenn es leider an einem echten Deckungssystem oder der Möglichkeit sich an Gegner anzuschleichen fehlt). Soll man von der aktuellen Position schießen oder sich mit den restlichen Aktionspunkten doch lieber bis zur nächsten Deckung wagen, um so eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit zu erlangen? All dies muss genau überlegt werden und entwickelt so eine ganz besondere Spannung – oder besser gesagt würde es machen, wenn es eben nicht die besagten Probleme geben würde.

Was macht man sonst so?
Wenn man mal gerade nicht in einen Kampf verwickelt ist, läuft man frei über die schön gestaltete tropische Insel, kümmert sich um die Bestellung neuer Waffen, heuert Söldner an mit denen man Seite an Seite kämpft, bildet Milizen aus, die dann bereits eroberte Gebiete beschützen oder repariert seine Waffen. Dies alles ist zwar nicht gerade spannend, gehört aber zu Jagged Alliance dazu und darf deswegen auch in Flashback natürlich nicht fehlen.

Selbst Jagged Alliance 2 hatte bessere Charaktere
Genau das gilt eigentlich auch für die Interaktion zwischen den Söldnern und der Entwicklung des Gegners zu einem wahren Feindbild. Doch beides fehlt in Flashback komplett. Die 35 verschiedenen Söldner sprechen kein Wort miteinander, weswegen es bis auf die Tatsache der unterschiedlichen Fähigkeiten und Kosten völlig egal ist, welche Typen man anheuert. Angst davor, dass sich zwei nicht mögen, wie es noch im zweiten Teil der Reihe war, muss man hier nicht haben.
Und auch der Bösewicht selber bleibt hier im Vergleich zum zweiten Teil sehr blass. Im Prinzip kämpft man hier gegen einen austauschbaren Feind, den man nie richtig als Feind kennenlernt. So geht natürlich eine Menge an Atmosphäre verloren.

Die Retailversion hat ein paar Boni
Jagged Alliance – Flashback gibt es entweder auf Steam oder im Handel als Retailversion für jeweils 29,99 Euro zu kaufen. Während sie sich spielerisch selbstverständlich nicht voneinander unterscheiden, erhalten Retail-Käufer für ihr Geld die Back to the Island-Edition, die neben dem Spiel (das auf Steam aktiviert werden muss) auch noch ein Handbuch, eine Karte von San Hermanos, eine Flashback-Postkarte die mehr Humor aufweist als das gesamte Spiel und ein Skull Handy Display-Cleaner mit dem man die lästigen Fingertatschen von seinem Smartphone entfernen kann. Die Steam-Verknüpfung bringt zudem noch die Möglichkeit eigene Kampagnen, Quests und Sektoren zu erstellen und diese dann über den Steam-Workshop mit anderen zu teilen. Dies ist ein sehr interessantes Feature, da so eventuell sogar schneller als erwartet Verbesserungen, die von der Community erstellt werden, verfügbar sein könnten. Zum Zeitpunkt unseres Tests ging es hier allerdings noch relativ ruhig zu.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Das Grundgerüst von Jagged Alliance – Flashback stimmt. Sowohl die Charaktererstellung und das Gameplayprinzip als auch das Setting lassen alte Jagged Alliance-Gefühle wiederaufkommen. Doch leider bleibt es auch dabei. Denn um wirklich an die alten Teile heranreichen zu können fehlt es Flashback an allen Ecken und Kanten. Die Story ist – wenn überhaupt – dann nur rudimentär vorhanden, eine Charakterentwicklung (sowohl des eigenen Charakters als auch des Feindes) gibt es so gut wie gar nicht, die Kommunikation mit und unter den Söldnern fehlt völlig und die rundenbasierten Gefechte werden aufgrund des Faktors Glück zu wahren Geduldsspielen.
Vielleicht helfen noch die einen oder anderen Updates oder von der Community erstellten Inhalte, um das Spielgefühl runder werden zu lassen. Doch so wie es momentan ist und sich eben auch während unseres Tests präsentierte, ist Flashback ein weiterer gescheiterter Versuch die altehrwürdige Jagged Alliance-Reihe wieder zu dem zu machen, was sie einst war – ein gefeierter Star.

Jagged Alliance - Flashback - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.5 Grafik: 6.00
Sound: 5.00
Steuerung: 6.00
Gameplay: 5.00
Wertung: 5.5
  • Altes Jagged Alliance-Gefühl keimt zumindest auf
  • Die Kämpfe haben Potenzial
  • Modding-Unterstützung
  • Keine Ruckler
  • Der Faktor Glück spielt eine zu große Rolle
  • Gefechte dauern zu lange
  • Keine Charakterentwicklung beim Feind
  • Altbackene Präsentation
  • Schlechte KI

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Rezension vom: 06.11.2014
Kategorie: Strategie
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