Anforderungen:
Verfügbar für Win, OSX, Linux hier Anf. für Windows: Intel Core™ Duo oder schneller; 8 GB RAM; OpenGL 3.0 kompatible Grafikkarte; 150 MB freier Festplattenspeicher; Gamepad dringend empfohlen
Inhalt:
In allen möglichen Lebensbereichen wird vieles, was das Prädikat „Retro“ trägt, zum Verkaufsschlager. Addidastaschen sehen wieder aus wie vor 30 Jahren, mit einem Paar Converse Chucks ist man heutzutage fast überall gut angezogen und nicht nur auf den Flohmärkten feiert Vinyl ein kleines Comeback. Dieser Trend macht auch vor der Welt der Computerspiele nicht halt und ich muss sagen, dass ich hier gerne mit dem Strom schwimme. Neben vielen HD-Remakes alter Klassiker in gemischter Qualität ist der Pixellook eine weitere Strömung im großen Nostalgieozean.
Meinung:
Broforce war zu Beginn seiner Entwicklung ein Beitrag der Entwickler von Free Lives
in einem GameJam und dort so populär, dass es schnell der Vorzeigetitel
im Steam-Early-Access-Programm wurde und was lange währt wird –
manchmal – gut. Der Titel wird nun regulär über Steam verkauft und ich
durfte für Splashgames ganze Landstriche in Pixelwolken verwandeln. Zur Story des Spiels passt wieder einmal dieser gern zitierte Satz der Expendables-Schöpfer:
"Wer jetz noch nach der Story fragt, der hat das Konzept nicht
verstanden." Mit unseren Bros befrieden wir nach und nach ganze
Landstriche, die von Armeen des Bösen heimgesucht werden. Mitunter ist
nach unseren Einsätzen zwar nicht mehr viel von den pixeligen
Inselwelten übrig, doch zumindest kehrt wieder Ruhe ein.
Die Macht der Pixel Broforce
bedient Retrokultisten gleich in mehrfacher Hinsicht: Zum einen ist da
der wirklich gelungene Pixellook zu nennen, der schon nach ganz kurzer
Zeit nicht mehr wegzudenken ist. Insbesondere die Endgegner sind
wirklich klasse „gepixelt“; da müssen sich die liebevollen Kreationen
der Schöpfer von Stilikonen des Pixellooks wie Secret of Evermore nicht verstecken. Ein weiteres Zeichen für die Detailverliebtheit der Grafikdesigner hinter Broforce
sind die Portraits der zahlreichen Charaktere, die so unglaublich
treffend sind und bei denen nahezu jedes einen großen
Wiedererkennungswert hat. Wer bei The Expendables fehlte, ist hier dabei Zum
aderen sind schon die Spielfiguren selbst eine Hommage an die 80er und
90er Jahre. Nach und nach dürfen wir nämlich nahezu jeden großen
Action-Helden dieser Ära durch die mit Bomben, Feinden, Raketen und
Fallen gespickten 2D-Level steuern, um möglichst viele Bösewichter
auszuschalten. Mit dabei sind verschiedenste Varianten von Silvester Stallone wie Rambro oder Bro Dredd, Arnold Schwarzenegger als Brominator, Mickey Rourke alias Brochete, Chuck Norris u.a. als Texas Ranger, Brocketeer, Bruce Willis als Bro Hard, Pierce Brosnan als Bro Bro Seven, B.A. Baracus vielen besser bekannt als Mr. T und viele, viele mehr.
Jede der Spielfiguren, die sukzessive durch das Befreien von Geiseln aus herumstehenden Käfigen freigeschaltet werden, wird mit einem „fetten“ Artwork im Stil von Borderlands 2 (die Ähnlichkeit in diesem Punkt ist wirklich frappierend) präsentiert und ist neben einem knubbeligen Pixelmännchen auch als Konterfei am unteren Bildschirmrand zu identifizieren. Unabhängig vom äußeren verfügt jeder Charakter über eine Primärwaffe und eine Sekundärfähigkeit, die irgendwie der Art des Actionhelden entspricht. Beispiele? Bro Dredd verschießt eine Rakete, die man selbst auf den nächsten Gegner lenken kann, Brobocop kann per einblendbarem HeadUpDisplay gleich mal ein halbes Dutzend der Strolche ausradieren, MacBrover – richtig MacBrover – kann eine Sprengfalle in Form eines Hühnchens legen, Brade rast mit erhobenem Schwert durch Scharen von Gegnern und so fort. Etwa 40 Bros kann man auf diese Art und Weise freischalten und mit ihnen ganze Landstriche in ihre Bestandteile zerlegen.
Passend zum Actionfilm-Feeling meiner Lieblingsdekade glänzt auch der Soundtrack mit herrlich Testosteron-geladenen Gitarrenriffs und Metallstücken, die zu der zerplatzenden Konfettilandschaft passen. Darüber hinaus sorgen die panischen Broforce-Rufe der kleinen Pixelattentäter immer wieder für Lacher.
Zusammen... fliegt noch mehr in die Luft Am meisten Spaß macht Broforce wohl im lokalen Koop-Modus. Auf die Couch gelümmelt, zwei drahtlose Controller angeschlossen, den Nachbarn Bescheid gesagt, dass man heute mal etwas mehr Explosionen als gewöhnlich hören wird und los geht's. Dann freut man sich über jeden Helden, den man freischaltet, will dringend noch den nächsten sehen und jagt sich unglaublich oft versehentlich gegenseitig in die Luft. Denn darüber muss man sich klar sein: Während man Minen schmeißt, sich mit seinem Kampfmesser aus Abgründen hocharbeitet und diverse Gegnertypen in bunte Wölkchen zergehen lässt, verliert man regelmäßig den Überblick und wundert sich nach Ablauf der Kettenreaktionen, dass man noch immer lebt... oder eben nicht.
Es gibt auch einen Versus-Spielmodus, allerdings fand ich persönlich den weniger spaßig, denn wenn schon das eigentliche Spiel hin und wieder gewollt unübersichtlich ist, so bricht in diesem Modus das Chaos aus. Man schmeißt und schießt sich alles um die Ohren, was man hat und schaut, wer länger überlebt.
Langzeitmotivation Das ist definitiv nicht die Disziplin, in der Broforce so richtig glänzt, denn, wenn alle Helden einmal freigeschaltet sind und die Kampagne einmal bezwungen wurde, motiviert - abgesehen von den Steam-Achievements - nicht mehr viel zum erneuten Durchspielen, zum Beispiel auf einem anderen Schwierigkeitsgrad. Das ist nicht schlimm, denn bis dahin hatte man jede Menge Spaß, soll aber der Vollständigkeit halber hier erwähnt werden.
Fazit:
Jeder, der Actionspiele mag und in den 80er und 90er Jahren auch nur eine Handvoll Filme geschaut hat, kommt an diesem Indie-Titel nicht vorbei. Viel Action, unterschiedlichste Bros, ein toller Pixellook und ein lokaler Koop-Modus für bis zu vier Bros machen den Titel zu einem Geheimtipp für die hauseigene Steam-Bibliothek.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.