Anforderungen:
Windows XP SP2; Intel Core 2 Duo 2.1 GHz oder ähnlich; 2 GB RAM; Intel Core HD Graphics (2000/3000) 2. Generation, 256MB; DirectX: Version 9.0; 250 MB freier Speicherplatz
Inhalt:
Shovel Knight surft zwar auf der Retro-Welle mit, ist aber dennoch ein ganz besonderes Kleinod. Kurz bevor in Kürze die Boxversion des Titels erscheint, erzähle ich euch, warum mir der Sidescroller mit dem eigentümlichen Protagonisten so gut gefallen hat. Doch zunächst einige allgemeine Informationen zu dem Spiel:
Juni 2014 veröffentlichten die Entwickler der kanadischen Indie-Spieleschmiede Yacht Club Games den via Kickstarter finanzierten Titel zunächst für Windows und den Nintendo 3DS/Wii U. Danach kamen sukzessive weitere Plattformen dazu (OS X, Linux, PS 3/4/Vita und Xbox One). Das alleine dürfte schon für den Erfolg des Titels sprechen.
Grafisch soll die 8-Bit-Grafik an die Glanzzeiten des NES erinnern und erfüllt diesen Auftrag mit Bravour. Der Spieler übernimmt die Rolle eines kleinen blauen Ritters, der ungewöhnlicher Weise mit einer Schaufel bewaffnet ist und seine Gefährtin Shield Knight sucht. Dabei muss er verschiedenste Level durchqueren und nach und nach alle Ritter des Ordens ohne Gnade besiegen. Unter ihnen finden sich so illustre Bösewichte wie King Knight oder Plague Knight.
Die einzelnen Level betritt der Spieler von einer Übersichtsweltkarte aus, die man Schritt für Schritt freischaltet. So wie damals bei Super Mario World eben. Neben den Levels und den diversen Bosskämpfen gibt es noch besondere Stationen, an denen der Schaufelritter Quests annehmen, gefundene Notenblätter gegen Geld eintauschen, Belohnungen einsacken und Upgrades erwerben kann. Richtig gelesen, Upgrades! Man kann die Lebensenergie oder die Magie erhöhen, Gefäße für Zaubertränke, eine Angel oder aber auch eine Rüstung kaufen und all diese Items fügen sich sinnvoll in den Spielverlauf ein.
Meinung:
Es gibt viel Gutes zu berichten, das den Titel zu einem soliden Spiel für Feierabende macht, an denen man nicht mehr zu stundenlangen Raids aufbrechen oder ganze Wirtschaftsketten optimieren möchte. Schneller unkomplizierter Spaß. Mit dem Controller ist die Steuerung sehr präzise und die vielen Tode, die mein Schaufelritter durchmachen musste, sind in erster Linie meiner zu flachen Lernkurve zuzuschreiben. Dass ich Schätze verliere, wenn ich sterbe und beim Versuch, die am Ort meines Dahinscheidens schwebenden Goldbeutelchen einzusammeln, regelmäßig erneut das Zeitliche segne, ist teilweise frustrierend, aber bisher nie irgendwelchen fehlerhaften Spielmechanismen zuzuschreiben.
Zur gelungenen Atmosphäre trägt sicher auch die Retro-Musik bei, die von Level zu Level ganz unterschiedlich daherkommt. In der ganzen Spielwelt verstreut findet man Notenseiten, die man bei einem Barden gegen Geld eintauschen kann. Dieser macht dann Witzchen dazu und man kann sich von ihm jedes bereits gefundene Stück vorspielen lassen.
Die diversen Gegner welche die Level bevölkern reichen von eher normalen Antagonisten, wie wiederbelebten Skeletten, bis hin zu skurrilen, wie kleinen goldenen Ratten an Minirotoren. Die Endgegner kommen in der Regel in einem eigenen Screen gut zur Geltung. Hier gilt es dann, die sich wiederholenden Bewegungsabläufe zu erkennen und danach zu handeln.
Etwas Besonderes Also Hand aufs Herz: Der 8-Bit-Look ist wirklich hübsch und das Gameplay funktioniert einfach. Die Möglichkeit den Helden aufzustocken, indem man skurrile Ausrüstung erwirbt, ist ebenfalls klasse, aber, was dem Schaufelritter und seinen Antagonisten eine besondere Note verleiht, ist der Humor!
Ich wage zu behaupten, dass sich das Spiel an keiner Stelle selbst ernst nimmt. Zum Beispiel erledige ich einen fiesen Ritter für eine Tänzerin und kehre in Erwartung einer Belohnung zu ihr zurück und sie gibt mir ihren „größten Schatz“: Das Tanzen. Daraufhin hüpft der grüne Plüsch-Pixelhaufen gefühlte 10 Minuten durch die Schenke und ich MUSS zusehen. Zaubertränke bekomme ich beim Apfischkönig, einem riesigen roten Fisch, der seltsam anfängt zu tanzen, um mir eines der drei zur Auswahl stehenden SEKRETE in meinen mitgebrachten Kelch zu „füllen“. Dabei betont er, dass das nicht eklig sei.
Yacht Club Games hatte sich ursprünglich 150.000 verkaufte Exemplare zum Ziel gesetzt und hat die 700.000 nun hinter sich gelassen. Jetzt gibt es für 3DS, Wii U, PS4, Xbox One und PC außerdem eine Boxversion, die auch die Erweiterung „Plague of Shadows“ und ein echtes Manual beinhaltet. Man betonte entwicklerseitig besonders das Manual, mit dem man sich schon freuen könne, schnell nach Hause zu kommen… So wie früher eben.
Fazit:
Für Retropuristen, Jump 'n' Run-Fans, Freunde skurrilen Humors oder einfach für diejenigen, die gerne mit einem Controller in der Hand nach Feierabend entspannen wollen und es nicht schlimm finden, wenn ein Spiel sich mal selber auf die Schippe nimmt (Verstanden? Schippe, Schaufel? Klasse, oder?) ist Shovel Knight eine tolles Kleinod für die Steambibliothek oder das Spiele-Regal, mit dem man einige Stunden Spaß haben kann. Einfach ist es aber nicht.
Mein Kollege David hat die Version für die stationären Geräte getestet und ich durfte die mobile Variante unter die Lupe nehmen. Vom Inhalt her gibt es keine Unterschiede, was auch gut ist. Dafür wurde allerdings die Grafik für den 3DS etwas angepasst. Die 3D-Fähigkeiten des Handhelds wurden nicht etwa dazu genutzt um die Spielfiguren dreidimensional darzustellen. Stattdessen werden diese für Parallax-Scrolling verwendet, das dadurch an Wirksamkeit nur noch mehr hinzugewinnt. Und sonst? Habe ich mich an seelige Game Boy-Zeiten erinnert gefühlt, als ich Mega Man oder einen der Belmonts auf ihren Abenteuern begleitet habe. Die gelungene Chiptunesmusik verstärkt dieses nostalgische Gefühl und sorgt dafür, dass ich so schnell Shovel Knight nicht aus der Hand legen werde.
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