Entwickler:
Night School Studio Publisher:
Night School Studio
Genre:
Rezensionen USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
20 €
Systeme:
Mac, PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Sind Sie bereit? Bereit für das Unbekannte? Für eine neue Erfahrung, die alles in Frage stellen könnte, was Sie zu wissen glauben? So ungefähr fing damals Outer Limits an und war der Auftakt für einen Ausflug in eine Realität mit mysteriösen Vorkommnissen. Oxenfree ist ähnlich, beginnt es doch ganz normal und wechselt dann plötzlich in eine spannende, surreale Erzählung.
Meinung:
Es ist Abschlusszeit und Alex, ihr bester Kumpel Ren und ihr neuer Stiefbruder Jonas fahren auf eine abgelegene Insel, um dort ordentlich Party zu
machen. Die einzigen anderen Mitschüler, die dort auftauchen, sind Rens heimliche Flamme Nona und deren Freundin Clarissa, die vor allem auf Alex nicht
sonderlich gut zu sprechen ist. Bevor es aber ans zünftige Feiern geht, muss erst einmal die lokale Kuriosität bewundert werden. In einer Höhle am
Strand stehen kleine Felsformationen, die scheinbar als Antennen fungieren und an denen man sich mithilfe eines Radios in mysteriöse Funkfrequenzen
einklinken kann. Tief im Inneren der Höhle kommt es dann so, wie es natürlich kommen muss: beim Einklinken geht irgendwas schief und nach ein paar
seltsamen Ereignissen sind die fünf Freunde auf der Insel verteilt. Alex macht sich also daran, die anderen zu finden und herauszufinden, was eigentlich
passiert ist.
A, B, C oder D? Oxenfree ist eines von diesen Indiespielen, die sich nur schwer in gängige Genres pressen lassen. Am ehesten
kann man es wohl als Adventure bezeichnen, auch wenn es nur wenige richtige Rätsel gibt. Es ist ein Spiel, das vor allem von seiner Story, seinen
Charakteren und deren Beziehung zueinander lebt. Alex ist die Hauptfigur und die meisten Entscheidungen, die man treffen muss, bestimmen, was sie in den
vielen Dialogen antwortet. Dabei ist recht deutlich, in welche emotionale Richtung eine Äußerung geht, ohne ein Mass Effect-übliches Gut/Böse-
System zu haben. Alex hat in der Regel vier Möglichkeiten, zu antworten: drei Sprechblasen geben dabei verschiedene Äußerung vor, während ein gepflegtes
Schweigen auch immer eine Option darstellt. Jede Entscheidung hat unterschiedliche Auswirkungen und die Natürlichkeit aller Dialoge ist Oxenfrees
größter Pluspunkt. Dazu trägt auch die perfekte, englische Sprachausgabe bei.
Mit dem Radio auf Erkundungstour Das präsenteste Feature im Gameplay-Katalog von Oxenfree ist das Radio, dass Alex dabei hat.
Damit kann man sich auf der Insel, die auch eine Touristenattraktion ist, nicht nur in Tourpunkte einklinken, die einem die Sehenswürdigkeiten erklären,
sondern auch immer wieder in die mystischen Frequenzen, die jedes Mal ein klein wenig mehr zur Story beitragen. Im späteren Verlauf des Spiels können
auch Türen mit der richtigen Frequenz geöffnet werden. Viel mehr gibt es allerdings auch auf der Gameplay-Seite nicht zu erzählen, was aber auch nicht
schlimm ist. Manchmal ist es eben auch besser, eine gute Geschichte vernünftig zu vermitteln und sie nicht auf Teufel komm raus mit Minispielen
vollzustopfen. Stattdessen konzentriert sich das Gameplay tatsächlich auf die stark einflussreichen Dialoge, die den Verlauf der verschiedenen
Charakterentwicklungen drastisch beeinflussen können.
Kein altes Radio Grafisch bekommen wir eine schöne 2D-Landschaft geboten, die wie mit Wasserfarben gemalt und dadurch auch immer ein
wenig surreal aussieht. Die Figuren wirken ein wenig cartooniger mit knalligen Farben in der Kleidung und den Haaren und flüssigen Animationen. Der
Sound kann, wie bereits gesagt, vor allem bei der Sprachausgabe punkten und eine womögliche, zukünftige deutsche Lokalisierung wird es sehr schwer
haben, an diese Qualität anzuknüpfen. Auch die Hintergrundmusik kann auf voller Linie überzeugen und schafft es, dynamisch die richtige Atmosphäre zu
erzeugen. Die Steuerung ist allerdings anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig. Alex wird über die Tastatur gesteuert und interagiert auch mit der Umwelt
über Tastendruck, während die Dialogoptionen mit der Maus angewählt werden müssen. Mit einem Controller, auf den das Spiel wohl eher ausgelegt ist,
lässt es sich deutlich einfacher und stimmiger steuern. In beiden Fällen kann man aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gut arbeiten.
Und Schluss! Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann aber doch. Oxenfree ist schon verdammt kurz. Nach vier Stunden
flimmerte der Abspann über den Bildschirm und zwar, nachdem alle Collectibles eingesammelt wurden. Für Gamer, die ein Spiel einfach nur durchspielen
wollen, ist das recht knapp bemessen für ein storyfokussiertes Spiel. Allerdings sollte man bedenken, dass Oxenfree mehrmals durchgespielt werden
will, wobei man die verschiedenen Dialogoptionen durchprobieren sollte. Komplimentiert wird das Ganze durch Achievements, die sich unmöglich mit einem
Durchlauf alle freischalten lassen.
Fazit:
In einer Welt, in der es in einer Flut von Fortsetzungen zu zahlreichen Action-Franchises immer schwerer wird, ein ruhigeres Spiel mit einer spannenden
Geschichte und glaubwürdigen, runden Charakteren zu finden, ist Oxenfree eine wahre Offenbarung. Allein für die natürlichen Dialoge und eine
wirklich interessante Story, auf die man hier aus Spoilergründen nicht genauer eingehen kann und sollte, lohnt sich die Anschaffung. Man sollte aber im
Hinterkopf behalten, dass man bereit sein sollte, das Spiel mehrere Male durchzuspielen, um das beste herauszuholen.
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