Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
29,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Mit MX vs. ATV Supercross Encore bringt Nordic Games ein neues Motorcross-Spiel auf die Xbox One, wobei neu nicht so ganz zutrifft. Bei dem Spiel handelt es sich nämlich um die aufgebohrte Version des im Oktober 2014 für die PS3 und Xbox 360 veröffentlichten MX vs. ATV Supercross.
Um zu testen, was die Encore-Version Neues zu bieten hat, haben wir uns noch einmal in den Matsch gewagt.
Meinung:
Das Original MX vs. ATV Supercross war seinerzeit ein eher durchschnittliches Spiel. Zwar stimmte der Spielspaß, doch was Grafik, Technik und Umfang anging, gab es doch eine Menge Luft nach oben. Das soll sich mit der Encore-Version nun aber ändern.
Tatsächlich scheint dies, zumindest was den Umfang angeht, auch zu gelingen. MX vs. ATV Supercross Encore bietet nämlich gleich eine ganze Reihe an neuen Inhalten. Das Wichtigste dabei ist wohl die Verdoppelung der Anzahl Strecken im Vergleich zum originalen MX vs. ATV Supercross. Viele davon, um genau zu sein zwei Supercross-, zwei Nationals- und zwei Wegpunkt-Strecken, sind dabei gar Xbox One-exklusiv. Die restlichen wurden aus MX vs. ATV Alive übernommen.
Neue Spielmodi
In der Encore-Version stecken aber nicht nur mehr Strecken, die Spieler dürfen sich sogar über neue Spielmodi freuen. Zum Einen wäre da der Freie Fahrt-Modus, in dem man, wie wohl jeder erahnt, ganz nach Belieben über die unterschiedlichen Areale, wie etwa einen Steinbruch, heizen und zum Beispiel coole Tricks ausprobieren darf. Einen tieferen Sinn oder gar ein explizites Ziel hat man hierbei aber nicht. Anders ist dies im ebenfalls neu hinzugekommenen Waypoint-Modus. Hier wird einem ein gewisser Orientierungssinn abverlangt, denn Ziel ist es hier, den schnellsten Weg zu den Toren zu finden, um so vor seinem Gegner im Ziel zu sein.
Der dritte neue Spielmodus ist der Rhythm Racing-Modus, in dem man sich Beschleunigungsrennen auf geraden Supercross-Strecken, von denen 5 Strecken exklusiv nur auf der Xbox One vorhanden sind, voller Hindernissen stellen muss. Obwohl man dies auch alleine machen kann, ist gerade dieser Modus natürlich erst dann so richtig unterhaltsam, wenn man sich mit einem Freund online bzw. per Splitscreen duelliert.
Zu all den neuen Strecken und Spielmodi kommen noch neue, aktuelle Ausrüstungen von mehr als 80 lizenzierten Motocross-Firmen und natürlich auch der gesamte Inhalt des Originalspiels hinzu, inklusive den 65 lizenzierten Fahrern der unterschiedlichen Motorcross-Klassen, wie etwa dem deutschen Motorcross-Weltmeister von 2011, Ken Roczen.
In Sachen Umfang und Inhalt gibt es nun also tatsächlich nichts mehr auszusetzen.
Grafikverbesserungen?
Die Grafik war beim Original ja alles andere als überzeugend. Da aber auch hier laut Pressemitteilung kräftig dran gearbeitet wurde, habe ich mir auch hier einen ähnlichen Sprung wie beim Inhalt bzw. Umfang erhofft. Wie ich feststellen musste, ist dies aber nicht der Fall. Im Prinzip wirkt alles einfach ein wenig hoch skalierter, neue Grafiken habe ich zumindest keine erkennen können. Dementsprechend sieht das Ganze natürlich auch nicht gerade hübsch aus. Zudem kommt es immer wieder dazu, dass sich Texturen erst kurz vor einem aufbauen und das gesamte Bild anfängt zu ruckeln.
Bei solchen Problemen hilft es natürlich auch kaum, dass zumindest die Motorräder schön und durchaus detailliert modelliert und die Strecken abwechslungsreich gestaltet wurden. Ebenso nicht mehr als ein Trostpflaster sind die ordentlichen und durchaus real knatternden Motorengeräusche, die die Motorräder von sich lassen.
Die Fahrphysik ist noch immer gut
Ein großer Pluspunkt des Originals war hingegen die Fahrphysik. Die war zwar nicht einfach zu erlernen, doch wenn man sie einmal verinnerlicht hatte, fühlte es sich tatsächlich so an, als ob man eine Motorcross-Maschine bewegt. Dies ist zum Glück auch in dieser Encore-Fassung nicht anders. Doch anders als im Original muss man hier nicht selber herausfinden, wie sich die Maschinen steuern lassen. Es gibt nun nämlich endlich auch Tutorials, die einem die Steuerung näherbringen, was sowohl Nerven als auch Zeit spart.
Diese kann man dann zum Beispiel in den Co-Op Modus (vor einem Fernseher) oder in den 12-Mann Onlinemodus stecken. Letzterer ist allerdings nur etwas für Hartgesottene, denn auch hier kommt es mitunter zu starken Performance-Problemen, weshalb es gerne mal so ausschaut, als ob sich die anderen Spieler über die Pisten teleportieren würden. Das ist wirklich bedauerlich, denn wie Rennen, in denen alles glatt ging, bewiesen haben, kann gerade der Online-Multiplayermodus extrem unterhaltsam sein.
Dank der Probleme muss man sich aber wohl oder übel doch vermehrt mit den KI-Gegnern auseinandersetzen, die auch dieses Mal wieder viel zu aggressiv unterwegs sind und einen gnadenlos von der Ideallinie, auf der sie stur herumfahren, stoßen.
Fazit:
Schon das originale MX vs. ATV Supercross war nicht gerade das Supercross-Spiel der Träume, daran hat sich leider auch in der Encore-Fassung nichts geändert. Abgesehen von ein paar zusätzlichen Strecken bzw. Spielmodi ist es das gleiche Spiel, mit den gleichen Problemen. Es ruckelt und die KI ist extrem aggressiv, was einem den Spielspaß schnell verderben kann. Zudem ist von der versprochenen verbesserten HD-Grafik nur wenig zu sehen, wenn überhaupt dann wurde alles einfach hoch skaliert, wesentlich besser sieht es deswegen aber leider nicht aus. Das einzig Positive, was bleibt, ist somit - neben dem Umfang - die zwar schwer zu erlernende aber dann durchaus gelungene Steuerung samt Fahrphysik sowie der Sound. Doch ob das reicht, um 30 Euro für das Spiel auszugeben, sollte sich jeder selber gut überlegen.
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