Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
64,98 €
Systeme:
PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Auch wenn das Thermometer draußen noch auf Rekordjagd ist, ist die neue Eishockeysaison schon wieder voll im Gange oder steht, im Fall der NHL, direkt vor der Tür. Bevor man auch in der Nordamerikanischen Eishockeyliga zum ersten Bully der Saison gebeten wird, bringt uns EA die neueste Version ihrer Eishockey-Reihe raus. Um herauszufinden, was NHL 17 Neues zu bieten hat und ob es den ohnehin schon sehr guten Vorgänger nochmals zu toppen vermag, haben wir uns für euch die Eishockeyschuhe angeschnürt und uns aufs rutschige Geläuf gewagt.
Meinung:
Normalerweise ist es bei EAs alljährlich erscheinenden Sportsimulationen ja so, dass sich der Entwickler jedes Jahr auf ein ganz bestimmtes Gameplay-Feature konzentriert. Im neuen Madden NFL 17 war dies zum Beispiel das Laufspiel, das besonders viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Bei NHL 17 verhält es sich diesmal allerdings ein wenig anders. Hier wurde das Hauptaugenmerk nämlich auf das Geschehen abseits des Eises gelegt. In der diesjährigen Ausgabe der Eishockeysimulation erwarten den Spieler nämlich gleich drei neue Spielmodi, wodurch quasi keine Wünsche mehr offen bleiben.
Draft Championship und World Cup of Hockey
Der erste neue Modus ist dabei der Draft Championship-Modus, den einige wohl schon von Madden kennen. Genau wie dort, muss man auch hier sein Team in mehreren Draftrunden zusammenstellen, wobei neben aktuellen NHL-Stars auch welche aus früheren Tagen zum Pick bereitstehen.
Der zweite neu hinzugekommene Modus ist der World Cup of Hockey-Modus. NHL-Veteranen wird dieser Modus, in dem die besten Nationalmannschaften der Welt um den Pokal spielen, bekannt vorkommen, denn tatsächlich war dieser Modus schon einmal in einem früheren NHL-Spiel enthalten. Da er danach aber für einige Jahre verschwand, zählt EA ihn nun als neu. Tatsächlich bietet er auch ein paar Neuerungen, die damals noch nicht dabei waren und diese Einordnung durchaus gerechtfertigen. Neben den aktualisierten, offiziellen Nationalmannschaftstrikots wären da auch das Team Europe und Team North America, die nun ebenfalls um Siege spielen. Und obwohl es sich so anhört, sind dies keine von EA erfundenen und zusammengewürfelten Mannschaften, sondern tatsächlich Teilnehmer des diesjährigen Turniers.
Du kontrollierst die Franchise
Der dritte neue Modus im Bunde ist der Franchise-Modus, wobei der ja eigentlich gar nicht neu ist, schließlich gab es ihn schon seit Jahren unter dem Namen Be a GM-Modus. Allerdings wurde er so weit erweitert, dass auch er tatsächlich als neu durchgeht. Ab sofort hat man hier nämlich tatsächlich das sagen über die gesamte Franchise. Dazu gehört nicht nur der Aufbau einer konkurrenzfähigen Mannschaft, sondern auch das Festlegen der Preise für die Saison- und Eintrittskarten, Merchandising, Parkgebühren und der Imbissverkäufe. Zudem kann man Werbeaktionen starten, mit denen man mehr Zuschauer in sein Stadion locken kann. Wie wäre es zum Beispiel, wenn man Bobble-Heads seiner Spieler oder T-Shirts verschenken würde? Außerdem kann man natürlich auch traditionelle Werbung schalten. Wem das noch nicht genug ist, der kann sich auch um den Ausbau der Arena kümmern und diese durch architektonische Designs, Arena-Musik, verschiedene Spezialeffekte, neue Beleuchtung oder Anzeigentafeln modernisieren. Oder man baut direkt eine ganz neue Halle, denn auch das ist kein Problem. Und wenn man schon dabei ist, warum sollte man dann die Halle nicht gleich in einer neuen Stadt errichten und mit dem Team dort hinziehen?
Auch wenn es den Anschein macht, dass man so gut wie alles bestimmen kann, ist man als General Manager dennoch nicht allmächtig. Über einem wacht nämlich stets der Eigentümer des Teams, der durch seine ganz einzigartige Persönlichkeit und individuellen Ziele bestimmt, wieviel Geld man überhaupt ausgeben darf und was für Erfolge das Team erreichen muss. Schafft man dies nicht und enttäuscht den Eigentümer, kann er einen auch jederzeit entlassen.
Mir persönlich hat dieser neue oder überarbeitete Franchise-Modus eine Menge Spaß bereitet und ich hoffe sehr, dass er in Zukunft noch weiter ausgebaut werden wird. Schließlich gibt es noch einige Dinge, um die sich ein echter General Manager kümmern muss.
Auch sonst viel zu bieten
Neben all den neuen Spielmodi gibt es natürlich auch weiterhin die altbekannten und obligatorischen Modi, wie das schnelle Spiel, Saison- und Playoff-Modus, Hockey Ultimate Team oder Be-A-Pro-Modus. Zudem kann man sein Können natürlich auch wieder in zahlreichen unterschiedlichen Online-Modi gegen andere Spieler messen. Unter anderem kann man zum Beispiel wieder als Teil einer Mannschaft in der EA Sports Hockey League (kurz EASHL) antreten, die auch wieder einmal einige Neuerungen zu bieten hat. So kann man durch das Erzielen verschiedener Meilensteine, Plaketten für seinen Spieler erspielen, die unterschiedliche Anpassungsobjekte freigeben, mit denen man dann wiederum unter anderem seine Trikots neu gestalten kann. Nicht nur deswegen macht dieser Modus besonders viel Spaß, auch wenn es bei einem voll besetzten Spiel zu zwölft zu ein paar kleineren Lags kommen kann.
Im 1-1-Match kann es hingegen, vor allem für Neulinge, frustrierend werden. Das Spiel beachtet bei der Auswahl des Gegners nämlich nicht dessen Stärke. So kommt es doch sehr häufig vor, dass man sich einem echten Crack gegenüberstehen sieht und das Spiel mit einem Ergebnis endet, das so ähnlich klingt, als wenn Kanada gegen Spanien auf dem Eis stehen würde.
Kleinere Gameplayverbesserungen
Auch wenn das Hauptaugenmerk dieses Jahr also auf die Spielmodi gelegt wurde, beutetet dies natürlich nicht, dass am Gameplay gar nicht gearbeitet wurde.
Allerdings sind die allermeisten Veränderungen so marginal, dass sie wohl nur die wenigsten mitbekommen werden. Eine der wenigen Ausnahmen dürfte dabei die verbesserte Torwart K.I. sein, die auch dieses Jahr in Sachen Gameplayverbesserungen wieder Vorrang genoss. Selbst diejenigen, die erst letztes Jahr in die NHL-Reihe eingestiegen sind, werden merken, dass die Goalies gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden nun besser Spielzüge erahnen und Schüsse besser abfangen (in den unteren Schwierigkeitsgraden, sind sie natürlich wesentlich einfacher auszutricksen). Das Ganze ist dem neuen "Reactionary Save Intelligence" zu verdanken, das dieses Jahr das erste Mal zum Einsatz kommt.
Aber nicht nur die Torhüter agieren nun intelligenter, auch die K.I. der Feldspieler ist wieder etwas cleverer geworden. Auch hier merkt man dies vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden, in denen man nun sowohl taktisch als auch spielerisch alles geben muss, um überhaupt Mal zum Torschuss zu kommen. Extrem hohe Ergebnisse wird man hier jetzt kaum bis gar nicht mehr erzielen.
Für jeden die richtige Steuerung
An der Steuerung hat sich im Vergleich zum Vorjahr hingegen nichts geändert. Doch warum sollte man auch an einer ohnehin exzellent funktionierenden Steuerung auch irgendetwas ändern? Für Anfänger, für die die Stick-Steuerung (bei der man mit dem einen Stick den Spieler und mit dem anderen Stick den Schläger bewegt) zu Anfang etwas kompliziert ist, gibt es natürlich auch wieder die Möglichkeit eine Mischung aus Stick- und Button oder ganz auf eine Button-Steuerung umzustellen. Außerdem kann man auch die KI an sein Niveau anpassen, die Drittellänge bestimmen und sogar eine Zielhilfe, mit der so gut wie jeder Schuss aufs Tor geht, einschalten. All dies ermöglicht es auch vollkommenen Eishockey-Neulingen, schnell erste Erfolge einzuspielen.
Volles Lizenz-Paket
Eine Sache, die bei keinem neuen NHL-Teil fehlen darf, sind natürlich die aktualisierten und offiziell lizenzierten Teams - wovon NHL 17 auch dieses Jahr wieder eine Menge zu bieten hat. Neben 21 Nationalmannschaften (darunter natürlich auch die Deutsche) und zwei Vereinsmannschaften aus Norwegen, sind nämlich auch noch sämtliche Teams der NHL, AHL (zweithöchste amerikanische Profiliga), ECHL (East Coast Hockey League), SHL (Schweden), Liiga (Finnland), ELH (Tschechien), OHL (kanadische Juniorenliga), QMJHL (Quebec Major Junior Hockey League), WHL (kanadische Juniorenliga) und natürlich der DEL vertreten - und soweit ich das gesehen habe, sogar alle mit den aktuellen Besetzungen. Zumindest spielt in der DEL auch der Aufsteiger Fischtown Pinguins Bremerhaven mit und im Kader der Kölner Haie sind alle wichtigen Neuzugänge vertreten.
Grafikfeinschliff
Ebenso obligatorisch, wie die aktualisierten Kader, ist natürlich auch die in Nuancen verbesserte Grafik. Auch dieses Jahr haben es die Entwickler tatsächlich nochmal geschafft, alles noch einen Ticken detaillierter zu gestalten. Besonders begeistert bin ich vom Eis, das mit fortfahrender Spieldauer immer mehr Kratzer und Kerben aufweist. Doch auch die Spieleranimationen, die Trikots, die Hallen und nicht zuletzt die Fans auf den Rängen wissen allesamt voll zu überzeugen. Nur ab und zu stören kleinere Ruckler den Augenschmaus, doch die sind wirklich so selten, dass sie kaum der Rede wert sind.
Auf jeden Fall zu erwähnen ist hingegen der Sound. Dank der typischen kurzen Melodie-Einspieler, der frenetisch jubelnden Fans und der (fast immer) passenden Kommentare, fühlt es sich nämlich so an, als ob man eine NHL-Übertragung im TV sehen würde. Aber auch außerhalb der Halle ist durch den gut ausgewählten Soundtrack stets für eine gelungene Sounduntermalung gesorgt.
Fazit: NHL 17 macht es einem schwer, nicht wie ein Fanboy zu wirken. Doch es stimmt wirklich, um an der neuesten Ausgabe von EAs Eishockeysimulation einen Haken zu finden, muss man schon ganz genau suchen. Wenn überhaupt, dann könnte man die für Neulinge etwas zu komplizierte Stick-Steuerung als Kritikpunkt (wobei es hier dank der vielen Anpassungen ja auch direkt eine Lösung gibt) sowie die ganz selten auftretenden Clipping-Fehler bemängeln. Aber sonst? Sonst gibt es wirklich nur Positives zu vermelden: seien es die drei neu hinzugekommenen Modi, der dadurch nochmals erweiterte Umfang, die vielen Lizenzen, die sehr gute K.I., die tolle Atmosphäre oder die nochmals detailreichere Grafik - all das und noch vieles mehr sorgt dafür, dass NHL 17 seinen Vorgänger klar und deutlich übertrumpft und zum besten Eishockeyspiel überhaupt geworden ist.
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Inhalt: 
Grafik: 8.25
