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Mafia III

Entwickler: Deck13
Publisher: 2K Games

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 35,94 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
mafia_iii

Geschlagene sechs Jahre ist es nun schon her, das Mafia II erschien. Klar das das Interesse am dritten Teil der Reihe dementsprechend groß war. Allerdings wusste auch keiner genau was ihn nun erwartet, schließlich hatte 2K zwar einiges über die Story verraten, wie das Gameplay genau ausschaut, verrieten sie allerdings nicht. Seit ein paar Tagen steht Mafia III aber in den Händlerregalen, womit wir euch endlich sagen können, wie der dritte Teil des Gangsters-Epos nun wirklich geworden ist.

Meinung:


Eines kurz vorab: Bereits wenige Stunden nach dem Release gab es für die PC-Version aufgrund einer niedrigen Framerate und weiteren Problemen heftigste Kritik. Da wir allerdings die Xbox One-Version getestet haben, nehmen wir in diesem Test keinen weiteren Bezug darauf - einfach aus dem Grund, da wir uns darüber kein eigenes Bild machen konnten.

In New Bordeaux geht es knallhart zu
Nachdem man in den ersten beiden Mafia-Teilen je einen Italoamerikaner gespielt hat, schlüpft man diesmal in die Haut des Afroamerikaners Lincoln Clay. Dieser kommt 1968, nach ein paar Jahren Kriegsdienst in Vietnam, endlich nach Hause zurück. Zu Hause, das ist in seinem Fall die fiktive Südstaaten-Stadt New Bordeaux (angelehnt an New Orleans), in der, wie so gut wie überall zu dieser Zeit in den USA Rassismus allgegenwärtig ist, was auch im weiteren Spielverlauf klar wird. Das ist aber nicht das einzige Problem, mit dem sich Lincoln herumschlagen muss. Als Waisenkind wurde er nämlich vom Anführer des Black Mobs, einer afroamerikanischen Verbrecherorganisation und dessen Familie aufgenommen, was natürlich auch ihn auf die kriminelle Schiene brachte, auf der er sich nun auch direkt wieder befindet. Kurz nach seiner Wiederkehr geschieht jedoch das Unfassbare: Im Auftrag des Dons Sal Marcano begeht die italienische Mafia ein Attentat, das Lincoln zwar ganz knapp überlebt, der Rest seiner Ziehfamilie jedoch nicht. Natürlich schwört er daraufhin Rache für seine Familie. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn um an Sal Marcano heranzukommen, muss er zunächst alle anderen Organisationen untergraben und unter seine Führung bringen, erst wenn dies geschehen ist, kann er Marcano angreifen.

Gelungenes Storytelling
Die Frage, die einem beim Lesen dieser Story als aller erstes in Kopf kommt, ist natürlich die, warum er nicht einfach Marcano irgendwann auflauert und ihn erschießt. Schließlich wäre das doch sehr viel einfacher und die Möglichkeiten dazu hätte er sicherlich auch. Natürlich ist auch den Entwicklern dies in den Kopf gekommen, jedoch schaffen es einem auch plausibel zu erklären, warum Lincoln den Weg wählte, den er nun geht. Auch warum ihm dabei John Donovan, sein ehemaliger CIA-Kumpel aus Vietnam; die haitianische Voodoo-Chefin Cassandra; der irische Schnapsbrenner Thomas Burke und Vito Scaletta, vielen wohl als Hauptfigur aus Mafia II nur all zu bekannt, helfen, wird vom Team von Deck13 ordentlich erklärt.
Ohnehin muss man sagen das das Storytelling und die Charakterzeichnungen allgemein sehr gut sind. Die Inszenierung des Ganzen ist sogar noch höher einzuschätzen. Die Geschichte wird nämlich nicht einfach nur aus der Sicht von Lincoln erzählt, sondern teilweise auch durch Rückblenden oder durch Erzählungen von Zeugen, die wie vor einer Kamera sitzend über die Geschehnisse sprechen. Zwischendurch gibt es zudem immer wieder echtes Videomaterial aus der damaligen Zeit, die einen noch tiefer in die Zeit eintauchen lassen. Insgesamt ist die Inszenierung außergewöhnlich gut und trägt das Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Schießen und Schleichen
Spielerisch präsentiert sich Mafia III zunächst äußerst linear. Allerdings betrifft dies auch nur das Tutorial, in dem man alle wichtigen Steuerungs- und Spielelemente genauestens erklärt bekommt. Die wichtigsten Spielelemente sind dabei das Schießen und das Schleichen, die in beinahe jeder Mission, die im Spiel auftaucht, früher oder später zum Einsatz kommen, weshalb es natürlich schön ist, das beides, steuerungstechnisch tadellos funktioniert. Richtig gut anfühlen tun sich allerdings nur die Schießereien, bei denen selbst die Gegner eifrig nach Schutz suchen. Wenn man von Deckung zu Deckung schleicht und seine Feinde erst mit einem Pfiff anlockt, um sie darauf hin mit nur einem Knopf auf äußerst brutale Art abzuschlachten, bekommt man hingegen das Gefühl irgendeinen KI-Fehler auszunutzen. Wenn sie so suchend herumirren, schalten sie nämlich offensichtlich ihr Hirn aus und kommen nicht nur immer schön einzeln daher, sondern sehen wohl auch nicht all zu gut. Zumindest haben sie bei mir ihre toten Kameraden nie gesehen und sind einfach an ihnen vorbei gegangen, anstatt etwa mal Hilfe zu rufen. Ich bezweifle das das von den Machern gewollt war, weshalb ich auch irgendwann gänzlich auf das Schleichen verzichtet habe, einfach um ein besseres Spielerlebnis genießen zu können.

Es fehlt an Abwechslung
Wie man an den letzten Sätzen erahnen kann, ist es mit der Abwechslung in Mafia III leider nicht weit her. Im Prinzip muss man immer das Gleiche tun: Informanten suchen und verhören, Geschäfte, Wohnungen oder andere Gebäude kurz und klein schlagen, und den Chef des jeweiligen Stadtteils töten oder anwerben. So geht man zehn Mal vor bis man irgendwann die ganze Stadt unter seinen Fittichen und schließlich zum Obermafiosi gelangt. Nur ganz selten gibt es Abweichungen dieses Schemas - und an diesen Stellen wird Mafia III dann auch spielerisch richtig gut. Wenn man zum Beispiel von einem untergehenden Dampfer entwischen muss, kommt richtig Spielfreude auf. Aber wie gesagt, leider sind solche Momente viel zu selten.

Kein abhängen mit Freunden

Wer denkt, dass er sich dann einfach zwischendurch mal in New Bordeaux ein wenig Abwechslung gönnt, muss leider auch enttäuscht werden. Zwar gibt es in der frei begeh- oder befahrbaren Stadt zahlreiche Nebenmissionen, allerdings darf man diese nicht etwa mit denen aus GTA V vergleichen. Hier kann man nicht mal kurz eine Runde Golfen oder mit seinen Kumpels in den Stripclub gehen. Die Nebenmissionen die hier zu erledigen sind, sind im Grunde alle dem großen Ziel, der größte Mafiaboss der Stadt zu werden, untergeordnet - oder sagen wir fast alle. Denn wie in jedem Open-World-Titel sind natürlich auch in New Bordeaux unzählige Sammelobjekte versteckt. Da liegen original Playboy-Magazine rum, Plattencover sind verstreut, Ausgaben des Hot Rod-Magazins liegen in irgendwelchen Ecken und Pin-Up-Gemälde von Alberto Vargas wollen entdeckt werden. Natürlich hat all dies nichts mit der federführenden Story zu tun und sind im Grunde genommen auch nur vorhanden um einen länger zu beschäftigen, dennoch habe ich sie gerne eingesammelt. Und das nicht nur, weil man in den Playboy-Magazinen sogar Originalartikel lesen kann, sondern weil sie perfekt dafür geeignet sind, einfach mal durch die Stadt zu fahren.

Wert genauer angeschaut zu werden
New Bordeaux ist es nämlich wirklich wert genauer angeschaut und angehört zu werden. Ja richtig gelesen, man sollte dem Treiben in der Stadt auch mal zuhören. Wenn man dies macht, wird man nämlich zahlreiche interessante Gespräche zwischen den Passanten lauschen können und den ganzen Flair dieses Schmelztiegels der Kulturen genießen können. Dazu gehört natürlich auch schon der besagte Rassismus, dem man überall in der Stadt zu spüren bekommt. Wenn man zum Beispiel in ein Restaurant geht, das nur für "Weiße" ist, wird man sofort aufgefordert zu gehen. Das ist zum einem natürlich sehr bedrückend, auf der anderen Seite aber auch ein sehr interessantes Spielfeature, weshalb es auch ärgerlich ist, dass es nicht konsequenter verfolgt wurde. Denn mehr als drüber Reden tun die Bewohner der Stadt eigentlich nicht. Wenn man beispielsweise in besagtem Restaurant trotz Aufforderung zu gehen, einfach stehen bleibt, passiert … nichts.
Allerdings beschränkt sich diese Inkonsequenz nicht ausschließlich auf das Thema Rassismus. Auch wenn man mit seinem Auto, die sich übrigens alle ordentlich steuern lassen, unterwegs ist und dabei im Rausch des großartigen Soundtracks aus Versehen mal Vollgas gibt, interessiert das die Polizei nicht die Bohne. Wenn man hingegen jemand niederschießt oder ein Auto knackt, greifen die Polizisten durchaus beherzt ein und verfolgen einen sogar. Dennoch fehlt mir hier die Persistenz, um einen wirklich zu überzeugen.

Ruckler, Pop-ups und Bugs

Technisch fehlt es ebenfalls an Konstanz. Zwar sieht die Spielwelt, gerade für ein Open-World-Titel ganz ordentlich aus (ohne dabei an ein GTA V heranzureichen), doch im Gegenzug gibt es halt auch immer wieder Pop-ups, kleinere Rucklerm matschige Texturen, massive Schwierigkeiten mit der Lippensynchronität und Beleuchtungsprobleme - mal wirkt alles sehr dunkel, mal viel zu hell. Außerdem gibt es auch nach einem Update noch zahlreiche Bugs. Allerdings sind die alle so klein, dass sie durch weitere Updates problemlos behoben werden können. Dennoch ist es natürlich ärgerlich, das man als Spieler zunächst damit leben muss.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Ja, Mafia III kommt nicht so poliert daher wie ein GTA V seinerzeit. Ja, die Missionen wiederholen sich zu oft. Ja, es gibt KI-Probleme. Ja, es gibt Ruckler, Pop-ups und einige weitere technische Probleme. Und ja, es gibt Bugs. Warum macht Mafia III aber trotz alledem Spaß? Ganz einfach, man möchte die toll inszenierte Geschichte rund um Lincolns knallharten Rachefeldzug von Anfang bis Ende miterleben. Die Story, die stark an alte Gangsterfilme erinnert, fesselt einen nämlich von der ersten bis zur letzten Sekunde. Zudem macht das Schießen unheimlich viel Spaß und das gesamte Setting mit den 1960ern und New Bordeaux als Schmelztiegel der Kulturen, ist etwas, was man so noch nicht erlebt hat.
Wer über einige technische Probleme hinwegsehen kann (die aber hoffentlich irgendwann durch weitere Patches der Vergangenheit angehören), wird mit Mafia III also trotzdem viele unterhaltsame Stunden erleben.

Mafia III - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.5 Grafik: 7.00
Sound: 8.50
Steuerung: 7.50
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.5
  • Hervorragende Inszenierung
  • Spannende Rachestory
  • Tolles Setting
  • Schießen macht unheimlich viel Spaß
  • Erstklassiger Soundtrack
  • Missionen ähneln sich sehr oft
  • KI-Probleme
  • Ruckler, Pop-ups
  • Teilweise matschige Texturen
  • Zahlreiche Bugs

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Rezension vom: 19.10.2016
Kategorie: Action
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