Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
19,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Als Little Nightmares auf der Gamescom 2016 den Award als bestes Indie-Spiel für sich entscheiden konnte, sorgte dies für einige Furore. Denn auch wenn die Entwickler Tarsier Studios ein kleines Team ist, ist doch auch Bandai Namco als Publisher am Spiel beteiligt. Handelt es sich bei einer solchen Konstellation dann noch um ein Indie-Game oder nicht?
Ganz unabhängig von dieser Frage war die Meinung über das Spiel selber ganz klar sehr positiv. Nun ist das kleine Horrorgame erschienen und wir können euch endlich sagen, ob das Spiel hält, was es vor knapp einem Jahr versprochen hat.
Meinung:
Was einem sofort auffällt, ist das sich die Schweden ganz offensichtlich von Limbo oder auch Inside inspiriert haben lassen. Denn genau wie in den beiden genannten Spielen geht es auch in Little Nightmares eher düster zu.
Das ist aber nicht die einzige Parallele: auch das man quasi ohne Erklärung der Story ins Spiel geworfen wird, kennt man aus Limbo nur all zu gut.
Ein bisschen was konnte man im Vorfeld der Veröffentlichung aber doch erfahren. So zum Beispiel auch, dass wir das neun Jährige Mädchen Six spielen und sie aus dem Schlund befreien müssen. Bei dem Schlund handelt es sich um einen Ort, der alljährlich auftaucht und mit seinen grausigen Bewohnern jeden der ihn betritt, nie wieder raus lässt.
Warum einem das Spiel diese Informationen nicht selber erzählt, weiß ich ehrlich gesagt nicht, denn ein paar Infos, wo man sich befindet und wen man eigentlich spielt, hat man ja doch immer gerne.
Mit Informationen wird gespart
Das Little Nightmares mit Informationen spart, merkt man aber nicht nur bei der Story. Auch sonst gibt es nicht viel von sich Preis, so zum Beispiel auch bei der Bedienung. Nur ab und an wird einem die Steuerung anhand Einblendungen näher gebracht. Zum Glück sind genauere Erklärungen aber auch gar nicht nötig. Spielerisch orientiert sich das Spiel nämlich auch an Limbo, so dass man eigentlich schon weiß, wie das Spiel funktioniert. Doch auch wenn man die große Inspiration nicht gespielt hat, wird man keine Probleme haben sich zurecht zu finden, denn allzu kompliziert und komplex ist das Gameplay und damit auch die Steuerung nicht. Im Prinzip muss man nur laufen, springen, sich ducken, Objekte benutzen und ein Feuerzeug verwenden - das war es. Wie das alles funktioniert hat man schnell raus.
Einfache Steuerung – großer Spielspaß
Dass die Steuerung so übersichtlich ausgefallen ist, heißt aber nicht, dass dies auch für das Spielerlebnis gilt. Ganz im Gegenteil, die Sprungpassagen, Rätsel, Geschicklichkeitseinlagen und kleinen Stealthabschnitte sind, bis auf eine Handvoll Trial & Error-Passagen, perfekt gebaut und machen deswegen - auch wenn es für meinen Geschmack ein wenig herausfordernder hätte sein können - eine Menge Spaß.
Wobei Spaß hier nun wahrlich nicht im Vordergrund steht, wie das Artdesign und die gesamte Gestaltung der Level auf eindrucksvolle Art beweisen.
Wahr gewordener Albtraum
Der ganze Look könnte problemlos in einen Tim Burton-Film passen und wirkt wie ein wahr gewordener Albtraum. Das fängt schon bei der Levelgestaltung an. Es ist dunkel, man hört seltsame Geräusche und durch die viel zu groß wirkenden Objekte, fühlt man sich noch kleiner und verlorener als man ohnehin schon ist - eben so, wie man sich einen Albtraum eines kleinen Mädchens vorstellt. Und dabei bleibt es nicht. Der Albtraum birgt nämlich auch noch groteske Gestalten, wie etwa einen blinden Hausmeister oder zwei Köche, die es allesamt auf Six abgesehen haben.
Es wurde aber nicht nur auf das große Ganze geschaut, auch auf die kleinen Details wurde Seiten der Entwickler geachtet. Wer genau hinschaut, sieht zum Beispiel, wie die kleine Hauptprotagonistin vorsichtig über jedes kleine Objekt steigt. Oder man hört knarzende Holzdielen, die sogar entscheidend ins Spielgeschehen eingreifen können. All dies und noch viel mehr, sind nette Details, die nicht nur zeigen, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wurde, sondern auch das Spielerlebnis abrunden.
Schnell vorbei
Eines müssen sich die Entwickler trotz aller Detailverliebtheit, dem tollen Artdesign und was Little Nightmares noch so sehens- und spielenswert macht, aber ankreiden: die Spielzeit. Denn leider bekommt man schon nach rund vier bis höchstens sechs Stunden den Abspann zu sehen. Das ist für meinen Geschmack doch etwas zu kurz, vor allem da bis dahin kaum eine offene Frage die man sich während des Spielens stellt, beantwortet wird. Ein, zwei Stündchen mehr, in denen einem diese beantwortet werden, wären wirklich nett gewesen und hätten dem Spiel und vor allem dem Verständnis, warum Six all diese Strapazen überhaupt auf sich nehmen musste, sicherlich gut getan.
Fazit: Little Nightmares ist sicherlich eines der bestdesigntesten Spiele dieses Jahres. Der ganze Look ist schaurig und faszinierend zu gleich, die Atmosphäre ist unheimlich dicht, die Level sind wundervoll gestaltet und erbaut und der Mix aus Rätsel, Geschicklichkeit und Schleichen, sorgt für eine Menge Abwechslung - all dies hätte locker einen Splashhit verdient. Doch leider ist das Spiel aber auch recht und erklärt einen nicht nur nicht die Story, sondern lässt einen am Ende auch mit vielen offenen Fragen stehen. Das sind auch die Gründe, weshalb es schlussendlich doch keinen Splashhit von uns gab. Nichtsdestotrotz ist Little Nightmares ein wundervolles Spiel, das man einmal gespielt haben muss.
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