Genre:
Casualgames USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
14,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Der polnische Entwickler und Publisher Artifex Mundi hat sich mit Spielen wie der Nightmares from the Deep- oder der Enigmatis-Reihe als die Experten in Sachen Wimmelbildspiele einen Namen gemacht. Nun haben sie mit My Brother Rabbit einen weiteren Genrevertreter auf Xbox One und PS4 herausgebracht und natürlich schauen wir uns an, ob auch dieser Titel den hohen Erwartungen gerecht wird, denen sich Artifex Mundi-Spiele mittlerweile gegenüber stehen sehen.
Meinung:
Wimmelbildspiele sind bei Hardcore-Gamern nicht gerade hoch angesehen – sie gelten als einfach und lieblos gestrickt und bieten keinerlei Gameplay neben den besagten Suchspielen. Für viele Genrevertreter mag dies auch durchaus stimmen (gerade im Mobile-Bereich). Die Spiele von Artifex Mundi stellen aber eine Ausnahme dar. Wie ich mich schon einige Mal selber auf der Xbox One von überzeugen konnte, stecken die polnischen Entwickler sehr viel Liebe in ihre Spiele und bieten viel mehr als einfach nur Wimmelbilder. Egal, ob es nun Lost Grimoires oder Nightmares from the Deep 3 war, im Grunde waren es immer eher Point-and-Click-Adventures, mit spannenden Geschichten und gelegentlichen Wimmelbildspiel-Einlagen.
Im kürzlich veröffentlichten My Brother Rabbit ist dies mehr als je zuvor der Fall. Denn gerade bei der Geschichte haben sich die Entwickler diesmal unglaublich viel Mühe gegeben.
Herzzerreißende Geschichte
In My Brother Rabbit geht es um ein kleines Mädchen, das schwer erkrankt. Ihr Bruder macht sich große Sorgen und möchte ihr unbedingt helfen. Zu diesem Zweck schenkt er ihr sein Lieblingskuscheltier, einen Stoffhasen, und reist in dessen Gestalt mit dem Mädchen in surreale Fantasiewelten, um das kleine, verletzliche Pflänzchen, als das sie sich hier selber sieht, schlussendlich von seinem Leiden zu erlösen.
Die Story ist wirklich herzergreifend und wird auf ebenso besondere Art und Weise erzählt. Das Spiel verzichtet großenteils auf Sprache oder gar Texteinblendungen und erzählt die Geschichte ausschließlich durch handgezeichnete Bilder. Diese sind wunderschön gezeichnet, was aber nicht nur auf die Bilder, die die Story erzählen, zutrifft. Auch die Spielszenen sind wundervoll anzusehen und mit einer unglaublichen Detailverliebtheit gezeichnet worden.
Kein herkömmliches Wimmelbildspiel
Bei so schönen Szenen fällt es schon mal schwer, sich überhaupt auf das Gameplay zu konzentrieren. Dabei ist dieses alles andere als langweilig. Wie in den bisherigen von mir getesteten Artifex Mundi-Spielen bewegt man sich von Szene zu Szene und muss dort in bester Wimmelbild-Manier verschiedenste Gegenstände finden. Hat man alle gefunden, wechselt das Spiel in den Rätselmodus, denn nun gilt es, um weiter zu kommen, ein kleines Rätsel zu lösen. Sollte man das Rätsel finden, bevor man alle Gegenstände gefunden hat, hilft das Spiel und zeigt an, welche Gegenstände noch zu finden sind. Die Rätsel sind zwar leider recht simpel. Nichtsdestotrotz wird auf diese Weise immer wieder für Abwechslung gesorgt, was bei herkömmlichen Wimmelbildspielen ja leider nicht allzu oft der Fall ist.
Das Einzige, was man an My Brother Rabbit kritisieren könnte, ist die zu kurze Spielzeit. Nach knapp fünf Stunden hat man nämlich das Ende erreicht. Klar kostet das Spiel auch nur 15 Euro, dennoch hätte ich noch einige Stunden mehr mit der emotionalen Geschichte und dem unterhaltsamen Gameplay verbringen können.
Fazit:
Mit My Brother Rabbit unterstreicht Artifex Mundi ein weiteres Mal ihre Ausnahmestellung in puncto Wimmelbildspiele. So viel Herzblut, das sie hineinstecken, so eine tolle Geschichte, die sie erzählen und so abwechslungsreich wie sie dieses Genre interpretieren, ist einzigartig. In My Brother Rabbit sticht vor allem die Story heraus, die emotional wirklich mitreißt – und das allein durch ihre Bilder!
Wer auf Rätsel/Wimmelbildspiele steht, sollte sich My Brother Rabbit also auf jeden Fall einmal anschauen.
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