Transport Gigant: Gold Edition
Entwickler:
UIG Entertainment
Publisher:
UIG Entertainment
Genre:
Simulationen
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
27,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
UIG Entertainment hat sich mal wieder als Recycler hervorgetan und nach dem Industrie Gigant II nun auch dessen Bruder, den Transport Gigant, auf die PS4 und Xbox One gebracht.
Meinung:
Für alle, die mit dem Transport Gigant nichts anfangen können, hier zunächst ein paar Worte zum Spiel: Im Transport Gigant schlüpft man in die Rolle eines Transportunternehmers. Als eben dieser gilt es nun, das Transportunternehmen groß und profitabel zu machen. Man startet als kleine Firma im Amerika des Jahres 1850 und verbindet kleine Städte mit Pferdekutschen und Zügen. Je besser Städte verbunden sind, desto schneller wachsen sie, wodurch auch wir mehr Geld verdienen. Im Laufe der Jahre kommen immer neue Transportmöglichkeiten hinzu, bis wir im Jahr 2050 die Städte mit futuristischen Fahrzeugen verbinden.
Es gilt aber nicht nur, ungeordnet irgendwelche Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Man muss auch Fabriken mit Rohstoffen versorgen und deren fertige Produkte dann in die Städte bringen, wo sie den größten Profit machen. Wenn man Schienen für eine Eisenbahnstrecke verlegt, muss man zudem darauf achten, dass die Steigungen nicht zu steil sind, sonst riskiert man nämlich, dass gerade die schwächeren, frühen Züge gar nicht an ihr Ziel kommen. Darüber hinaus muss man bei der Eisenbahn auch alle Signale stellen, damit sich die Züge nicht gegenseitig im Weg stehen. Vor allem im späteren Spielverlauf, wenn man unterschiedliche Transportverbindungen zwischen etlichen Städten und Fabriken hat, gibt es also Einiges zu beachten und zu managen, wodurch das Spiel wesentlich komplexer wird, als es zunächst den Anschein macht.
Was ist in der Gold-Edition?
Anders als seinerzeit beim Industrie Gigant II, handelt es sich beim Transport Gigant um die sogenannte Gold Edition, weshalb wir sowohl in der Kampagne als auch im Endlosspiel nicht nur in den USA und Europa, sondern zusätzlich auch noch in Down Under, also Australien, unser Glück als Unternehmer versuchen können. Das Australien-Setting ist im Schwierigkeitsgrad zwischen USA (leicht) und Europa (schwer) angesiedelt und bietet somit den perfekten Übergang.
Angepasste Steuerung
Dass UIG Entertainment den Transport Gigant auf die Konsolen bringt, ist an und für sich ja eine gute Sache. Schließlich gilt die Wirtschafts-Simulation aus dem Jahr 2004 als echter Genre-Klassiker und hat selbst heute noch sehr viele Fans. Allerdings gibt es auch einige Probleme. Wer unseren Test zum Industrie Gigant II gelesen hat, wird bereits wissen, was ich damit meine. Denn genau wie bei dessen Veröffentlichung wurde auch hier eine 1:1 Portierung vorgenommen – lediglich die Steuerung wurde mit Mühe und Not an den Controller angepasst. Entsprechend ist die Bedienung durch die Menüs alles andere als komfortabel und benötigt einiges an Eingewöhnungszeit. Ich habe ja noch die Hoffnung, dass noch eine Maus- und Tastatur-Unterstützung hinterhergeschoben wird, schließlich ist das jetzt auch auf der One möglich. Allzu viele Hoffnungen mache ich mir dabei aber nicht.
Optisch genau wie vor 13 Jahren
Schlimmer als die Steuerung ist allerdings die Grafik. Während beim Industrie Gigant II zumindest die HD-Version übernommen wurde, handelt es sich hier tatsächlich um die 1:1 Portierung des 13 Jahre alten Originals. Da ist es natürlich wenig überraschend, dass das, was man hier zu sehen bekommt, alles andere als Up-to-Date ist. Damit könnte man ja eigentlich noch ganz gut leben, schließlich versprüht das Ganze einen schönen Retro-Charme. Dieser wird allerdings von den heftigen Rucklern, die teilweise sogar zum längeren Stillstand des Bildes führen, vollkommen zunichtegemacht. Hier muss unbedingt noch etwas Hand angelegt werden, denn so ist es teilweise wirklich unspielbar.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Schrift. Wie beim Industrie Gigant II ist diese wieder extrem klein ausgefallen und nur aus nächster Nähe lesbar. Es kann doch wirklich nicht so schwer sein, die Schrift zu vergrößern, ich verstehe es wirklich nicht.
Beim Sound muss man zum Glück nicht verzweifeln. Zwar bekommt man auch hier die alten Soundeffekte und Musikuntermalung zu hören, aber da diese vollkommen problemlos aus den Boxen kommen, kann man hier nichts sagen.
Fazit:
Im Jahr 2004 habe ich den Transport Gigant geliebt und Stunden damit verbracht, optimale Transportrouten einzurichten. Mit der nun veröffentlichten Xbox One-Version wurde ich dennoch nicht warm. Das liegt nicht am Gameplay, denn das ist noch immer süchtig machend.
Dass ich diesmal nicht wie gefesselt vor dem Bildschirm saß, lag vor allem an der Steuerung, die nur mit Mühe und Not an den Controller angepasst wurde und die Menüführung extrem hakelig erscheinen lässt. Auch dass die Grafik überhaupt kein Facelifting erhalten hat und obendrein auch noch teilweise heftig ruckelt, ist nichts, was für längere Zeit ans Spiel bindet. Im Grunde sind dies alles nur kleine Probleme, die mit ein oder zwei Patches aus der Welt geschafft werden können. Die Frage ist, ob UIG Entertainment daran Interesse hat. Ich hoffe es sehr, denn dann würde nicht nur ich, sondern vermutlich auch viele andere Retro-Fans gerne wieder ihre Stunden im Transport Gigant: Gold Edition verbringen.
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Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

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