Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Vor etwa 10 Jahren haben wir uns durch die Welt von Terca Lumireis geschlagen, doch Bandai Namco lässt uns nun in der Tales of Vesperia - Definitive Edition in einen der besten Teile der Tales of-Reihe zurückkehren. Zumindest war er das in 2008, doch kann dieser Klassiker in der heutigen Zeit noch mithalten? Zumindest handelt es sich hierbei um die stark erweiterte Version, die für die PS3 veröffentlicht wurde und nie das Licht der Welt außerhalb Japans gesehen hat.
Meinung:
In Tales of Vesperia wird die Welt überrannt von fiesen Monstern, die durch magische Objekte genannt Blastias, mit denen Städte geschützt werden, ferngehalten werden können. Protagonist Yuri wird nicht ausgestoßen oder entflieht der Zerstörung seiner Heimat, sondern begibt sich auf die Jagd nach einer aus seinem Viertel gestohlenen Blastia, was sich schnell zu seiner Weltrettung mit einer Riege an illustren Figuren entwickelt. Yuri selbst ist einer der interessantesten Charaktere der gesamten Tales of-Reihe, der sich gerne in moralischen Grauzonen aufhält. Die kleine Piratenbraut Patty ist ein komplett neuer Charakter, der sich überraschend gut in den bestehenden Plot einfügt.
2008 - Zwei Seiten einer Medaille Neulinge merken schnell, dass sich die Tales of-Reihe vor allem im Kampfsystem von der Masse abhebt. Es gibt keine Runden, stattdessen läuft alles in Echtzeit ab. Kämpfe finden in einer Arena statt, in der sich alle Figuren im dreidimensionalen Raum bewegen können. Hat man aber einen Gegner anvisiert, bewegt sich die eigene Figur auf einer zweidimensionalen Achse. Dadurch kann man sich neu positionieren, Gegner flankieren und Attacken ausweichen und hat gleichzeitig aber auch zielgenaue Kontrolle über die eigenen Angriffe. Im Vergleich zu neueren Tales of-Titeln ist das Kampfsystem ein wenig langsamer, ruhiger und taktischer. Das fühlt sich zu Beginn ein wenig limitierend an, aber sobald man ein paar Combos erlernt hat, geht's richtig ab.
Auf diese Art kann man dann problemlos Standardattacken mit verheerenden Spezialmanövern, den sogenannten Artes und Zaubern, verbinden. Durch häufiges Verwenden von Artes können diese zu neuen, stärkeren Comboversionen verbessert werden. Ein Nachteil beim Schritt zurück ins Jahr 2008 ist die KI. Unsere Gefährten werden vom Computer während der Kämpfe gesteuert und auch wenn man ihnen gewisse Verhaltensregeln zuweisen kann, passiert es doch öfters, dass sie sich einfach dumm verhalten und manuelle Befehle benötigen.
Klassisches RPG Ebenfalls im Gegensatz zu neueren Titeln der Reihe findet sich in Vesperia noch eine komplette Welt. Die Party läuft über eine große Weltkarte und betritt lebendige Städte mit vielen NPCs. Neben der Hauptstory und etlichen Nebenmissionen gibt es auch wieder die Tales-typischen Skits, kleine Unterhaltungen der Gruppenmitglieder über alle möglichen Dinge, die sich gerade so ereignen. Dadurch lernt man die Figuren richtig gut kennen. Das Ausrüstungssystem orientiert sich an Final Fantasy IX. Jede Waffe verfügt über verschiedene Fähigkeiten, die sich die Charaktere aneignen können, wenn sie mit der Waffe kämpfen.
Aufpolierte Technik Grafisch profitiert Vesperia vom damals genutzten Cel Shading-Look, der deutlich bessert altert als so mancher Versuch einer realistischeren Darstellung. Die Charakterdesign sehen toll aus und liebevoll animiert und stechen vor allem in den Skits noch einmal deutlich hervor. Die Umgebungen lassen allerdings keinen Zweifel am Alter des Titels zu, da sie insgesamt ein wenig rudimentär und leer wirken. In der Definitive Edition gibt es auch einige neue Storyelemente, sodass hier auch neu vertont werden musste. In der sehr guten englischen Synchronfassung konnten die meisten Sprecher verpflichtet werden, ihre alten Rollen wieder zu übernehmen. Leider hat das nicht bei jedem funktioniert und gerade Protagonist Yuri, der von Troy Baker gesprochen wurde, muss seine neuen Zeilen von einem neuen Sprecher lesen lassen. Allerdings gibt es auch die Option, sich die japanische Synchro anzuhören.
Fazit:
Lasst euch von der Gesamtwertung nicht täuschen. Das Spiel ist nun einmal schon 10 Jahre alt und hat seine Schwächen in Grafik, Sound und Steuerung, aber für Fans von JRPGs ist Tales of Vesperia ein Muss. Wer noch nie in diesen Teil der Tales of-Reihe eingetaucht ist, hat ein absolutes Highlight in Form von Charakterentwicklung, Kampfsystem, Itemmanagement und Skits verpasst. Wer bereits 2008 auf der 360 gespielt hat, kann aber ebenfalls einen Nostalgietrip einlegen und findet dabei genug neues Material, um den Kauf zu rechtfertigen. Tales of Vesperia ist eine absolute Perle des Genres.
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