Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
15,99 €
Systeme:
Switch, Xbox One
Inhalt:
Es sollte ein einfacher Anschlag werden, den die Ökoterroristengruppe AVALANCHE ausüben will, doch für das neueste Mitglied, den Ex-SOLDIER Cloud, entwickelt sich schon bald mehr daraus. Denn als er auf das Blumenmädchen Aerith trifft, muss er sich nicht nur seiner Vergangenheit stellen, sondern auch um die Zukunft seines Planeten kämpfen.
Meinung:
Eine europäische Weltpremiere Es war am 17. November 1997 als Final Fantasy VII in Europa herauskam. Die Auswirkungen, die das damals hatte, sind noch heute zu spüren, denn zuvor sind nur wenige J-RPGs im Westen erschienen. Während Amerika vorher wenigstens in den Genuss dreier Games der Final Fantasy-Reihe kam, schaute man als Fan hierzulande in die Röhre, denn hier kamen nur ein paar Pseudovertreter heraus, aber kein richtiges FF-Game..
Was FF VII so besonders machte, war vor allem die Grafik, die zum Zeitpunkt des Releases bahnbrechend war. Der Spieler steuerte 3D Polygon-Charaktere auf 2D-Hintergründen, was einem jedoch nicht auffiel. Auch die Geschichte um Cloud und Co. faszinierte. Der Tod von Aerith war der Schocker schlecht hin, wobei damals lauter Gerüchte die Runde machten, wie man das vermeiden oder wie man sie später wiederbeleben könnte. Dass an all diesen Gerüchten nichts dran war, durfte man spätestens dann feststellen, wenn versucht wurde, sie in die Realität umzusetzen. Im Internet nachgucken war nicht, da das damals noch nicht überall verbreitet war.
Im Laufe der Jahre ist der Titel auf diversen Plattformen herausgebracht worden. Jetzt ist er zum ersten Mal seit der ursprünglichen Verkaufspremiere auf einer Nintendo- und Microsoft-Konsole erschienen. Getestet wurde die Switch-Fassung.
Der Zahn der Zeit nagt an allem
Um eines gleich vorab zu sagen: FF VII ist inzwischen ein Videospiel geworden, das von seinem Ruf lebt. So lassen sich die Leute, die es heute spielen, vor allem in zwei Gruppen einteilen: Die einen, die das Game selbst noch nie spielten, aber wissen möchten, woher dieser gute Ruf stammt und die anderen, die es damals spielten und heutzutage einfach nur daran interessiert sind, die Vergangenheit wiederzuerleben.
Es gibt Differenzen zwischen damals und heute. Doch diese sind mehr optional und sorgen dafür, dass das Gameplay dezent an die heutigen Gewohnheiten angepasst wurde. So ist es jetzt möglich, das Spiel auf dreifache Geschwindigkeit zu beschleunigen. Ein Feature, das vor allem dafür sorgt, dass die Kämpfe flotter ablaufen und die vielen Random Encounters, die ja lange Zeit ein Fluch der Reihe waren, nicht mehr so nervig sind.
Wobei es jetzt auch möglich ist, diese ganz abzuschalten. Genauso wie es ebenfalls möglich ist, dass die Charaktere Lebens- und Magiepunkte regenerieren oder ständig im Limit Break gehalten werden können. Dabei handelt es sich um besonders heftige Attacken, die sich im normalen Gameplay erst durch Angriffe aufladen müssen.
Dieselben Fehler wie damals
Wie erwähnt: All diese Veränderungen sind optional. Man kann also auf sie verzichten und sich ganz auf das ursprüngliche Gameplay konzentrieren, das allerdings nur bedingt gut gealtert ist. Man merkt Final Fantasy VII einfach an, dass es eines der ersten Titel für die Playstation 1 und in vielerlei Hinsicht ein Pionier war. SquareEnix experimentierte damals viel herum und baute unter anderem - für einige - gefühlt zu viele Minispiele ein. Auch das Materia-System, auf dem unter anderem die Magie und viele Fähigkeiten basieren, ist aus heutiger Sicht teilweise zu komplex und undurchschaubar geworden.
Was wahre Kenner jedoch sicherlich am meisten ärgern dürfte, ist die Tatsache, dass die Übersetzung immer noch dieselbe ist, wie damals. Das ist insofern von Relevanz, als dass vieles von der Geschichte verfälscht wurde und die Charakterisierung von so mancher Figur nicht stimmig war. Mal sehen, wie es diesbezüglich beim Remake aussehen wird.
Auch grafisch ist das Spiel furchtbar gealtert. Die damals bahnbrechende Polygongrafik ist heutzutage auf Grund ihrer Klobigkeit einfach nur lachhaft. Die Nachfolgeteile VIII und IX haben den Zahn der Zeit besser überstanden.
Das sind jetzt sehr viele Kritikpunkte. Wer auf die Endwertung guckt, der wird vermutlich erstaunt sein, wieso der Titel trotzdem so eine gute Note erhält. Das liegt einfach daran, dass trotz aller berechtigten Kritik das Game immer noch unterhaltsam ist. Die diversen Mankos ändern schließlich nichts daran, dass man dennoch auf seine Kosten kommen wird. Dank der optionalen Veränderungen lässt sich das Durchspielen auch ganz nach den eigenen Vorstellungen anpassen, was für den einen oder anderen dafür sorgen dürfte, dass der Spielspaß größer ist, als damals. Außerdem ist der Soundtrack nach wie vor einfach nur unfassbar grandios.
Fazit:
Einerseits ist Final Fantasy VII ein Spiel, das schlecht gealtert ist. Grafik, Gameplay und Übersetzungen sind nicht mehr zeitgemäß. Aber andererseits macht der Titel trotzdem heute immer noch Spaß, weil die Story einen packt und die Veränderungen, die SquareEnix einbaute, es einem ermöglichen, die Spielweise nach eigenem Belieben anzupassen. Es mag bessere Final Fantasys geben, aber Teil VII ist und bleibt immer noch das Game, das den Durchbruch für die J-RPGs in Europa darstellte und dafür sorgte, dass die Final Fantasy-Serie auch im Westen bekannt und berühmt wurde. Das überstrahl vieles.
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