Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
19,99 €
Systeme:
N-Gage, PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Square Enix lässt
nicht locker! Auch das bisher stiefmütterlich behandelte Final Fantasy VIII bekommt jetzt eine Remastered-Fassung für die
aktuelle Konsolengeneration, sowie für PC via Steam. Die Ursprungsversion von
1999 aus Playstation 1-Zeiten wurde dabei teilweise auf Full-HD-Auflösung
geschraubt und einige optionale Komfortfunktionen eingeführt. Die Story samt
Charakteren bleibt selbstverständlich unverändert. Die Vorzeichen stehen eigentlich
schon einmal gut, um sowohl alten Hasen ein Nostalgiegefühl an die Originalversion
zu entlocken als auch die jüngere Generation mit einer zeitgemäßen Variante
des JRPGs zu begeistern. Ob der achte Teil auch mit den anderen Remaster-Titeln
der Reihe mithalten kann? Diese Frage lässt sich wohl nie abschließend
klären – Geschmäcker sind verschieden!
Meinung:
Willkommen in Balamb
Garden In Final
Fantasy VIII dreht sich die Geschichte um Hauptprotagonist Squall Leonhart.
Er ist Schüler in Balamb Garden, einer Ausbildungsstätte für sogenannte SeeDs.
Bei dieser Gruppierung handelt es sich um Elite-Söldner, die sich um sämtliche
Aufträge kümmern. Squall steht kurz vor seiner Prüfung zum SeeD und ist zu
Spielbeginn in einen Übungskampf gegen seinen Kollegen und Erzrivalen Cifer
verwickelt. Nach einem unfairen Ausgang erwacht er im Lazarett bei der
Ausbilderin Quistis. Laut Quistis braucht Squall allerdings erst seine „Guardian
Force“ (eine mächtige Beschwörung voller Elementarmagie) als Verstärkung, um an
der kommenden Prüfung teilnehmen zu dürfen. Danach beginnt das Abenteuer mit
seinem Test zum SeeD, indem er zusammen mit anderen in die Stadt Dollet
beordert wird, um dort die Machenschaften von Feinden zu durchkreuzen.
Natürlich hat das Spiel über die gewohnt lange Spielzeit einige interessante
Wendungen in der Geschichte parat. Die Reise wird solide, teilweise auch
ziemlich konfus erzählt, doch fesselnde Hollywood-Qualität darf man hier nicht
erwarten.
Als
Nebenbeschäftigung abseits der Story sei noch das Kartenspiel „Triple Triad“
erwähnt. Das lässt sich mit einigen NPCs nebenbei spielen. Zu Anfang wählt man
fünf Karten aus seinem Stapel und legt dann auch schon los. Gespielt wird auf
einem 3x3 Feld, nacheinander werden die Karten darauf platziert. Jede Karte
verfügt über Zahlenwerte an den Rändern und genau diese sind relevant für
den Verlauf und Ausgang von Triple Triad. Wird eine eigene Karte mit höherem
Zahlenwert neben einer gegnerischen platziert, gehört die Karte des Gegners ins
eigene Team. Wer am Ende die meisten Karten auf seiner Seite hat, gewinnt das
Duell. Für die Story hat es keine Bewandtnis und ist daher reiner Zeitvertreib,
in dem man aber ebenfalls ordentlich viel Spielzeit versenken kann.
Das Kampfgeschehen
mit ATB-Kampfsystem Wer das Spiel bereits kennt, der wird sich gewiss an
eines erinnern: Zufallskämpfe! Anfangs akzeptiert man sie ohne Bedenken, findet
sie unter Umständen auch spaßig. Davon gab es allerdings jede Menge, dadurch
kam man auch teilweise nur schleppend weiter und für anhaltenden Spielspaß
waren diese auch nicht immer förderlich. Im Remaster wurde deshalb die
Komfortfunktion ermöglicht, die zufälligen Begegnungen wahlweise zu
deaktivieren. Das erleichtert einem das Vorankommen deutlich und streckt die
Spielzeit nicht unnötig. Definitiv die richtige Entscheidung für die heutige
Zeit.
Die Kämpfe selbst laufen wie auch in anderen Teilen der Reihe rundenbasiert ab.
Beim „Active Time Battle“ verfügt der Charakter über eine ATB-Leiste, die sich
füllt, und bekommt danach die Bereitschaft zum Angriff signalisiert.
Ebenfalls aus Final Fantasy bekannt sind die Beschwörungen.
Im achten Teil spricht man von der Guardian Force (G.F.), den mächtigen Wesen,
die unsere Charaktere im Kampf unterstützen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der
Kopplung von Charakter und G.F. und ist praktisch unumgänglich. Das Koppeln
verstärkt die Statuswerte des Charakters und ermöglicht zusätzliche Fähigkeiten.
Dann wären da noch die Spezial-Techniken: Besonders
starke Angriffe, die je nach Hauptcharaktere individuell im Laufe der Zeit
erlernt werden können. Allerdings sind sie nicht jederzeit nutzbar, sondern nur
bei mehr oder weniger kritischen Momenten, in denen die HP des Spielers in den
gelben Bereich sinken. Alternativ sind sie jedoch noch einsatzbar, sofern sich
die Gruppe im Aura-Zustand befindet, dabei spielt die Höhe der HP keine Rolle.
Ausrüstung? – Nicht
in Final Fantasy VIII! Was darf in keinem Rollenspiel fehlen? – Ausrüstung.
Nun, in Final Fantasy VIII gibt es
Ausrüstung wie Brustrüstungen, Beinplatten und Konsorten nicht. Weder
in Shops, noch herstellbar oder über sonstige Wege. Lediglich die bereits vorhandenen Startwaffen der einzelnen Charaktere können durch das Finden von Rezeptbüchern und den nötigen Materialien verbessert werden. Dafür gibt es beim Erwerb
von neuen Zaubern eine völlig eigenwillige Herangehensweise. Man erhält sie
nämlich nur durch die „Draw“ bzw. „Ziehen“-Funktion beim Kampf mit Gegnern und bestimmten Punkten in der Spielwelt.
Diese sind dann wahlweise direkt im Gefecht einsetzbar oder ebenfalls
koppelbar, um Statuswerte zu verbessern. Infolgedessen gibt es im Spiel auch
keine Manapunkte und Items, um diese zu regenerieren. Ansonsten dienen die besagten G.F.s als essentielles Gameplay-Feature, das man nutzen sollte.
„Remastered“ oder
doch nur aufgewärmt? Das ist mit einem ganz klaren „Jein“ zu beantworten. Es
wurden zwar die Charakter-Modelle in HD dargestellt, doch an den Hintergründen
wurde nicht viel geschraubt. Weitgehend sind die Texturen nämlich verwaschen. Die
Darstellung an sich blieb auch im Jahr 1999 hängen, denn es wurde auch im
Remaster nur eine 4:3 Skalierung gewählt. Da darf gern noch ein Update
nachgeschossen werden.
Dafür wurde das Gameplay zugänglicher gemacht. Neben
den bereits erwähnten deaktivierbaren Zufallskämpfen gibt es nämlich auch den
Booster-Modus. Dadurch wird die Spielgeschwindigkeit auf das Dreifache erhöht
und unsere Kämpfer sind in der Schlacht mit voller HP und einsetzbarer
Spezialtechnik ausgestattet. Das vereinfacht ein Vorankommen immens und ist vor
allem für die Spieler empfehlenswert, die Teil VIII aufgrund der Story
nachholen.
Fazit:
Remastered-Spiele
sind für mich weiterhin ein zweischneidiges Schwert. Eine objektive Bewertung dieser
Spiele ist meiner Meinung nach schwer möglich. Während man bei einem absolut
neuen Spiel unvoreingenommen ist, geht man bei Remastered-Versionen schon mit
einer bestimmten Einstellung an die Spiele heran. Vielleicht hat man die
Ursprungsversion positiv oder negativ in Erinnerung, oder man kennt die
Originalfassung womöglich nur aus Erzählungen. In meinem Fall bei Final Fantasy VIII gilt letzteres.
Es ist definitiv ein tolles Spiel, das ist unbestritten. Trotzdem konnten mich
die Geschichte und die Charaktere selten so fesseln, wie andere Teile der Final Fantasy-Reihe. Auch die Grafik
hätte für meinen Geschmack mehr verbessert werden dürfen. Das hätte den Anblick
nicht nur deutlich verschönert, sondern eine so bekannte Spielemarke
hätte das auch absolut verdient. Durch die kaum veränderten Hintergründe wirkte es für
mich aber dann doch eher altbacken. Auch die merklich verschönerten
Charakter-Modelle konnten daran wenig ändern. Seine 20 Jahre konnte das Spiel
eben doch nicht ganz kaschieren und die verblümten Gedanken aus dem Original
fehlen mir zu diesem Teil leider. Die Komfortfunktionen empfand ich umso mehr
als absolut gelungen, denn auch deswegen hat mich das Spiel bei der Stange
gehalten und mir den Durchlauf erleichtert. Angesichts des recht günstigen
Preises von 19,99 € im Verhältnis zur langen Spielzeit kann man Final Fantasy VIII Remastered durchaus
weiterempfehlen. Fans des Originals bekommen die Möglichkeit, einen Klassiker
nochmal zu erleben und wissen ohnehin, worauf sie sich einlassen. Neulingen,
denen es vor allem um die Story geht und die den Teil nachholen wollen, werden
aufgrund der Komfortfeatures ihren Spaß haben.
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