Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One, Xbox One X
Inhalt:
Bereits
das Hauptspiel Monster Hunter World
war für Capcom ein voller Erfolg. Vor
allem im Westen kam es besonders gut bei den Spielern an. Die logische Folge von
vielen guten Monsterjagden ist? Richtig! – Noch mehr imposante Monsterjagden!
Jetzt steht Monster Hunter World:
Iceborne in den Startlöchern und lockt die Spieler in eine neue, eisige
Region. Neue Monster, Rüstungen und Waffen zusammen mit einer neuen Story - der
Gesamtinhalt wurde querbeet vergrößert. Auch eine weitere Schwierigkeitsstufe
steht mit dem Meisterrang zur Verfügung. Als Vollpreistitel steht das Spiel
allerdings auch in der Pflicht, viel Spielinhalt mitzubringen. Ein simples,
kurzweiliges Addon wäre unpassend, doch nach etlichen Spielstunden sei so viel
gesagt: Auch Monster Hunter World:
Iceborne ist ein unterhaltsamer Zeitfresser!
Meinung:
Willkommen Väterchen
Frost Die Tage werden kürzer, die Nächte werden länger... Wintereinbruch in Monster Hunter World!
Bevor man sich ins neue, winterliche Addon begeben kann, ist zuvor der Abschluss
des Hauptspiels sowie Jägerrang 16 erforderlich. Um Gameplay Mechaniken
ausreichend zu verinnerlichen und Monsterkämpfe zu üben, ist dies ohnehin nur zu
empfehlen. Ansonsten würde man bei Iceborne wortwörtlich als neuer Spieler ins
eiskalte Wasser gestoßen werden. Die kurz vor der Erweiterung eingeführte
Guardian Rüstung soll Neulingen das Durchspielen bis zur Erweiterung deutlich
vereinfachen und beschleunigt das Vorankommen bis zu den neuen Inhalten.
Nebenbei ist das Hauptspiel immer noch absolut sehenswert und nicht von
minderer Qualität. Danach geht's aber direkt per Luftschiff auf zu einer neuen
Landmasse.
Das neue und bisher größte Gebiet ist die Raureif-Ebene. Dort herrscht
praktisch Eiszeit, doch trotz der Kälte ist die Region vollgepackt mit
Lebewesen und Vegetation. Eine absolut stimmungsvolle Atmosphäre ist die Gegend
allemal, sofern man auf winterliche Settings steht. Die Story ist
Monster-Hunter-typisch: Eine Geschichte ist grundsätzlich vorhanden, sonderlich
tiefgründig ist sie aber nicht und trotzdem mindert dies die Qualität des
Spiels zu keinem Zeitpunkt. Bei der Ankunft in der Raureif-Ebene gilt es zunächst, ein Lager aufzuschlagen.
Doch bereits davor wartet mit Beotodus das erste Monster darauf, bezwungen zu
werden. Schon der erste Kampf hat es in sich, für Veteranen aus dem Hauptspiel
sicherlich etwas einfach, doch Anfänger werden hier schon ordentlich gefordert.
Beim Addon Iceborne steht die Ankunft des Drachenältesten Velkhana im
Mittelpunkt. Diesen Geschehnissen gilt es auf den Grund zu gehen und weiter zu
erforschen. Doch letzten Endes dient der Storyverlauf vordergründig der
Vorstellung der einzelnen Monster. Quest für Quest werden die Ungetüme imposant
präsentiert und nach und nach erlegt. Der Abschluss der Hauptgeschichte ist in
Monster Hunter ohnehin erst der Anfang der Reise. Erfahrungsgemäß wartet im
Endgame erst der große Spielspaß.
Die Basis Seliana Dreh- und Angelpunkt im Addon ist das neu aufgeschlagene
Lager Seliana. Im Unterschied zu Astera im Hauptspiel fällt die Orientierung
darin deutlich leichter. Sämtliche NPC-Hotspots wie Schmiede, Kantine und
schwarzes Brett sind auf einer Ebene leicht erreichbar. Keine Treppen, keine
Aufzüge, wie in Astera, sondern nur eine simple Etage mit allen wichtigen
Stationen. Definitiv ein sinnvolles, spielerfreundliches HUB-Design.
Die Versammlungsstätte in Seliana bietet die Möglichkeit, andere Spieler im
Multiplayer zu treffen und mit ihnen zu interagieren. Ein eigener Raum steht
uns im Lager ebenfalls zur Verfügung. Darin warten nicht nur die gefangenen
Haustiere der Expeditionen auf uns, der Raum kann sogar nach eigenem Geschmack
gestaltet werden. Einrichtungsgegenstände bekommt man über Quests oder kann
sie käuflich erwerben. Als Rückzugsort also bestens geeignet abseits der
nervenaufreibenden Monsterjagd.
Jedem Spielstil seine
Waffe Bei den 14 Waffenarten ist es wichtig als Spieler, die
für sich passende zu wählen. Dafür bieten sich die Tutorials im
Trainingsbereich gut an, um Komboangriffe für die Jagd zu üben. Flotte
Doppelklingen, ein mächtiges Großschwert, das klassische Schwert mit Schild
oder soll es doch lieber eine Fernkampfwaffe wie Bogen, Armbrust oder eine
Gewehrlanze sein? Vielfalt ist jedenfalls geboten. Im Spielverlauf wird die
Wunschwaffe laufend durch die gesammelten Materialen der Monster verbessert.
Ebenso wird die Rüstung verstärkt und angepasst oder eine völlig neue
hergestellt, um vor den Widersachern gewappnet zu sein. Das Crafting spielt
seit jeher eine zentrale Rolle in der Spielereihe. Doch ein Werkzeug sei jedem
Spieler in Iceborne ans Herz gelegt: Die neue Klammerklaue! Das neue Feature ermöglicht
das Heranziehen ans Monster und sogar das Landen direkt auf dem Rücken um
mächtig Schaden aus nächster Nähe zu verursachen. Ein wenig Training erfordert
der gezielte Umgang damit zwar, doch im Kampf dient sie nicht nur als tolle
Hilfe, sie bringt auch noch mehr Dynamik in die Jagd.
Waidmannsheil Hat man seine Wunschwaffe gewählt, geht es auf zur
Jagd. Monster warten im neuen Addon genug auf uns. Über 20 neue Bestien dürfen
erledigt werden, darunter absolut neue, sowie altbekannte aus Vorgängerspielen, aber
auch einige abgewandelte Monsterversionen aus dem Hauptspiel, die mit neuen
Fähigkeiten und Elementen ausgestattet wurden. Stichwort Fähigkeiten und
Elemente: Auf jeden Kampf sollte man sich genügend vorbereiten. Erstmal den
Spuren zum Monster folgen, danach die Angriffsmuster beobachten, Schwächen
erkennen und die passende Ausrüstung samt Resistenz wählen, um die gegnerischen
Angriffe besser einstecken zu können. Wärmende Heißgetränke sind in der kalten
Umgebung ebenfalls zu empfehlen oder, genauer gesagt, Pflicht, um die Ausdauer
auch bei den frostigen Temperaturen hochzuhalten.
Für Jäger, die gern richtig schwierige Gegner erlegen wollen, gibt es den neuen
Meisterrang als erhöhten Schwierigkeitsgrad, ungefähr vergleichbar mit dem
G-Rank aus früheren Teilen. Die Kämpfe werden auch da deutlich knackiger.
Monster bekommen neue, stärkere Angriffe, können mehr einstecken, aber nach
erfolgreicher Jagd belohnen sie dafür mit noch besserer Beute. Für Sammler ein
Paradies, um sich die neuen Rüstungssets mit ihren unterschiedlichen Boni zu
verdienen.
Wem der Streifzug allein zu schwer oder zu öde ist, kann sich wie schon im Hauptspiel
über das SOS-Signal Hilfe herbeirufen. Bis zu vier Spieler können im Coop
zusammen kämpfen, wobei die Schwierigkeit dankenswerterweise auf die Spielerzahl
angepasst wird. Im Hauptspiel wurde da nur zwischen Solo oder einer vollen Vier-Mann-Gruppe
unterschieden. Endlich kann man Monster Hunter World auch im Zweispieler-Modus
vernünftig genießen. Zusammen macht der Sammelspaß ohnehin mehr Freude. Der Weg
zur perfekten Ausrüstung ist in Monster Hunter für gewöhnlich immer lang und
steinig!
Fazit: Monster
Hunter muss man grundsätzlich mögen. Tut man dies nicht, wird man auch mit dem
Addon Iceborne nicht wirklich
glücklich werden. Doch Capcom hat
bereits mit Monster Hunter World vielen Spielern den Einstieg in die Serie
ermöglicht und wer Gefallen daran fand, dem sei Monster Hunter World: Iceborne absolut empfohlen. Auch als
Vollpreistitel ist die Erweiterung jeden Cent wert. Das Spiel wurde an den
richtigen Stellen verbessert. Gut, die Story reißt wie immer keine Bäume aus,
aber darum geht es in Monster Hunter für mich auch nicht. Dafür gibt's jede
Menge neue Monster, Waffen und Ausrüstungen. Diese gehören für eine Erweiterung
praktisch zum „Standard“, doch sie sind hervorragend gestaltet und sehen
einfach nur cool aus! Allein das Beobachten dieser Kolosse in ihrem Lebensraum
ist oft schon sehr beeindruckend, von den brachialen Revierkämpfen ganz zu schweigen. Die neue Klammerklaue empfand ich auch als extrem cool. Einerseits
erfordert ihr Einsatz zwar Ãœbung, doch wenn man den Dreh raus hat, wirkt der
richtige Einsatz belohnend. Seliana als Lager und HUB war für mich
auch deutlich spielerfreundlich als es noch Astera war. Am meisten dankbar
bin ich tatsächlich über die skalierbare Schwierigkeit im Multiplayer. Die
pauschale Vier-Mann-Schwierigkeit im Hauptspiel empfand ich immer als extrem
ungerecht, wenn man oft nur einen Mitspieler für die Jagd hatte. Doch jetzt ist
auch dieses Extrem beseitigt und man kann auch in einer Zweiergruppe vernünftig auf
die Pirsch gehen.
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