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Call of Duty: Modern Warfare

Entwickler: Infinity Ward
Publisher: Activision

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 68,00 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
modern_warfare_logo

Mit Modern Warfare wagen die Call of Duty-Erfinder von Infinity Ward einen Serien-Reboot. Dabei setzen die Kalifornier auf viele Features, die die Serie einst so erfolgreich machten.

Meinung:

Dass in Black Ops 4 keine Einzelspielerkampagne enthalten war, sorgte nicht nur bei den Spielern für Unmut. Auch CoD-Erfinder Infinity Ward war davon wohl wenig begeistert, schließlich waren die Kampagnen einst mit dafür verantwortlich, dass die Shooter-Reihe überhaupt so groß geworden ist. Also brachten sie in ihrem ersten CoD seit drei Jahren, dem 16. Serienableger insgesamt, die Kampagne wieder zurück.
Wie in den guten alten Zeiten verschlägt uns Modern Warfare dabei an mehrere Einsatzorte der Jetztzeit. Allzu viel möchte ich über die rund sechs Stündige Story allerdings nicht verraten, schließlich soll diese jeder für sich entdecken. Darum gibt es von mir hier wirklich nur die wichtigsten Eckpunkte: Hauptsächlich als CIA-Mitarbeiter Alex kämpfen wir gegen die fiktive Terrormiliz Al-Qatala, die einen verheerenden Anschlag im Herzen Londons begangen hat, sowie die Russen, die wiederum die fiktive Kaukasusnation Urzikstan besetzt haben und dort unvorstellbare Gräueltaten verüben. Ob, und wenn ja inwiefern, die beiden wenig intuitiven Widersacher zusammengehören, verrate ich hier aber nicht. Ebenso wenig wird verraten, welche Rollen die restlichen Hauptfiguren wie der britische Special-Air-Service-Agent Kyle, die Anführerin der Urzikstan Liberation Force Farah Urkim, sowie Captain Price, den viele sicherlich noch aus dem ersten Modern Warfare-Spiel kennen, einnehmen.

Auf Altbekanntes zurückgegriffen
Ich kann aber verraten, dass Infinity Ward nicht nur bei der Auswahl der Feindbilder wieder auf altbewährtes gesetzt, sondern auch sonst wieder auf Altbekanntes zurückgegriffen hat. Damit Action garantiert ist, gibt es wieder zahlreiche gesciptete Events, die etwa Explosionen genau zum richtigen Zeitpunkt hochgehen lassen. Aber auch die teils nervigen Trial & Error-Passagen haben es wieder ins Spiel geschafft und stellen die eigenen Nerven auf die Probe. Etwas, wofür die CoD-Reihe bis zum letzten Teil ebenfalls berühmt war, waren die teils kontrovers angesehenen Szenen, die Gewaltverbrechen exzessiv zeigen. Vor solchen Szenen ist man auch in Modern Warfare nicht gefeit. Stattdessen geht das Spiel dabei weiter als je zuvor. Waren es sonst ein oder zwei Szenen, bei denen man lieber wegschaute, gibt es dieses Mal eine ganze Handvoll davon. Da erlebt man hautnah die verbotene Foltermethode des Waterboardings, sieht zu, wie Zivilisten gehängt werden oder wie ein totes Kind auf dem Spielplatz liegt. Das alles mag die erschütternden Ereignisse, die in solchen Kriegsgebieten tagtäglich und von der restlichen Welt ungeachtet stattfinden, ungeschönt darstellen, dass dies aber alles so explizit gezeigt wird, dürfte dennoch nicht jedermanns Geschmack sein.

Mehr Freiheiten
Infinty Ward setzt in der neuesten Kampagne also auf viel Altbewährtes, sie haben aber auch durchaus einige Neuerungen auf Lager. So ist das Gameplay zum Beispiel ungewohnt abwechslungsreich und lässt uns bei weitem nicht nur mit Schusswaffen hantieren. Einmal müssen wir zum Beispiel auch Ziele mit Drohnen markieren oder einzig und allein mit Hilfe der Überwachungskameras eine Mitarbeiterin der US-Botschaft aus dem Gebäude lotsen. Zudem verfügen wir dieses Mal erstmals über eine eigene Entscheidungsgewalt. Manchmal werden wir nämlich vor die Wahl gestellt, wie wir in einer Situation agieren wollen. Sollen wir etwa einem Terroristen die Tür öffnen und ihm so den Weg zur Flucht gewähren oder sollen wir seinen Befehlen widersprechen, müssen dann aber damit Leben, dass eine Geisel getötet wird? Solche Entscheidungssituationen ändern zwar nichts am grundsätzlichen Ende der Kampagne, sorgen aber dennoch immer wieder für Gewissensbisse. Ebenfalls mehr Freiheiten haben wir beim Ablaufen der Levels. Diese sind nun nämlich wesentlich offener gestaltet als früher und lassen uns die Wahl, wie wir vorgehen wollen. Ob wir rechts herumgehen oder doch lieber links – der Spieler entscheidet. Dabei fällt auf, dass das Spiel taktischer geworden ist. Plumpes Drauflosrennen- und schießen funktioniert hier nicht mehr, ansonsten wird man von der sicher schießenden KI, die auch gekonnt Deckung sucht, gnadenlos niedergestreckt. Um erfolgreich zu sein, muss man dieses Mal also tatsächlich langsam und besonnen vorgehen, was dem Realismus natürlich sehr zugutekommt. Am besten hält man sich an das Tempo seines KI-Squads, das einen stets begleitet und ebenfalls alles andere als vorprescht und etwa Türen langsam öffnet, anstatt sie wie früher aufzusprengen oder aufzureißen.

Neue Grafik, neuer Sound
Eine weitere Neuerung betrifft die Grafik, denn erstmals in der Geschichte der Reihe wurden für die Zwischensequenzen Bewegungen und Mimik von echten Schauspielern digitalisiert. Dadurch wirken die Figuren in den Zwischensequenzen wesentlich realer. Doch nicht nur die Zwischensequenzen können sich sehen lassen, auch sonst sieht das Spiel (wenn man das im Zusammenhang mit dem Krieg so nennen darf) sehr schön aus. Eine neue Grafikengine sorgt für super scharfe Texturen mit zahlreichen Details und grandiosen Licht- und Schatteneffekten. Ja, an der Grafik gibt es wirklich nichts auszusetzen und sie ist mit das Imposanteste, was es auf den aktuellen Konsolen zu sehen gibt. Richtig eindrucksvoll ist aber, dass all dies keine langen Ladezeiten in Anspruch nimmt. Die Kampagne kommt sogar ganz ohne lästiges Zwischenladen aus, sodass man tatsächlich von einer Mission in die nächste gelangt, ohne dass man es teilweise merkt. In Modern Warfare kommt aber nicht nur eine neue Grafikengine zum Einsatz, auch beim Sound wird auf neue Technik gesetzt. Das Ergebnis ist ein wahrer Hörgenuss. Waffen hören sich beim Abfeuern und Nachladen richtig schön wuchtig an, Explosionen dröhnen aus den Boxen und wenn Kugeln knapp an einem vorbeisausen, kann man sogar hören, an welcher Seite sie vorbeigeschossen kamen. Gemeinsam mit der tollen Synchro und dem klasse Soundtrack, der die stets bedrohliche Lage auch musikalisch hervorragend unterstreicht, ist Modern Warfare das soundtechnisch beeindruckendste CoD aller Zeiten.


Umfangreicher Multiplayermodus
Was trotz des Comebacks der Kampagne natürlich nicht fehlen darf, ist der Multiplayermodus. Auch hier besinnt sich Infinty Ward auf die guten, alten Zeiten zurück, in denen Season Pässe oder Loot Boxen noch Fremdwörter waren. Beides findet man in Modern Warfare nämlich nicht. Neue Karten sind somit für jeden Spieler sofort und kostenfrei erhältlich und irgendwelche unfairen Vorteile zu erkaufen, geht nun ebenfalls nicht mehr. Wer unbedingt zusätzliches Geld ausgeben möchte, kann dies also nur noch in neue Waffenskins oder ähnliches stecken. Ich finde diesen Schritt wirklich gut und hoffe sehr, dass er Schule machen wird. Gleiches gilt auch für das Cross-Play, welches nun auch unterstützt wird.
Eine weitere Rückbesinnung auf frühere Zeiten gibt es bei den Killstreaks, die nun endlich wieder dabei sind und die Scorestreaks aus dem Vorgänger ersetzen. Wer nun eine Abschussserie vorzuweisen hat, kann also wie früher wieder Vorteile für sein Team freischalten und die Gegner etwa mit Raketen beschießen lassen.
Bei den Spielmodi setzen die Entwickler hingegen auf einen Mix aus klassischen und neuen Spielmodi, denn neben altbekannten Modi wie etwa „Free-for-All“, „Team-Deathmatch“ oder dem „Domination“-Modus, die bereits seit Jahren Teil der Reihe sind, gibt es mit „Kill Confirmed“ und „Search & Destroy“ auch zwei Spielmodi, die im Vorgänger ihre Premiere gefeiert haben.
Darüber hinaus haben es auch ganz neue Spielmodi ins Spiel geschafft, so wie beispielsweise der „NVG“-Modus, in dem ausschließlich Nachts mit Nachtsichtgerät gekämpft wird. Besonders angetan war ich vom sogenannten „Gunfight“-Modus. Hier erwartet einen nämlich keine riesige Schlacht, sondern übersichtliche Zwei-gegen-Zwei-Gefechte, die dank der hier vorherrschenden, kleineren Maps für viel Action sorgen.
Wem das zu klein ist, der dürfte am ebenfalls neuen „Ground War“-Modus Gefallen finden. In dem an „Domination“ erinnernden Spielmodus treten nämlich zwei Teams mit jeweils 32 Spielern gegeneinander an, die dann versuchen müssen, fünf Punkte einzunehmen. Jedoch kommen hier, ähnlich wie beim Konkurrenten Battlefield, sogar Panzer, Hubschrauber und SUVs zum Einsatz. Obwohl dies für jede Menge Action sorgt, kann dieser Modus dennoch nicht ganz mit den gewaltigen Schlachten aus Battlefield mithalten, denn im Gegensatz zu den Kämpfen bei der Konkurrenz kann man hier zum Beispiel keine Kameraden wiederbeleben. Ebenso gibt es keine besonderen Klassen, wodurch wesentlich weniger taktische Möglichkeiten geboten werden. Dennoch machen die riesigen Schlachten mit Fahrzeugen auch hier eine Menge Spaß.
Wer eine besondere Herausforderung sucht, sollte sich einmal die „Special-Ops-Missionen“ ansehen. Diese vier Koop-Missionen, die knapp über zwei Stunden gehen und sogar über eine eigene Story verfügen, stellen einen nämlich vor besonders schwierigen Herausforderungen. PlayStation 4-Besitzer dürfen sich obendrein aus noch ein Jahr ganz exklusiv im „Survival-Modus“ versuchen, der quasi eine realistischere Version des „Zombie-Modus“ darstellt (den es jetzt nicht mehr gibt). Denn genau wie dort muss man auch hier gemeinsam mit Teamkollegen immer stärkere Gegnerwellen überstehen, wobei man, je länger man durchhält, immer bessere Waffen und Gadgets erhält.
Für genügend Abwechslung ist online also auf jeden Fall gesorgt. Das gilt nicht nur für die Spielmodi, sondern auch für die verschiedenen Maps, denn auch die bieten eine Menge Abwechslung und lassen einen vom sowjetischen Arbeitslager über die Wüste bis hin zu kleinen Dörfern in allerlei Szenarien kämpfen. Alle Maps haben dabei gemein, dass sie alle sehr gut aussehen und stets fair gebaut sind. Angst, dass eine der beiden Seiten auf einer Karte irgendwelche Vorteile hat, muss man hier also nicht haben.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Nachdem ich vom letzten Call of Duty-Teil eher mäßig angetan war, hat mich Modern Warfare endlich wieder begeistert. Hauptgrund dafür ist natürlich das Comeback der Einzelspielerkampagne, die mich schon immer am meisten interessiert hat und mich nun endlich wieder eine spektakulär inszenierte Geschichte erleben lässt. Ob die Gewalt dabei so explizit zur Schau gestellt werden muss, ist natürlich Geschmackssache. Auf jeden Fall sorgt sie aber für eine ungeschönte Darstellung des Krieges und lässt uns – im besten Fall – sogar drüber nachdenken, wie gut es uns im Gegensatz zu vielen anderen Millionen Menschen auf der Welt geht, die solche Gräueltaten tatsächlich Tag für Tag miterleben müssen.
Doch nicht nur das Comeback der Kampagne hat mich begeistert, auch das überarbeitete Gameplay hat mich sehr angesprochen. Durch das verlangsamte Tempo wirkt das Spiel nun nämlich taktischer und realistischer, was mir persönlich sehr gut gefällt. Gleiches gilt auch für den Sound und die Grafik, die dank neuer Engines imposanter als je zuvor daherkommen.
Fans des Multiplayermodus wird es zudem freuen, dass es nicht nur eine Menge unterschiedlicher Spielmodi gibt, sondern auch einige neue, die für frischen Wind sorgen und einen nun auch in Call of Duty endlich in Fahrzeuge einsteigen lassen.
Kurz gesagt: Mit Modern Warfare ist Infinity Ward ein mehr als gelungenes Reboot ihrer eigenen Reihe gelungen, das sowohl alte als auch neue Fans begeistern wird.

Call of Duty: Modern Warfare - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 9.00
Sound: 8.50
Steuerung: 9.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.625
  • Toll inszenierte Kampagne
  • Level bieten mehr Freiraum
  • Spieler kann eigene Entscheidungen treffen...
  • Präzise Steuerung
  • Zahlreiche Multiplayermodi
  • Explizit gezeigte Gewalt
  • Einige Trial & Error-Passagen
  • … die aber kaum Auswirkungen haben
  • Warum werden die Russen genannt – alles andere ist fiktiv?
  • Kampagne setzt auf stereotypische Geschichte

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Rezension vom: 05.11.2019
Kategorie: Action
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