Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
60 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Die Dynasty Warriors-Reihe erfreut sich seit Jahrzehnten immenser Beliebtheit, sodass es neben der Hauptreihe und den thematisch verwandten Samurai Warriors-Teilen auch eine Menge an Spin Offs mit lizenzierten Franchises gibt. Zu einem der besten Ableger dieser Art zählt das 2016 erschienene One Piece: Pirate Warriors3, es schaffte, die Anime-Action der Vorlage gekonnt in das Chaos der Warriors-Schlachtfelder zu übertragen. Nun gibt es mit Teil 4 endlich einen Nachfolger, der den Fokus nicht nur auf actionreiches Geprügel legt.
Meinung:
Ruffy und seine Strohhutbande ziehen im Manga zu One Piece seit über 20 Jahren auf der Suche nach Gol D. Rogers sagenhaftem Schatz über die Meere und prügeln sich dabei mit allerlei Schurken und Gaunern. In 20 Jahren gab es bereits über 30 Story-Arcs, die es ein wenig schwierig gestalten, diese Menge an Geschichte in einem einzelnen Spiel unterzubringen. Pirate Warriors 3 hat sich daher damit begnügt, jede Arc mit einer Mission abzufrühstücken, während uns in Teil 4 deutlich mehr geboten wird.
Fokus auf Story Bei Versoftungen zu lange laufenden Anime-Serien war schon immer die Problematik, dass man sich entscheiden musste, welche Geschichten man in der limitierten Zeit erzählen möchte. Während bei Dragonball-Spielen immer und immer wieder die gleichen Kapitel der Z-Saga durchgekaut werden, hat die Ultimate Ninja Storm-Reihe von Naruto in jedem Teil die Geschichte konsequent weitererzählt. One Piece: Pirate Warriors 4 hat sich eine Handvoll Story-Arcs herausgepickt und erzählt diese jeweils über mehrere Missionen mit Bosskämpfen und Zwischensequenzen. Das ist deutlich ausführlicher als noch im letzten Teil und sorgt dafür, dass man auch als etwas eingerosteter Fan der Geschichte noch folgen kann. Komplett unwissende Spieler allerdings, die sich in der Welt von One Piece überhaupt nicht auskennen, werden auch bei diesem Format überfordert sein, da die Stories immer noch sehr gerafft erzählt werden. Die Aufteilung verschiedener Missionen auf eine Arc ist aber eindeutig die bessere Lösung.
Auf die Fresse Das Spielprinzip von Warriors- oder Musou-Titeln muss hoffentlich nicht mehr detailliert erklärt werden. Man begibt sich mit seiner Spielfigur und in der Regel einigen weiteren Mitstreitern auf ein großes Schlachtfeld und muss dort sich stetig ändernde Missionen bestehen. Dafür können Gebiete übernommen werden, aus denen dann Nachschub in Form von Kanonenfutter geliefert wird. Die Armeen bekämpfen sich fortwährend, aber der eigentliche Fokus liegt auf den Helden, die durch die restlichen Soldaten durchmähen und Kill Counts im vierstelligen Bereich erreichen. Jede Figur verfügt über eigene Spezialattacken, die jeweils ihre eigenen Cooldowns haben, sodass man tatsächlich ein wenig taktisch agieren kann. Insgesamt sind die Kämpfe sehr rasant, wenn Ruffy und Co. durch das Schlachtfeld düsen und springen und dabei Massen an Wegwerfgegnern mit sich ziehen, um den Combozähler in die Höhe zu treiben. Aber nicht nur Soldaten fallen reihenweise um, auch die Gebäude sind zerstörbar und lassen ordentlich Anime-Feeling aufkommen.
Captain Planet! Bei Musou-Titeln ist vor allem auch immer das Roster wichtig und hier kann Pirate Warriors 4 ebenfalls ordentlich auftrumpfen. 40 Charaktere haben es ins Spiel geschafft und während sicherlich der Favorit des einen oder anderen fehlen wird, ist das doch eine stolze Auswahl. Alle Figuren sind einem Stil zugeordnet. Geschwindigkeitsfiguren wie Ruffy düsen mit Leichtigkeit über das Spielfeld und sorgen mit schnellen Schlägen für unaufhaltsame Combos. Kraftfiguren wie Zorro sind etwas behäbiger, haben dafür aber mehr Wumms hinter ihren Attacken. Himmelsfiguren sind besonders effektiv bei Combos in der Luft und Technikfiguren ziehen mehr nutzen aus Effekten. Jeder Spieler wird hier seinen Spielstil finden können, auch wenn die etwas langsameren Charaktere in dem allgemein eher schnellen Gameplay ein wenig benachteiligt sind. Fähigkeiten können, wenn sie freigeschaltet wurden, auf vier Knöpfe verteilt werden und lassen so ein noch individuelleres Kampfprofil erstellen. Dazu gehören auch Transformationen, mit denen sich die Figuren im Kampf komplett verändern können.
RPG-Modus Auf die Charakterentwicklung wurde besonderen Wert gelegt. Jede Figur, die an einer Mission teilnimmt, erhält Erfahrung in Form von Berries, der örtlichen Währung. Hiermit können Attribute verstärkt und neue Attacken erlernt werden. Damit man nicht immer die gleichen Storymissionen mit den immer gleichen Charakteren spielen muss, gibt es noch weitere Spielmodi. Im Free Log können abgeschlossene Missionen mit frei wählbaren Charakteren erneut gespielt werden, während das Treasure Log besondere Missionen für die Figuren bereit hält, die eine Art Herausforderungsmodus sind. Jede Episode ist hier in verschiedene Schwierigkeitsgrade mit etlichen Missionen unterteilt, wobei nicht jede Mission essentiell ist, um in der Geschichte weiterzukommen.
Anime Optisch macht Pirate Warriors 4 alles richtig. Die Figuren sehen perfekt aus und auch die zerstörbaren Umgebungen bieten viel Atmosphäre. Wie bei eigentlich allen Musou-Titeln muss man ein paar Pop Ups in Kauf nehmen, aber die Framerate geht auch bei hunderten von Einheiten auf dem Bildschirm nicht in die Knie. Die Bosskämpfe gegen die riesigen Mega-Bosse sind eindrucksvoll und die Anime-Zwischensequenzen erzählen die Geschichten perfekt weiter. Lediglich die Ladezeiten könnten ein wenig kürzer ausfallen, aber daran soll mit einem Patch gearbeitet werden. Beim Sound gibt es die japanische Synchro mit Untertiteln, was den Puristen sicherlich recht sein dürfte. Eine komplett deutsche Vertonung kann man kaum erwarten.
Fazit:
Für Fans von One Piece, die mit dem Gameplay der Warriors-Reihe etwas anfangen können, ist Pirate Warriors 4 eine regelrechte Offenbarung. Es bietet die beste Mischung aus Action und Story, die es in der Spin Off-Reihe je gegeben hat und ist insgesamt betrachtet einer der besten Warriors-Teile. Ein riesiges Roster, tolle Grafik, massive Bosskämpfe, etliche Missionen und eine immer antreibende Charakterentwicklung sorgen für langen Spielspaß. Lediglich die Ladezeiten könnten noch ein wenig reduziert werden.
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