Star Wars: Knights Of The Old Republic
Entwickler:
BioWare
Publisher:
LucasArts
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
60 €
Systeme:
PC, Xbox
Anforderungen:
Prozessor mit 1 GHz, OpenGL-kompatible Grafikkarte mit 32 MB RAM, DirectX 9.0-kompatible Soundkarte
Inhalt:
Es war einmal vor langer Zeit...
Darauf haben Star Wars Fans und Xbox Besitzer gewartet: Knights of the Old Republic. Schon im Vorfeld konnte Biowares neuestes RPG einiges an Vorschußlorbeeren einheimsen. Nun ist endlich die PAL Version eingetroffen.
Wie der Name schon verrät, spielt KOTOR in einer Zeit vor dem Imperium. 4000 Jahre vorher, um genau zu sein. Die Republik befindet sich im Zerfall. Der dunkle Lord der Sith, Darth Malak, hat, wie es scheint, aus dem Nichts eine riesige Armada um sich geschart und befindet sich nun im Krieg mit der Republik und deren Verbündeten. Zahlreiche Planeten wurden bereits ausgelöscht, etliche Jedi sind gefallen, doch der Machthunger von Malak kennt keine Grenzen. Es wird also Zeit Darth Malak aufzuhalten und hier kommt ihr ins Spiel.
Als junger Soldat befindet ihr euch auf einem Raumschiff der Republik, welches von den Sith angegriffen wird. Sie scheinen es auf die weibliche Jedi Bastila abgesehen zu haben. Da euer Schiff aber kein Gegner für einen ausgewachsenen Sith Kreuzer ist, seid schon nach kurzem Kampf gezwungen, mit einer Rettungskapsel auf den daruntergelegenen Planeten Taris zu flüchten. Dasselbe Schicksal ereilt auch Bastila, nur ist sie kilometerweit entfernt von eurer Position heruntergegangen. So macht ihr euch auf die Suche nach ihr...
Meinung:
Es ist ruhig. Zu ruhig!
Bevor es allerdings
losgehen kann, muß ein Charakter erschaffen werden. Zu Anfang habt ihr
die Auswahl zwischen drei Klassen: Soldat, Gauner und Späher. Habt ihr
euch entschieden verteilt ihr verschiedene Attribute wie Kraft,
Ausdauer, Geschicklichkeit, usw. Daneben könnt ihr eurem angehenden
Jedi auch noch Extratalente wie Schlößerknacken oder Schleichangriffe
verpassen. Nun noch schnell einen stilvollen Namen gewählt und schon
kann es losgehen.
Auf eurem Abenteuer begleiten euch stets zwei Gefährten, die euch auch
im Kampf treu zur Seite stehen. Apropos Kampf: anders als in vielen
Rollenspielen laufen die Kämpfe in KOTOR quasi automatisch ab. Doch es
steckt ein System dahinter: Sichtet euer Held einen Feind wird in den
Kampfmodus umgeschaltet und das Spiel bleibt stehen. Ihr habt nun die
Möglichkeit anzugreifen, vorher noch verschiedene Items einzusetzen
oder einfach zu flüchten. Geht der Kampf los, läuft er automatisch ab.
Die Regeln basieren dabei auf dem neuesten Regelwerk von Advanced
Dungeons & Dragons, einem bekannten Tabletop Rollenspiel. Aus
Werten wie Geschicklichkeit, Verteidigung, Kraft, usw. von euch, als
auch euren Gegnern errechnet das Spiel den Ausgang des Kampfes. Doch
ihr müßt nicht tatenlos zusehen. Zum einen habt ihr die Möglichkeit
jederzeit das Kampfgeschehen anzuhalten, zum anderen könnt ihr
verschiedene Machtfähigkeiten wie Heilung und kritische Treffer oder
Items auf die "Warteliste" setzen. Diese werden dann im Kampf nach und
nach "abgehakt". Natürlich habt dabei stets die Kontrolle über alle
drei Party Mitglieder. Für besiegte Gegner erhaltet ihr
Erfahrungspunkte, mit denen ihr euern Charakter aufleveln könnt. Dies
könnt ihr manuel machen, oder ihr laßt es den Computer machen.
Damit ihr für den Kampf auch gut gerüstet seid, bietet KOTOR eine fast
unüberschaubare Flut an Waffen, Rüstungen, Schilden, Neuralimplantaten
und diversen anderen Dingen. Diese könnt ihr euch in den zahlreichen
Shops kaufen, oder besiegten Feinden einfach abnehmen.
Weiter auf´s Ziel zu!
Nachdem ihr im Verlauf
der Geschichte zum Jedi ausgebildet wurdet, wird es Zeit die Galaxis zu
bereisen. Zusammen mit euren Freunden führt euch das Abenteuer u.a.
nach Tatooine, Kashyyyk, dem Heimatplaneten der Wookies und nach
Korriban, dem Sith Planeten. Hauptaufgabe auf den Planeten ist es,
Teile der Sternenkarte aufspüren. In der Hoffnung mit den darin
enthaltenen Informationen Darth Malak aufhalten zu können sucht ihr die
Galaxis nach ihnen ab. In welcher Reihenfolge ihr die sieben riesigen
Welten besucht bleibt euch überlassen.
Die meißte Zeit läßt sich aber mit den zahlreichen Sidequests
"vertrödeln". Als Jedi sehen viele Bürger zu euch auf und bitten euch
um Hilfe. Da kann es schonmal vorkommen, daß man verloren Kinder suchen
oder handfeste Familienfehden schlichten soll. Dank umfangreicher
Multiple Choice Optionen habt ihr jederzeit den passenden Spruch
parrat. Jedi, die sich der hellen Seite der Macht verschrieben haben,
helfen natürlich gerne. Ganz anders sieht es bei angehenden Sith Lords
aus: habt ihr die Nase voll ständig von Leuten genervt zu werden, nur
weil ihr ein Lichtschwert tragt, könnt ihr diese bei Bedarf einfach von
ihrem Leid befreien. Je nach Aktion verteilt das Spiel dann Punkte für
die helle oder dunkle Seite der Macht. Doch keine Angst: auch ein guter
Jedi darf mal ausrasten. Je nachdem, wo ihr am Ende steht ergibt sich
ein anderes Ende. Mehrmaliges Durchspielen ist also durchaus erwünscht.
Technik
Optisch kann sich KOTOR sehen lassen.
Zwar schleichen sich gelegentlich ein paar Ruckler ein, dies kann man
aber angesichts der wirklich hübschen Gestaltung von Umgebung und
Figuren verzeihen. Vor allem die verschiedenen Licht- und
Schatteneffekte kommen sehr gut rüber. Auf Tatooine hat man dank
Sandverwehungen und gleißender Sonne wirklich das Gefühl mitten in der
Wüste zu stehen. Auch die Kampfanimation sind sehenswert. Gekonnt
schwingen die Jedi ihre Lichtschwerter während die Gefährten euch mit
schwerem Laserfeuer den Rücken freihalten.
Deutsche Spieler wird es freuen zu hören, daß KOTOR komplett ins
Deutsche übersetzt wurde. Die Qualität der Sprecher schwankt dabei von
exzellent bis mittelmässig. Es wurden viele bekannte Sprecher
verpflichtet und diese machen ihren Job überwiegend gut. Zwar sind im
Zuge von Termindruck einige Sprachfetzen immer noch in Englisch, dies
ist aber nicht weiter störend, da dies nur sehr selten vorkommt.
Musikalisch ist KOTOR über jeden Zweifel erhaben. Das Star Wars Thema
in seinen zahlreichen Variationen sowie diverse andere Stücke verwöhnen
das Ohr des Spielers. Auch die bekannte Lichtschwert- und Blastersounds
sind natürlich mit von der Partie.Besitzer einer 5.1 Anlage bekommen
das Ganze in digitalem Surround Sound, welcher aber etwas druckvoller
daherkommen könnte.
Fazit:
Eines gleich vorweg: Star Wars Fans, die auch noch im Besitz einer Xbox
sind, sollten umgehend auf Start->Ausschalten gehen und sich KOTOR
besorgen. Aber selbst Star Wars Hasser (ja, ich habe solche Menschen
schon getroffen) sollten einen Blick riskieren, denn was sich einem
hier an Spielspaß bietet ist gigantisch. Angefangen bei der spannenden
Story über die interessanten Charaktere bis hin zu den zahlreichen
Sidequests: hier stimmt einfach alles. Das Kampfsystem ist optisch
spektakulär, bietet aber gleichzeitig viel Raum für Taktik. Das Spiel
läßt einem zudem unglaublich viele Freiheiten. Nie gab es eine bessere
"Simulation" eines Jedi. Ständig seid ihr hin- und hergerissen zwischen
der hellen und der dunklen Seite der Macht. Eure Handlungen haben
Einfluß auf den weiteren Verlauf der Geschichte, also sollte man seine
Worte und Taten mit Bedacht wählen. Sogar für das Freizeitvergnügen
fernab von Missionsstreß wurde gesorgt. So könnt ihr in Abenteuerpausen
eine Runde Pazaak (eine Art Kartenspiel) spielen oder ihr versucht euch
als Pilot in einem Swooprennen.
Doch es gibt auch ein paar Kritikpunkte zu vermelden. Das leichte
Ruckeln wird später teilweise noch recht heftig. Zum Glück nur an einer
bestimmten Stelle, aber immerhin. Auch die Ladezeiten könnten etwas
schneller sein. Die deutschen Sprecher geben sich zwar Mühe, man hat
aber oft das Gefühl eher einem Hörspiel zu lauschen als einem "Film".
Abgesehen davon ist KOTOR aber ein Rollenspiel mit dem man Wochen, wenn
nicht sogar Monate verbringen kann. Bis man wirklich jede Aufgabe
erledigt und jedes Item eingesackt hat vergeht einiges an Zeit. Also,
zugreifen ist angesagt.
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Autor der Besprechung:
Oliver Drell
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Grafik: 8.50
(2 Stimmen)