Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
24,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Einst war die Welt in Ordnung. Wohlstand und Frieden herrschte überall. Doch dann ging alles verloren und Chaos und Finsternis breiteten sich aus. Du bist ein Veteran des Kampfes gegen diese feindlichen Mächte und nach langer Zeit kehrst du zurück in das Dorf deiner Kindheit, getrieben von einer bislang anstandslosen Sehnsucht, bis du auf den Turm der Zeit triffst und dir klar wird, dass dort das Schicksal auf dich wartet. Du schickst deine Champions hinein, um zu erkunden, was sich im Inneren befindet, doch nie hättest du dir träumen lassen, dass dort ganze Welten auf dich warten.
Meinung:
Kein Diablo-Klon Als ich das erste Mal von Tower of Time hörte, klang für mich die Geschichte wie ein RPG mit einer epischen Story. Trailer und Screenshots bestätigten diese Impression, wobei ich das Gefühl hatte, dass das Gameplay sich stark an Diablo orientieren würde. Fragt mich nicht, wie ich auf diesen Gedanken kam, denn kaum, dass ich das Spiel auf der Switch hatte, durfte ich feststellen, dass ich mit dem Eindruck weit daneben lag.
Tower of Time hat zwar durchaus Elemente von Diablo. So wirst du schon sehr bald in Loot nur so schwimmen, wobei gefühlt 99% davon Schrott sind. Doch dann ist da das eine Prozent, der eine bestimmte Gegenstand, der deinen jeweiligen Charakter verbessert. Allerdings erinnert das Spiel eher an die klassischen Rollenspiele, in denen du eine ganze Party an Figuren steuerst und dir an so manchem Kampf wiederholt die Zähne ausbeißt.
Dabei fängt der Titel verhältnismäßig harmlos an. Du erlebst das vertonte Intro, in dem du die Welt, die Umstände und den Hauptcharakter kennenlernst. In einem Introlevel erlernst du die grundlegende Steuerung, ehe das eigentliche Gameplay einige Zeit später anfängt. Der besondere Clou ist, dass du die Hauptfigur überwiegend nicht steuerst. Stattdessen lenkst du die Geschicke einer vierköpfigen Party, die du aus sieben Charakteren zusammenbauen kannst, die du im Laufe des Games erhältst.
Bockschweres Kampfsystem Der Turm umfasst im Spiel 11 Ebenen, die jeweils unterschiedlich designt sind. Die Entwickler machten sich redliche Mühe, die jeweiligen Welten abwechslungsreich zu gestalten. So stößt du im Laufe des Games unter anderem auf ein Dorf, das der Schwerkraft trotzt und waagerecht an den Wänden klebt. Es sind solche Momente, die Tower of Time spielenswert machen.
Allerdings macht das Spiel es einem auch nicht gerade einfach, denn es ist bockschwer. Vor allem auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad wird es oft genug Momente geben, in denen die jeweilige Party stirbt und du vom letzten Spielstand erneut loslegen darfst.
Hauptursächlich für diese Schwierigkeit ist das Kampfsystem selbst. In Tower of Time kommt es nämlich auf die perfekte Positionierung der Charaktere und den entsprechenden Einsatz ihrer Fähigkeiten an. Der Kampf verläuft in Echtzeit. Du kannst deine Figuren an bestimmte Stellen befehlen, wobei sie dort vorgegebene Aktionen ausführen, wie beispielsweise, auf Gegner schießen, sobald sie in die Nähe gekommen sind. Der besondere Clou hierbei ist, dass du den Zeitverlauf verlangsamen kannst und auch solltest. Denn tust du dies nicht, kann es schnell passieren, dass du von der Situation überfordert wirst und ins Gras beißt. Dabei kommt es auf das perfekte Zusammenspiel der Partymitglieder mitsamt ihren Fähigkeiten an. Es kann leicht geschehen, dass du lange vor einem Kampf darüber nachdenkst, wie du welches Gruppenmitglied hinstellst und mit welcher Ausrüstung.
Viel zu lesen Es ist gerade diese taktische Vorabüberlegung, die einerseits ein Argument für Tower of Time ist, aber andererseits auch dagegen. So etwas ist nun nicht unbedingt einsteigerfreundlich, sondern spricht definitiv und vor allem nur die Taktikfans unter den RPG-Liebhabern an.
Es empfiehlt sich außerdem, sich geduldig jeden Text durchzulesen. Von diesen gibt es jede Menge, die hauptsächlich die Story weiter vorantreiben, aber andererseits auch kleinere Hinweise geben, bezüglich Gameplay und Kämpfen. Es fällt einem natürlich schwer, sich in der Masse an Text die entsprechenden Passagen zu merken, die für einen relevant sind. Hier wäre es für Tower of Time besser gewesen, diese Anleitungen gesondert hervorzuheben oder die Menge an Text einzukürzen. Auch wenn, wie gesagt, dieser die Story vorantreibt.
Die Grafik des Spiels macht durchaus was her. Die Level sind wunderbar designt und du verlierst bei den Auseinandersetzungen nie den Überblick, vorausgesetzt natürlich, du weißst, worauf du achten musst. Selbst auf einer undocked Switch läuft das Game flüssig und bleibt übersichtlich.
Fazit:
Tower of Time ist kein Spiel für Neulinge. Das Kampfsystem ist komplex und herausfordernd. Selbst Veteranen werden scheitern, weil irgendeine Nuance nicht stimmt. Wer sich reinfuchst, der wird seinen Spaß haben. Doch am Ende werden dies wohl nur wenige tun, weil der Aufwand dafür wirklich enorm ist.
Das ist schade, da die Story und die Welt des Spiels einiges bieten. Gleichzeitig muss man allerdings auch eingestehen, dass viele relevante Infos in viel Text versteckt sind, den zu skippen sich nicht empfiehlt.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
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