Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
48,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Ein Mann mit einer Schusswunde wird eines Tages an einen Strand in Brooklyn, New York angespült. Er hat seine wahre Identität vergessen, doch das scheint die Leute, die hinter ihm her sind, nicht zu stören, denn sie wollen ihn töten und sind bereit, dazu nötigenfalls über Leichen zu gehen.
Meinung:
Das Zeitalter als Vollversionen verkaufter Beta-Fassungen Wir sind leider in einer Zeit, in der immer mehr und mehr AAA-Games beim Release bestenfalls bessere Beta-Versionen sind, die dann im Laufe der kommenden Wochen und Monate durch Patches nach und nach verbessert werden, bis sie „gut“ und spielbar sind. Mittlerweile sind aber viele Spieler nicht mehr bereit, sich auf so etwas einzulassen, was man auch an dem „Verkaufserfolg“ von Marvel’s Avengers sieht, das deutlich hinter den Erwartungen von Publisher Square Enix zurückblieb.
Dass jetzt auch AA-Publisher wie Microids sich diesem Trend anschließen, ist alarmierend, denn mit XIII: Remake haben sie im November ein Spiel herausgebracht, das bestenfalls unfertig, schlimmstenfalls eine Beleidigung gegenüber allen Käufern war. Die Kontroverse führte dazu, dass ein offener Brief des Herausgebers verbreitet wurde, in dem er Verbesserungen versprach.
In der Tat sind seit damals mehrere große Patches herausgekommen, die unter anderem Soundbugs und grobe KI-Schnitzer behoben haben. Auch die Optik, die zu dem Zeitpunkt, als das Spiel herauskam, bemängelt wurde, wurde verbessert. Mit dem Ergebnis, dass das Game im Vergleich zu der ursprünglichen Version, die man beim Erscheinungstag erhielt, deutlich besser geworden ist. Aber leider noch längst nicht optimal.
Ein Kult im neuen Gewand? Doch der Reihe nach. XIII basiert auf einem Kultspiel aus dem Jahr 2003. Der Titel kam damals für PC, Xbox, PS2 und den GameCube heraus. Die Wertungen jener Zeit waren solide, wenn auch nicht sonderlich überragend. Das Besondere war, dass das Game wiederum eine berühmte Comicserie als Vorlage hatte, die seit 1984 erschien und über mehrere Bände eine immer komplexer werdende Verschwörung erzählte, in deren Zentrum der oben genannte XIII stand. Der Titel war damals kein Erfolg, erlangte allerdings im Laufe der Jahre Kultstatus.
Das Gameplay ist eine Mischung aus Action und Stealth. Es gibt Passagen, in denen du nur mit brachialer Waffengewalt weiterkommst. Dabei stehen dir diverse Wummen zur Verfügung, angefangen mit einer normalen Pistole bis hin zur Bazooka. Einige Kills werden dann spektakulär in Form von Comicpanels dargestellt. Solltest du verwundet sein, kannst du an bestimmten Stellen Healthpacks finden, mit denen du dich heilen kannst.
Ebenso existieren auch Passagen, in denen du heimlich sein musst. Du schleichst dich gebückt von Deckung zu Deckung und versuchst, nicht aufzufallen. Wenn ein Gegner in deiner Nähe ist, erledigst du ihn still und leise und schaffst den Körper zur Seite.
Schlecht gealtert Soweit, so basic. Hier bietet XIII Remake keine wirklichen Überraschungen an und je weiter man im Game kommt, desto überraschungsärmer wird es. Man merkt XIII Remake leider an, dass der ursprüngliche Titel bereits einige Zeit auf dem Buckel hat und dass in der Zwischenzeit andere Spiele erschienen sind, die das Gameplay wesentlich besser gemacht haben. Vor allem die Stealthpassagen spielen sich schon fast merkwürdig hölzern. Es sind vor allem Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass keine Animation vorhanden ist, in der bewusstlose Körper hochgehoben oder niedergelegt werden.
Auch die Gegner-KI ist nichts Besonderes. In den meisten Fällen sind sie bessere Zielscheiben, die auf einen schießen. Vorteile nutzen sie nicht aus, sondern spulen stur ihre Programmroutinen ab. Ebenso können sie einige Treffer verkraften, wobei sich das noch verhältnismäßig im Rahmen hält.
Doch das Schlimmste an diesem Titel ist die Grafik. Hier wurde ja angeblich enorm dran gearbeitet, weshalb ich nicht wissen möchte, wie es ursprünglich aussah. Aber so schön der Cellshading-Comiclook auch ist, er kann nicht über die massiven Schwächen der Optik hinwegtäuschen. Es gibt ein erhebliches Tearing, das wirklich nicht angenehm anzuschauen ist. Wiederholt sind kleinere Ruckler vorhanden und die Schatten sind komplett verglitcht, sowie stellenweise enorm verpixelt. Als „Sahnehäubchen“ obendrauf laden auch noch die Gesichter teilweise nach, was sehr merkwürdig aussieht.
Immerhin ist die Musik in Ordnung. Sie und die Sprachausgabe sind noch die Highlights in diesem Game. Die einzelnen Stücke sind wundervoll komponiert und laden förmlich dazu ein, mitzugehen.
Fazit:
Es ist erschreckend, dass jetzt auch AA-Publisher meinen, dem Spieler Beta-Versionen als Vollversionen anzudrehen und die dann nachzupatchen zu können. Das XIII Remake ist ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte! Selbst über anderthalb Monate nach Release ist der Titel noch immer eine einzige Katastrophe. Vor allem die Grafik ist ein Flop. Tearing, Rucker oder verglitchte Schatten sind eine Beleidigung! Auch das teilweise altbackene Gameplay und die mittelmäßige KI sind ein Grund, sich das Spiel nicht zu holen!
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