Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
69,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One, Xbox One X, Xbox Series X/S
Inhalt:
Mein Name ist Commander Shepard und dies ist mein absolutes Lieblingsspiel.
Meinung:
Shepard lebt wieder! Ich verbinde mit der klassischen Mass Effect-Trilogie nur wunderbare Erinnerungen. Es war für mich eine der wenigen Videospielreihen, von denen ich mittlerweile alle Versionen und DLCs für alle Systeme besitze. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich beispielsweise das Selbstmordmissions-Thema aus Mass Effect 2 höre. Regelmäßig hole ich die Spiele hervor, schmeiße meine Xbox 360 an und zocke sie nochmal durch.
Teil 1 kam 2007 exklusiv für die Xbox 360 heraus, während Teil 3 2012 für alle damaligen Plattformen, inklusive Wii U, erschien. Doch mit dem Ende von Mass Effect 3 und dem Erscheinen des letzten DLCs schien der Stern des verantwortlichen, legendären Entwicklers Bioware zu fallen. Dragon Age Inquisitionwar noch gut, hatte aber massive Probleme hinter den Kulissen. Mass Effect Andromeda konnte noch nicht mal ansatzweise an das große Vorbild heranreichen. Mit Anthem wurde ein Tiefpunkt erreicht, der befürchten ließ, dass es mit dem berühmten Studio schon bald vorbei sein dürfte. Bis Ende letzten Jahres ein Gerücht aufkam, dass wohl ein Remaster oder Remake der originalen Trilogie in Arbeit wäre. Das wurde nach ein paar Monaten von Bioware selbst bestätigt, ebenso wie auch ein Teaser für Mass Effect 4 herausgebracht wurde.
Im Laufe der Zeit brachte Bioware dann immer mehr Details über das heraus, was dieses Remaster ausmachen würde. So wurde vor allem der erste Teil, der von allen dreien am schlechtesten gealtert war, massiv überarbeitet. Ebenso wurden bei den anderen Spielen Kleinigkeiten verändert, wenn auch nicht so stark, wie bei Mass Effect 1. Doch wer jetzt erwartet, mit der Legendary Edition ein Rundum-Sorglos-Paket zu erhalten, mit sämtlichen Inhalten der ursprünglichen Trilogie, der wird enttäuscht sein. Es gibt genau zwei Elemente, die nicht mehr vorhanden sind. Der Pinnacle Station-DLC von Teil 1 wurde nicht übernommen, weil der Quellcode des entsprechenden Contents nicht mehr aufzufinden war. In diesem Fall hält sich das Gefühl des Verlusts in Grenzen, da dieser nicht wirklich viel zur großen Story beigetragen hat.
Etwas fehlt Wesentlich heftiger ist das Fehlen des Multiplayer-Modus von Teil 3. Der hatte und hat immer noch seine Fans, weil er gut gemacht worden war. Gleichzeitig war dieser im Original essentiell, um im Singleplayer-Modus die volle galaktische Bereitschaft zu erhalten. Die war wichtig, um das wahre Ende zu erhalten. Bioware hat das Fehlen in der Legendary Edition immerhin dadurch ausgeglichen, dass es jetzt wesentlich einfacher ist, die nötige Bereitschaft zu bekommen, wenn man die normale Trilogie am Stück durchspielt. Dennoch fehlt dieser Modus etwas, wobei die Gerüchteküche besagt, dass Bioware ihn eventuell als DLC nachträglich anbieten würde. Falls dem wirklich so ist, muss sich der Entwickler die Frage gefallen lassen, wieso nicht gleich so?
Kommen wir zu den Änderungen. Wie bereits gesagt, wurde Mass Effect 1 am meisten überarbeitet. Die Grafik wurde mehr an die von den anderen beiden Spielen angepasst, wobei du immer noch in Details siehst, wie es ursprünglich aussah. Planetenoberflächen und Charaktermodelle wurden komplett neu gemacht und sind deutlich detaillierter. Die nervigen, langen Aufzugsfahrten lassen sich jetzt abkürzen. Die Steuerung des Makos, das Fahrzeug von Commander Shepard, wurde so angepasst, dass es sich nicht mehr wie ein Haufen Luftballons auf Heliumreifen lenkt, wobei das Auto immer noch Phasen hat, in denen du dich an die originale Lenkung erinnert fühlst. Auch das Coversystem wurde überarbeitet, sodass der Commander automatisch Deckung nimmt, wenn er die entsprechende Position annimmt. Das sind nur einige der vielen Veränderungen.
Ebenso wurden massig Bugs entfernt. Die Rede ist von um die 2000, die nicht mehr vorhanden sein sollen, was du auch im normalen Spiel merkst. Viele der damaligen Macken, wie beispielsweise bestimmte Sounds, die zur gegebenen Situation nicht passen, oder ein gewisser Trick, um Out of Bounds zu kommen, sind nicht mehr präsent. Es kann zwar noch vorkommen, dass zum Beispiel ein Gegner durch den Boden clipt. Das passiert allerdings nur sehr selten.
Was für eine grafische Pracht Doch auch in Teil 2 und 3 kam es zu kleineren Anpassungen. Hier betrifft es vor allem bestimmte Szenen, in denen sich die Kamera zu sehr auf den Hintern einiger Protagonistinnen fokussierte. Stattdessen wurde der Blickwinkel angepasst, sodass es jetzt passender und nicht mehr aus heutiger Sicht so peinlich wirkt.
Egal, welches Spiel du spielst: Die Optik wurde spieleübergreifend so überarbeitet, dass sie jetzt auch in 4K erstrahlt, was einfach nur fantastisch aussieht. Ich glaube, noch nie sah die Mass Effect-Trilogie so grandios aus. Jedoch muss die Anpassung für den PC nicht so gut sein. Anscheinend wurde hier nur das absolute Minimum getan, ohne nochmal Extra-Arbeit reinzustecken, damit die Computerfassung die Optionen bietet, die du als ein solcher Besitzer erwarten würdest.
Über den Sound muss man nicht reden. Damals wie heute ist er exzellent. Vor allem der Soundtrack bietet jede Menge Highlights. Kein Musikstück wirkt fehl am Platz! Es ist einfach nur großartig. Das erste Mass Effect-Theme, der Endsong von Teil 1, die Titelmelodie von Teil 3... Wunderbare Erinnerungen kommen in mir hoch.
Eine epische Geschichte will gespielt werden Jetzt wurde lang und breit über die Veränderungen geschrieben. Doch nicht über das, was die Spielereihe damals wie auch heute ausmacht, nämlich die Story. Sie handelt von Commander Shepard, der wahlweise männlich oder weiblich sein kann. Er war der Einzige, der die Milchstraße vor den Reapern, einer Maschinenzivilisation, die alle 50.000 Jahre über die Galaxie herfallen, verteidigen kann. Es ist eine epische Geschichte, in der die eigenen Taten große Konsequenzen nach sich ziehen. Du kannst Frieden zwischen einzelnen Rassen herbeiführen oder willentlich den Genozid einer Spezies akzeptieren. Du kannst dich wie der strahlende Held (Paragon genannt) aufführen oder wie das letzte Arschloch, dem jedes Mittel zum Sieg recht ist (Renegade). Dadurch, dass du die Trilogie jetzt am Stück zocken kannst, wirkt die Geschichte, trotzt des schwachen Finales, umso besser.
Im Laufe der Trilogie lernst du jede Menge Charaktere kennen, die alle liebenswert sind. Sei es der Kroganer Urdnot Wrex, die Asari Liara T’Soni oder der letzte Protheaner Javik. Jede Figur wird exzellent dargestellt und ausführlich charakterisiert, was du in vielen Gesprächen bemerken wirst.
Fazit:
Am Ende kann ich die Mass Effect: Legendary Edition nur jedem ans Herz legen. Vor allem Neueinsteiger sollten ihr eine Chance geben, sie werden es nicht bereuen. Die Trilogie, in ihrer gesamten epischen Story, ist damals wie heute faszinierend. Egal, ob man jetzt am Ende sich für einen Paragon- oder einen Renegade-Playthrough entscheidet. Man merkt der Edition auch an, dass hier die Leute mit Herzblut dran waren. Die Überarbeitungen, vor allem des ersten Teils, sind überwiegend gut. Schade, dass die Legendary Edition nicht alle vergangenen Inhalte abdeckt. Aber das kann man am Ende auch verschmerzen.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.