Genre:
Simulationen USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Während sich die echte Tour de France2021 in wenigen Tagen von Brest aus nach Paris aufmachen wird, können Radsportfans bereits jetzt die virtuelle Tour de France in Angriff nehmen. Welche Neuerungen das offizielle Videospiel zur bekanntesten Radrundfahrt der Welt dabei dieses Jahr parat hält, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.
Meinung:
In den letzten Jahren konnte das Videospiel zur Tour de France immer wieder mit Neuerungen für frischen Wind sorgen. Gut in Erinnerung ist hierbei sicherlich noch die Egoperspektive, die letztes Jahr für ein noch tiefgreifenderes Spielerlebnis sorgte. Dieses Jahr sucht man eine solche Neuerung leider vergeblich. Es gibt nun zwar realistischeres Wetter, das sich auch auf die Leistung und Ermüdung der Fahrer auswirkt (bei heißem Wetter ermüden die Fahrer zum Beispiel viel schneller, als wenn die Temperatur ideal ist), ansonsten bietet sich in Sachen Gameplay aber dasselbe Bild wie schon im letzten Jahr. Das ist zwar auf der einen Seite enttäuschend, auf der anderen Seite aber irgendwie auch verständlich, denn wie bei jeder anderen Sportspielreihe wie z.B. FIFA, NBA 2k oder auch F1 ist man halt auch beim Radsport an grundlegende Dinge gebunden und da fällt es eben schwer, das Rad im wahrsten Sinne des Wortes neu zu erfinden. So muss man halt auch hier mit dem bereits Bekannten leben, was aber auch nicht so schwerfällt. Schließlich war und ist die Fahrt mit einem Fahrer aus seinem vorher auserwählten Team nach wie vor recht spannend.
Zumindest kann man selbst im einfachsten der drei zur Auswahl stehenden Schwierigkeitsgrade nicht einfach nur die ganze Zeit voll auf Angriff fahren, sondern muss seine Kraft genau einteilen (auch in Hinsicht auf die kommenden Etappen, in denen der Fahrer auch noch konkurrenzfähig sein soll) und genau zum richtigen Moment angreifen. Damit dies bestmöglich gelingt, sollte man sich vor dem Start der Etappe auch unbedingt das Profil anschauen und einen Fahrer auswählen, der dieser Herausforderung überhaupt gewachsen ist. Es bringt nämlich nichts, mit einem Sprinter eine Bergetappe zu fahren, da dieser hier ohnehin keinerlei Chance auf den Sieg haben wird. Natürlich hat man aber nicht nur wieder Einfluss auf den Fahrer, den man direkt steuert. Per Funk kann man auch seinen Teamkollegen Anweisungen geben und so zum Beispiel dafür sorgen, dass sie das Feld bei der Nachführarbeit stören oder selbst angreifen.
Alle Teams lizenziert Bisher musste man sich als Radsportfan immer damit abfinden, dass mindestens ein Team im Spiel nicht offiziell lizenziert war. Dies hat nun endlich ein Ende. In Tour de France 2021 sind nun nämlich endlich sämtliche Profiteams samt Trikots, Helmen, Rahmen und Rädern offiziell lizenziert - es ist also endlich Schluss damit, dass man, bevor man überhaupt einen Meter gefahren ist, erst einmal im Editor für mehr Realismus sorgen muss.
Bei den befahrbaren Rennen gibt es ebenfalls Neuerungen zu vermelden. Mit den Europa- und Weltmeisterschaften haben es hier nämlich zwei neue, offizielle Wettbewerbe ins Spiel geschafft. Zudem gibt es mit den 3 Jours de Provence sowie dem Giro di Como zwei neue Rundfahrten. Ansonsten erwarten einen hier mit Paris-Nizza, dem Critérium du Dauphine, dem Vlaanderen Classic, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Paris-Roubaix sowie den fiktiven Rennen Breizh Cup, Euro Tour und Open Tour wieder die altbekannten Rundfahrten und Eintagesklassiker. Herzstück ist und bleibt aber die Grand Boucle, die auch wieder unter die Räder genommen werden kann. Wie immer wurde die Strecke auch dieses Jahr zwar nicht 1:1 nachgebaut, wer sich mit der Streckenführung und den einzelnen Etappen auskennt wird aber dennoch wieder zumindest die typischen Charakteristika der jeweiligen Etappe erkennen. Auch die Länge der Etappen ist durchaus beachtlich, wenn man bedenkt, dass man für eine Etappe gut und gerne zwei bis drei Stunden einrechnen kann. Wem das zu lang ist, der kann entweder zwischendurch speichern oder aber nur die Highlights einer jeweiligen Etappe in Angriff nehmen. Zudem ist es möglich, auch nur einzelne Etappen, also zum Beispiel die spektakulären Bergetappen, zu fahren oder sich eine eigene Tour mit seinen Lieblingsetappen zusammenzustellen.
Außerdem gibt es wieder die Wahl, ob man sich beim Pro-Kapitän-Modus um einzelne Fahrer kümmert, mit denen man bestimmte Herausforderungen und vorgegebene Platzierungen erreichen muss, um das Team so nach und nach zu verbessern oder ob man sich im Profiteam-Modus um das große Ganze kümmern möchte und so nicht nur auf der Straße das Sagen hat, sondern auch als Team-Manager fungiert und Fahrer einstellt und so dafür sorgt, dass das neu gegründete Team erfolgreich ist. Für genügend Abwechslung ist hier also gesorgt, sodass jeder Radsport-Fan hier sicherlich genau die richtige Herausforderung für sich findet. Schade ist allerdings, dass man all dies auch dieses Jahr wieder nur alleine machen darf. Der im letzten Jahr gestrichene Online-Multiplayer-Modus feiert nämlich leider kein Comeback, weshalb man auch diesmal nur im lokalen Multiplayer gemeinsam mit einem Freund im Co-Op antreten kann.
Echt hübsch Alles andere als eine Enttäuschung ist hingegen die Grafik. Die wurde nämlich kräftig aufpoliert. Man darf hier zwar noch immer keine Wunderdinge erwarten (schließlich handelt es sich hierbei doch eher um ein Spiel mit überschaubarem Budget), aber was man hier zu sehen bekommt, ist dennoch mehr als ordentlich. Gerade die kleinen Details wie etwa die Bewegungen der Fahrer, die schön gestalteten Trikots oder auch die Landschaft, sehen wirklich schick aus. Schade ist allerdings, dass, wenn man einmal in die Gesichter der Fahrer blickt, alle gleich aussehen. Man kann hier also nicht, wie etwa in anderen, größeren Sportspielserien, anhand des Aussehens sagen, um welchen Fahrer es sich handeln soll. Immerhin kann man ihnen aber die Anstrengung ansehen, was im Straßenradsport ja auch sehr wichtig ist. Ansonsten konnten mich zudem die Ladezeiten überzeugen. Waren diese bisher doch recht lang, lädt Tour de France 2021 auf der Xbox Series X nun doch wesentlich schneller – und das, obwohl es sich hierbei nicht explizit um eine Next-Gen-Version handelt.
Fazit:
Wie bei jeder alljährlich erscheinenden Sportspielreihe stellt sich auch bei Tour de France 2021 die Frage, ob sich der Kauf der diesjährigen Ausgabe lohnt. Die Antwort darauf ist allerdings nicht ganz einfach zu beantworten. Für echte Radsport-Fans lohnt sich der Kauf ganz sicher, schon alleine weil man hier die aktuelle Tour mit den ebenfalls aktuellen Teams nachfahren kann. Wer sich allerdings nur hin und wieder auf den virtuellen Sattel schwingen wird, für den reicht eigentlich auch die letztjährige Version. Klar ist die Optik da nicht ganz so hübsch und es stehen ein paar weniger Rennen zur Auswahl, doch wenn man ohnehin nur ein paar Etappen fährt, macht dies nicht allzu viel aus.
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