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The Ascent

Entwickler: Curve Digital
Publisher: Curve Digital

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 26,99 (Steam am 06.08.2021) €

Systeme: PC, Xbox One, Xbox Series X/S

Testsystem: AMD Ryzen 5 5600 6-Core Prozessor; Windows 10; NVIDIA® GeForce® RTX 3080 DirectX® 12 Grafik, 32 GB Arbeitsspeicher

Anforderungen: setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus // Betriebssystem: Windows 10 x64 // Intel Core Intel Core i5-3470 (4 * 3200) or equivalent / AMD FX-8350 (4 * 4000) or equivalent // Arbeitsspeicher: 8 GB RAM // GeForce GTX 660 ( 2048 MB) / Radeon R9 390

Inhalt:

Cyberpunk ist nicht erst seit CD Project Red ein hervorragendes Setting für dystopische Rollenspiele. Allerdings sehen die wenigsten so schick aus und protzen mit so detailversessenen, handgefertigten Levels. Um ehrlich zu sein, wäre das alleine im Sale schon einen Kauf wert, doch was bietet das TwinStickTopDownActionRollenspiel des nur 12-köpfigen schwedischen Entwicklerteams spielerisch?



Meinung:

So weit, so cyberpunk. Der Spieler startet als einer von Millionen Idents, einer Art Konzernleibeigenem, der für eine Überfahrt in eine metallene Megametropole einen horrenden Preis bezahlt und sich verschuldet hat. Dort versucht man sich nun durchzuschlagen und seine Schulden abzuarbeiten. Das versprochene Land aus Gold finden die Leibeigenen von morgen dabei leider nicht am anderen Ende des Regenbogens.

Die Raumstation The Ascent ist von Lebewesen aller Gattungen aus den Weiten des Alls belebt und erinnerte mich persönlich an eine verkorkste Variante der Citadel aus Mass Effect. Verkorkst im Sinne von dystopisch, das Zusammenleben klappt mehr schlecht als recht, Banden unterschiedlich technisch aufgemotzter und mit Augmentationen ausgerüsteter Söldner bilden ein filigranes Machtgefüge und jeder Distrikt ist auf den anderen angewiesen, was sich gerade in Notsituationen als Zerreißprobe für die Station darzustellen beginnt. In diesem Sumpf bewegt sich unser Alterego, als in der gigantischen Station plötzlich die Abwasser- mit den Wasserleitungen verwechselt werden und aus der Dusche im eigenen Distrikt... nunja... kein Wasser mehr kommt. Damit geht es erst so richtig los.

Das nenn ich mal Trefferfeedback
Etwas, was Diablo lange Zeit allen Hack and Slay-Rollenspielen voraus hatte, war das wuchtige Trefferfeedback: Wenn man mit dem Streitkolben auf Skelette eindrischt, scheppern die Knochen, dass es eine Freude ist. Diese Stärke findet sich auch im Erstlingswerk des Teams von Neon Giant wieder. Schon die Startwaffen machen richtig Spaß und spätestens mit Erhalt der ersten schweren Kaliber macht es richtig Spaß, Gegnergruppen umzumähen. Das funktioniert zugegeben bei vielen TwinStickShootern wie etwa The Gauntlet gut, wurde aber zum Einen noch nie so schick und abwechslungsreich präsentiert und außerdem noch um einige taktische Finessen erweitert. Wenn wir hinter einigen Kisten Deckung suchen und sich ein unvorsichtiger Halb-Muskelprotz-halb-Cyborg-Depp hinter seiner Deckung hervorwagt, kann ich statt wie üblich locker aus der Hüfte auf Kopfhöhe schießen. Das trifft nicht nur überhaupt ins Schwarze, sondern bringt meine Gegner auch leichter zum Taumeln. Für mehr Varianten beim Gegner um die Ecke bringen Sorgen auch die Augmentationen, die natürlich in keinem echten Cyberpunk-Titel fehlen dürfen. Zwei darf ich als Spieler gleichzeitig installieren und diese erfordern Energie, die sich nach Benutzung etwa eines Hydraulikschlags (ist so cool, wie es sich anhört) nur langsam wieder auflädt. Dazu kommen in den Feuergefechten überall verteilte Deckungsmöglichkeiten und natürlich der optionale Koopmodus.

Genug Gegner für 4 Spieler
TwinStick-Shooter sind das perfekte Genre für einen CouchCoOp-Abend, finde ich. Sie sind mehr als ein reines Partyspiel im Stil von Super Mario Kart aber weniger als eine RedBull trächtige Nacht in den Weiten Azeroths. The Ascent zeigt sich allerdings storylastiger als die meisten Vertreter des Genres. Das ist cool, wenn man das ganze Spiel spielt, verringert aber die Zugänglichkeit im Sinne eines DropIn-DropOut-Gameplays, zumal der Fortschritt nur für den Host des Spiels gespeichert wird. Kommt mein Kumpel also zu mir und wir spielen einen Abend, wird er, wenn er mit einem anderen bei sich zu Hause spielen möchte, wohl wieder von vorne beginnen. DropIn-DropOut und so... Einen startenden Mitspieler mal eben hochzuleveln oder ihm zumindest eine Shotgun zu spendieren, mit der er all die Anfängernoobgegner umnietet, fällt als Option leider weg. Apropos TwinStick-Shooter: Das Genre heißt zwar so und auch The Ascent lässt sich mit Controller wunderbar spielen, noch besser lässt sich jedoch mit Maus und Tastatur zielen.

Leuchtreklamen, Kabel, Rohre, Rost, Dampf und Schrott
Das und noch viele Cyberpunk-Elemente mehr verschmelzen grafisch zu einem Cocktail für die Spielwelt, die meiner Meinung nach bei den ganz Großen mitspielen kann. Wenn man hier die Größe des Teams bedenkt, weiß man, dass Branchenveteranen am Werk waren. Leuchtreklamen, Flackern, Hologramme lenken ab, mehrere Ebenen der Karte verwirren im genau richtigen Maß, Metalladern durchziehen die gesamte Basis, Schrott, Schmutz und Rosttexturen vermengen sich zu einer perfekten atmosphärischen Kreation. Selbst die Schnellreisefunktion in Form von Metrolinien ist ziemlich schick umgesetzt. Explosionen sehen klasse aus und dann wird sogar noch Raytracing unterstützt. Hier sei allerdings die kleine Einschränkung gemacht, dass auch auf einer RTX3080 immer wieder kleinere Performanceprobleme und unschöne Nebeneffekte wie etwa ein flimmernder Auswahlkreis rund um den Spieler auftreten. Wenn man allerding in die Pfützen auf dem Metallboden schaut und sich dort die Leuchtreklame spiegelt, möchte man es trotz der Mikroruckler bei Explosionen nicht missen.

Wofür das Ganze?
Zwischen den Hechtrollen, herumschwirrenden, vereisenden Roboterdrohnen (eine andere unserer Augmentationen) und dem im Zeitraffer hochzählenden Bodycount verliert man dank der Spielwelt schnell mal aus dem Auge, wo man eigentlich gerade hingehen sollte. Eine Minimap und eingeblendete Markierungen helfen, das Ziel im Auge zu behalten, was bei den passend zum Setting verwirrend aufgebauten Karten auch wichtig ist. Leider fesselt die Geschichte auch nicht wirklich an den Bildschirm. Die in der isometrischen Aufsicht todschicken Figuren wirken in den wenigen Rendersequenzen noch immer schick, verlieren aber in den Gesprächssequenzen massiv an Strahlkraft und überzeugen vor allem durch Andersartigkeit. Kaum einer der Charaktere am Rand des Geschehens bleibt im Gedächtnis. Einen Deckard Cain oder einen Sir Hammerlock wird man hier vergebens suchen. Dabei sind die Gespräche im Englischen solide vertont, aber die Dialoge bringen es schlichtweg nicht. Gerade spiele ich parallel Pillars of Eternity und merke wieder einmal, dass auch geschriebende Texte so viel zur Spieltiefe beitragen können, aber das wird leider immer wieder unterschätzt.

Neben dem größeren Ganzen ist da ja noch die Loot-und-Levelspirale. Die gibt es, aber, ehrlich gesagt, ist sie kein spieltragendes Element. Verbessern wir eine Waffe, gilt diese Verbesserung für alle dieses Exemplars und Updates sind mit hin und wieder auffindbaren Modulen nötig. Mehr Level bedeuten mehr Punkte für unseren Charakter, die wir erstmal versehentlich in Nonsens investieren, bis wir checken, dass ein Click irreversibel Punkte investiert anstatt eine Vorschau zu bieten, die später bestätigt werden muss. Die verbesserbaren Attribute schlagen sich direkt im Kampf nieder: Abklingzeiten, Nachladezeit, Lebensenergie und einige mehr.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel

The Ascent verpasst es leider, ein wirklich richtig tolles Spiel zu werden, da so viele Funktionen nicht ausgereift oder lieblos umgesetzt wirken. Allem voran hinkt das CoOp-Erlebnis ohne Itemtausch oder flexibel miteinander kombinierbare Partien seiner Zeit hinterher. Auch wenn die Spielwelt phänomenal aussieht, wird sie nicht mit coolen Geschichten gefüllt. Vielleicht folgen noch DLCs und Patches, die das Spiel in puncto Usability voranbringen, preiswert ist es bereits zum Release.



The Ascent - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 9.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 8
  • Cooles Cyberpunkt-Setting
  • Unglaublich schicke detaillierte Spielwelt
  • Wuchtiges Trefferfeedback in den Gefechten
  • Belohnungsspirale in puncto Loot und Leveln eher mau
  • Eher öde Nebencharaktere und belanglose Quests
  • CoOp, nur sinnvoll, wenn man zusammen die Story von A bis Z spielt

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Rezension vom: 06.08.2021
Kategorie: Rollenspiele
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