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ActRaiser Renaissance

Entwickler: Sonic Powered
Publisher: Square Enix

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 30 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch

Inhalt:
logo

 

ActRaiser erschien 1993 auf dem SNES und verband auf ungewöhnliche Weise einen Action-Plattformer mit einer Städteaufbau- und Göttersimulation. Das Ergebnis konnte begeistern und zog ein enttäuschendes Sequel nach sich, bei dem der Simulationsteil komplett entfernt und der Titel somit seines Alleinstellungsmerkmals beraubt wurde. Danach wurde es lange Zeit ruhig um das Franchise und lediglich eine Veröffentlichung auf der Wii Virtual Console rief es wieder in Erinnerung, bis plötzlich während eines Nintendo Directs ein komplettes Remake nicht nur angekündigt, sondern auch direkt veröffentlicht wurde. ActRaiser Renaissance bringt uns den ersten Teil und baut ihn ordentlich aus.



Meinung:


Dämonenkönig Tanzra hat seine Schergen ins Land geschickt und es für die Menschen unbewohnbar gemacht. Da trifft es sich gut, dass wir als Gottheit gerade Zeit haben und so steigen wir auf die Erde hinab, um die umherwandernden Monster zu vernichten. Nachdem das Land wieder bewohnbar gemacht wurde, ziehen unsere Jünger ein und wir kümmern uns gemeinsam um den Aufbau verschiedener Städte, die alle ihre eigenen, kleinen und großen Probleme haben.

Mehr und schneller
ActRaiser lässt sich in zwei unterschiedliche Bereiche einteilen. Zum einen gibt es die Action-Plattformer-Passagen, in denen wir als Gott durch die Level ziehen und Monster vernichten. Zum anderen gibt es die Aufbauphase, in der wir in jedem Gebiet eine Siedlung hochziehen und beschützen müssen. Während das Original einen flotten Wechsel von "Akt 1-Action, ruhige Aufbausimulation, Akt 2-Action, fertig" hatte, wurde Renaissance ordentlich ausgebaut. Die Action in den jeweils zwei Akten jedes Gebiets wurde - mit Ausnahme von kleinsten Details - so genau übernommen, dass Veteranen sich direkt auskennen. Der Levelaufbau der Gebiete ist größtenteils identisch, was ein großes Plus ist, da das Leveldesign schon damals erstklassig war. Jedes Gebiet hat sein eigenes Thema sowie eigene Gegner und Fallen. Unser Protagonist hat ein paar neue Angriffe bekommen und pflügt sich nun deutlich agiler durch die Feinde mit Uppercuts und Ground Slams. Combo-Angriffe gehen leicht von der Hand und bieten I-Frames, durch die der Titel deutlich einfacher wird, als das Original. Magie wurde allerdings ein wenig generft, da man damit früher alle Bosse relativ leicht cheesen konnte. Die Bosse selbst haben neue Moves bekommen und sind insgesamt ein wenig anspruchsvoller.

Schafhirte
Die größten Änderungen bietet aber der Aufbauteil. Das fängt damit an, dass die recht dünnen Stories, die es im Original in jedem Gebiet gab, drastisch ausgebaut wurden. Alles findet sich wieder, aber es gibt nun deutlich mehr Dialoge und jedes Gebiet beinhaltet eine Geschichte über einen komplett neuen Helden. Diese Helden bringen außerdem einen neuen Spielaspekt mit sich, aber dazu gleich mehr. Zunächst muss die Siedlung aufgebaut werden.

Hat man den ersten Akt eines Gebietes abgeschlossen, beginnen wir eine Siedlung mit zwei Jüngern. Die können leider nichts allein entscheiden und so muss die komplette Expansion auf der Karte von uns vorgegeben werden. Mit unseren Wundern zerstören wir störende Wälder und Felsen, um den Boden bebaubar zu machen. Die Siedlung wächst unaufhaltsam, wird aber auch immer wieder von Monstern angegriffen, die wir in Form unseres kleinen Helferengels mit Pfeil und Bogen bekämpfen. Die Monster entspringen Spawnpunkten, die auf der Karte verteilt sind. Hat sich die Siedlung weit genug entwickelt, sind die Bewohner mutig genug, den Spawnpunkt zu versiegeln, wenn wir sie hinschicken. Während im Original die Spawns direkt verschlossen werden, steigen wir in Renaissance selbst hinab und schalten den Spawnpunkt in einer kleinen Höhle mit einer neuen Action-Sequenz aus. Diese kurzen Passagen sorgen für ein wenig Abwechslung während der ansonsten recht ruhigen Siedlungsphase.

Ab in die Verteidigung
Zumindest in der Theorie, denn der wohl zwiespältigste Aspekt dürfte ein komplett neues Gameplay-Element sein. In Renaissance wird die Siedlung nicht nur von den Monstern aus den Spawnern attackiert, sondern auch kontinuierlich von ganzen Horden belagert. Dafür wechseln wir in einen Tower Defense-Modus, in dem wir Tore, Wachtürme und unsere neuen Helden platzieren, um die Wellen aufzuhalten. Auf dem Papier klingt das ganz nett, aber es will einfach nicht funktionieren. Die Strukturen können nur auf vorgegebenen Plätzen positioniert werden, es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl an Strukturen, die man überhaupt platzieren darf und die Monster kommen aus allen Ecken und können nur sehr eingeschränkt umgeleitet werden. Im Verlauf des Spiels können bis zu zwei zusätzliche Helden aus anderen Gebieten zur Unterstützung gerufen werden, aber am Ende läuft es darauf hinaus, dass man seinen Tempel mit Wachtürmen umgibt, auf die Monster wartet und hin und wieder mit einem Wunder eingreift. Die Optionen sind für ein Tower Defense viel zu eingeschränkt. Leider wird dieser Aspekt extrem aufgebauscht und zwischen den zwei Akten eines Gebietes müssen jeweils mindestens fünf solcher Tower Defense-Level absolviert werden. Die ruhige Atmosphäre des Aufbauteils wird dadurch komplett untergraben.

Insgesamt wirkt das Spiel sehr hektisch, da alle paar Sekunden das Gameplay unterbrochen wird, um eine neue Quest anzufangen oder zu beenden, die Story voranzutreiben oder ein neuer Monsteransturm bevorsteht. Diese Unterbrechungen sind auch sehr abrupt und man hat selbst keine Gewalt darüber. Feuert man gerade mit dem Engel auf ein Monster, kann der Bildschirm plötzlich schwarz werden und eine Zwischensequenz fängt an. Danach geht es weiter und man steht wieder vor seinem Gegner.

Nostalgie
Das klingt jetzt recht fies, aber ActRaiser Renaissance macht - zumindest mit meiner Nostalgiebrille - dennoch sehr viel Spaß und es gibt viel zu tun. In den Siedlungen gibt es eine ordentliche Menge an Quests, bei denen man auch mit anderen Siedlungen zusammenarbeiten muss, um beispielsweise eine Pest zu heilen und die neuen Helden wollen gelevelt werden, um ordentlich austeilen zu können. Die Ausführung ist einfach nur ein wenig hakelig, aber Fans des Originals werden alles wiederfinden, was sie damals gemocht haben. Neulingen werden die Zusätze wie der Tower Defense-Teil oder die Spawner hingegen vermutlich gar nicht so sehr ins Auge stechen.

Round Clear
Technisch gibt es wenig zu meckern. Die Gebiete in der Aufbausimulation sind optisch den Originalen sehr genau nachempfunden und sehen wirklich schick aus. In den Actionsequenzen beißen sich die etwas groben, vorgerenderten Charaktermodelle mit den hübschen Vordergründen und den wirklich wunderschönen Hintergründen, in denen Mondlicht durch Zweige im Wald bricht, Lavaseen brodeln oder finstere Verliese warten.

Der Sound ist außerdem ein richtiges Highlight. Die originalen Tracks wurden geremastered und es gibt 15 neue Songs von Original-Komponist Yûzô Koshiro, die sich perfekt in den bestehenden Katalog einfügen. Außerdem gibt es die Option, sowohl die alten als auch die neuen Tracks im authentischen SNES-Sound zu genießen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf

ActRaiser Renaissance macht vieles richtig und schießt in manchen Aspekten ein wenig über das Ziel hinaus. Es findet sich alles wieder, was das Original großartig gemacht hat und sowohl Grafik als auch Sound können überzeugen. Der Ausbau der Story ist gelungen, auch wenn die Abstände, in denen Dinge den Spielfluss unterbrechen, ein wenig größer sein könnten. Beim Tower Defense werden sich die Geister scheiden. Es ist technisch zu simpel gehalten, um spannend zu sein und wirkt dadurch mehr wie Füllmaterial, aber die Geschichten um die Helden möchte ich nicht mehr missen. Nostalgiker werden trotz der Schwächen ihren Spaß haben, alle anderen sollten aufgrund des Preises vermutlich vorher noch ein wenig genauer hinschauen.



ActRaiser Renaissance - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.875 Grafik: 8.00
Sound: 8.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.875
  • Toller Soundtrack
  • Ausgebaute Story
  • Schicke Hintergründe
  • Alles aus dem Original ist drin
  • Tower Defense-Teil unausgereift
  • Charaktermodelle etwas grob

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Rezension vom: 26.09.2021
Kategorie: Action
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