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Diablo 2: Resurrected

Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:
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Blizzard Entertainment hat in Zusammenarbeit mit Vicarious Visions den Nostalgiehammer geschwungen. Diablo 2: Resurrected versetzt die Spielerschaft 20 Jahre zurück. Im Jahr 2000 erschien nämlich das Original und war damals ein wahrer Meilenstein der Videospielgeschichte. Allerdings kam das Spiel bis heute nur für den PC. Jetzt dürfen auch Konsolenspieler auf PlayStation, Xbox und Nintendo Switch in den zweiten Teil des düsteren Hack and Slays eintauchen. Grafisch befinden wir uns Gott sei Dank aber noch im Jahr 2021. Das Spiel wurde komplett überarbeitet und ist in neuer 3D-Grafik und sogar in 4K spielbar. Das Gameplay wiederum setzt den Fokus dafür auf das Erlebnis von damals. Taugt der Retro-Spielstil heute noch etwas? Für Nostalgiker ohne Zweifel, doch wie spielt sich das Abenteuer als Neuling? In Diablo 3 ist man ja mittlerweile an ein Effektgewitter, Komfortfeatures und die eine oder andere bequeme Funktion gewöhnt. Lasst uns einen Blick auf die Neuauflage werfen.



Meinung:
 
   

Bei der Ankündigung von Diablo 2: Resurrected ging Fans des Originals wahrlich das Herz auf. Doch nicht immer ist Nostalgie ein Garant für ein gelungenes Spiel und glückliche Spieler. Ausgerechnet Blizzard Entertainment musste das leider schmerzlich beim eigenen Spiel Warcraft 3: Reforged spüren. Das Remaster von Diablo 2 sollte also umso besser daherkommen und kurz gesagt: Das tut es auch! Monster schnetzeln in Sanktuario sah nie besser aus. Düstere, triste Stimmung, bedrückende Atmosphäre, die Stärken des Originals wurden hervorragend umgesetzt. Unterstützt wird das Feeling durch einen imposanten Sound und die blizzard-typischen Zwischensequenzen. Zu viele spielerische Neuerungen darf man allerdings nicht erwarten.

Nicht jedermanns Sache
Zugänglichkeit wurde im Jahr 2000 noch nicht besonders groß geschrieben. Auch das Remaster hat durch den Fokus aufs Original nicht viel daran geändert. Dementsprechend muss man mit einigen Hürden beim Einstieg rechnen. Aus sieben Klassen kann man als Amazone, Barbar, Zauberin, Paladin, Druide, Totenbeschwörer oder als Assassine die Reise im Lager Sanktuarios starten. Das Geschlecht des Charakters ist nicht wie in Teil 3 frei wählbar, in Diablo 2 wird es durch die Charakterwahl vorgegeben. Da steht man nun also, mitten im Lager in einer düsteren Spielwelt. Keine große Einführung, kein Tutorial, man ist mitten im Geschehen. Die ersten Schritte erfordern daher ein wenig Überwindung und Eigeninitiative. Jetzt bloß nicht abschrecken lassen. Das Questlog, in dem die Missionen der insgesamt fünf Akte gelistet sind, ist hier zumindest ein kleiner Wegweiser, wohin es gehen soll. Das war’s aber auch schon mit der Einstiegshilfe.

Oberstes Übel Diablo, Tod, Hölle, Verderben... Im Endeffekt war und ist bei Diablo seit jeher immer schon die typische Loot-Sucht-Spirale der Hauptdarsteller. Die Jagd nach dem perfekten Ausrüstungsset, zufallsgenerierte Dungeons und massenhaft Gegnerhorden verleiten geradezu zu einer langen, langen Farm-Session. Doch der Sammelspaß wird schnell getrübt, das teilt euch die Stimme eures Charakters sicherlich mehrmals mit. Wahnsinnig schnell ist nämlich das Inventar überfüllt. Schon klar, man lootet fleißig, aber die Tragekapazität in Diablo 2: Resurrected ist geradezu winzig. Darüber hinaus müssen seltene Gegenstände erst identifiziert werden, um Details darüber zu erfahren und sie letztendlich nutzen zu können. In Diablo 3 ging das bequem einzeln, oder zurück in der Stadt, per Knopfdruck für alle Gegenstände im Beutel gleichzeitig. Der Vorgänger macht es dem Spieler nicht so leicht. Nicht nur müssen die Items einzeln identifiziert werden, es ist sogar eine entsprechende Schriftrolle dafür notwendig. Und ja, jede Schriftrolle verbraucht nochmals Platz im Inventar. Die Steuerung per Gamepad läuft zwar problemlos und auch die Menüführung ist an sich sehr gut gelungen, doch dadurch verbringt man unnötig viel Zeit im Menü, während man doch viel lieber die Sammeljagd fortsetzen würde.

Diablo 2 mit Gamepad – Das geht, und wie!
Bereits Diablo 3 hat es gezeigt, dass man das Spiel gut an die Konsolensteuerung anpassen kann. Nicht minder gelungen ist auch die Gamepad-Steuerung bei Diablo 2: Resurrected. Die Fähigkeiten packt man bei der Xbox Version auf A, X, Y bzw. B, das Steuerkreuz ist für die Quickslots und die Verwendung von Tränken zuständig. Auch die Navigation im Inventar, das Ausrüsten des Charakters geht alles einwandfrei von der Hand. Mal ganz abgesehen vom bereits angesprochenen, viel zu kleinen Inventar, immerhin wurde die Beutetruhe im Lager vergrößert. Im Vergleich zu Maus und Tastatur ist das Gamepad zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar an vielen Stellen die bequemere Steuerungsvariante.
Außerdem erwähnenswert ist das Cross-Progression-Feature. Nicht zu verwechseln mit Cross-Play. Man kann Diablo 2: Resurrected nämlich nicht plattformübergreifend miteinander zocken, dafür lässt sich der Spielfortschritt nahtlos auf die anderen Plattformen übertragen. Dafür reicht es, seinen Blizzard Account mit dem jeweiligen Konsolen-Account zu verbinden. Vorausgesetzt, ihr besitzt das Spiel auf jeder Plattform. Ein wenig schmerzlich vermisst man beim Konsolenlaunch individuelle Spielerlobbies sowie Couch CoOp. Es lässt sich bisher (noch) kein individuelles Spiel erstellen. Doch hier haben die Entwickler schon teilweise Entwarnung gegeben. Es scheint also momentan relativ wahrscheinlich, dass diese Möglichkeit per Patch nachgereicht wird. Man darf ohnehin davon ausgehen, dass Diablo 2: Resurrected noch den einen oder anderen Patch bekommt. Doch auch mit diesen kleinen Kritikpunkten ist der Launch insgesamt sehr gut gelungen und ein Fest für jeden Diablo Veteran. Damit wurde das Missgeschick Warcraft 3: Reforged wiedergutgemacht.



Fazit:

Diablo 2: Resurrected macht bisher sehr viel richtig. Es ist allerdings sehr, sehr stark an Spieler des Originals gerichtet. Die Optik und der Sound sind zwar über jeden Zweifel erhaben, doch das etwas in die Jahre gekommene Gameplay ist träge geworden. Ist man das Original gewöhnt, sieht man mit der Nostalgiebrille darüber hinweg, aber als Einsteiger wird es einem nicht leicht gemacht. Vor allem ist der Preis von 39,99 € definitiv ein Kriterium, wenn man sich generell unsicher ist. Ich persönlich habe mir ein wenig mehr zeitgemäße Änderungen versprochen. Nicht unbedingt vom Gameplay selbst, aber Dinge wie ein kleines Tutorial, einen Leitfaden oder Hilfe auf irgendeine Art und Weise wären absolut kein Fehler gewesen. Deswegen kann ich an dieser Stelle nur jedem einen Guide von den diversen Fanseiten empfehlen. Gut, um ehrlich zu sein, nutzt wohl nahezu jeder ambitionierte Diablo-Spieler Guides auf dem Weg zu optimalen Charater-Stats. Große Spoilergefahr muss man da auch nicht befürchten, es geht in aller Regel rein um die Charakterauswahl und –entwicklung. Eure Spielfigur wird es euch definitiv danken, denn falsch geskillte Charaktere werden knallhart bestraft. Das sollte bei diesem Zeitfresser wirklich nicht passieren. Da blieb man dem Original zum Leid der Spieler relativ treu.

Bei den sogenannten Komfortfeatures blieb man ja generell und bewusst bei Blizzard Entertainment sehr sparsam. Die wenigen, wie beispielsweise die Cross-Progression, klappen dafür richtig gut. Ich konnte praktisch nahtlos vom Schreibtisch auf die Couch und meinen Barbar weiter farmen. Absolut unverständlich ist für mich allerdings das viel zu kleine Inventar. Zwar ist die Beutetruhe im Lager vergrößert, doch kaum ist man aus dem Lager und schnetzelt Monster, schon jammert der Charakter über ein volles Inventar. Nicht nur die Ausrüstungsteile sind das Problem, hinzukommen noch die nervigen Identifikationsrollen. Klar war das früher auch so, doch das hat für mich heutzutage nichts mit Nostalgie zu tun, das ist einfach nur mühsam und bremst den Spielspaß des Lootens unnötig. Doch auch Diablo 3 kam bei Weitem nicht perfekt auf den Markt. Es wurde lange am Gameplay gefeilt und mit Reaper of Souls dann erst richtig, richtig gut. Stichwort Diablo 3: Die wiederkehrenden Seasons mit Ihren Belohnungen waren für viele Spieler immer wieder der perfekte Punkt, ins Spiel zurückzukehren und das sogar über Jahre. Meine größten Wünsche an die Entwickler sind daher klar. Bitte vergrößert das Inventar und bringt wiederkehrende, abwechslungsreiche Seasons! Ansonsten wurde hier wirklich, wenngleich auch puristisch, ein altes Meisterwerk in toller Grafik und erstmals für Konsolen umgesetzt.



Diablo 2: Resurrected - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Renner

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 8.00
Sound: 7.75
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.25
Wertung: 8
  • Tolle grafische Überarbeitung inkl. 4K
  • Super Atmosphäre durch den überarbeiteten Sound
  • Cross-Progression Möglichkeit
  • Loot-Sucht-Spirale funktioniert unverändert
  • Keine Einführung oder Tutorial
  • Gruppensuche umständlich
  • Verskillen wird bestraft

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Rezension vom: 29.09.2021
Kategorie: Action
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