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Far Cry 6

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 54,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:

Mit Giancarlo Esposito (Breaking Bad, The Mandalorian) als Dikator Anton Castillo hat Ubisoft für Far Cry 6 einen namhaften Bösewicht an Land ziehen können. Was der sechste Teil der millionenfach verkauften Reihe sonst noch für Überraschungen zu bieten hat, zeigt unser Test.



Meinung:

Far Cry hat es mit Diktatoren und Despoten. Nachdem wir in den letzten Teilen stets christlich-fanatische Despoten wie Joseph Seed unschädlich machen mussten, geht es diesmal auf die fiktive Karibikinsel Yara (die allerdings ganz offensichtlich stark von Kuba inspiriert wurde). Auch der dort herrschende El Presidente Anton Castillo hält sein Volk unterdrückt und lässt jeden erschießen, der sich seinen Befehlen verweigert, auf den Viviro-Feldern zu arbeiten und sich dort dem giftigen Pflanzenschutzmittel auszusetzen. Klar, dass man aus einem solchen Ort fliehen möchte, so wie es auch unser*e Protagonist*in Dani Rojas (der/die Spieler*in kann am Anfang selbst bestimmen, ob es sich dabei um einen männlichen oder weiblichen Charakter handeln soll) und seine/ihre Freunde vorhatten. Doch tragische Ereignisse (die zwar weitestgehend bekannt sein dürften, ich hier aber dennoch nicht spoilern werde) verhindern dies und sorgen dafür, dass Dani nicht wie geplant in Miami landet und dort die Freiheit genießt, sondern sich plötzlich inmitten einer Guerilla-Truppe wiederfindet und bewaffnet für die Freiheit von Yara kämpft.

Viel verschenktes Potenzial
Im Grunde hätte die Story wirklich viel Potenzial. Doch leider versäumt es Ubisoft, dieses zu nutzen. Das fängt bereits beim Bösewicht an. Anton Castillo ist nämlich ein wirklich charakteristischer Bösweicht, der aber aus irgendeinem Grund viel zu selten auftritt. Denn im Gegensatz zu Joseph Seed und seiner Familie, die in Far Cry 5 überall anzutreffen waren, taucht Castillo nur hin und wieder auf, sodass er als eigentlicher Feind kaum wahrgenommen wird. Castillo ist aber nur ein Beispiel von vielen, woraus Ubisoft wesentlich mehr hätte machen können. Auch die Handhabung mit heiklen Themen wie etwa Massenmord, Unterdrückung oder Gewalt (egal ob gegen Mensch oder Tier) wirkt irgendwie etwas unüberlegt. Denn anstatt diese heiklen Themen tiefgründiger zu thematisieren, entschied man sich, all dies immer nur kurz anzureißen, um es anschließend links liegenzulassen. Es scheint beinahe so, als ob Ubisoft selbst nicht so recht wusste, wie weit man in Far Cry 6 nun überhaupt gehen wollte. Dementsprechend wirkt alles ein wenig unausgegoren und halbherzig, was mitunter auch seltsame Früchte trägt. So wie etwa mit einem abgerichteten Krokodil Feinde zu zerfetzen oder mit einem Raketenrucksack über die Insel zu düsen. Auch bei den Tätigkeiten klafft eine große Kluft zwischen Überlebenskampf und Spaß. Zwar waren wir alle glücklicherweise noch nie in der Situation, uns in einer Guerilla-Truppe befindlich gegen einen Despoten wehren zu müssen – doch ich kann mir kaum vorstellen, dass man währenddessen die Zeit oder auch die Nerven hat, an irgendwelchen unwichtigen Rennen teilzunehmen, nach Schätzen zu suchen oder gemütlich zu angeln, während quasi hinter jedem Busch der Feind stehen könnte.

Mal wieder die Ubisoft-Formel
Dass ein solch wilder Mix aus ernstzunehmender und spannender Story und heiteren Freizeitaktivitäten überhaupt entstehen kann, ist Ubisoft natürlich selbst Schuld. Schließlich hat man in den Open World-Titeln in den letzten Jahren die oft und gern zitierte „Ubisoft-Formel“ etabliert, die dem Spieler/der Spielerin neben der eigentlichen Story eben noch unzählige weitere Aktivitäten anbietet. Da diese Formel natürlich auch in Far Cry 6 angewendet wird, kommt es eben zu einer solchen Mischung, die uns nicht nur an den spannend inszenierten Story-Missionen, sondern eben auch an unzähligen Nebenaktivitäten und immer gleichen zufälligen Ereignissen teilnehmen lässt, die zwar die Spielzeit wesentlich erhöhen, einen aber eben auch immer wieder aus der Geschichte reißen.

Ideenreiche Waffen
Obwohl dem so ist und man im Prinzip auch alle Aktivitäten bereits aus den direkten Vorgänger-Titeln kennt, macht das Ganze auch (nach wie vor) eine Menge Spaß. Dafür sorgt schon das Waffenarsenal und hier ganz besonders eine bestimmte Waffengattung. Die Rede ist dabei von den sogenannten Supremos, die ein findiger Tüftler unter den Guerrilas selbst bastelt und eine Art verrückte Rucksäcke sind, die mal als Flammenwerfer, mal als Raketenwerfer und mal als EMP dienen.
Man muss ohnehin sagen, dass die Entwickler bei den Waffen diesmal sehr findig waren. Denn neben den schon ausgefallenen Supremos gibt es mit den Resolver-Waffen ein paar Waffen, die wirklich wie von MacGyver zusammengebastelt wirken. Am skurrilsten ist dabei sicherlich der Schallplatten-Werfer. Aber auch die handgefertigte Gatling-Gun oder Nagelpistole sehen verdammt cool aus. Schade ist allerdings, dass man diese Waffen nur selten im Einsatz sieht. Standardmäßig ist man nämlich doch eher mit herkömmlichen Pistolen, Gewehren etc. unterwegs. Aber auch für die haben sich die Entwickler einen besonderen Clou einfallen lassen. Mit in der Spielwelt vorzufindenden Materialien lassen sich die Waffen nämlich an den überall herumstehenden Werkbänken anpassen. So lassen sich, je nach bevorzugtem Spielstil, zum Beispiel unterschiedliche Visiere oder auch andere Gadgets wie etwa Schalldämpfer an jede Waffe individuell anbringen. Einen wichtigen Part nimmt auch die Munitionsart ein. Es gibt nämlich verschiedene Gegnertypen, die unterschiedliche Schwachpunkte haben, für die es auch jeweils eine passende Munitionsart gibt. Am besten stattet man seine unterschiedlichen Waffen also mit verschiedenen Munitionsarten aus, sodass man jederzeit mit der effektivsten Munitionsart auf die Gegner schießen kann. Der Wechsel der Waffen funktioniert dabei blitzschnell per Ringmenü, weshalb man auch während der Kämpfe problemlos hin- und herwechseln kann.

Nicht schwer
Einen Talentbaum gibt es übrigens nicht mehr. Um einem trotzdem eine Art von Fortschritt zu suggerieren, gibt es hingen ein Levelsystem, an das auch die einzelnen Missionen und Areale der Insel gebunden sind. Zwar kann man theoretisch dennoch überall hin und jede offene Mission angehen, allerdings wird man dabei nur eine Chance haben, wenn man ungefähr das erforderliche Level besitzt. Ist das eigene Level noch zu niedrig, wird man hingegen von den Gegnern in Sekundenschnelle niedergeschossen – dabei ist es auch egal, für welchen Schwierigkeitsgrad man sich entschieden hat. Denn selbst im einfacheren, in dem man mehr aushält und Leben schneller regeneriert, sollte man auf das Level achten. So heißt es also auf jeden Fall zunächst die einfacheren Missionen anzugehen, damit das Level so langsam aber stetig steigt. Wenn man sich daran hält, dürfte man mit Far Cry 6 aber keinerlei Schwierigkeiten haben. Der Schwierigkeitsgrad hält sich nämlich ansonsten in Grenzen. Zwar gehen die Feinde durchaus in Deckung und sind zahlenmäßig meist weit überlegen, aber wer schon mal einen Shooter oder gar einen Teil der Reihe gespielt hat, dürfte dennoch keinerlei Probleme haben, sie auszuschalten, zumal man es ja nicht einmal alleine mit ihnen aufnehmen muss. An unserer Seite ist nämlich stets ein tierischer Begleiter. Bereits früh in der Geschichte erhalten wir etwa ein zahmes Krokodil, das auf unser Kommando Gegner angreift. Später schalten wir noch weitere Tiere frei, die allesamt über eigene Fähigkeiten verfügen. So gibt es später im Spiel zum Beispiel auch einen Kampfhahn oder einen Dachshund, der mit einer Art Rollstuhl für Hunde unterwegs ist.
Neben tierischen Begleitern finden wir in der Inselwelt auch immer wieder neue Klamotten, die ebenfalls teilweise über unterschiedliche Fähigkeiten verfügen – oder eben einfach nur cool aussehen. Wer möchte, kann sich sogar im spieleigenen Shop gegen Echtgeld Klamotten kaufen. Wirklich zu empfehlen ist das aber nicht und zwar nicht nur, weil ich Echtgeld-Shops ohnehin als kritisch ansehe, sondern einfach aus dem Grund, dass die Klamotten viel kosten, dafür aber keinerlei spielerischen Vorteil bringen. Wer möchte, kann natürlich trotzdem seinem Krokodil für 5 Euro ein neues Shirt spendieren.

Kooperativ über die schöne Inselwelt
Sehr viel sinnvoller als der Echtgeld-Shop ist hingegen der Koop-Modus. Denn wer möchte, kann auch gemeinsam mit einem Freund/einer Freundin Yara von Castillo befreien. Wie alles andere im Spiel funktioniert auch das einwandfrei und ganz nebenbei darf der Gast nun seine erspielten Ressourcen und erzielten Level sogar mit in sein Spiel nehmen – lediglich der Missionsfortschritt wird nicht übernommen.
Trotzdem ist der Koop-Modus wirklich empfehlenswert, zumal man so gemeinsam die tolle Inselwelt genießen kann. In der Tat empfehle ich es dringend, auch mal die Waffe stecken zu lassen und die Spielwelt mit ihrer farbenfrohen Flora und Fauna, prächtigen Landschaften, versteckten Dörfern und eindrucksvollen Beleuchtung einfach mal auf sich wirken zu lassen. Besonders imposant sieht das Ganze natürlich auf PlayStation 5 und Xbox Series X aus, wo die Texturen dank eines zusätzlichen HD Textures Packs noch detaillierter sind. Irgendwelche technischen Probleme stören einen bei dem Anblick nicht, sodass Far Cry 6 ohne Übertreibung als der schönste Teil der gesamten Reihe zu bezeichnen ist – ganz gleich auf welchem System man es spielt.
Neben der eindrucksvollen Optik begeisterte mich auch der Sound. Nicht nur der Soundtrack hat so manche Überraschung parat, auch die Synchro ist hervorragend gelungen. Zu empfehlen ist hierbei klar die englische Originalsynchro, die wirklich hervorragend ist. Wer des Englischen nicht so mächtig ist und nicht immerzu die deutschen Untertitel mitlesen möchte, kann natürlich auch eine deutsche Sprachausgabe auswählen (die allerdings zuvor heruntergeladen werden muss), die zwar nicht an das englische Original heranreicht, sich aber dennoch gut anhört.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Far Cry 6 ist ein launiger Shooter, der mit den ausgefallenen Supremos, den tierischen Begleitern und der toll aussehenden Inselwelt für reichlich Spielspaß sorgt. Jedoch waren die Erwartungen bei vielen wohl andere. Wie ich haben wohl auch sie auf eine spannende Story gehofft. Doch leider verkommt genau diese schnell zur Nebensache und vom ach so groß beworbenen Giancarlo Esposito als Oberbösewicht ist ebenso wenig zu sehen, wie von den heiklen Themen, die in der Geschichte aufgegriffen werden sollten. Auch von einer spielerischen Revolution ist Far Cry 6 weit entfernt und geht zumeist den Weg, den man von Ubisoft seit Jahren kennt.
Trotz all der Kritik macht Far Cry 6 dann aber eben doch wieder eine Menge Spaß, weshalb man seine Hoffnungen auf große Veränderungen einfach wieder auf den nächsten Teil schiebt und die Stunden auf Yara in vollen Zügen genießt.



Far Cry 6 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 8.50
Sound: 8.50
Steuerung: 7.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.25
  • Schöne Inselwelt
  • Coole Supremos
  • Sehr gute (englische) Synchronisation
  • Tolle Wettereffekte
  • Koop-Modus
  • Hauptbösewicht spielt kaum eine Rolle
  • Story verkommt quasi zur Nebensache
  • Typische Ubisoft-Formel
  • Missionen ähneln sich sehr oft
  • Aktivitäten, die nicht zum Setting passen

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Rezension vom: 19.10.2021
Kategorie: Action
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