Genre:
Adventure USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Der nunmehr dritte Teil der Dark Pictures namens House of Ashes und nun erschienen und möchte uns ein weiteres Mal das Fürchten lehren, bevor es dann mit The Devil in Me ins großmundig angekündigte Finale der ersten Staffel geht. Doch wollen wir überhaupt noch weiter in diese Reihe abtauchen oder ist sie langsam aber sicher blutleer geworden?
Meinung:
Im Irak werden Massenvernichtungswaffen gesucht. Viele erinnern sich bestimmt an diese letztendlich doch sehr unrühmliche Aktion des amerikanischen Militärs. Davon weiß unsere kleine Truppe an Soldaten aber natürlich noch nichts. Lieutenant Colonel Eric King hat ein Satellitenprogramm entwickelt, mit dem man die WMDs unter der Erde ausfindig machen kann und ist damit auf ein Höhlensystem gestoßen. Zusammen mit seiner Einheit, angeführt von seiner (Ex-)Frau Rachel, stürmen sie eine Farm, auf der ein Zugang vermutet wird. Bei den Farmern findet sich aber nichts, doch plötzlich gibt es ein Erdbeben und die Truppe stürzt zusammen mit zwei irakischen Soldaten in die Tiefe. Dort unten gibt es aber anstelle der Waffen nur eine Horde von Monstern, denen es nun zu entkommen gilt.
Ab unter die Erde Wie in der Anthologie üblich übernehmen wir wahlweise allein, zu zweit im Online-Modus oder mit bis zu fünf Spielern auf der Couch die Kontrolle über die fünf spielbaren Charaktere. Zu unserer illustren Truppe aus amerikanischen Militärstereotypen gesellt sich auch Salim von der irakischen Armee. Abwechselnd durchforschen wir nun die Höhlensysteme, die vor allem aus einer altertümlichen Tempelanlage bestehen, untersuchen herumliegende Dokumente einer Ausgrabung aus den Vierzigern und müssen durch allerhand Quick Time Events, um am Ende möglichst viele Charaktere lebend wieder an die Oberfläche zu bringen.
Operation Desert Something Man of Medan fand ich vor einigen Jahren durchaus ansprechend, auch wenn es meiner Meinung nach nicht an die Qualität des spirituellen Vorgängers Until Dawn heranreichen konnte. Der zweite Teil Little Hope begann so unglaublich langsam mit uninteressanten Figuren, dass ich das Spiel nicht einmal über die erste Stunde hinaus gespielt hatte. Als dann der Trailer zu House of Ashes ein reines Action-Spektakel vermuten ließ, sank meine Vorfreude drastisch ab. Zu meiner Überraschung macht House of Ashes dann aber doch irgendwie alles richtig. Es dauert zwar auch einige Zeit, bis die eigentliche Geschichte anfängt, doch wie auch schon Until Dawn bekommen wir hier interessante Charaktere vorgesetzt, über die man gerne mehr erfährt. Das mag auch daran liegen, dass das aktuelle Wissen über die WMDs im Irak der ganzen Geschichte einen unangenehmen Beigeschmack verleihen, aber auch die Sichtweise von Salim, der eigentlich gar nicht kämpfen möchte, ist spannend erzählt. Wenn es dann in die Höhlen hinab geht, hält sich die Action dankenswerterweise durchaus in Grenzen, sodass sie spannend bleibt und keine Müdigkeit einsetzt. Die meiste Zeit ist man immer noch damit beschäftigt, die Umgebung zu durchlaufen und auszutüfteln, was hier eigentlich vorgeht und wie man am besten aus der Situation wieder herauskommt.
Düstere Welten Ein Highlight ist und bleibt mal wieder der Curator, der uns zwischendurch immer mal wieder seine Analyse des Fortschritts in Form von kleinen Sticheleien und kryptischen Hinweisen liefert. Pip Torrens liefert eine hervorragende Performance sowohl stimmlich als auch im Motion Capture. Insgesamt sieht House of Ashes schon verdammt gut aus. Mehr als in den bisherigen Teilen noch wird hier der Fokus auf das Spiel mit Licht und Schatten gelegt. Die dunklen Höhlensysteme und Tempelanlagen werden nur wenig durch einfallendes Licht einiger Felsspalten erleuchtet und unsere Taschenlampen sind oft unsere einzige Lichtquelle, während hinter jeder Ecke etwas Schauriges lauern kann. Dankenswerterweise leuchten wieder alle wichtigen Objekte auf, sodass fleißige Sucher auch fündig werden können. Technische Mängel wie die Ruckler in Man of Medan gehören (zumindest in der getesteten PS5-Version) der Vergangenheit an. Vor allem im Bereich des Motion Capturing und bei den Gesichtsanimationen kann House of Ashes überzeugen, auch wenn die Charaktere inzwischen so realistisch aussehen, dass sie sofort ins Uncanny Valley abrutschen, sobald ein Muskelzucken mal nicht korrekt sitzt. Die Hauptfiguren können aber durch die Bank weg mit ihren schauspielerischen Leistungen überzeugen.
Nicht ganz überzeugen kann leider immer noch die Steuerung. Unsere Figuren bewegen sich beim Erforschen der Räumlichkeiten recht staksig und bleiben an den kleinsten Ecken und Kanten hängen. Auch die Steuerung der Taschenlampen über den rechten Stick ist ziemlich fummelig. In diesen Situationen herrscht aber in der Regel kein Zeitdruck, sodass es den Spielfluss nicht allzu sehr hindert. Für die QTEs gibt es nun verschiedene Schwierigkeitsgrade und einen ganzen Haufen an Accessibility-Optionen. Hier können Untertitelgrößen, -hintergründe oder -farben eingestellt werden und es gibt auch eine Schriftart für Legastheniker. Das ist überaus löblich und so kann wirklich jeder in den Genuss des Titels gelangen.
Fazit:
Ich hatte nicht viel von The Dark Pictures: House of Ashes erwartet. Nachdem Little Hope mich nicht überzeugen konnte, sah der neue Trailer auch noch nach einem Action-Spektakel mit simplen Monstern aus. Das Spiel hat mich dann aber eines besseren belehrt und von Anfang an mit interessanten Figuren fesseln und die Spannung in den Höhlen konstant halten können. Wenn es denn mal Action-Szenen gab, waren diese perfekt inszeniert, doch die ruhigen Abschnitte, die aber immer ein Gefühl von Bedrohlichkeit vermitteln konnten, wussten ebenfalls zu überzeugen. Highlights sind mal wieder der Curator, aber auch die Informationen über die Ausgrabungen während der 40er, die in Filmschnipseln erzählt werden. House of Ashes hat mich dazu gebracht, Little Hope noch einmal eine Chance zu geben und nach dem recht langwierigen Anfang hat mir auch dieser Titel noch Spaß gemacht. Jetzt darf man jedenfalls gespannt auf das Finale warten und hoffen, dass es auch eine zweite Staffel geben wird.
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