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WWE 2K22

Entwickler: Visual Concepts
Publisher: 2K Games

Genre: Simulationen
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 70 €

Systeme: PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:
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In den letzten Jahren ließ die WWE 2K-Reihe aus dem Hause 2K immer weiter nach. Den absoluten Tiefpunkt erlebte die Reihe mit WWE 2K20, das aufgrund von Bugs nicht nur sehr kuriose Momente kreierte, sondern teilweise leider sogar so gut wie unspielbar war. Nach diesem Debakel, das sowohl von Presse als auch Fans in der Luft zerrissen wurde, zog 2K die Notbremse und verordnete seiner Wrestling-Simulation eine zweieinhalb-jährige Pause, in der alle Kritikpunkte behoben werden sollten. Ob das Comeback gelungen ist oder nicht, haben wir natürlich für euch genau unter die Lupe genommen.



Meinung:

 

Die auffälligste Neuerung ist sicherlich die überarbeitete Steuerung bzw. Spielmechanik. Anstatt einer Aneinanderreihung von Quick Time Events, die schon seit Jahren ein Dorn im Auge der Fans waren, gibt sich diese nun endlich wesentlich dynamischer. So muss man jetzt keine Minispiele mehr erledigen, wenn man sich aus Submissions oder einem Pin befreien muss. Auch der Wegfall der Ausdauerleiste und die künstliche Begrenzung von Reversals sind Dinge, die den Spielspaß nach Jahren endlich mal wieder in die richtige Richtung ausschlagen lassen. Gemeinsam mit den nun sehr viel einfacher auszuführenden Kombos, bei denen man nun auch mühelos leichte und schwere Angriffe miteinander verbinden kann, entstehen so dynamische Kämpfe, die man sich bereits seit Jahren wünscht. An Tiefe fehlt es dem ganzen dennoch nicht. Das bekannte Schadenssystem, das einzelne Körperteile unterteilt, sowie die gesamte Gesundheitsleiste sind nach wie vor vorhanden, sodass man auch weiterhin gezielt bestimmte Körperregionen des Gegners mürbe klopfen kann, bis sich dieser irgendwann dem finalen Pin nicht mehr erwehren kann.

Wesentlich verbessert – aber nicht perfekt
Der zweite große Kritikpunkt der letzten Jahre betraf die Technik, die stets veraltet wirkte. Gerade bei der Darstellung der Wrestler*Innen fragte man sich so manches Mal, wie das Gezeigte von demselben Publisher stammen kann, der mit seiner NBA 2K-Reihe Jahr für Jahr Maßstäbe in Sachen Grafik in Sportsimulationen aufstellt.
Dieses Mal soll man sich diese Frage endlich nicht mehr stellen müssen. Dafür haben die Entwickler die Grafik im Prinzip von Grund auf neu aufgestellt und die Arbeit hat sich tatsächlich gelohnt. Mit einem
NBA 2K und dessen unglaublicher Detailverliebtheit kann das Ganze zwar noch immer nicht mithalten, aber immerhin ist es eine deutliche Verbesserung zu den Jahren zuvor. Gerade was die Animationen angeht, ist Visual Concepts ein wahrer Quantensprung gelungen. Statt der abgehackten, hölzernen Bewegungen, erblickt man nun runde und ineinander verschmelzende Bewegungen, die wesentlich realistischer aussehen. Nicht ganz so gut gelungen sind hingegen die Superstars selbst. Der Körperbau der männlichen und weiblichen WWE-Stars sehen ihren realen Vorbildern zwar recht ähnlich, doch gerade bei den Gesichtern hapert es dann doch wieder. Wer die Kämpfer*Innen aus dem TV kennt, wird schnell erkennen, dass ihre Gesichtszüge nicht ganz ihren Vorbildern gleichen. Zu erkennen sind sie aber trotzdem. Das allergrößte Problem betrifft aber noch immer die Haare. Hiermit hat die Reihe seit Jahren zu kämpfen und leider ist das dieses Jahr nicht anders. Im Kampf selbst fallen die wie zusammengeklebt wirkenden Haare zwar nicht allzu sehr auf, aber wenn die Superstars in den Ring gehen, fallen die Haare dann doch sehr negativ aus. Hier muss fürs nächste Jahr sicherlich nochmal Hand angelegt werden, was übrigens auch für die Zuschauer in den Hallen gilt. Zwar sind diese keine Pappfiguren mehr, Luft nach oben ist hier aber dennoch reichlich vorhanden.
Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, ist die gesamte Atmosphäre. Seien es die unterschiedlichen Hallen in ihren verschiedenen Designs (neben Raw und Smackdown kann man die Hallen auch in schier unendlich vielen anderen Designs zu Shows und Großveranstaltungen erstrahlen lassen), die Einzüge in den Ring oder die Reaktionen der Fans - wer schon mal selbst bei einer WWE-Veranstaltung zu Gange war, wird sich sofort dorthin versetzt fühlen.

Gigantischer Umfang
Woran es in WWE 2K nie haperte, war der Umfang. Auch dieses Jahr bietet das Spiel wieder so ziemlich alles an, was sich das Wrestling-Fan-Herz nur wünschen kann. Neben den bereits angesprochenen dutzenden unterschiedlichen Locations gibt es etwa auch so ziemlich jede Match-Art, die es in der jüngsten Vergangenheit in der WWE gegeben hat. Allein die Auswahl an 1 vs. 1-Match-Arten ist unfassbar umfangreich und bietet neben normalen Matches auch die Möglichkeit eines TLC-Matches (bei denen die Leitern allerdings immer wieder eine seltsame Eigendynamik an den Tag legen), Steel Cage-Matches oder Extreme Rules-Matches. Insgesamt stehen einem hier sage und schreibe 14 unterschiedliche Mach-Arten zur Verfügung. Und das sind nur die 1 vs. 1-Kämpfe. Hinzu kommen nämlich auch noch die Tag Team-Matches, Fatal 4 Way, 5-Man, 6-Man, 8-Man, Handicap, Triple Threat, Royal Rumble und Turniere, die ebenfalls allesamt in verschiedenen Arten ausgeführt werden können. Außerdem kann man die Kämpfe in den Backstage-Bereich oder die Tiefgarage verlegen, sowie alle herumliegenden Gegenstände nutzen. Wem das noch immer nicht genügt, der kann auch selbst ein Match erstellen.

Nicht ganz aktuell, aber dafür vollgepackt
Genauso umfangreich wie die Match-Auswahl gestaltet sich auch das Roster. Über 160 männliche und weibliche Superstars sind direkt im Spiel vertreten (später folgen durch DLCs noch weitere), wovon zwar einige Legenden wie Rowdy Piper, The Rock oder der vor wenigen Tagen viel zu früh verstorbene Razor Ramon erst durch eine InGame-Währung freigekauft werden müssen, aber nichts daran ändert, dass die Auswahl gigantisch ist. Leider gibt es an der ganzen Sache nur einen Haken. Wer die WWE-News regelmäßig verfolgt, wird wissen, dass dort in letzter Zeit der eine oder andere Roster Cut durchgeführt und so mancher Superstar daraufhin entlassen wurde. Bedauerlicherweise betrifft dies auch Wrestler und Wrestlerinnen, die im Spiel vertreten sind, weshalb es für echte Fans durchaus seltsam anmuten mag, wenn man hier zum Beispiel noch mit Cesaro kämpfen kann, obwohl dieser zuletzt entlassen wurde. Wen das nicht stört, der wird sich aber über diese Möglichkeit erfreuen und wahrscheinlich auch die Chance nutzen, die von der Community erstellten Superstars herunterzuladen und so zum Beispiel auch mit Kämpfer*Innen aus der Konkurrenzliga AEW kämpfen zu können. Ohnehin muss man sagen, dass
WWE 2K22 ein wahrer Spielplatz für jeden darstellt, der gerne selbst Inhalte kreiert. Denn neben Wrestler*Innen, kann man auch eigene Championship-Gürtel, Einzüge, Move-Sets, Arenen, Shows oder Money in the Bank-Koffer erstellen - und das nicht nur irgendwie, sondern mit teilweise unfassbar vielen Möglichkeiten. Wer möchte, kann also quasi sein eigenes Spiel in dem Spiel erstellen.

Es hapert auch nicht an Spielmodi
Das einzige, was man nicht selbst erstellen kann, sind Spielmodi. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn auch hier bietet
WWE 2K22 eine unfassbare Bandbreite an. Neben der Möglichkeit, einfach so ein Exhibition-Match zu starten, kann man zum Beispiel auch den Showcase-Modus wählen und dort die wichtigsten und prägendsten Momente aus der Karriere von Rey Mysterio Jr. nachspielen.

Die eigene Story schreiben
Wer sich lieber seiner eigenen Karriere widmen möchte, kann dies im MyRise-Storymodus tun, wo man sich mit seinem eigens erstellten Superstar vom Trainingszentrum bis an die Spitze der WWE hocharbeiten/kämpfen muss. Zwischendurch kann man auch mit anderen Superstars reden oder in andere Kämpfe eingreifen, wodurch man sich entweder als Face (guter) oder Heel (Böser) etabliert. Ernstzunehmende Auswirkungen auf den Verlauf der Karriere hat die eigene Gesinnung aber keine, vielmehr sorgt sie einfach nur dafür, gegen welche Superstars man antritt.

Das beste Brand
Für die richtig hartgesottenen Wrestling-Fans dürfte sicherlich der MyGM-Modus die allererste Anlaufstelle sein. Hier geht es nämlich nicht nur darum, einfach Matches zu bestreiten. Vielmehr ist man hier General Manager seiner eigenen Show und muss diese zur erfolgreichsten WWE-Marke machen. Um dies zu schaffen, gilt es nicht nur, klug beim Draft zu agieren und möglichst gute Superstars auszuwählen, sondern auch mit dem zur Verfügung stehenden Budget interessante Matches und Shows auf die Beine zustellen, die nicht nur die Zuschauer in die Halle locken, sondern auch im TV erfolgreich sind.
Wer will, kann hier wirklich sämtliche Aufgaben übernehmen, sprich, sogar jedes einzelne Match austragen - was natürlich ideal ist, wenn man vorhat, einen bestimmten Wrestler/eine bestimmte Wrestlerin zu pushen. Ansonsten kann man die Kämpfe auch der KI überlassen, was allerdings auch die eine oder andere Überraschung bereithält.
Wem das noch nicht genug ist, der kann im Universe-Modus auch gleich die Geschicke sämtlicher Brands steuern - allerdings ohne die wirtschaftliche Komponente. Spaß macht dieser Modus aber trotzdem, vor allem weil er einen für viele Stunden beschäftigt.

Ein überflüssiger Modus
Ganz neu im WWE-Universum ist der MyFaction-Modus, der ganz im Stile von FIFA FUT oder NBA 2Ks MyTeam-Modus ein Kartenspiel ins Spiel integriert. Mit diesen Karten erstellt man sein Team, mit dem man dann Kämpfe austrägt. Anders als bei den Vorbildern spielt man hier allerdings lediglich gegen die KI und nicht etwa gegen die Decks anderer Spieler. Das alleine ist schon seltsam genug, weshalb man dann aber die Gelegenheit nutzen sollte, seine Decks nicht nur durch die hart erspielte InGame-Währung zu verbessern, sondern mithilfe von Echtgeld, mutet allerdings noch seltsamer an. Warum sollte man zusätzliches Geld ausgeben, wenn es am Ende ohnehin niemand sieht?



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

WWE 2K22 ist das beste Wrestling-Spiel der letzten Jahre. Allzu überraschend kommt diese Erkenntnis zwar nicht, wenn man bedenkt, wie grottenschlecht gerade WWE 2K20 war, dennoch soll es die Qualität von WWE 2K22 nicht schmälern. Denn auch wenn die technische Seite noch immer nicht ganz Up-to-Date und vor allem bei den männlichen und weiblichen Superstars noch Luft nach oben ist, ist der Grad an Verbesserungen wirklich mehr als lobenswert. Die Matches machen endlich wieder Spaß und sind zudem auch endlich wieder für jedermann zugänglich. Der riesige Umfang an Superstars, Match-Arten und Spielmodi sorgt obendrein dafür, dass man mit WWE 2K22 viele Stunden beschäftigt ist. Bleibt eigentlich nur die Frage, was der MyFaction-Modus überhaupt darstellen soll. Klar sind Kartenspiele beliebt, doch wenn man hier nur gegen die KI agieren kann, verliert er seinen gesamten Reiz. Dieses kleine Manko sollte aber keinen WWE-Fan davon abhalten, mit WWE 2K22 viele vergnügliche Stunden Wrestling-Action zu verbringen.



WWE 2K22 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 8.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.25
  • Riesiges Roster
  • Zahlreiche Match-Arten
  • Viele Spielmodi
  • So gut wie alles ist selbst erstellbar
  • Zugänglichere und spaßigere Matches
  • Überflüssiger MyFaction-Modus
  • Roster nicht auf dem aktuellen Stand
  • Charaktermodelle noch nicht perfekt
  • Haare wirken noch immer sehr unrealistisch
  • Mikrotransaktionen möglich

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Rezension vom: 20.03.2022
Kategorie: Simulationen
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