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Stranger of Paradise: Final Fantasy Origin

Entwickler: Team Ninja
Publisher: Square Enix

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 70 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:
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Das erste Final Fantasy war, wie der Name schon erahnen lässt, nicht unbedingt dazu gedacht, ein lang laufendes Franchise zu starten. Ein paar Jahrzehnte später gehört die Serie zum festen Inventar jeder Konsolengeneration und feiert mit etlichen Teilen und Spin Offs große Erfolge. Die Geschichten wurden immer ausklügelter und verworrener und widmeten sich gerne politischen Ränkespielen, Hexen und Zeitreisen. Teil 1 hatte eine vergleichsweise dünne Story, die nun mit Stranger of Paradise: Final Fantasy Origin in ein neues Licht gerückt werden soll.



Meinung:


Jack, Ash und Jed leiden, wie es sich für ordentliche JRPG-Protagonisten gehört, an Gedächtnisverlust. Sie wissen nur, dass sie alle drei magische Steine besitzen und einen unaufhaltsamen Drang verspüren, Chaos zu besiegen. Was das genau bedeutet, weiß aber keiner von ihnen. Zum Glück gibt es im Königreich von Cornelia eine Prophezeihung über die vier Krieger des Lichts, die kommen würden, um Chaos zu besiegen. Da unsere Gruppe aber nur aus drei Personen besteht, ist der König zunächst einmal skeptisch und schickt sie los, um ein paar Piraten aus einer nahegelegenen Höhle zu vertreiben. Wie man das Helden halt so macht.

Dark and gritty emo cutcut
Schon direkt zu Beginn von Stranger kommt man aus dem Augenrollen kaum heraus. Die simple Prämisse des ersten Final Fantasys wird durch den Emo-Reisswolf gedreht und herauskommt eine dark&gritty-Version, bei der unser Protagonist Jack nur düster herumgrunzt, alle zwei Minuten erzählt, wie sehr er Chaos hasst und auch sonst leichte Probleme in der Wutbewältigung aufweist. Doch dann kommt der Moment, an dem man merkt, dass Stranger unmöglich ernst gemeint sein kann. Direkt nach dem ersten Boss bekommen wir ein weiteres Partymitglied und da Emo-Jack nicht reden möchte, dreht er sich um, steckt Kopfhörer ein und hört laute Metalmusik, während er weggeht, nur um zwei Sekunden später in der nächsten Szene die Kopfhörer abzusetzen und den Plot mittels Gespräch voranzutreiben. Sobald man erkennt, dass Jack das Äquivalent zu einem dreizehnjährigen Mitschüler ist, der allen erzählt, dass er Blut trinkt, nun auf den Namen Shadowkiller hört und dessen Mission es ist, Chaos zu besiegen, kann man unglaublichen Spaß an der Geschichte haben. Durch diese satirische Linse ist Jacks Gegrummel plötzlich nicht mehr unheimlich nervtötend, sondern unglaublich lustig. Wer möchte, kann dann auch ein Trinkspiel starten, für jedes Mal, wenn Jack vermutet, dass jemand Chaos sein könnte. Allerdings sollte man dann wohl den Schwierigkeitsgrad herunterdrehen.

Unabhängig vom Ton bleibt die Story der schwächste Teil des Spiels. Eine Verbindung zu den einzelnen Charakteren baut sich kaum auf, die gesamte Geschichte wird bruchstückhaft in Erinnerungen erzählt und selbst große Offenbarungen gegen Ende wirken eher lächerlich als eindrucksvoll.

Stepstone
Abseits der Geschichte macht Stranger dann aber doch so einiges richtig. Das fängt bereits mit dem Jobsystem an. Während unsere Gefährten feste Jobs haben, von denen sie im Laufe der Geschichte mehr bekommen können, kann Jack jeden Job des Spiels erlernen. Wir beginnen mit einer Handvoll Basis-Jobs wie dem Schwertkämpfer, Magier oder Faustkämpfer. Zwei Jobs können ausgerüstet und zwischen ihnen per Knopfdruck hin- und hergewechselt werden. Jeder Job verfügt dafür auch über ein individuell anpassbares Loadout an Waffen, Rüstungen und Skills. Durch gesammelte Erfahrung in Kämpfen erhält Jack Job-Punkte, mit denen in den Fähigkeitenbäumen der Jobs neue Skills oder passive Boni freigeschaltet werden können. Am Ende dieser Bäume lassen sich erweiterte Klassen freischalten, für die in der Regel mehrere Jobs gemeistert werden müssen. Der Magier kann beispielsweise den Schwarz-, Weiß- und Rotmagier freischalten. Wer den Schwarz- und Weißmagier hochlevelt, bekommt Zugriff auf den mächtigen Weisen, der beide Magiearten nutzen kann.

Brechen und platzen
Jeder Job hat seine eigenen Feinheiten, auch wenn die allgemeine Unterteilung in Tank, Damage Dealer und Support ein grundsätzliches Gameplay-Konstrukt für die Klassen vorsieht. Die Kämpfe selbst sind action-fokussiert und während der ständig im Vorfeld gebrachte Vergleich zu Dark Souls absolut oberflächlich ist, lässt sich Stranger eher mit dem flotten Ninja Gaiden vergleichen. Der wichtigste Aspekt ist die Break-Leiste, die jede Figur neben der Lebensenergie besitzt. Manche Waffen teilen mehr Schaden aus, während andere die Break-Leiste reduzieren. Wird diese geleert, fällt der Feind zu Boden ist für Jacks Spezialkraft anfällig. Jack kann nämlich seine Feinde in Kristall verwandeln und brutal zerschmettern. Sind in näherer Umgebung mehrere Feinde am Boden, kann dadurch sogar eine Kettenreaktion ausgelöst werden, die alle Gegner explodieren lässt. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn auch unsere Party verfügt über Break-Leisten.

Spezialmanöver und Zauber benötigen eine eigene Ressource, die sich mit ausgeteilten Standardattacken wieder auffüllt. Während Spezialmanöver in Combos eingebunden werden können und je nach Ort in der Combo und gedrückter Taste variieren können, müssen Zauber mit Bedacht eingesetzt werden. Zum Zaubern öffnet sich ein Ringmenü, in dem die verfügbaren Zauber aufgelistet sind. Während sich der Ring füllt, wird der Zauber verstärkt (Cure wird zu Cura und dann zu Curaga beispielsweise), allerdings muss Jack still auf der Stelle stehen bleiben. Das ist ein gelungener Ausgleich, denn Zauber sind unglaublich starke Attacken, die gerne mehrere Ziele erfassen oder Feinde stunlocken können. Zu guter Letzt gibt es neben den Standards der Ausweichrolle und eines simplen Blocks auch noch den Soul Shield. Jack kann auf Kosten seiner Break-Leiste ein Schild aktivieren, das Attacken nicht nur abwehrt, sondern auch Gegenangriffe ermöglicht. Spezialattacken von Feinden können auf diese Art sogar geklaut und gegen sie eingesetzt werden. Wer jedoch zu freizügig mit dieser Funktion umgeht, riskiert das Auslaufen der eigenen Break-Leiste. Während vor allem auf den niedrigen Schwierigkeitsgraden häufig bloßes Button Mashing zum Ziel führt, ist spätestens im nach Abschluss der Story freigeschalteten Chaos Mode ein Meistern dieser Fähigkeit ein Muss.

Ausrüstungsmessi
Stranger spielt in keiner Open World, sondern ist in etliche Missionen auf einer Weltkarte unterteilt. Die Anzahl an Hauptmissionen ist recht übersichtlich, aber es gibt einige Nebenmissionen zu erledigen. Das ist auch nötig, denn jede Mission besitzt ihren eigenen Level und stärkere Ausrüstung lässt sich nur in höheren Missionen finden. Mit Ausrüstung wird allerdings nicht gespart. Quasi jeder Feind lässt neue Ausrüstung fallen und schnell gewöhnt man sich ab, jeden neuen Helm individuell auszuwählen, sondern nutzt einfach die Funktion, alle Figuren optimal ausrüsten zu lassen. Es ist keine Seltenheit, dass man am Ende einer Missionen über hundert neue Gegenstände sein Eigen nennt. Da im Inventar akuter Mangel herrscht, kann überflüssige Ausrüstung beim Schmied zerlegt werden, um Materialien zu erhalten, mit denen sich die Lieblingsstücke verbessern lassen. Die einzelnen Missionen dauern in der Regel 30 bis 60 Minuten, was für einen flotten Farming Trip durchaus in Ordnung ist.

Technik
Grafisch profitiert Stranger vom Franchise. Es gibt einige ikonische Feinde zu bekämpfen und wer den Erstling gespielt hat, wird sich freuen, durch Cornelia oder Garlands Schloss zu wandeln oder den Piratenkapitän Bikke zu vermöbeln. Bei der Fülle an Loot ist es außerdem gerne gesehen, dass jedes Stück Ausrüstung am Charakter sichtbar ist und die Figuren sich von Mission zu Mission verändern. Um dem actionreichen Tempo der Kämpfe gerecht zu werden, hätten so manche Gebiete allerdings gerne etwas weiträumiger ausfallen können. Ein wenig zu oft kämpft man sich durch enge Gänge, in denen die Übersicht doch recht schnell flöten geht. Beim Sound überzeugen vor allem die rockigeren Remixe bekannter Final Fantasy-Stücke, während die Sprecher keine Schuld an den albernen Texten tragen, die sie grummelnd vortragen müssen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf

Ich muss gestehen, dass ich nach der Demo eigentlich genug von Stranger of Paradise: Final Fantasy Origin hatte. Diese Emo-Adaption des Erstlings erschien mir unnötig und albern. Das Kampfsystem war zwar ganz nett, aber die volle Erfahrung gibt es erst, wenn man das komplette Jobsystem überblicken kann. Im Gameplay kann der Titel nämlich überzeugen und bietet eine Fülle an Abwechslung und Möglichkeiten. Die actionreichen Kämpfe machen Spaß und sehen sogar ziemlich cool aus, wenn man im richtigen Flow ist und das Freischalten neuer Jobs sorgt lange Zeit für Ansporn. Die Story darf man nicht ernst nehmen, denn dann macht sie sogar (ob gewollt oder nicht) ordentlich Spaß und bietet einige Lacher. Auch die überschaubare Anzahl an Missionen wird im Endgame durch einen brutalen Schwierigkeitsgrad ausgeglichen. Stranger hat mich tatsächlich überraschen können.



Stranger of Paradise: Final Fantasy Origin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.375 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 7.50
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.375
  • Viele unterschiedliche Jobs
  • Actionreiche Kämpfe
  • Break-Leiste
  • Sichtbare Ausrüstung
  • Satirischer Plot
  • Gebiete könnten großräumiger sein
  • Zu große Masse an Loot
  • Plot bloß nicht ernst nehmen

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Rezension vom: 27.03.2022
Kategorie: Action
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