Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
60,00 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Die Inselnation Diofield besitzt viel Jade, eine wichtige Ressource für Magie, weshalb es auch im Zentrum des Interesses einiger Nationen vom nahen Kontinent steht. So kommt es, wie es kommen muss, nämlich zum Krieg, in dem eine Söldnergruppe mit dem Namen Blue Foxes eine wichtige Rolle spielen wird.
Meinung:
Square Enix kann, was Taktik und Strategie-RPGs angeht, auf eine lange Tradition zurückblicken. Der Entwickler hat Titel wie Final Fantasy Tactics oder Tactics Ogre – von dem ja demnächst ein Remake herauskommt – entwickelt. Doch The Diofield Chronicle schlägt im Vergleich ein klein wenig aus der Art.
Eine Geschichte mit Startschwierigkeiten Denn die erstgenannten Titel waren vor allem eins: rundenbasierend. Sprich, du machst deinen Zug und dann war der Gegner dran. Es geschah abwechselnd, nie gleichzeitig. Doch bei The Diofield Chronicle wurde das Kampfgeschehen in die Echtzeit übertragen, was für Veteranen wie mich zumindest gewöhnungsbedürftig ist.
Es ist auch nicht hilfreich, dass die Geschichte des Spiels sich zunächst eher spröde und undurchsichtig ergibt. Das Geschehen spielt auf der namensgebenden Insel Diofield, die schon bald im Zentrum eines Krieges um Ressourcen steht. Die Ereignisse werden dabei von vier Charakteren bestimmt. Andrias und sein Freund Fredret mussten in ihrer Kindheit miterleben, wie ihr adeliger Freund ermordet wird. Sie selbst konnten den Anschlag gerade noch überleben. In der Handlungsgegenwart stoßen zu den beiden der fahrende Ritter Iscariot sowie eine Adelige mit dem Namen Waltaquin, die magisch begabt ist. Gemeinsam werden sie schon bald zu den Blue Foxes, einer Söldnertruppe, die ins Zentrum dieser Auseinandersetzungen gerät.
Je weiter du im Spiel kommst, desto größer wird die Truppe und desto mehr nehmen nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren Spannungen zu. Dabei fällt es der Geschichte vor allem zu Beginn schwer, den Spieler zu begeistern. Das liegt daran, dass viele Ereignisse in der Story zunächst anscheinend keinen Einfluss auf die Spielfiguren haben, bzw. häufig von einem unsichtbaren Erzähler vorgetragen und nicht durch die Augen eines Spielcharakters erlebt werden, wodurch du als Spieler am Anfang keine emotionale Verbindung zu dem Geschehen hast. Erst später im Game entwickelt sich derselbe Sog, der auch bei Final Fantasy Tactics dafür sorgte, dass der Titel zu einem Klassiker wurde. Wenn wirklich in Sachen Intrigen und politische Pläne die dicken Bretter gebohrt werden, dann ist das der Moment, in dem die Story von The Diofield Chronicle zu begeistern anfängt.
Immer in aller Ruhe Dass das Spielgeschehen in Echtzeit stattfindet, hat auch Auswirkungen auf das Gameplay. Anders als in den rundenbasierenden Titeln geht es hier weniger um die Positionierung, wobei das Game einen immer noch dafür belohnt, wenn man aus einem Hinterhalt angreift. Vielmehr steht hier das perfekte Management der eigenen Truppe, die aus bis zu vier Einheiten besteht und ihrer Fähigkeiten und Skills im Vordergrund.
Dabei kann das Gameplay beliebig beschleunigt oder gar pausiert werden. Letzteres ist zum Beispiel sinnvoll, wenn du in aller Ruhe Befehle geben möchtest, wie beispielsweise, dass vorgegebene Wegpunkte abgeschritten werden oder dass bestimmte Skills genutzt werden. Es ist gut, dass Square Enix diese Funktionen eingebaut hat, weil dadurch TheDiofield Chronicle den Kennern und Liebhabern von rundenbasierenden Taktik- und Strategie-RPGs etwas entgegenkommt. So kannst du immer das Spielgeschehen pausieren, um innezuhalten und zu überlegen, was du als nächstes tun möchtest.
Dreh- und Angelpunkt des Spiels ist dabei die eigene Basis. Hier kannst du frei herumlaufen, mit den anderen Mitgliedern der Blue Foxes redet, Sachen kaufen oder gar Nebenmissionen annehmen. Zunächst mag es interessant wirken, in jedes Zimmer zu laufen und dabei die diversen Gespräche zu führen. Doch mit der Zeit nutzt sich das anfängliche Interesse ab und macht langweiliger Routine Platz. Das Problem ist einfach, dass die Basis auf Dauer nichts Abwechslungsreiches bietet, nichts, was die regelmäßige Wiederkehr zu etwas Freudigem werden lässt.
Charaktere ohne Beziehungstiefe Auch ist es schade, dass aus den vielen Charakteren nichts gemacht wird. Anders als beispielsweise in der Fire Emblem-Reihe wirst du nicht mit einem wachsenden Beziehungsgrad belohnt, falls du mit den Figuren redest. Stattdessen verlaufen die Gespräche oft geradlinig und resultieren, wenn es dann optionale Dialoge gibt, in Nebenmissionen, in denen du unter anderem Ressourcen erhalten kannst. Hier wurde viel potentieller Spielspaß liegen gelassen.
In Sachen Optik muss sich The Diofield Chronicle nicht verstecken. Vor allem das Leveldesign ist exzellent und abwechslungsreich. Das Charakterdesign hingegen hat manchmal Schwächen, ist aber insgesamt gesehen immer noch auf einem hohen Niveau.
Fazit:
The Diofield Chronicle ist kein Titel, der wahre Begeisterung hervorruft. Vor allem im Vergleich zu Taktik- und Strategie-RPG-Legenden wie Final Fantasy Tactics fällt es schwer, sich zu behaupten. Die Story braucht, bis sie begeistern kann. Aus vielen Charakteren wird nichts gemacht und die Basis ist auf Dauer langweilig. Immerhin kann das Gameplay überzeugen, was vor allem daran liegt, dass du die Möglichkeit hast, das Spielgeschehen zu pausieren und in aller Ruhe Befehle zu geben.
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