Half-Life 2
Entwickler:
Valve
Publisher:
Vivendi Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD Athlon XP 3200+, 512 MB RAM, Ati Radeon 9800 Pro, WIN XP
Anforderungen:
1,2 Ghz CPU, 256 MB RAM, 32MB 3D-Grafikkarte, ca. 4,5 GB freier Festplattenspeicher, WIN 98 SE/ME/2000/XP, Internetverbindung
Inhalt:
Nun ist es endlich da! Kaum ein Spiel schaffte es bisher, solch enormen Wirbel vor dem Release zu machen wie Half-Life 2. Man sprach von einer „Revolution“ im Bereich der PC Spiele. Die Grafik, das Gameplay und die KI sollten neue Maßstäbe im Spielesektor setzen.
Angesichts der Tatsache, dass der Vorgänger „Half-Life“ der wohl mit Abstand erfolgreichste Shooter aller Zeiten war, dürfte die große Vorfreude der Community und auch der Presse keinen verwundern.
Bei allen großen Vorankündigungen hat Valve einen Fehler nie gemacht: Die Story blieb bis zum Ende streng geheim. Dies war auch gut so, denn im Gegensatz zum Vorgänger lebt Half-Life 2 trotz des tollen technischen Rahmens durch seine Story richtig auf.
Schon zu Beginn des Spiels wird der Spieler mit dieser konfrontiert. Gordon trifft mit einigen anderen Leuten per Zug in der Stadt „City 17“ ein. Sogleich wird er feststellen müssen, dass die anfängliche Idylle schwer trügt. An allen Ecken stehen Combine-Soldaten, welche jeden der Ankömmlinge mit Elektroschocks in die Schranken weisen, sobald dieser von seinem Weg abweicht. Von einer Videowand spricht ein älterer zunächst sympathisch wirkender Mann, der einige für Gordon zunächst noch konfuse Dinge von sich gibt. Da Gordon schnell realisiert was Sache ist, büchst er bei der erstbesten Gelegenheit aus und wird sogleich Bekanntschaft mit einer speziellen Gruppe von Leuten machen. Einige dieser Leute, unter anderem den Wachmann Barney, kennt er noch von damals. Andere wiederum lernt er an Ort und Stelle kennen. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Pläne für den Aufstand gegen die Unterdrückung der Combine-Soldaten und ihren Führer Dr. Breen. Dieser Aufstand bildet zugleich die Rahmenhandlung von Half-Life 2, welche sich in 14 Kapitel gliedert. Zwar gibt es einige Leute, welche sich über diese zunächst mager wirkende Story beklagen, jedoch dürften auch diese spätestens von dem grandiosen Finale ruhig gestimmt werden.
Meinung:
Der Spieler hat die Auswahl zwischen 3 Schwierigkeitsstufen, wobei man auf die leichsteste möglichst verzichten sollte. Jeder geübte Shooter-Spieler kann Half-Life 2 selbst mit der mittleren Schwierigkeitsstufe problemlos durchzocken. Wie auch in Half-Life 1 wird der Spieler anhand einer linearen Story durch verschiedenste Areale geschickt: Dabei geht es durch Abwasser-Kanäle, über Innenstädte und Hinterhöfe, durch verlassene Dörfer und gefährliche Minen bis hin zu einem Hochsicherheitsgefängnis. Im Gegensatz zum ersten Teil muss Gordon jedoch nicht immer laufen, denn in Half-Life 2 wird er teilweise mit sehr schnellen Hovercrafts und Buggys fahren können, wodruch natürlich der Spielspaß ordentlich gefördert wird.
Als Ausrüstung stehen neben vielen Standard-Waffen aus dem ersten Teil, wie beispielsweise das Brecheisen oder das Maschinengewehr, auch einige neue Waffen zur Verfügung: So wird Gordon nun einen Raketenwerfer mit Lenkraketen besitzen. Mit diesem lassen sich bewegliche Objekte sehr genau anvisieren. Zudem besitzt er einige „Duftkugeln“, welche er lediglich in die Nähe von Gegnern werfen muss, bevor sich käferartige Kreaturen (Ant Lions) auf diese stürzen. Die wohl innovativste Waffe stellt aber vermutlich die sog. Gravity Gun dar. Mit diesem Gerät kann der Spieler alle erdenklichen Objekte aufheben und wegschleudern, wodurch ganz neue Varianten des Gameplays möglich werden.
Physik-Engine
Was Half-Life 2 hauptsächlich so revolutionär machen sollte ist die so genannte Physik-Engine. Während die meisten Leute panisch vor allem weglaufen was das Wort „Physik“ beinhaltet, ist dies hier weniger nötig. Denn eine Physikengine lässt fast alles in der Spielwelt physikalisch korrekt funktionieren. So werden Gegner und Objekte durch Explosionen weggeschleudert, Kisten fallen korrekt um, Objekte an Seilen schwingen umher usw. Sehr gelungen ist vor allem, dass Valve viele Rätsel des Spiels von der Physikengine abhängig gemacht hat. So muss der Spieler beispielweise an einer Wippe die eine Seite mit Gewichten belagern, um die andere dann wie Rampe herauflaufen zu können. Alles in allem ist durch die Physik also nochmals höherer Spielspaß garantiert.
Neuer Maßstab im Grafiksektor!
Optisch weis Half-Life 2 auf Anhieb zu gefallen. Denn das Spiel präsentiert sich mit einer Grafikpracht, welche selbst aktuelle Top-Titel wie Doom 3 in den Schatten stellen kann. Sowohl Innen- wie auch Aussenräume wirken durch den Detailreichtum sehr realistisch. Vor allem gezieltes Einsetzen von Spiegel-Effekten, Bumpmapping und Pixel-Shadern machen aus Half-Life 2 ein Grafikerlebnis der besonderen Art. Leider schlägt sich dies auch in den Systemanforderungen nieder. Zwar kann man das Spiel auch mit langsamen Rechnern spielen, für eine schöne Optik dürfte eine Radeon 9800 Pro aber schon Voraussetzung sein.
Atmosphärischer Sound & gute Synchronisation
Am Sound gibt es bei Half-Life 2 auch nichts zu bemängeln. Das Spiel zeigt sich in imposantem 5.1-Surround-Sound. Die deutsche Version ist vollständig synchronisiert worden und entgegen vieler Befürchtungen zudem auch sehr professionell. Wer also der englischen Sprache nicht so mächtig ist braucht nicht befürchten mit einer Übersetzung zweiter Klasse abgefertigt zu werden. Durch die Steam-Plattform, auf die Half-Life 2 aufgesetzt wird, ist der Wechsel der Sprache problemlos möglich.
Deathmatch doch dabei!
Kurz bevor das Spiel released wurde enttäuschte Valve einige Spieler enorm, indem das Fehlen eines Deathmatch-Spielmodus offiziell angekündigt wurde. Als Ersatz sollte dem Spiel eine komplett auf die neue Engine übertragene Version des Spiels Counter-Strike beigelegt werden.
Da Valve aber immer für eine Überaschung gut ist, tauchte einige Zeit nach dem Release plötzlich ein neuer Unterpunkt „Half-Life 2 Deathmatch“ in Steam auf. So hatte man den Deathmatch-Modus nachträglich heimlich eingebaut und den Spielern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sowas ist sehr löblich und leider alles andere als selbstverständlich in der Spielebranche.
Fazit:
Zusammenfassend kann man sagen dass Half-Life 2 so gut wie alle gemachten Versprechen halten kann. Das Gameplay kann überzeugen, die Grafikpracht ist überwältigend und die Physikengine einmalig. Damit hat Half-Life 2 sein Ziel erreicht, im Spielesektor neue Maßstäbe zu setzen. Somit dürfte die Messlatte für zukünftige Shooter gemessen an Half-Life 2 entsprechend hoch sein. Auch das Nachliefern eines Deathmatch-Modus sowie regelmäßige Bugfixes per Steam-Plattform sind sehr vorbildlich. Also lautet das Fazit für Half-Life 2 eindeutig: Kaufen!
| |
Autor der Besprechung:
Andreas Hübner
Rebellen in City 17 Gegner mit dem Auto umrammen eine verlassene Stadt auch wieder dabei: Zombies Chaos in City 17 Wasserfahrzeuge
|