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Have a nice Death

Entwickler: Magic Design Studios
Publisher: Gearbox Publishing

Genre: Rezensionen
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 25 €

Systeme: PC, Switch

Testsystem: AMD Ryzen 5 5600 6-Core Prozessor; Windows 10; NVIDIA® GeForce® RTX 3080 DirectX® 12 Grafik, 32 GB Arbeitsspeicher

Inhalt:
logo
 

Der Tod ist überarbeitet. Was einst als lauschiges StartUp begonnen hat, ist mittlerweile ein Millionen Seelen umfassendes Imperium geworden und zu seinem eigentlichen Job kommt der Tod vor lauter Papierkram gar nicht mehr. In Form der Plagegeister (Sucht, Fast Food, Umweltverschmutzung, Naturkatastrophen, Krieg und dergleichen mehr) hat sich der Tod schon vor langer Zeit Hilfe gesucht und viele dieser „Abteilungen“ laufen gut, sogar zu gut, um genau zu sein. Das Gleichgewicht der Seelen ist aus den Fugen geraten und es wird Zeit, dass der Chef zur Sense greift und für Ordnung in seinem Laden sorgt.



Meinung:


Wie im Vorwort unschwer zu erkennen, strotzt Have a nice Death nur so vor schwarzem Humor, der im Gegensatz zu vielen anderen Titeln in aller Regel nicht bemüht, sondern an vielen Stellen einfach lustig einherkommt. Allein der kürbisköpfige Praktikant, der in dem kleinwüchsigen, sensenschwingenden Wüterich sein großes Vorbild sieht und wohl auch ein wenig verliebt ist, hat so manche witzige Dialogzeile auf Lager.

Sterben gehört zum Konzept
Ein Gedanke, an den sich Neulinge im Roguelike/Roguelite-Genre gewöhnen müssen, ist, dass sterben zum Konzept des Gameplays gehört. Am Anfang des Spiels und auch in jedem weiteren Spieldurchlauf starten wir am Schreibtisch des Chefs. Beschwingten Schrittes macht dieser sich durch die Chefetage auf den Weg in Niederungen seines schwanken Imperiums. Dabei begegnen ihm unter anderem sein stets eifriger Praktikant, ein Zahlennerd, der spannende Waffenupgrades verkauft, ein magischer Baum, der sich ansammelnde Boni bei jedem Durchlauf aufzeigt und ein Fahrstuhlmonster, mit dem der Spieler für den soeben begonnenen Durchlauf Boni/Mali verhandeln kann. Scheitert man, was nahezu unweigerlich relativ zügig der Fall sein wird, startet man wieder am Schreibtisch...

Damit das Ganze sich nicht ganz so düster wie im Genre-Namensgebenden-Vorbild Rogue anfühlt, handelt es sich um einen abgemilderten Permadeath: Bei jedem Durchlauf sammelt man als Spieler Punkte und schaltet somit weitere Boni frei. Etwa wirken aufsammelbare Heilorbs generell stärker, wenn man es nur oft genug verkackt hat oder ein direkter Zugang führt zum ersten Levelboss, wenn man diesen einmal geknackt hat. Darüber hinaus sammelt man Goldbarren und kann mit diesen Waffenupgrades bei dem schon erwähnten Nerd kaufen. Diese und einige andere Mechanismen sorgen dafür, dass man relativ lange nicht das Gefühl hat, zu versagen, da man jedes Mal ein klein wenig stärker ins Rennen startet.

Sense, Sichel, Hammer, Speer, Shuriken, Giftwolken, Flammenpfeile, zielsuchende Killerbienen...
...und so manches mehr gehören zum beeindruckenden Arsenal, mit dem Tod in seinen Abteilungen für Ordnung sorgen möchte. Zu unterscheiden sind dabei die Primärwaffen des Todes, wie eine Sense, eine Seilsense mit erhöhter Reichweite, zwei Sicheln oder ein Morgenstern von Sekundärwaffen, deren Einsatz Magiepunkte erfordert. Hier sind der Fantasie nun kaum Grenzen gesetzt. Für jeden ist etwas dabei: Weitere Nahkampfwaffen wie gigantische Hämmer, Fernkampfwaffen wie Bögen mit diversen magischen Pfeilen, ein abschirmender Rabenschwarm... Damit es nicht zu leicht wird, erwirbt man diese Waffen nach einmaliger Freischaltung jedoch in jedem Durchgang via Zufall. Das kann den Schwierigkeitsgrad in einem Run deutlich erhöhen, wenn man mit der gefundenen Waffenkombination nicht so vertraut ist, wie mit dem tödlichen Lieblingsbienenschwarm. Darüber hinaus kann jede einzelne dieser Waffen in der Chefetage permanent verbessert werden, finden muss man sie dennoch jedes Mal erneut. Jede der Waffen verfügt bei aufgeladener Wutanzeige über eine eigene, bildschirmfüllende Superattacke, mit der nicht selten der Kampf endgültig zu Gunsten des Sensenmannes entschieden werden kann.

Immer wieder stoßen wir zwischen den zahlreichen Levels auf die Möglichkeit, in einer Art FoodTruck zusätzliche Helferlein wie eine Tasse Kaffee, die den Tod wieder auf Vordermann bringt oder andere Bonusgegenstände zu erwerben. Vor einem harten Bossfight kann sich hier das Blatt zu unseren Gunsten wenden, wenn wir die im Spieldurchlauf geernteten Seelen clever einsetzen. An einem Wasserautomaten kann man die Lebensenergie auffüllenden oder Anima (kleine Lichtkugeln) erwerben, wenn man aus dem aktuellen Run nicht genug übrigbehalten hat und schon auf dem letzten Loch pfeift.

Fluch und Segen
Ein weiteres Spielelement sorgt dafür, dass kaum ein Durchgang dem anderen gleicht: An verschiedenen Stellen der Levels findet sich ein Mitarbeiter des Todes, bei dem wir zusätzliche Boni und Mali aus drei Optionen wählen dürfen, die uns für den aktuellen Durchgang begleiten. Auch hier finden sich mitunter sehr mächtige, wenn das eigene Gameplay dazu passt. Im Verlauf des Spiels schalten wir weitere Flüche frei und können, sollte uns die Auswahl so gar nicht gefallen, auch erneut würfeln, um ein gänzlich anderes Sortiment angeboten zu bekommen.

I`d like to move it, move it... move it!
Neben dem schrägen Humor, dem witzigen Setting und dem coolen Waffenarsenal kann Have a nice Death noch mit einer anderen für das Genre sehr wichtigen Stärke punkten. In den meisten Fällen funktioniert die Steuerung (getestet mit Xbox One Controller am Windows-PC) sehr schön präzise, verzögerungsfrei und flüssig. In den zweidimensionalen Levels ergeben sich links, rechts, Sense schwingen und Springen beinahe automatisch. Im Verlauf des Spiels lernt man Feinheiten wie eine Art Anstürmen, das Benutzen von fahrstuhlähnlichen Lichtsäulen, aufgeladene Schläge und die Benutzung der Sekundärwaffen und Supermodi kennen. Um all zu frustrierend kurze Spieldurchläufe zu vermeiden, eignet man sich diese Tools schnell an und lernt dazu, seine Gegner zu verstehen.

Zurück und dann schnell nach vorne und voll auf die Zwölf, bevor er die Kettensäge wirft
So oder ähnlich sehen die Muster aus, die man sich merken muss, wenn man den kleinen und großen Bossgegnern zu Leibe rücken möchte. Auch normale Gegner sind vielfältig gestaltet und wirken auf den ersten Blick alle unterschiedlich. Nach einer Weile stellt sich jedoch der Eindruck ein, dass es häufig genügt, eine erste starke Attacke des Gegners abzuwarten, dann vorzupreschen und Button Mashing zu betreiben, bis Loot zu sehen ist. Hier wäre etwas Diversität noch herausfordernder.

Ein bisschen Grind muss sein
Trotz prozeduraler Levelgenerierung und abweichslungsreichem Design der unterschiedlichen Spielabschnitte fühlt man hin und wieder den genretypischen Grind. Etwa wenn ich einen Durchlauf bis zum ersten größeren Boss absolviert habe, keine Animas (Heilkugeln) sammeln konnte und nur unerwünschte oder sogar gar keine Sekundärwaffen zugelost bekommen habe. Ich weiß schon vorher, dass der kommende Kampf ein Desaster werden wird, muss aber durch, um den nächsten Durchlauf zu starten oder wider Erwarten völlig ausgelaugt und am Ende meiner Kräfte im folgenden Level zu starten. Das hört sich ein- bis etwa achtmal amüsant herausfordernd an, generiert jedoch auch gewisse Längen, in denen man sich etwas Neues wünschen würde. An dem ersten mitunter bockschweren Idioten muss man vorerst jedes Mal wieder vorbei, wenn man höhere Level anstrebt. Nervig, aber irgendwie auch Teil des Spielprinzips.

Schaurig schick mit ansprechender Akustik
Abseits harter, vom geneigten Spieleredakteur abzuarbeitender Faktoren wie der Steuerung, dem Leveldesign und dem Ausmaß an Grind möchte ich eine Sache betonen, die Have a nice Death fast schon im Alleingang spielenswert macht: Es sieht einfach saucool aus. Die handgezeichneten und dennoch präzise gestalteten Figuren und Level machen stets Bock auf mehr. Die Animationen sind nicht nur lustig, sondern auch was fürs Auge. Mitunter wünschte ich mir, es gäbe einen Comicstrip mit den Abenteuern vom Tod und seinem ihn verehrenden Praktikanten. Das Spielgeschehen wird von stimmungsvollen Klängen untermauert, die dafür Sorgen, dass sich die Schläge mit Hämmern, Sensen, Sicheln und anders gearteten Werkzeugen des Tötens wuchtig anfühlen. Die verschiedenen Welten der von außer Rand und Band geratenen Übel verfügen über passende Backgroundmusik und das Werbejingle, mit dem Tod nach jedem Durchlauf aufs Neue in seinem Büro willkommen geheißen wird, hat Handyklingeltonqualitäten.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel

Mit ein wenig Frustrationstoleranz im Gepäck kann man jedem einen Ausflug zur Death Inc. Empfehlen, um sich mit dem seltsam sympathischen Tod durch die Reihen seiner skurrilen Angestellten zu prügeln und das Gleichgewicht der Seelen wieder in Ordnung zu bringen. Die verschiedensten Waffen, Flüche, Boni und Bosse machen lange viel Spaß. Der Grind dient meist einem nachvollziehbaren Zweck und die kleinen Schübe in puncto Lebensenergie, Magie und Schaden erfolgen an den richtigen Stellen, um zu motivieren. Last but not least ist das gelungene Setting für Freunde des schwarzen Humors eine wahre Fundgrube.



Have a nice Death - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 8.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8
  • Schwarzer Humor in einem passendem Setting
  • Präzise, nachvollziehbare Steuerung
  • Viele Steigerungs- und Verbesserungsmöglichkeiten
  • Zugeloste Sekundärwaffen und Flüche machen jeden Run besonders
  • Schickes Konzeptdesign und coole wuchtige Bewegungen für den Tod und seinen Mantel
  • Etwas repetitive Abläufe bei den Bewegungsabläufen der verschiedenen Gegner
  • Ein Bisschen Grind muss (wohl) sein

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Rezension vom: 12.04.2023
Kategorie: Rezensionen
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